DE1470244C - 5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivate - Google Patents

5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivate

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DE1470244C
DE1470244C DE1470244C DE 1470244 C DE1470244 C DE 1470244C DE 1470244 C DE1470244 C DE 1470244C
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DE
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sulfanilamido
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pyridazon
pyridazone
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English (en)
Inventor
Takenari Hishinomiya; Komatsu Toshiaki Toyonaka; Nakagome (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sumitomo Chemical Co Ltd
Original Assignee
Sumitomo Chemical Co Ltd

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Description

Die Erfindung betrifft 5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivate der allgemeinen Formel
. R
SO7NH
in der R ein Wasserstoffatom oder den Methylrest bedeutet. .
Weiterhin betrifft die Erfindung das Verfahren zur Herstellung dieser 5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivate, indem man ein 5-Aminopyridazon-(6)-derivat der allgemeinen Formel
H,N
in der R die oben angegebene Bedeutung hat, in an sich bekannter Weise mit einem p-Acylaminobenzolsulfohalogenid umsetzt und das erhaltene 5-(p-Acylaminobenzolsulfonamido)-pyridazon-(6)-derivat in an sich bekannter Weise hydrolysiert. ■
Die als Ausgangsmaterial verwendeten 5-Aminopyridazon-(6)-derivate sind leicht beispielsweise durch Einwirkung von Dimethylsulfat auf Pyridazon-(6)-derivate, die in 5-Stellung durch irgendeinen in eine Aminogruppe umwandelbaren Rest substituiert sind, und anschließende Umwandlung dieses 5-Substituenten im entstandenen l-Methyl-pyridazon-(6) in eine 5-Aminogruppe oder durch Aminierung des 1 -Methyl-4,5-dihalogen-pyridazon-(6)-derivats und anschließende Dehalogenierung der erhaltenen Monoaminoverbindung erhältlich.
Verbindung
4-SulfaniIamido-1,3-dimethylpyridazon-(6) .
Sulfathiazol
Die Herstellung nach dem Verfahren der Erfindung erfolgt in an sich bekannter Weise, wie sie auch bei der Herstellung bekannter Sulfanilamidoverbindungen üblich ist. Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung in etwa äquimolarem Verhältnis bei einer Temperatur von etwa 15 bis 100" C, insbesondere 25 bis 60" C, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels. Es ist zu empfehlen, in an sich bekannter Weise einen Halogenwasserstoffakzeptor zuzusetzen,
ίο z.B. Pyridin. Als Lösungsmittel können Wasser, Methanol, Äthanol, Propanol verwendet werden, jedoch ist Pyridin besonders geeignet, da es zugleich als Halogenwasserstoffakzeptor wirkt. Das gebildete 5 - (p - Acylaminobenzolsulfonamido) - pyridazon - (6) wird dann in an sich bekannter Weise hydrolysiert, beispielsweise mit wäßriger oder alkoholischer verdünnter Säure oder verdünnter Alkalilauge (von beispielsweise 1 bis 40°/o). Die Hydrolyse erfolgt. beispielsweise durch lOminutiges bis 5stündiges Er-
wärmen, zweckmäßig '/2stü'ndiges bis 1'/2stündiges Erwärmen auf 90 bis 100" C.
Die zum Schutz der p-Aminogruppe verwendete Acylgruppe kann Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl, Äthoxycarbonyl, Benzoyl sein. Das Halogenatom des Sulfohalogenidteils kann Chlor oder Brom sein.
Aus J. Chem. Soc, 1948, S. 2195 bis 2199, sind entsprechende 4 - Sulfanilamido - pyridazon - (6) - derivate bekannt. Überraschenderweise ergeben sich jedoch durch, den strukturellen Unterschied der beiden Verbindungsklassen beträchtliche Abweichungen in der chemotherapeutischen Aktivität. Die Verbindungen gemäß der Erfindung sind hochgradig wirksam gegen viele pathogene Mikroorganismen und können somit in sehr geringer Dosierung verabreicht werden und sind damit den bekannten Sulfonamiden überlegen. Im Gegensatz dazu sind die entsprechenden 4-Sulfanilamidoverbindungen sogar dem herkömmlichen Sulfathiazol (2-Sulfanilamidothiazol) in der bakteriostatischen Aktivität unterlegen, wie die nachfolgende
40 Tabelle I zeigt:
Tabelle haemolyticus _ N; I Staph.
Slrcp. Synth,
hrmedium
Blut 5000
20 10
2 Nährboullion
100
Nährboullion
10000
B. coli
Synth.
'NähriTiL'dium
20
0,5
Nährboullion
500
50
(Die Zahlen geben die Menge in ng der Verbindung pro Milliliter Lösung an, die notwendig ist, um das Wachstum der Organismen, zu verhindern.)
Aus der folgenden Tabelle Ia ist die wachstumshindernde Mindestkon/.entration der beiden erfindungsgemäßen Verbindungen im Vergleich zu derjenigen von Sulfathiazol ersichtlich:
Tabelle Ia
Vergleichs versuche
Wachstumsliiiidernde Mindestkon/.entration (|xg/ml)
Mikroorganismus
l,3-Diiiiethyl-5-sulfanilamido-pyridazon-(6) (I)
r-Melliyl-5-sulfanilamido-pyridazon-(6)(II) . .
Siilfalhia/ol
Streptococcus
(iruppe Λ
Staphylococcus
aurcus
25,00 1 2,50
• 6,25 Γ2,5Ο
25,00 12,50
iseherichia
coli
25,00
12,50
100,00
Weiterhin sind l^-Dimethyl-S-sulfaniiamido-pyridazon-(6) = (I) und l-Mcthyl-5-sulfanilamido-pyridazon-(6) = (II) gemäß der Erfindung den bekannten Mitteln3-Sulfanilamido-5-methylisoxazol(SIM),4-Sulfanilamido-2,6-dimethoxypyrimidin (SDM), 3-Sulfanilamido-6-methoxypyridazin (SMP), l-Phenyl-5-sul-
fanilamidopyrazol (SP) und 5-Sulfanilamido-3,4-dimethylisoxazol (SI) überlegen, wie sich aus Tabelle II (antimikrobische Aktivität in vitro), Tabelle III (antimikrobische Aktivität in vivo) und Tabelle IV (akute Toxizität bei oraler Verabreichung an Mäusen) ergibt.
Tabelle II
Wachstumshindernde Mindestkonzentration ((ig/ml)
Untersuchte Stämme
Staphylococcus 209 b .........
Escherichia coli ο III
Salmonella typhi.58
Salmonella paratyphi 1015 ..... Salmonella schottmiielleri 8006
Shigella flexneri 2a '...-..
Klebsieila pneumoniae
Proteus vulgaris K-S ...:..... Streptococcus group A Typ I .. Diplococcus pneumoniae Typ I B.C.G.
Tabelle III
12,5 25 50 3.13*
25
6,25 100
0,39 25
6,25 50
Verbindung
II
SDM
CD50
mg/kg/Tag p. o. (P = 0,05)*) 5 Tage lang
Streptococcus group Λ Typ I
1 bis 5
7,7 (2,8 bis 21,6) 19,7 (13,2 bis 29,4)
Diplococcus pneumoniae Typ I
100 bis
100 bis
1000 bis 5000
Verbindung LD50 (g/kg)
I .... 1,07
II ..--.. ....... 5,0 bis 10,0
2,65
1,75
SI M 10,0 bis 20,0
. 9,75
SMP ...; 2,25 ;
SDM
SI ..................
SP
Die Versuche wurden an Gruppen von je fünf Mäusen, dd-Stamm, männlich, durchgeführt. Bei oraler Verabreichung wird mit den 5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivaten in kürzerer Zeit die maximale Blutkonzentration erreicht, die Blutkonzentration hält länger an und die Inaktivierung im Blut ist gering. Die Verbindungen gemäß der Erfin-12,5
12,5
25
3,13
6,25
1,56
25
0,2
6,25
6,25
6,25
SI
6,25
200
50
3,13
6,25
6,25
200 .
0,39
25
6,25
100
SDM
6,25 50 50
1,56 .
6,25
3,13 100
0,78 25
6,25 100
SMP
.12,5 200 25
1,56 12;5 3,13 100 0,39 25 6,25 200
35
40
*) P = 0,05 bedeutet, daß die Wahrscheinlichkeit, daß die CD50-Werte,außerhalb der in Klammern angegebenen Werte liegen, nur
5% beträgt, . '
Die Versuche wurden an Gruppen Von je zehn Mäusen (ICR-Mäuse,· vier Wochen alt), dd-Stamm, männlich, durchgeführt.
Tabelle IV
dung haben also eine gute Depotwirkung. Die folgenden Tabellen V, Va und VI zeigen die Heilwirkung bei Streptokokken- und Diplokokken-Infektionen an Mäusen bei oraler Verabreichung von Verbindungen gemäß der Erfindung im Vergleich zu bekannten Sulfonamidverbindungen. Die Verbindungen wurden täglich einmal an fünf aufeinanderfolgenden Tagen vei abreicht.
Tabelle V
(Streptococcus A I)
55
6o
mg/kg/Tag überlebende/ % überlebende
0 Zahl der
Versuchstiere
nach 14 Tagen
Kontrolle 1 0/50 0
I .. ... 5 0/10 0
10 ■ /
. .5/5
100
1 10/10 100 . .
SDM ... 5 4/30 . 13,3
10 12/50 24
1 13/50 26 ;
SMP ... 5 ■ 3/30 10
10 17/50 34 ,.
5 28/40 70
SP 10 1/20 5 .
25 : 4/20 20
SIM .... 100 6/30 . 20
50 4/10 40
SI 100 3/K) 30
19/40 47,5
Hs wurden für die Verbindung SDM außer den CD50-Werten auch noch die notwendige Basis ermittelt, die erforderlich ist, um alle Versuchstiere am Leben zu erhalten. Dies zeigt Tabelle Va: .
Tabelle Va
SDM
(mg/kg/Tag)
25
50
100
250
% llberlebendc nach I4 Tagen
63,3 70 70 100
Tabelle VI
(Diplococcus pneumoniae I)
mg/kg/Tag Überlebende/
Zahl der
Versuchstiere
% überlebende
nach 14 Tagen
Kontrolle 0 ' 0/50 0
I 100
500
0/10
10/10
0
100
100
500
0/10
9/30
0
30
SDM .... .100
500
1/10
5/20
10
25
SMP .... 250
500
0/10
0/10
0
0
SP . . 100
500
1/10
3/30
10
10
250
500
0/10
1/10
0
10
SIM
SI
Analyse: C12H14O3N4S.
Berechnet ... C 48,98, H 4.80, N 19,04"/,,:
gefunden .... C 49,32, H 5,07, N 19,16"/,,.
B e i s ρ i c 1 2
l-Methyl-5-sulfanilamido-pyrfdazon-(6)
2,5 g l-Mcthyl-5-aminopyridazon-(6) wurden in 30 ml trockenem Pyridin suspendiert, und 5,2 g p-Acetylaminobenzolsulfochlorid wurden tropfenweise unter Rühren in der Kälte zugegeben. Die Mischung wurde über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen und dann in Eiswasser gegossen. Dann wurden 20 ml 1 η-Natronlauge zugesetzt. Das Pyridin wurde unter vermindertem Druck abdestillicrt, und die abgeschiedenen hellgelben Kristalle wurden gesammelt. Ausbeute= 5,4g: F. = 281" C. Die so erhaltenen Kristalle wurden in 40 ml 10"/()iger Natronlauge gelöst, und die Lösung wurde 3/4 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen wurde mit Essigsäure neutralisiert, wobei sich ein weißer, fester Niederschlag bildete, der abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde. Es ergaben sich 4,6 g 1-Methyl-5-sulfanilamidopyridazon-(6) vom F. = 246 bis 248"C. Durch Umkristallisieren aus Methanol erhält man 2,4 g farblose Nadeln vom F. = 230 bis 231"C.
Analyse: CnHi2O1N4S.
Berechnet ... C 47,14, H 4,32, N 20,89"/,,;
gefunden .... C 47.36, H 4,39, N 21,21%.

Claims (2)

Patentansprüche:
1.5-Sulfanilamido-pyridazon-(6)-derivate der allgemeinen Formel ■
15
20
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel I
l,3-Dimethyl-5-suIfanilamido-pyridazon-(6)
3,3 g l,3-Dimethyl-5-aminopyridazon-(6) wurden in 40 ml trockenem Pyridin suspendiert, und 6.2 g (das 1,1 fache der stöchiomctrischen Menge) p-Acetylaminobenzolsulfochlorid wurden unter Rühren tropfenweise in der Kälte zugesetzt. Die erhaltene Lösungwurde über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Anschließend wurde die Reaktionsmischung in Eiswasser gegossen, und es wurden 13 ml 2n-Natronlauge zugegeben. Die Lösung wurde unter vermindertem Druck konzentriert. Der Rückstand wurde mit 100 ml 2n-Natronlauge versetzt, die erhaltene Mischung 1 Stunde unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen wurde sie mit Holzkohle versetzt und filtriert. Das Filtrat wurde mit verdünnter Salzsäure neutralisiert. Der dadurch ausgefällte Niederschlag wurde durch Filtrieren gesammelt und mit Wasser gewaschen. F. = 200 bis 201 "C Ausbeute = 403 g (62%). Umkristallisieren aus Äthanol ergab farblose Schuppen vom F. = 200 bis 20 Γ C. <»
H, N-
SO1NH
in der R ein Wasserstoffatom oder den Methylrest bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 5-Aminopyridazon-(6)-derival der allgemeinen Formel
H,N
N
f
CH3
in der R die oben angegebene Bedeutung hat, in an sich bekannter Weise mit einem p-Acylaminobenzolsulfohalogenid umsetzt und das erhaltene 5-(p-Acylaminobenzolsulfonamido)-pyridazon-(6)-derivat in an sich bekannter Weise hydrolysiert..

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