DE14716C - Neuerungen an Dressirböcken für Pferde - Google Patents

Neuerungen an Dressirböcken für Pferde

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DE14716C
DE14716C DENDAT14716D DE14716DA DE14716C DE 14716 C DE14716 C DE 14716C DE NDAT14716 D DENDAT14716 D DE NDAT14716D DE 14716D A DE14716D A DE 14716DA DE 14716 C DE14716 C DE 14716C
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DE
Germany
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dressage
horses
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DENDAT14716D
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Original Assignee
A. ENGSTRÖM in Paris
Publication of DE14716C publication Critical patent/DE14716C/de
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B68SADDLERY; UPHOLSTERY
    • B68BHARNESS; DEVICES USED IN CONNECTION THEREWITH; WHIPS OR THE LIKE
    • B68B1/00Devices in connection with harness, for hitching, reining, training, breaking or quietening horses or other traction animals
    • B68B1/04Bridles; Reins
    • B68B1/06Bits
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B68BHARNESS; DEVICES USED IN CONNECTION THEREWITH; WHIPS OR THE LIKE
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Rehabilitation Tools (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 56: Pferdegeschirr.
ADELE ENGSTRÖM in PARIS. Neuerungen an Dressirböcken für Pferde.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. September 1880 ab.
Die schöne Haltung eines Pferdes hängt bekanntlich von der Haltung des Halses und des Kopfes, sowie von der Beweglichkeit der Kinnbacken ab.
Das Dressiren oder Zurichten des Pferdes hat nicht nur den Zweck, dem Pferde eine gute Haltung und einen hübschen Gang beizubringen, sondern dasselbe auch so zu gewöhnen, dafs es leicht beherrscht und geleitet werden kann.
Das wirksamste Mittel, dies zu erreichen, ist die Anwendung geeigneter, von der Hand eines kundigen Reiters geführter Zügel. Es besitzt aber nicht Jedermann die Kenntnifs und langjährige Erfahrung, welche nöthig sind, ein Pferd auf diese Weise zuzureiten, denn es ist sehr schwierig, eine schlechte Haltung des Pferdes durch Vermittelung der Zügel in der Hand zu fühlen und das Pferd so zu leiten, dafs es stets die schönste Haltung besitzt. Bei unrichtiger Führung geschieht es leicht, dafs die Gleichgewichtslage des Pferdes gestört wird, so dafs sich dasselbe entweder zu viel auf den Vördertheil oder Hintertheil stützt, wodurch eine schöne Haltung beeinträchtigt wird.
Der Zweck des vorliegenden Dressirbockes ist nun der, die Arbeit des Reiters auf mechanische Weise auszuführen.
Die bisher angewendeten Dressirböcke haben die grofsen Nachtheile, dafs der Befestigungspunkt der Zügel an den Böcken unverschiebbar ist, der Sattelbaum sich nicht bei allen Pferden benutzen läfst und die Federn immer einen gleich grofsen Widerstand darbieten.
Durch die Benutzung des vorliegenden Dressirbockes werden die oben erwähnten Uebelstände vollständig beseitigt. Derselbe kann sowohl zum Dressiren der Wagenpferde als auch der Reitpferde verwendet werden.
Die Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen zeigt einen Dressirbock für Wagenpferde.
Die Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Dressirbockes.
Die Fig. 5 zeigt einen solchen für Reitpferde.
Die übrigen Figuren stellen einzelne Bestandtheile des Dressirbockes und ' des hierzu benutzten Zaumes dar.
Der Dressirbock besteht aus zwei bei O scharnierartig mit einander verbundenen metallenen Sattelbaumschienen A, welche man infolge ihrer scharnierartigen Verbindung dem Rücken eines jeden Pferdes anpassen, also für Pferde von beliebiger Gröfse benutzen kann. Der gepolsterte Obertheil B der Gurte ist auf der unteren Seite dieser Schienen vermittelst letztere übergreifender Lederriemen befestigt. Jede Schiene A trägt in der Nähe ihres Drehpunktes einen um den Schraubenbolzen ο drehbaren Arm C, dem man infolge dieser Anordnung einen mehr oder weniger grofsen Ausschlag geben und vermittelst einer Schraubenmutter in seiner Lage feststellen kann. Auf jedem Arme C läfst sich ein mit einem Haken versehenes Gleitstück g verschieben, welches durch die Stellschraube i darauf festgestellt und in dessen Haken die mit dem oberen Zügel e verbundene Federhülse m eingehängt wird. Letztere hat den Zweck, die Hand des Reiters zu ersetzen, da die in dieser Hülse befindliche Spiralfeder den Kopf des Pferdes beständig in seine richtige Lage zu bringen sucht. Der untere Zügel e1,
welcher mit einer ähnlichen Federhülse m1 versehen ist, wird durch eine Hakenschraube j mit der Schiene A verbunden, welche zu diesem Behufe an ihrem unteren Theile mit einer Mittelrippe h versehen ist, in deren Schlitz die Hakenschraube vermittelst der Flügelmutter z1 verstellt und befestigt wird. An dem Scharnierbolzen O trägt jede Schiene A einen nach rückwärts umgebogenen Arm c2. Diese Arme «2 bilden eine Art Sattelbausch und werden je nach dem Ausschlage der Schienen A einander genähert oder von einander entfernt.
Die Dressur des Pferdes wird in einer Reitbahn vorgenommen und demselben der Dressirbock in folgender Weise angelegt.
Der Zaum α besitzt ein Gebifs mit gebrochenem Mundstück b, Fig. 3. Der Aufsatzzügel c wird angeschnallt und durch die am Sattel des Zaumes befestigte Schleife hindurchgezogen; der Dressirbock A sammt dem Gurtobertheil B wird nun 10 cm hinter dem Widerrist aufgesetzt, das Pferd gegurtet und der Schwanzriemen d an dem Verbindungsriemen der beiden Arme e2 angebracht, welche in Verbindung mit dem Schwanzriemen d den Aufsatzzügel c in seiner Lage erhalten. Man schnallt den Schwanzriemen so an, dafs der Dressirbock schön vertical steht.
Der Aufsatzriemen c wird derart angespannt, dafs das Pferd seinen Kopf hoch und doch so trägt, dafs der Vordertheil desselben soviel wie möglich senkrecht zum Boden gerichtet ist. Die seitlichen Zügel e e1 werden alsdann an die Zugfedern m mx angeschnallt, wovon die einem auf dem Arm C in möglichst hoher Stellung und die andere m1 in ihrer niedrigsten Lage auf den Rippen h der Schiene A sich befindet.
Die Construction dieser Zugfeder ist aus der Fig. 4 ersichtlich.
Dieselbe' besteht aus einer Hülse m, in welcher die Spiralfeder eingeschlossen ist. Letztere ist über den Bolzen k gesteckt und zwischen der Verschlufsschraube / der Federhülse und der auf der dem Bolzenende aufgeschraubten Mutter ■ η gehalten. Der Zügel wird mit dem Ring fl des Bolzens k und die Federhülse durch den Ring f mit dem Gleitstück g oder Hakenschraube j verbunden.
Beim Dressiren eines Pferdes bringt man anfangs eine Spiralfeder von grofser Widerstandsfähigkeit in die Hülse. Die vier Zügel werden so angespannt, dafs die Spiralfedern durch deren Spannungen nicht beansprucht werden. Man giebt den Armen C des Dressirbockes beim Beginn den gröfsten Ausschlag, um die oberen Zügel vom Halse des Pferdes entfernt zu halten.
Den Dressirbock sollte man jedesmal nicht länger . als Y3 Stunde ungefähr dem Pferde anlegen. Während dieser Zeit mufs man sich in der Nähe des Pferdes aufhalten, damit es sich nicht den Wirkungen der Zügel entziehen kann. Auf diese Weise wird dem Pferde die gewünschte Beweglichkeit und gleichzeitig die richtige Haltung des Halses beigebracht. Durch die Wirkung der Federn, welche den Kopf des Pferdes immer in seine richtige Lage zurückzubringen suchen, erhalten die unteren Kinnbacken die nöthige Beweglichkeit. In dem Mafse, als das Pferd die gewünschte Haltung annimmt, werden die unteren Zügel e1 e1, sowie die oberen e e allmälig höher gestellt und gleichzeitig die Arme C des Dressirbockes einander genähert.
Diese örtlichen Versetzungen der Zügel haben den Zweck, bei dem Wagenpferd sowohl als auch bei dem Reitpferd die Wirkungen der Zügel zu centralisiren. Nach und nach werden die Spiralfedern durch andere von geringerer Widerstandsfähigkeit und schliefslich durch solche von grofser Elasticität ersetzt, welche die Zurichtung des Pferdes in vollständiger Weise gestatten. Bei der Einrichtung dieses Dressirbockes kann das Pferd alle möglichen Bewegungen ausführen, und werden vermittelst desselben alle Schwierigkeiten überwunden, welche die Dressur eines Pferdes darbietet. -
Um Reitpferde zuzurichten, wobei der durch die Fig. 5 dargestellte Dressirbock benutzt wird, verfährt man in ähnlicher Weise wie bei Wagenpferden.
Das durch die Fig. 3 dargestellte Gebifs wird in diesem Falle durch die beiden unten beschriebenen Gebisse ersetzt, sobald das Pferd einige Zeit in der beschriebenen Art zugerichtet worden ist.
Hierzu benutzt man das durch die Fig. 6 und 7 besonders dargestellte Stangengebifs ζ und die Trense s, Fig. 8 und 9. Ersteres kann eine Kinnkette p besitzen oder nicht und ist mit einem Aufzugriemen q versehen. Die unteren Zügel e1 e1 werden an den Anzügen der Balken r des Stangengebisses ζ befestigt. Dagegen sind die oberen Zügel e e an das Aufsatzriemenstück c angeschnallt, welches durch die beiden Oesen der Trense s hindurchgeht. Wie man schon aus der beiliegenden Zäumung ersieht, erfordert das Dressiren der Reitpferde eine bedeutend gröfsere Sorgfalt als das der Wagenpferde, indem der Zaum viel kräftiger auf das Pferd einwirkt. Die bei dem Dressiren der Reitpferde mit dem vorliegenden Dressirbock benutzten Gebisse können als die besten Repressivmittel für Pferde betrachtet werden, welche geneigt sind, den Kopf hoch zu tragen, sich zu bäumen, zu bohren, hinten auszuschlagen, auf die Hand zu drängen und sich zu überschlagen.
Wenn das Pferd, um ihm mehr Bewegung zu geben, auf der Strafse geführt wird, so bringt man noch einen Kappzaum t an, welcher vermittelst des durch Schleifen an den Backen-
riemen α hindurchgeführten Riemens u gehalten wird.
Von der Mitte des Kappzaumes t aus verzweigen sich zwei biegsame Drahtseile x, Fig. 5, nach oben zu den Rosetten v, auf deren inneren Rollen diese Seile aufgewickelt oder auch Anzugfedern angebracht sind. Dieselben haben den Zweck, den Kappzaum t von dem Vordertheile des Kopfes entfernt zu halten und denselben nur beim Anziehen der Leine x1, Fig. 1, zur Wirkung zu bringen.
Diese Einrichtung der Rosette (Cocarde) gestattet auch für den Fall, dafs kein Kappzaum verwendet wird, die Aufhängung eines Futtersackes, welcher durch die Wirkung der Federn in dem Mafse, als das Futter bezw. das Gewicht desselben im Sack abnimmt, gehoben wird.

Claims (1)

  1. Patent^ Ansprüche:
    Die Articulation des Sattelbaumes, wodurch der Dressirbock dem Rücken eines jeden Pferdes angepafst werden kann.
    Die Einrichtung der beweglichen Arme C, welche von einander entfernt oder einander genähert werden können, mit den Gleitstücken g und den mit geschlitzten Rippen h versehenen Sattelbaumschienen A, um die Einhängungshaken für die seitlichen Zügel mit den Federhülsen m m1 daran befestigen zu können.
    Die Combination des Zaumes mit dem Kappzaum t und mit der Rosette v, welche mit einer Aufzugfeder versehen sein kann oder nicht.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT14716D Neuerungen an Dressirböcken für Pferde Active DE14716C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3077129A (en) * 1960-03-30 1963-02-12 Ferdinand J Barrie Electric hand drill accessory
WO1991019667A1 (en) * 1990-06-15 1991-12-26 Simeon Anthony Silverman Bridle tension indicator device
FR2938250A1 (fr) * 2008-11-07 2010-05-14 Alain Rolland Dispositif pour eduquer un cheval

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3077129A (en) * 1960-03-30 1963-02-12 Ferdinand J Barrie Electric hand drill accessory
WO1991019667A1 (en) * 1990-06-15 1991-12-26 Simeon Anthony Silverman Bridle tension indicator device
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