DE50926C

DE50926C - Rücken-Kummet für Zugthiere

Info

Publication number: DE50926C
Application number: DENDAT50926D
Authority: DE
Original assignee: A. MENDEL in Strehlen bei Dresden
Anticipated expiration: 1909-06-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE S6: Pferdegeschirr.

Das Pferdekummet nach vorliegender Erfindung, vom Erfinder »Rückenkummet« genannt, unterscheidet sich im wesentlichen von den bisher gebräuchlichen Kummeten dadurch, dafs es nicht auf dem Hals des Pferdes aufrüht, sondern von der Brust nach dem Rücken zugeht, woselbst es mit einem Sattel oder sattelartigen Träger verbunden ist.

Bei den bisherigen Kummeten ruht dasselbe ganz oder theilweise auf dem fleischigen Theil des Halses und verursachte hier bei nicht genauem Anpassen zuweilen Hautabschürfungen, sehr oft aber ein Abreiben der Mähnenhaare, wobei der tragende Theil des Pferdehalses in keiner Weise zum Ziehen beitragen kann.

Um das bisherige Kummet den Schulteru'nd Halsformen möglichst genau anzupassen, läfst man das Kummet zuweilen auf einem Polster, der sogenannten »Krause«, aufruhen. Das Kummet wurde dabei immer in der Hauptsache von dem Hals des Pferdes getragen, was der Erfinder vermeiden will. Es ist deshalb die Last des Kummets auf den zu solchem Tragen geeigneteren Theil des Pferdes, auf den Rücken verlegt, indem der Theil des Kummets, welcher gegen das Schulterblatt anliegt, sich nach hinten zu erstreckt, wie ein Sattel oder sattelartiger Träger, der auf dem Rücken aufliegt. Kummet und Träger sind beweglich mit einander verbunden; ebenso empfiehlt es sich, den Kummettheil, welcher vor der Brust des Pferdes liegt, durch ein Gelenktheil beweglich zu machen, so dafs das Pferd beim Anziehen und Ziehen, wenn es sich mit seiner Zugkraft in das Kummet legt,' nicht gegen eine starre Masse anarbeitet, vielmehr die genannten Theile des Geschirres die erforderliche, durch die seitlich abwechselnden Beinbewegungen bedingte und erwünschte Nachgiebigkeit besitzen.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind a a die Seitentheile des Rücken-Kummets, welche vor der Brust durch ein Scharnier oder durch einen Gelenktheil b mit einander verbunden sind.

Jeder Seitentheil α kann in seiner gesammten Länge bis zum Träger c aus einem Blatt a aus Metall, Holz oder anderem passenden Material bestehen, oder er kann auch ganz* oder theilweise aus einem gitterartigen Ger' "H d bestehen. In .der Zeichnung ist beispiels ;ise dieser Theil aus einem Metallblatt α 'gefertigt , an das sich bis zum Träger c ein gitterartiges Gestell d anschliefst. An dem Träger c wird das Blatt α oder das gitterartige Gestell d beweglich befestigt. Dies kann durch einen Schraubenbolzen e erfolgen, der mit möglichst flachem Kopf von innen heraus durch eins der Löcher gesteckt wird, die im Träger vorgesehen sind. Der Bolzen geht durch einen Langschlitz des Blattes oder Gestelles hindurch und erhält eine Schraubenmutter, die aber vorzugsweise nur so weit angezogen wird, dafs das Blatt oder Gestell noch Spiel hat. Die Anzahl Löcher sind zu dem Zwecke vorgesehen, um das Blatt α bezw. das Gestell d in möglichst bequemer Lage je nach, der besonderen Form des Pferdes mit dem Träger verbinden zu können. ' Der Träger c kann aus einem sattelartigen Theil bestehen, dem am besten eine Filz- oder Lederdecke untergelegt wird. / ■ ■ 1

Der Träger nebst Decke kann durch einen Leibgurt gehalten werden.

Da, wo das Blatt α oder das Gestell d gegen diejenigen Theile des Pferdes anliegt, durch welche dasselbe beim Ziehen seine Kraft äufsert, werden die Theile', soweit nöthig, mit Polster ausgefüttert.

Ausgeschlossen ist nicht, das Blatt α bezw. das Gestell d zu beiden Seiten des Pferdes anstatt in directer Linie zum Träger c auch so zu führen, dafs diese Theile von der Brust aus zunächst eine mehr aufsteigende Richtung annehmen und dann in einer waagrechten oder in einer der waagrechten angenäherten Richtung nach dem Träger c sich erstrecken. Es kann bei. dieser Formgebung ein gröfsefer Theil des Rücken- Kummets gegen das Schulterblatt, durch welches die Kraftäufserung gegen das Kummet ausgeübt wird, anliegen. Auch können bei dieser Ausführung Sie zu beiden Seiten des Pferdes liegenden Theile α und d durch einen bügelartigen Verschlufs über dem Hals des Pferdes zusammen verbunden werden, um ein Ausbiegen der Theile bei der Kraftäufserung des Pferdes zu vermeiden, ohne dafs jedoch der Bügel auf dem Hals des Pferdes aufliegt. Die Stränge können an der geeigneten Stelle ο durch Haken u. s. w. mit dem Theil a bezw. d verbunden werden.

Es ist in der vorstehenden Beschreibung das Rücken-Kummet als für Pferde geeignet bezeichnet worden. Es ist aber selbstverständlich, dafs es sich ebenso gut für alle anderen Zugthiere, wie Maulthiere, Maulesel u. s. w., eignet.

Claims

Pa te nt-Anspruch:

Ein Rücken-Kummet für Zugthiere, welches aus einem um die Brust und ganz oder theilweise gegen die Schulter des Zugthieres anliegenden Theil α bezw. d und einem,Sattel oder sattelartigen Träger c besteht, welcher auf dem Rücken des Zugthieres auf liegt, wobei die um die Brust und gegen die Schulter anliegenden Theile α bezw. d mit dem Träger c beweglich verbunden und mit Löchern, Oesen oder Haken zum Anhängen der Zugstränge ausgestattet sein können.