DE1469646B - Verfahren zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamidfasern - Google Patents

Verfahren zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamidfasern

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DE1469646B
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Dr. Manfred 67IO Prankenthal; Dieck Klaus; Heinrich Hans; Witsch Dr. Heinz-Günter; 67OO Ludwigshafen Däuble
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BASF SE
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Badische Anilin and Sodafabrik AG

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Es ist bekannt, Fasermaterial aus synthetischen Polyamiden dadurch zu färben oder zu bedrucken, daß man auf das diese Fasern enthaltende Gut eine wäßrige Lösung eines anionischen Farbstoffs bei einer Temperatur aufbringt, die unter der Aufziehtemperatur dieses Farbstoffs liegt, und die Färbung oder den Druck durch Dämpfen fertigstellt. Dieses Verfahren weist schwerwiegende Nachteile auf; beispielsweise ergibt es ungleichmäßige Färbungen.
Man hat daher schon vorgeschlagen, den Farbstofflösungen weitere Hilfsmittel zuzusetzen. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden der Farbstofflösung als Hilfsmittel Kondensationsprodukte von höhermolekularen Fettsäuren mit 2 Äquivalenten Alkanolamin, anionaktive Dispergatoren und gegebenenfalls Quellungsmittel für die zu färbenden Fasern zugegeben. Ein anderer bekanntgewordener Vorschlag geht dahin, der Farbstofflösung ein lösliches Salz einer gesättigten, aliphatischen, höhermolekularen Monocarbonsäure zuzusetzen. Diese bekannten Verfahren erfordern, auf Fasermaterial aus synthetischen Polyamiden angewandt zur Erzielung befriedigender Ergebnisse, eine Fixierung der Farbstoffe mit Druckdampf von 1300C; unter diesen Bedingungen herrscht ein Druck von ungefähr 2 atü. Da die Druckdämpfung bisher nur für diskontinuierliche, nicht aber für kontinuierliche Arbeitsweise technisch befriedigend gelöst worden ist, sind die bekannten Verfahren für das kontinuierliche Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamidfasern wenig geeignet.
Aus der belgischen Patentschrift 631 819 ist weiterhin ein Verfahren zum Färben von Polyamidfasern bekannt, das dem vorgenannten Verfahren ähnlich ist, für das aber auch tiefere Dämpftemperaturen empfohlen werden. Bei diesem bekannten Verfahren verwendet man ein Bad, das außer einem anionischen Farbstoff und einem Polyglykoläther eines Fettalkohols oder einer längerkettigen aliphatischen Monocarbonsäure als Farbüberträger ein lösliches Salz einer gesättigten aliphatischen, 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäure enthält. Bei diesem Verfahren läßt jedoch die Farbstoffixierung Wünsche offen; ein weiterer erheblicher Nachteil des Verfahrens ist die mangelhafte Durchfärbung des Fasergutes.
Es wurde nun gefunden, daß man die obengenannten Nachteile vermeiden und synthetische Polyamidfasern besonders vorteilhaft färben und bedrucken kann, indem man eine wäßrige Lösung, die a) einen anionischen Farbstoff und b) ein anionaktives Hilfsmittel enthält, auf die Fasern bei einer Temperatur aufbringt, die unter der Aufziehtemperatur dieses Farbstoffs liegt, und die Färbung oder den Druck durch Dämpfen fertigstellt, wenn die Farbstofflösung außerdem c) ein durch getrennte Anlagerung von 2 bis 15 Mol Propylen- oder Butylenoxyd und 0 bis 10 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines Alkylphenols mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder eines aliphatischen Alkohols mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen erhältliches Produkt und d) ein Addukt von 1 bis 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer Hydroxyverbindung der Benzol- oder Naphthalinreihe, die gegebenenfalls am aromatischen Kern weitere nichtionogene Reste trägt, enthält.
Die erfindungsgemäß verwendbaren anionischen Farbstoffe können beliebigen Farbstoffklassen, wie denen der Azo-, Anthrachinon-, Phthalocyanin- oder Nitrofarbstoffe, angehören. Es kann sich z. B. um sulfonsäuregruppenhaltige oder sulfonsäuregruppenfreie 1:1- oder 1: 2-Metallkomplexfarbstoffe, um Chromierfarbstoffe, die zusammen mit chromabgebenden Mitteln, wie Kaliumdichromat, Chromfluorid oder Chromacetat, verwendet werden, oder um Reaktivfarbstoffe handeln.
Anionaktive Hilfsmittel sind als Zusätze beim Färben mit anionischen Farbstoffen allgemein gebräuchlich. Bevorzugte Mittel dieser Art sind wasserlösliche Salze von Sulfonsäuren oder Schwefelsäurehalbestern, die einen hydrophoben Molekülteil enthalten, vor allem deren Salze mit Alkalimetallen, Ammonium und insbesondere organischen Basen. Als Beispiele seien genannt die wasserlöslichen Salze von Schwefelsäurehalbestern aliphatischer Alkohole mit 10 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, von Schwefelsäurehalbestern der Addukte aus Alkylphenolen und 1 bis 5 Mol Äthylenoxyd mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, von Alkyl- und Alkylarylsulfonsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, von N-Acyltaurinen mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen im Acylrest, von Aminobenzolsulfonsäuren, die am Stickstoff durch hydrophobe Reste substituiert sind, und von Sulfobernsteinsäurealkylestern. Es hat sich besonders bewährt, auf 1000 Gewichtsteile Färbeflotte wenigstens 5 Gewichtsteile anionaktives Hilfsmittel b) zu verwenden. Im übrigen ist es vorteilhaft, die Menge an anionaktivem Hilfsmittel der Menge der unter c) genannten Mittel anzupassen. Sind diese letzteren leicht wasserlöslich oder doch leicht dispergierbar, so genügt ein Mengenverhältnis b) zu Mittel c) = 0,25 :1 bis 0,5:1 zu wäh-"" len. Verwendet man dagegen sehr schwer lösliche und schlecht dispergierbare Mittel c), so vergrößert man vorteilhafterweise das genannte Verhältnis, wobei als obere Grenze ungefähr 2:1 in Betracht kommt. Zwar ist es durchaus möglich, die Menge an anionischem Mittel darüber hinaus zu vergrößern, doch empfiehlt es sich, im Interesse wirtschaftlichen Arbeitens, nicht mehr als 60 Gewichtsteile Mittel b) auf 1000 Gewichtsteile Flotte anzuwenden.
Ausgangsstoffe für Produkte der unter c) genannten Art können einerseits Alkylphenole sein, die einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 12, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen enthalten; daneben können sie am Benzolkern weitere niedermolekulare Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl- und Propylreste, tragen, doch werden Monoalkylphenole bevorzugt. Weiterhin kommen als Ausgangsstoffe geradkettige oder verzweigte aliphatische Alkohole in Betracht, die 1 bis 20, vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten. Als Beispiele seien genannt p-n-Hexylphenol, p-n-Octylphenol, p-i-Nonylphenol, o-n-Decylphenol, m-n-Dodecylphenol, Methanol, Äthanol, n-Butanol, i-Butanol, n-Hexanol, 2-Äthylhexanol, i-Octaaol, Nonanole, Decanole, Dodecanole, Hexadecanole und Octadecanole. Auch Gemische solcher Ausgangsstoffe, wie sie beispielsweise durch die Synthese oder durch den Ursprung aus natürlichen Rohstoffen bedingt sind, kommen in Betracht.
Aus diesen Ausgangsstoffen sind die unter c) definierten Produkte erhältlich, indem man in an sich bekannter Weise an die Alkylphenole oder Alkohole in getrennten Arbeitsgängen einerseits 2 bis 15, vorzugsweise 2 bis 7 Mol Propylen- oder Butylenoxyd, an-
dererseits 0 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Mol Äthylenoxyd anlagert. Man kann also die Ausgangsstoffe entweder nur mit Propylen- oder einem Butylenoxyd oder zunächst mit Propylen- oder einem Butylenoxyd und
dann mit Äthylenoxyd oder aber zunächst mit Äthylenoxyd und dann mit Propylen- oder einem Butylenoxyd umsetzen. Als Butylenoxyd kommt 1,2-Butylenoxyd, 2,3;Butylenoxyd und 2-Methyl-l,2-propylenoxyd in Betracht. Beispiele für Produkt der unter c) definierten Art sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Spalte 1 enthält die oxalkylierbaren Ausgangsstoffe, Spalte 2 die Anzahl Mol und die Art des in der ersten Stufe, Spalte 3 die Anzahl Mol und die Art des in der zweiten Stufe addierten Alkylenoxydes. Dabei bedeutet ÄO = Äthylenoxyd, PO = 1,2-Propylenoxyd, BO = 1,2-Butylenoxyd, i-BO = Isobutylenoxyd (2-Methyl-l,2-propylenoxyd).
1 6,5
5
5 .
10
6
3
3
2 6
1
3
3
3
Methanol 2 BO
i-BO
PO
PO
PO
PO
ÄO
3 ÄO
ÄO
i-Butanol 6 ÄO 2
n-Hexanol 4,2
4,1
5
3
6
2
BO 5,5
3,6
3
8
ÄO
PO
2-Äthylhexanol
i-Octanol
6,2
2
BO
BO
ÄO
PO
PO
BO
3,7
5
BO
i-Octanol 5 BO
PO
5 ÄO
i-Octanol 3
3
4
PO 1
4
2
ÄO
ÄO
BO
i-Octanol 2 PO
PO
PO
5
i-Nonanol 4 PO 4 ÄO
i-Nonanol 4
6
10
15
9
7
9
6
10
15
PO 8
9
9
9
ÄO
ÄO
i-Nonanol PO
PO
PO
PO
PO
BO
ÄO
PO
PO
PO
ÄO
i-Nonanol ÄO
ÄO
ÄO
i-Nonanol ÄO
i-Nonanol . . ÄO
i-Nonanol ÄO
i-Nonanol ~ÄO
ÄO
PO
i-Nonanol r-s
i-Nonanol
n-Decanol
n-Decanol
n-Decanol
n-Decanol
n-Decanol
n-Decanol
p-Nonylphenol..'...
p-Nonylphenol
p-Nonylphenol
p-Nonylphenol.....
p-Nonylphenol.....
p-Nonylphenol.....
p-i-Octylphenol ....
p-i-Octylphenol ....
p-i-Octylphenol ....
Die Mittel c) werden vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf 1000 Gewichtsteile Färbeflotte, verwendet. Man kann auch größere Mengen einsetzen, doch kann darunter .die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens leiden.
m Die unter d) genannten Addukte von 1 bis 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer Hydroxy verbindung der Benzol- oder Naphthalinreihe können am aromatischen Kern als weitere nichtionogene Reste insbesondere Halogenatome, Hydroxyl-, Alkyl-, Aryl- und/oder Alkoxygruppen tragen. Als Beispiele seien genannt die Umsetzungsprodukte aus 1 bis 2 Mol Äthylenoxyd mit je 1 Mol Hydroxybenzol, 1-Hydroxy-2-methylbenzol, l-Hydroxy-4-methylbenzol, 1-Hydroxy - 4 - phenylbenzol, 1 - Hydroxy - 2 - methoxybenzol, 1 - Hydroxynaphthalin, 2 - Hydroxynaphthalin, 1,2 - Dihydroxybenzol, 1,3 - Dihydroxybenzol, 1,4-Dihydroxybenzol und 1,5-Dihydroxynaphthalin. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der Anlagerungsprodukte von 1 Mol Äthylenoxyd an 1-Hydroxy-2-chlorbenzol und an l-Hydroxy-4-chlorbenzol.
Die Bestandteile d) können den Flotten vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 40 Gewichtsteilen, bezogen auf 1000 Gewichtsteile Flotte, zugegeben werden. Während unterhalb des bevorzugten Bereiches die Wirksamkeit der Mittel allmählich abnimmt, ist es
ίο nicht schädlich, größere Mengen anzuwenden. Die angegebene Grenze wird durch Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bestimmt.
Die Flotten können außerdem noch weitere übliche Zusätze enthalten, z. B. Säuren, wie Essigsäure, Quellungsmittel, wie Benzylalkohol, Lösungsvermittler, wie niedermolekulare Alkohole, Glykole und Butyrorlacton, Schaumverhüter, wie höhermolekulare aliphatische Alkohole, und Verdickungsmittel. Vorzugsweise verwendet man aber Flotten, die Verdickungsmittel nicht oder nur in geringen Mengen bis zu etwa 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 1000 Gewichtsteile Flotte, enthalten. Beim Färben mit Farbstoffen, die mit ge-■ eigneten Metallen unter Komplexbildung reagieren können, z. B. den sogenannten Chromierfarbstoffen, kann durch den Zusatz von metallabgebenden Mitteln, z. B. Chromfluorid oder Chromacetat, das Hilfsmittelgemisch ausgesalzen werden, was eine Trennung in zwei Schichten zur Folge hat und die Unwirksamkeit des Systems bewirkt. Dies kann durch Zugabe von chelatbildenden Mitteln, z. B. «-Cyanopentanon, /3-Diketoverbindungen oder ß-Ketoestern, wie Acetylaceton, «-Acetyl-butyrolacton, Pentanon-2-carbonsäureester oder Acetessigester, verhindert werden. Dadurch wird das komplexbildende Metall gebunden und verliert die Eigenschaft, das Hilfsmittelsystem aus der Lösung auszusalzen. Es ist dabei nicht notwendig, die Metallionen vollständig zu binden, sondern es genügt bereits etwa 1 Mol des chelatbildenden Mittels auf 1 Mol des verwendeten Metallsalzes, z. B. Chromfluorid. Allerdings ist zu beachten, daß bei der Chelatbildung Wasserstoffionen frei werden und zur Azidität der Flotte beitragen. Man kommt daher mit weniger Säure aus.
Die zu färbenden Fasern können aus beliebigen synthetischen Polyamiden bestehen, beispielsweise aus Poly - ε - caprolactam, Polyhexamethylen - adipinsäureamid, Mischkondensaten aus Caprolactam, Adipinsäure und Hexamethylendiamin, Polyhexamethylensebacinsäureamid, Poly-w-önantholactam oder PoIycü-undecansäure. Sie können in beliebiger Form vorliegen, beispielsweise als Flocken, Kammzug, Garn oder Gewebe; die Vorteile des vorliegenden Verfahrens zeigen sich besonders auf Polgeweben und auf Tuftingmaterial. Die zu färbenden Fasergebilde können ausschließlich aus synthetischen Polyamidfasern bestehen oder solche neben anderen Fasern, wie Cellulosefasern, Hartfasern oder synthetischen Fasern, enthalten, wobei z. B. bei Tuftingteppichen das Grundgewebe meist aus billiger Jutefaser besteht, auf welche Polyamidgarne getuftet wurden.
Das Aufbringen der Färbeflotten auf das Färbegut kann z. B. durch Bedrucken, Beschichten oder Besprühen erfolgen. Vorzugsweise wendet man aber das Klotzverfahren an. Unter den Druckverfahren bewährt sich vor allem der Vigoureuxdruck von Kammzügen.
Das Fixieren der Farbstoffe kann in üblicher Weise durch Behandlung mit Sattdampf bei ungefähr 95 bis
13O0C durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist es, mit Sattdampf bei 100 bis 102° C oder mit leicht überhitztem Dampf bei Temperaturen bis zu HO0C, vorzugsweise bis zu 105° C, zu arbeiten. Unter diesen Bedingungen kann nämlich unter Atmosphärendruck gearbeitet werden; die Anwendung komplizierter und oft störungsanfälliger Druckdämpfer erübrigt sich dabei, und das Verfahren ist besonders zur kontinuierlichen Durchführung geeignet. Bei 100 bis HO0C sind je nach Farbtiefe Dämpfzeiten von 5 bis 15 Minuten, vorzugsweise 6 bis 10 Minuten, erforderlich.
Nach dem Fixieren der Farbstoffe kann das Färbegut in üblicher Weise gewaschen, gespült und getrocknet werden.
Das vorliegende Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Beispiell
20
20 Teile Farbstoff der Colour Index (C. I.) Nr. 12 715 werden mit 30 Teilen Kondensationsprodukt aus 2 Mol jS-Naphthalinsulf onsäure und 1 Mol Formaldehyd unter Zusatz von 50 Teilen Wasser angeteigt und fein gemahlen, bis eine stabile Dispersion erhalten wird. Darauf wird diese Dispersion mit weiteren 500 Teilen Wasser verdünnt und 2 Teile Anlagerungsprodukt von 40 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Ricinusöl, 20 Teile Triäthanolamihsalz der Decylbenzolsulfonsäure, 20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Propylenoxyd, dann 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol_ iso-Nonanol und 15 Teile p-Chlorphenylmonoglykoläther zugegeben. Man füllt mit weiterem Wasser bis auf insgesamt 1000 Teile Klotzflotte auf. Mit dieser Klotzflotte wird ein Tuftingteppich aus texturierten, monofilen Polyamid-6-Fasern, der auf ein Jutegewebe getuftet wurde, imprägniert, abgequetschtun d die noch klotzfeuchte Ware in einem Spiraldämpfer 10 Minuten bei 1000C in Sattdampfatmosphäre gedämpft.
Nach dem Auswaschen in warmem Wasser erhält man eine tiefblaustichigrotgefärbte Ware, die keine Streifigkeit aufweist und hervorragende Allgemeinechtheiten besitzt.
Beispiel 2
45
1 Teil des feinverteilten Farbstoffes, den man durch Chromierung eines Gemisches aus je 1 Teil chromfreiem Farbstoff der C. I. Nr. 12 195 und 12 197 erhält, wird in 600 Teilen Wasser fein dispergiert, worauf 20 Teile Monoäthanolaminsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure, 20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 5 Mol Propylenoxyd, dann 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Dekanol und 10 Teile p-Chlorphenylmonoglykoläther zugegeben werden. Man füllt mit so viel Wasser auf, daß insgesamt 1000 Teile Klotzflotte erhalten werden.
Mit dieser Lösung imprägniert man einen Tuftingteppich aus monofilen texturierten Polyamidfasern (Polyamid 6), die auf ein Jutegewebe getuftet wurden, quetscht mit Hilfe eines Foulards ab und dämpft 5 Minuten in einer Sattdampfatmosphäre bei 100 bis 102°C. Nach dem Auswaschen und Trocknen erhält man ein hellgrau gefärbtes Material, das eine sehr gute Egalität, Durchfärbung und sehr hohe Licht- und Naßechtheit aufweist.
Verwendet man 40 Teile des im Absatz 1 angegebenen Farbstoffs und setzt außerdem 5 Teile Ölsäurediäthanolamid zu, so erhält man bei im übrigen gleicher Arbeitsweise einen echten, tiefschwarz gefärbten Tuftingteppich. In diesem Fall beträgt die Dämpfzeit 12 Minuten bei 100 bis 102° C.
Beispiel 3
Man löst 30 Teile feinverteilten Farbstoff der C. I. Nr. 15 675 in 600 Teilen Wasser und gibt dazu 20 Teile Natriumsalz des Schwefelsäurehalbesters von Oleylalkohol, 20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Propylenoxyd, dann 5'MoI Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Nonanol, 10 Teile eines Gemisches von o- und p-Chlorphenylmonoglykoläther sowie 5 Teile Eisessig und füllt mit Wasser auf 1000 Teile auf.
Mit dieser Klotzflotte wird Polyamid-6-Kammzug imprägniert, abgequetscht und 10 Minuten bei 100 bis 102° C in einer Sattdampf atmosphäre gedämpft. Man erhält nach dem Auswaschen ein tiefblaustichigrotes Material, das ein sehr gutes Echtheitsniveau aufweist.
An Stelle des Natriumsalzes des Schwefelsäurehalbesters von Oleylalkohol können folgende anionaktive Verbindungen eingesetzt werden:
a) 20 Teile Natriumsalz oder Triäthanolaminsalz eines Anlagerungsproduktes von 2 oder 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol,
b) 20 Teile Natriumsalz der Kogasinsulfonsäure,
c) 20 Teile monobenzylnaphthalinsulfonsaures Natrium,
d) 25 Teile diisopropylnaphthalinsulfonsaures Diäthanolammonium,
e) 20 Teile Natriumsalz des Ölsäuretaurids,
f) 20 Teile Natriumsalz der Isohexyl-isopropylnaphthalinsulf onsäure.
Beispiel 4
Man löst 15 Teile feinverteilten Farbstoff der C. I. Nr. 18 690 in 500 Teilen Wasser und gibt dazu 20 Teile Monoäthanolaminsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure, 20 Teile Anlagerungsprodukt von 6 Mol Propylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol, 10 Teile p-Chlorphenylmonoglykoläther und 5 Teile Eisessig. Darauf wird mit Wasser auf insgesamt 1000 Teile aufgefüllt.
Mit dieser Lösung wird Wirkware aus texturierten Polyamid-6,6-Fasern, die nach dem Falschdrahtverfahren gekräuselt bzw. elastifiziert wurden, imprägniert, abgequetscht und in Sattdampf atmosphäre bei 100° C 10 Minuten gedämpft. Nach dem Auswaschen und Trocknen erhält man eine rotstichiggelbgefärbte Wirkware von bester Egalität und hoher Allgemeinechtheit.
An Stelle des Anlagerungsproduktes von 6 Mol Propylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol können mit gleichem Erfolg die nachstehend genannten Produkte verwendet werden:
Beispiel 5
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 3 Mol Propylenoxyd, dann 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
B ei sp i el 6
15 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 6 Mol Butylenoxyd, dann 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
B e i s ρ i e 1 7
15 Teile Anlagerungsprodukt von 5 Mol Propylenoxyd an 1 Mol iso-Hexanol.
Beispiele
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 3 Mol Propylenoxyd, dann 1 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Decanol.
B ei sp i el 9
Beispiel 20
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Propylenoxyd, dann 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Decanol.
B e i s ρ i e 1 21
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 3 Mol Propylenoxyd, dann 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Decanol.
B ei spiel 10
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Propylenoxyd, dann 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol n-Decanol.
Beispiel 1
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Butylenoxyd, dann 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Nonanol.
Beispiel 12
15 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Butylenoxyd, dann 3,5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Nonanol. .
B ei sρi el 13
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 5 Mol iso-Butylenoxyd, dann 1 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Butanol.
B e i s ρ i e 1 14
10 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 3 Mol Äthylenoxyd, dann 3 Mol Propylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
Beispiel 15
20 Teile Anlagerungsprodukt von 6 Mol Propylenoxyd an 1 Mol p-Nonylphenol.
B ei sρ i el 16
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Äthylenoxyd, dann 3 Mol Butylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
Beispiel 17
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 5 Mol Äthylenoxyd, dann 3 Mol Butylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
Beispiel 18
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Äthylenoxyd, dann 3 Mol Propylenoxyd an 1 Mol iso-Octanol.
Beispiel 19
10 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Propylenoxyd, dann 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Decanol.
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Propylenoxyd, dann 8 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol n-Decanol.
Beispiel 22
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Butylenoxyd, dann 8 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Nonanol.
Beispiel 23
20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 4 Mol Butylenoxyd, dann 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Decanol.
Beispiel 24
20 Teile Farbstoff der C. I. Nr. 19 115 werden in Teilen Wasser gelöst und 20 Teile Anlagerungsprodukt von zuerst 2 Mol Propylenoxyd, dann 5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol iso-Nonanol, 20 Teile Natriumsalz der Kögasinsulfonsäure und 10 Teile p-Chlorphenylglykoläther sowie 15 Teile Eisessig zugesetzt und auf insgesamt 1000 Teile aufgefüllt. Mit dieser Lösung wird ein durch Tuften von texturierten Polyamidgarnen auf Jutegewebe hergestellter Teppich imprägniert, am Foulard abgequetscht und in Sattdampfäfmosphäre bei 100 bis 102° C gedämpft. Man erhält eine egale blaustichigrote Färbung von hoher Lichtechtheit.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamidfasern durch Aufbringen einer wäßrigen Lösung, die a) einen anionischen Farbstoff und b) ein anionaktives Hilfsmittel enthält, auf die Fasern bei einer Temperatur, die unter dei* Aufziehtemperatur dieses Farbstoffs liegt, und Fertigstellung der Färbung oder des Druckes durch Dämpfen, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbstofflösung außerdem c) ein durch getrennte Anlagerung von 2 bis 15 Mol Propylen- oder Butylenoxyd und 0 bis 10 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines Alkylphenols mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder eines aliphatischen Alkohols mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen erhältliches Produkt und d) ein Addukt von 1 bis 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer Hydroxyverbindung der Benzol- oder Naphthalinreihe, die gegebenenfalls am aromatischen Kern weitere nichtionogene Reste trägt, enthält.
    909 548/77

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