DE824054C - Verfahren zur Gewinnung reiner Folinsaeure - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung reiner Folinsaeure

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DE824054C
DE824054C DEP42655A DEP0042655A DE824054C DE 824054 C DE824054 C DE 824054C DE P42655 A DEP42655 A DE P42655A DE P0042655 A DEP0042655 A DE P0042655A DE 824054 C DE824054 C DE 824054C
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DE
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folinic acid
acid
sodium hydroxide
solution
hydroxide solution
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DEP42655A
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English (en)
Inventor
Dr Otto Linsert
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D475/00Heterocyclic compounds containing pteridine ring systems
    • C07D475/02Heterocyclic compounds containing pteridine ring systems with an oxygen atom directly attached in position 4
    • C07D475/04Heterocyclic compounds containing pteridine ring systems with an oxygen atom directly attached in position 4 with a nitrogen atom directly attached in position 2

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung reiner Folinsäure Bei der Synthese der Folinsäure erhält mati ein keaktionsgemisch. das neben 15 bis etwa 30'/o Folinsäure ein Gemisch zahlreicher alkalilöslicher Pterinabkömmlinge enthält. Infolge der physikalischen und chemischen Ähnlichkeit wird die Isolierung der Folinsäure sehr erschwert und verlustreich.
  • Die Abtrennung der Folinsäure aus dem Reaktionsgemisch erfolgt nach dem Stand der Technik (Angier et a1. Science 103, [i946], S.668) so, daB die Syntheserohprodukte in verdünnter Alkalilauge bei pii io bis 12 gelöst und gegebenenfalls durch eine Vorfällung mit Bariumchlorid von einem Teil der Nebenprodukte befreit werden. Dann bringt man die alkalische Lösung durch Zusatz von Säuren auf P,17, wobei die Hauptmenge der Verunreinigungen ausfällt. Bringt man nun die so vorgereinigte Folinsäurelösung durch weiteres Ansäuern auf PH 3, so fällt eine etwa 75 %ige Folinsäure aus. Durch wiederholtes Umfällen aus alkalischer Lösung und Behandeln mit Kohle wird sie weiter gereinigt.
  • Bei der Durchführung dieses Trennungsverfahrens zeigt sich, daß beim Ansäuern der alkalischen Lösung auf P117 die Trennung nicht vollständig ist. Ein Teil der Folinsäure geht dabei in die ausfallenden Nebenprodukte, und umgekehrt geht ein Teil der Nebenprodukte in die bei p$ 3 ausgefällte Folinsäure und kann daraus nur durch mehrfaches Umlösen, das mit mehr oder weniger großen Verlusten verbunden ist, gereinigt werden.
  • Nach den Angaben der Literatur ist die Folinsäure in stärker sauren Lösungen löslich (J. Amer. chem. Soc. 69, 1479 [1946] und amerikanische Patentschrift 2 442 867, Beispiel i). .
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, dafä die Folinsäure, entgegen diesen Literaturangaben, in wäflrigen Lösungen starker Säuren praktisch unlöslich ist. Auf Grund dieser neuen Erkenntnis ,ist es gelungen, ein neues Reinigungsverfahren auszuarbeiten, wobei das aus der Synthese erhaltene Rohprodukt mit 15 bis 300/0 Folinsäure durch Behandlung mit starken Mineralsäuren bei Temperaturen, die nicht über 50° liegen, von den Verunreinigungen befreit wird. Man arbeitet vorteilhaft bei Zimmertemperatur, da mit steigenden Temperaturen die Gefahr der Hydrolyse wächst. Bei Siedetemperatur tritt bekanntlich in Gegenwart von Mineralsäuren ibald vollständige Hydrolyse ein.
  • Als Mineralsäuren lassen sich vorteilhaft Schwefelsäure oder Salzsäure verwenden. Auch andere starke Mineralsäuren können diese ersetzen, selbstverständlich nur, soweit sie nicht oxydierend, wie z. B. Salpetersäure, auf die Folinsäure einwirken und soweit sie ausreichend stark sind. Um eine möglichst wirksame Reinigung zu erzielen, soll die Konzentration der Mineralsäuren wenigstens o,i n sein bzw. soll bei einem pH-Wert von i bis o,5 oder darunter gearbeitet werden. Vorausgesetzt, daß man genügend schnell arbeitet, läßt sich die Reinigung auch mit höheren Säurekoniz.entrationen durchführen. So ist bekannt, daß die Folinsäure praktisch nicht hydrolysiert, wenn man io n-Salzsäure 24 Std. bei Zimmertemperatur auf sie einwirken läßt. Arbeitet man in Schwefelsäure, so dürfte die Grenze der Konzentration bei etwa 2o 0/0 liegen, wo noch keine nennenswerte Zersetzung eintritt.
  • Man führt das neue Verfahren etwa so durch, daß man das aus der Synthese erhaltene Rohprodukt zu einer vorzugsweise i 0/eigen Lösung mit Natronlauge bei pH io bis 12 löst und Mineralsäure in der Kälte in solchen Mengen zugibt, daß die obengenannten Konzentrationen erreicht werden. Löst man das Rohprodukt zu höheren Konzentrationen in Natronlauge, so besteht die Gefahr, daß die Trennung dadurch unvollständig wird, daß schwerlösliche Natriumsalve der unwirksamen Nebenprodukte ausfallen können. Das tritt bei Konzentrationen über 5 g Rohprodukt auf ioo g Lösung gegebenenfalls in solchem Maße ein, daß keine reine Folinsäure erhalten wird.
  • Die durch Zusatz von Mineralsäuren ausgefällte Folinsäure kann weiter gereinigt werden, indem man sie nach dem Abtrennen in verdünnter Natronlauge bei pu io löst. Die Lösung behandelt man mit Tierkohle in der der eingesetzten Folinsäure etwa gleichen Gewichtsmenge und gießt nach dein Filtrieren in einen sehr großen Überschuß, z. B. in eine 2ooo-fache Menge (bezogen auf Folinsäure) heiße, etwa i 0/0ige Essigsäure ein. Beim Erkalten kristallisiert die Folinsäure in vorzüglicher Reinheit in Form gelber Blättchen aus.
  • In manchen Fällen ist es von Vorteil, die Lösung des Rohproduktes in Natronlauge mit einer der Natronlauge äquivalenten Menge Bariumchlorid zu versetzen, wodurch schon ein großer Teil der Nebenprodukte ausgefällt wird.
  • Das neue Reinigungsverfahren ermöglicht nach einmäligem Umkristallisieren etwa 9o 0/0 der im Rohprodukt enthaltenen Folinsäure in vorzüglicher Reinheit zu gewinnen, während nach dem früher durchgeführten Verfahren infolge der zur Erzielung ausreichender Reinheit erforderlichen mehrfachen Umkristallisation mehr oder weniger hohe Verluste auftreten, so daß nur Ausbeuten von 50 0/0 bis höchstens 70 0/0, bezogen auf die im Rohprodukt vorhandene Folinsäure, erzielt wurden. Beispiel i ioo g Folinsäurerohprodukt mit einem Folinsäuregehalt von 150/0 werden in ioLiter o,2%iger Natronlauge von 6o° unter Rühren eingetragen. Wenn die Substanz gelöst ist, werden 6o g festes Bariumchlorid eingetragen, die Mischung unter weiterem Rühren auf io bis 15° abgekühlt. Das ausgefallene, folinsäurefreie Bariumsalz wird abfiltriert, das Filtrat mit 12o ccm konz. Salzsäure (380/0) versetzt. Die ungelöst bleibende amorphe Folinsäure wird abgetrennt, mit 500 ccm 0,3 n-Salzsäure ausgewaschen und in 2 Liter o,i n-Natronlauge bei Zimmertemperatur gelöst, die alkalische Lösung mit io g Kohle behandelt, filtriert und in 2o Liter i %ige Essigsäure von 95° eingegossen. Beim Erkalten kristallisiert die reine Folinsäure in gelben Blättchen aus. Ausbeute: 13 g. Beispiel 2 ioo g Folinsäurerohprodukt mit einem Folinsäuregehalt von 2o% werden in ioLiter o,2%iger Natronlauge bei 6o° gelöst, dieLösungauf iobis i5' abgekühlt und mit 150 ccm konz. Salzsäure (38%) angesäuert. Der Niederschlag wird abgetrennt, in 2 Liter o,i n-Natronlauge gelöst und die Folinsäure durch Zusatz von 8o ccm konz. Salzsäure amorph ausgefällt. Sie wird abfiltriert und mit 5oo ccm o,5 n-Salzsäure ausgewaschen. Nach dem Lösen in o,i n-Natronlauge, Behandeln mit Kohle und Eingießen in 2o Liter heiße i %ige Essigsäure werden 16 bis 18g reine, kristallisierte Folinsäure erhalten. Beispiel 3 ioogFolinsäurerohproclukt miteinem Folinsäuregehalt von 32 % werden in 15 Liter o,2 %iger Natronlauge gelöst, die alkalische Lösung wird mit 2ooccm konz. Salzsäure (38%) angesäuert. Die abgetrennte Folinsäure wird in 3 Liter o,i n-,Natronlauge gelöst, mit 25 g Kohle behandelt, die Lösung filtriert und in 2o Liter heiße i %ige Essigsäure eingegossen. Nach dem Erkalten erhält man 27 g reine, kristallisierte Folinsäure.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung reiner Folinsäure aus den nach bekannten Verfahren hergestellten Syntheserohprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die Folinsäure durch Behandlung mit starken Mineralsäuren, vorzugsweise Salzsäure, wobei oxydierend wirkende Säuren, wie Salpetersäure, ausgeschlossen sein sollen, bei Temperaturen nicht über 5o°, vorzugsweise bei Zimmertemperatur, und unter Einhaltung eines pH-Wertes von höchstens i, von den begleitenden Verunreinigungen befreit wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB das Syntheserohprodukt zunächst zu einer vorzugsweisen i o/oigen Lösung mit Natronlauge bei p$ iö bis il gelöst, die Lösung gegebenenfalls mit einer der Natronlauge äquivalenten Menge Bariumchlorid versetzt und dann nach dem Filtrieren die Folinsäure mit starken Mineralsäuren ausgefällt wird.
DEP42655A 1949-05-14 1949-05-14 Verfahren zur Gewinnung reiner Folinsaeure Expired DE824054C (de)

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