DE1485261A1

DE1485261A1 - Verfahren zum Anbringen einer ueberwendlichen Naht an den Raendern und Schnittkanten eines Teppichs und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1485261A1
Application number: DE19651485261
Authority: DE
Inventors: Gerard Degatine
Original assignee: Norsol S A
Current assignee: Norsol S A
Priority date: 1964-10-13
Filing date: 1965-10-12
Publication date: 1969-07-17
Also published as: FR1418961A; CH447457A; BE670749A

Description

Dr. Expl.

NORSOL S.A. La Madeleine les Lille/Nord-Frankreich

Verfahren zum Anbringen einer überwendlichen Naht an den Rändern und den Schnittkanten eines Teppichs sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anbringung einer überwendlichen Naht an den Rändern und den Schnittkanten eines Teppichs unter Verwendung einer Einlegschnur bzw. eines Einlegbandes·

Teppichränder bzw. die Schnittkanten von Teppichen werden bekanntlich zur Verhinderung eines Ausfransens eingefasst. Dieses Einfassen geschieht durch Anbringen einer sogenannten überwendlichen Naht längs der ganzen Teppichkante· Für diese Arbeit verwendet man eine spezielle Nähmaschine zur Herstellung überwendlicher Nähte, welche

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in der Nähe des Nähmaschinenfüsschens und der Nähnadel einen sogenannten Kettenfinger aufweist, der sich an der zu bearbeitenden Teppichkante abstützt, wenn der durch ein Vorschubgitter der Maschine bewegte Teppich den Bereich der Nadel passiert.

Wenn der Teppich, wie es häufig der Fall ist, auf einer Schaumstoffunterlage befestigt ist, insbesondere auf einer zellenförmigen Schaumetoffunterlage, dann wird Üblicherweise unter der Teppichkante, das heisst also auf der Unterseite der Schaumstoffunterlage längs -des Teppichrandes, eine Einlegschnur bzw. ein Kantenband angeordne t, das sich über die ganze Länge der Teppichkante erstreckt. Diese Einlegschnur bzw. dieses Kantenband dient zur Versteifung des Teppichrandes, so dass dieser besser gehalten wird, und ausserdem zur Vermeidung eines Hängenbleibens der Schaumstoffunterlage auf dem Vorschubgitter während der Bewegung des Teppichs durch die Nähmaschine.

Dieses bisher bekannte Verfahren sowie auch die dazu bisher benutzten üblichen Vorrichtungen haben, jedoch den grossen Nachteil, dass es praktisch unmöglich ist, solche Teppichkanten bzw. Teppichrandbereiche einzufassen, die eine verhältnismässig starke Krümmung bzw« Biegung aufweisen. Das gilt insbesondere für stark ausgeschnittene Teppiche, bei denen die Randkrümmung nur einen kleinen Krümmungsradius aufweist. Derartige Teppichformen sind jedoch häufig wünschenswert, wenn man sie genau der Berandung des auszulegenden Fussbodens,

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eventuell unter Aussparung runder oder halbkreisförmig gekrümmter Teile , anpassen will. Derartig geformte Teppiche mussten bisher von Hand mit einer über wendlichen Naht versehen werden, was zeitraubend ist und den Teppichpreis wesentlich erhöht,

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil der bisher bekannten Verfahren zur Anbringung über wendlicher Nähte an Teppichkanten zu vermeiden und eine Methode zu schaffen, mit der es möglich ist, auf mechanische Weise beliebig geformte, insbesondere auch sehr stark ausgeschnittene Teppiche, die gegebenenfalls auch Knopflöcher oder längliche Aussparungen aufweisen können, längs ihrer gesamten Schnittkante bzw. ihres Randes mit einer über wendlichen Naht zu versehen.

Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist dt e Erfindung zur Lösung der genannten Aufgabe dadurch gekennzeichnet, dass diese Einleg schnur bzw. dies ed Kantenband parallel zur Fläche der Seitenkante des zu bearbeitenden Teppichs angeordnet wird und gleichzeitig zur Bildung der Schleife der überwendlichen Naht dient, und dass zur leichteren Verschiebung des Teppichs während des Nähens auf dem Vorschubgitter der Maschine ein Papierband verwendet wird.

Die Vorrichtung zu* Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine Führungsvorrichtung sowie durch eijk Spannvorrichtung

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für die Einlegschnur bzw« das Kantenband sowie durch eine weitöfe Führungsvorrichtung für das erwähnte Papierband.

Vorzugsweise besteht die erwähnte Führungsvorrichtung für die

■} Einlegschnur bzw. das Kantenband aus einem Finger , welcher xaxfexK anstelle / des Trag Stücks für den üblicherweise benutzten Kettenfinger an der Maschine montiert ist und dessen mit dem zu bearbeitenden Teppichrand in Berührung stehendes Ende eine im wesentlichen

vertikale Oeffnung für den Durchtritt der Einlegschnur bzw. des Kantenbandes aufweist.

Selbstverständlich sind unter dem hier verwendeten Begriff-Teppiche auch alle anderen Arten eines Fussbodenbelags zu verstehen, dessen Kanten eingefasst werden können.

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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung naher erläutert. Es zeigen;

Fig. 1 die sohematische Ansicht eines Teppichrandes im Schnitt,

und zwar im Augenblick, in welchem die überwendliche Naht nach den bisher üblichen bekannten Verfahren angebracht wird, .

Fig. 2 eine schematische Ansicht, welche die Lage des Ketten* fingera an einem gebogenen Rand des Teppichs veranschaulicht,

Fig· 3 die schematische Ansicht eines mit einer Uberwendlichen

Naht gemäss der Erfindung versehenen Teppichs, im Schnitt, und

Fig. 4 die schematische Ansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung zur Anbringung einer uberwendlichen Naht«

Nach Fig. 1 ist der Teppich 1 auf einer Unterlage 2 aus zellenförmigem Schaumstoff befestigt. Die auf übliche Weise hergestellte Überwendliche Naht 3 (Fig· 1 und 2) wird dadurch gewonnen, dasr man den Faden um den Kettenfinger 4 einer entsprechenden, nicht dargestellten Nahinas chine herumlaufen lässt» Dieser Kettenfinger 4 stützt sich am

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Rande 5 des Teppichs ab, der seinerseits zwischen dem Füssehen 6 der Nähmaschine und einem nicht dargestellten Gitter hindurchgeführt wird, welches für den Vorschub des Teppichs sorgt. Unter dem Rand des Teppichs ist über dessen ganze Länge eine Schnur oder Kordel bzw· ein Kantenband 7 eingelegt.

Auf Fig. 2 ist ein Teppich 1 dargestellt, dessen Rand 5 eine so starke Krümmung aufweist, dass nach den bisher gekannten Methoden und mit den bisherigen klassischen Nähmaschinen für überwendliche Näfcte dieser Bereich des Teppichs nicht mit einer Überwendlichen Naht versehen werden kann» Tatsächlich hat, wie auf Fig. 2 dargestellt, das Ende 8 des Kettenfingers 4 die Tendenz, in den mit 9 bezeichneten Bereich der Teppichkante einzustechen; das Ende 8 des Fingers 4 vermag also der Krümmung des Teppichrandes in diesem Falle nicht zu folgen.

Erfindungsgemäss wird.daher, wie auf Fig· 3 dargestellt, die Einlegschnur bzw. das Kantenband 7 nicht unter der Teppichkante, d.h. also nicht auf der Unterseite der Schaumstoff unterlage 2, sondern vielmehr parallel zur Seitenkante 5 des Teppichs 1 und seiner Unterlage 2 befestigt. Pie auf diese Weise angeordnete Einlegschnur 7 hat die Aufgabe, den bisher üblich gewesenen Kettenfinger 4 zu ersetzen, indem sie selber die Bildung einer Schleife der überwendlichen Naht bewirkt. Da nunmehr die Einlegschnur 7 nicht mehr die Funktion ausüben kann, ein Gleiten des Teppich· auf dem Vorschubgitter der Maschine zu

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verhindern, ordnet man zweckmässigerweise unter der Kante des · ■· >'

Teppichs auf dessen ganzer Länge ein Papierband oder einen Papierstreifen 10 an. ^ι ,

Die auf Fig. 4 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung einer auf Fig. 3 gezeigten überwendlichen Naht weist einen schräg zur Vorschub·· richtung des Teppichs orientierten Finger 11 auf, dessen Ende Ha ■·>

am Rande 5 eines Teppichs anliegt· Im Bereich des Endes Ha des Fingers 11 ist eine Durchlassoffnung-12 für die Einlegschnur 7 vorgesehen. Ausserdem hat der Finger 11 einen seitlichen Ansatz 13 mit einem Längsloch 14, durch welches eine Einstellschraube 15 hindurchragt. ." "^'

Die Einleg schnur 7 ist auf einer Spille 16 aufgewickelt und wird mittels Klammern oder Oesen 17 gespannt gehalten, durch welche die Schnur 7 hindurchgefädelt ist. Diese Klarnniern oder Oesen sind auf einem flachen Trägerteil 18 befestigt, das ebenfalls in seitlicher Richtung ;

einstellbar montiert ist. Dieses Trägerteil 18 hat ein Längsloch 19, .'■>'

in welchem die bereits erwähnte Schraube 15 sitzt, und ausserdem einerit *

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seitlichen Ansatz 20. dessen nach Fig. 4 linkes Ende eine Führungs-

vorrichtung 21 zur Durchführung wad Führung des Papierbandes 10 trägt. Diese* P4pieriband ist als Öpeidherrolle 22 auf einer Spiale 23 < "·'": aufgewickelt« D4» Papierband ^Z befindet sich in der Achse der Nadel 24 '· der NähmatscMzis "und steht nach der "Abwicklung gerade unterhalb des Randes dee Tepfeichs 1 zxr

Mit der beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, auf einfache Weise überwendliche Nähte längs des Kandes beliebig geschnittener Teppiche anzubringen. Da erfindungsgemäss auf den bisher üblichen Kettenfinger vollständig verzichtet wird, kann nämlich das Ende 11a des Fingers 11 in jedem Falle der Teppichkante folgen, gleichgültig, welche Form oder welche Krümmung auch immer diese Teppichkante aufweist«

Ausserdem wird durch die Anordnung der Einlegschnur 7 parallel zur Seitenkante des Teppichs erreicht, dass sich diese Einlegschnur ohne weiteres durch entsprechende Verformung und Biegung der vorgegebenen Gestalt des Teppichrandes anpasst.

Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern lässt hinsichtlich der Anordnung und Ausbildung der zu verwendenden Vorrichtungsteile mannigfache Varianten zu.

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Claims

PATENTANSPRÜCHE :

1.J Verfahren zum Anbringen einer überwendlichen Naht an den Rändern und Schnittkanten eines Teppichs, unter Verwendung einer Einlegschnur oder Kordel bzw. eines Kantenbandes, dadurch gekennzeichnet, dass diese Einlegschnur bzw. dieses Kantenband (7) parallel zur Fläche der Seitenkante des zu bearbeitenden Teppichs (1,2) an» geordnet wird und gleichzeitig zur Bildung der Schleife der überwendlichen Naht (4) dient und dass zur leichten Verschiebung des Teppichs während des Nähens auf dem Vorschubgitter der Maschine ein Papierband (10,22) verwendet wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Führungsvorrichtung (11*12) sowie durch eine Spannvorrichtung (17) für die Einlegschnur bzw. das Kantenband (7) sowie durch eine weitere Führungsvorrichtung (21) für das erwähnte Papierband (10,22).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

erwähnte Führung s vor richtung für die Einlegschnur bzw. das Kantenanstelle band (7) aus einem Finger (11) besteht, welcher MBiUWW tau» des Tragstücks für den üblicherweise benutzten Kettenfinger an der Maschine montiert ist und dessen mit dem zu bearbeitenden Teppichrand (5) in Berührung stehendes Ende (lla) eine im wesentlichen vertikale

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Oeffnung (12) für den Durchtritt der Einleg schnur bzw. des Kantenbandes (7) aufweist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung für die Einlegschnur bzw. das Kantenband (7) durch Klaxnxnern oder Oesen (17) gebildet ist, um welche die Schnur bzw. das Band abwechselnd geschlungen ist und welche auf einem flachen, relativ zur Führungsvorrichtung für die Einlegschnur bzw. das Kantenband einstellbaren Träger (18) befestigt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (21) für das erwähnte Papierband (10,22) aus einem flachen, hülsenförmig gebogenen Element besteht, dessen DurchlassBffnung für das Papierband in der Achse der Nähnadel (24) angeordnet ist.

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