DE1468514C - Verfahren zur Herstellung von S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-Llyxofuranose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-Llyxofuranose

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DE1468514C
DE1468514C DE19621468514 DE1468514A DE1468514C DE 1468514 C DE1468514 C DE 1468514C DE 19621468514 DE19621468514 DE 19621468514 DE 1468514 A DE1468514 A DE 1468514A DE 1468514 C DE1468514 C DE 1468514C
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Hiroshi; Ikeda Hatsuko; Tokio Ikeda
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Rikagaku Kenkyusho, Tokio
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Description

C1-OH
H-C2-OH
HOH2C-C3-H
C4-H
i
H-C5-H
(I) triumborhydrid im pH-Bereich von etwa 2 bis 4 reduziert, wobei man den Umsetzungsgrad mit Hilfe der Farbreaktion des Reduktionsproduktes mit Anthron kontrolliert, die erhaltene rohe 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lysofuranose I in an sich bekannter Weise durch Umsetzung mit
a) Methanol,
b) Äthylmercaptan oder
c) einem Mercaptan der allgemeinen Formel RSH, in der R einen Alkylrest CnH2n+1 mit η > 3, den Phenyl- oder den Benzylrest bedeutet, in Gegenwart von Chlorwasserstoff in das entsprechende Glycosid III bzw. Thioglycosid IV + V
C —OCH,
H — C — OH
HOH.C — C — H
(III)
-C-H
CH3
H
-C-SC2H5
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3-C-Hydroxymethyi-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose (kann auch als Dihydrodesoxystreptose bezeichnet werden) der Formel:
H —C —OH
HOH.C — C — H
(IV)
40
45 -C-H
CH3
H
-C-SR
H — C — OH
HOH2C — C — H
(V)
C-H
CH3
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 3-C-Hydroxy-
methyl-3,5-didesoxy-L-lyxono-y-lacton (das auch als , , , , . .. . „ , . Dihydrodesoxystreptosonsäuremonolacton bezeichnet «Verfuhrt, und in dieses m den Fällen a) und b) in an werden kann) der Formel: 55 sich bekannter Weise zusätzlich 2 Acetylgruppen (unter Q _ Q Bildung der Verbindungen HIa und IVa)
. I' H -
H-C2-OH
HOH2C — C3 — H
I-
C4-H
60
(Π) - C — OCH3
H-C5-H
H
in wäßriger Lösung mit Natriumamalgam oder Na-H — C — OAc
AcOH2C — C — H
(Ila)
C-H
CH3
I:
-C-SC2H5
C-OAc
(IVa)
AcOH9C — C — H
C-H ίο
CHa
einführt, das erhaltene Produkt, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, durch Ausschütteln mit wäßriger Natriumcarbonatlösung von nicht umgesetzter Ausgangsverbindung befreit und anschließend in an sich bekannter Weise durch Entalkylierung bzw. Entmercaptylier-ung und gegebenenfalls Deacetylierung in reine S-C-HydroxymethyM.S-didesoxy-L-lyxofuranose I überführt.
Das gemäß dem Verfahren der Erfindung verwendete Ausgangsmaterial S-C-Hydroxymethyl-BjS-didesoxy-L-lyxono-y-lacton (das auch als Dihydroxystreptosonsäuremonolacton bezeichnet werden kann) kann durch Zersetzung von Dihydrodesoxystreptomycin gewonnen werden (vgl. Proceeding of the Japan Academy, 32, S. 48 bis 58 [1956]).
Da das gemäß Erfindung eingesetzte Ausgangsmaterial den y-Lactonen zuzurechnen ist, kommen für die Reduktion katalytische Reduktionsmethoden nicht in Frage, da hierbei ein größerer Prozentsatz an Pentiten als an Aldosen erhalten wird.
Untersuchungen über die Reduktion von 3-C-Hydroxymethyl^S-didesoxy-L-lyxono-y-lacton in wäßriger Lösung mit Natriumamalgam oder Natriumborhydrid bei verschiedenen pH-Werten im Temperaturbereich von 10 bis 15°C ergaben, daß die Ausbeute an S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose bei Verwendung von Natriumamalgam 93 % und bei Verwendung von Natriumborhydrid 80% beträgt, wenn der pH-Wert der Reaktionsmischung konstant im Bereich von 2,0 bis 4,0 gehalten wird. 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose bildet sich zwar auch in einem pH-Bereich von 1,8 bis 1,9, jedoch dann wird das Reduktionsmittel so schnell verbraucht, daß die pH-Einstellung schwierig wird. Die Bestimmung der gebildeten S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose-Menge erfolgte mittels der eigens zu diesem Zweck entwickelten Anthronmethode (die nachfolgend genauer beschrieben ist).
Beim Verfahren der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäure für die pH-Einstellung der Reaktionsmischung während der Reduktion zu verwenden. Es können jedoch auch andere Säuren benutzt werden, um das pH auf Werte von 2 bis 4 einzustellen. Auch Pufferlösungen können hierzu Verwendung finden. Diese Säuren oder Puffersubstanzen sollten jedoch bei Durchführung des Verfahrens aus der Reaktionsmischung entfernt werden. Ist jedoch diese Entfernung zu schwierig, kann die Ausbeute an Endprodukt sehr niedrig werden.
Untersuchungen zwischen Reaktionsdauer und Ausbeute ergaben, daß bei Verwendung von Natriumamalgam als Reduktionsmittel die Reaktionsdauer länger sein muß als bei Verwendung von Natriumborhydrid, jedoch die Ausbeute an 3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose im ersteren Fall höher als im letzteren ist.
. Bei Verwendung von Natriumamalgam als Reduktionsmittel sind im Temperaturbereich von etwa 10 bis 15°C die Ausbeuten am höchsten und die Reaktionszeiten am kürzesten. Bei Verwendung von Natriumborhydrid als Reduktionsmittel wird die Reaktion zweckmäßig im Temperaturbereich von 0 bis 50C durchgeführt. Bei höheren Temperaturen wird die pH-Einstellung schwierig und bei zu niedriger Temperatur die Reaktionszeit außerordentlich lang, was nachteilig ist.
Da die Reaktionszeiten bei Änderung einzelner Verfahrensbedingungen, wie Temperatur der Reaktionsmischung, Rührgeschwindigkeit, Menge des zugesetzten Reaktionsmittels sowie Zugabedauer, Art der pH-Einstellung, verhältnismäßig starken Schwankungen unterliegt, kommt man mit einer generellen Angabe für die Reaktionsdauer nicht aus. Es ist vielmehr ur Erzielung maximaler Ausbeuten an 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose wesentlich, daß das Ende der Reaktion jedes Mal neu bestimmt wird. Nachdem sich gezeigt hatte, daß die von Willst ä 11 e r und S c h u d e r (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bl. Ii, S. 780 [1918]), die von G ö b el (J. Biol. Chem., Bd. 72, S. 801 [1927]) sowie, die von I s b e 11 (Standards, Bd. 24, S. 241 [1940]) entwickelten Methoden zur quantitativen Bestimmung von Glucose wegen der großen Instabilität der gemäß dem Verfahren der Erfindung erhaltenen 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose gegenüber Alkali nicht zur quantitativen Bestimmung dieser neuen Aldose benutzt werden kann, wurde die quantitative Bestimmung mittels der Anthronmethode erwogen.
Die zu diesem Zweck durchgeführten Untersuchungen hatten folgende Ergebnisse:
1. Bei der Durchführung der Farbreaktion von 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose mit Anthroh und Schwefelsäure stellte es sich heraus, daß diese Verbindung selbst in geringer . Menge ihre Farbe in außergewöhnlich klares Rot ändert, daß die Färbung ein Absorptionsmaximum bei einer Wellenlänge von 528 πιμ aufweist und die Kalibrationskurve dieser Verbindungen gut mit dem Beer-Lambertschen Gesetz übereinstimmt.
2. Die Zwischenprodukte Methyldiacetyl-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid (III), Äthylthiodiacetyl -3 -C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy-L-lyxofuranosid (IV) und deren deacetylierte Verbindungen, wie Methyl-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid und Äthylthio-3 - C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxofuranosid sowie einige Mercaptale der 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose (V) geben mit Anthron und Schwefelsäure wie unter 1 eine Farbreaktion. (Diese Verbindungen sind zwar Alkali gegenüber stabil, weisen jedoch keine reduktive Gruppe im Molekül auf und können daher nicht mittels der weiter oben angegebenen Methoden von W i 1 Is t ä 11 e r und S c h udel, Göbel oder Is bell quantitativ bestimmt werden.)
3. Das Ausgangsprodukt S-C-HydroxymethylO.S-didesoxy-L-lyxono-y-lacton gibt bei der Reaktion
5 6
mit Anthron und Schwefelsäure-keine Farbreak- das nicht umgesetzte Lacton in eine Verbindung iibertiön. . geführt wird, die sich leicht abtrennen und isolieren
4. Durch Anwesenheit anorganischer Substanzen, τί"
wie Natriumsulfat, Natriumchlorid und Mercuri- ' Es wufdf gefunden, daß Methyldiacetyl-3-C-hy-
chlorid, wird diese Farbreaktion nicht gestört. 5 droxymethyl-S^-didesoxy-L-lyxofuranosid (Ilia),
Athylthiodiacetyl -3-C- hydroxymethyl - 3,5 - dides-
Basierend auf diesen Untersuchungsergebnissen oxy-L-lyxofuranosid (IVa) .und verschiedene Mer-
wurde zur quantitativen Bestimmung 3-C-Hydroxy- captale der S-C-Hydroxymethyl^S-didesoxy-L-lyxo-
methyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose und ihre Derivate furanose (V) Derivate der 3-C-Hydroxymethyl-3,5-di-
in Gegenwart von Verunreinigungen in einer Mischung io desoxy-L-lyxofuranose darstellen, die Alkali gegenüber
mit Schwefelsäure und Anthron zur Erzeugung einer stabil sind und aus denen sich die 3-C-Hydroxymethyl-
Farbreaktion behandelt; die Extinktion des erhaltenen 3,5-didesoxy-L-lyxofuranose leicht wiedergewinnen
Materials bei der Wellenlänge von 528 πιμ gemessen läßt. Über diese Derivate läßt sich 3-C-Hydroxymethyl-
und danach der erhaltene Meßwert mit der Kali- 3,5-didesoxy-L-lyxofuranose mittels einer der weiter
brationskurve verglichen, in der die Beziehung zwi- 15 unten angegebenen Verfahren von nicht umgesetztem
sehen Extinktion und Konzentration bei der Wellen- S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxono-y-lacton
länge von 528 ιημ dargestellt ist. Zur Ermittlung der abtrennen und Isolieren.
Kalibrationskurve war eine wäßrige Lösung reiner
3-C-Hydroxymethyl-3 5-didesoxy-L-lyxofuranose mit χ isolierung über Methyldiacetyl-3-C-hydroxymethyl-
Schwefelsaure und Anthron m gleicher Weise w.e *o 3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid (JIIa)
weiter oben beschrieben behandelt worden. ' j j k j
Diese sehr konkrete und schnelle Methode gestattet Zunächst wird das am Boden des Behälters vor- s es, in sehr viel einfacherer Weise das Endprodukt der handene Quecksilber aus der 3-C-Hydroxymethyl- *> ' Reaktion zu bestimmen, als es nach einer der anderen 3,5-didesoxy-L-lyxofuranose enthaltenden Reaktionsquantitativen Methoden möglich ist. 25 mischung abgetrennt, sodann die Reaktionsmischung
Die beim Verfahren gemäß Erfindung gebildete auf einen pH-Wert von 5 eingestellt, konzentriert und Reaktionsmischung enthält neben dem Endprodukt gekühlt, um anorganische Verbindungen, wie Natrium-S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose nicht sulfat und Natriumchlorid, abzutrennen. Das hierbei umgesetztes Ausgangsmaterial 3-C-Hydroxymethyl- erhaltene Filtrat wird zur Trockene eingedampft und 3,5-didesoxy-L-lyxono-y-lacton, Natriumsulfat, Queck- 30 mit methanolischem Chlorwasserstoff behandelt, um silber usw. Von diesen Substanzen läßt sich Quecksilber die S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose einfach entfernen und Natriumsulfat kann entweder in MethyW-C-hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofudurch Konzentrieren und Kühlen der Reaktions- ranosid überzuführen. Dann wird der überschüssige mischung oder durch Zusatz eines mit Wasser misch- Chlorwasserstoff mit" methanolischem Natriumhybaren Lösungsmittels zum erhaltenen Konzentrat ab- 35 droxyd neutralisiert, das gebildete Natriumchlorid abgetrennt werden. Natriumsulfat kann auch mit Ionen- filtriert und das Filtrat zur Trockene verdampft. Der austauscherhaiz entfernt werden. Es bereitet jedoch Trockenrückstand wird danach mit Essigsäureanhy-Schwierigkeiten, das nicht umgesetzte 3-C-Hydroxy- drid und Pyridin acetyliert, wobei sich Methyldiacetylmethyl-3,5-didexoxy-i.-lyxono-y-lacton aus der Reak- 3 - C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxofuranotionsmischung zu entfernen. 4° sid (IIIa) bildet.
Da infolge der starken Alkaliempfindlichkeit des Während dieser Reaktion wird das in der Mischung Endproduktes S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-L-ly- vorhandene 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose die für andere Pentosen bereits vorge- no-y-lacton in das Diacetyl-S-C-hydroxymethyl-S^-dischlagene Isolierungsmethoden (vgl. Fischer, Be- desoxy-L-lyxono-y-lacton umgewandelt, das mit dem ( ■ richte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 24, 45 Methylacetylzucker (III a) in Mischung vorliegt, die S. 4220 [1891]; Sperber, »J. Am. Chem. Soc«, danach mit einem Lösungsmittel, wie Butanol oder Bl. 69, S. 917 [1947], sowie I s b e 11, J. of Research of Chloroform, in Lösung gebracht, mit 3%iger wäßriger the National Bureau of Standards, Bd. 51, S. 310 Natriumcarbonatlösung so lange ausgeschüttelt wird, [1953]), wonach das nicht umgesetzte Ausgangsmate- bis die wäßrige Schicht in Gegenwart von Phenolrial S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-L-lyxo-y-lacton 50 phthaleinindikator rosa wird, wobei das erhaltene alkalisch hydrolysiert und als Natriumsalz der ent- Acetyllacton in Säure zersetzt und sofort in sein Nasprechenden Säure abgetrennt wird, auf die gemäß triumsalz übergeführt wird, das sich in der wäßrigen dem Verfahren der Erfindung erhaltene Reaktions- Schicht anreichert. Dei Methylacetylzucker (III a) wird mischung nicht anwendbar waren — Zersetzung der dabei nicht zersetzt und bleibt in der Lösungsmittel-S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-L-lyxofuranose tritt 55 schicht. Nach Verdampfen des Lösungsmittels wird bereits dann ein, wenn (wie bei den Methoden von der Methylacetylzucker (IIIa)-Rückstand zur Deacety-Sperber und 1 s b e 11) der Mischung in Gegen- lierung mit Alkali behandelt, wobei sich Methylwart von Phenolphthalein als Indikator nur so viel S-C-hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranosid (V) Alkali (als NaOH) zugesetzt wird, bis die Reaktions- bildet, aus dem seinerseits nach Entmethylierung die mischung rosa wird —, mußte ein neues Verfahren zur 60 S-C-Hydroxymethyl-SjS-didesoxy-L-lyxofuranose in Isolierung der gemäß dem Verfahren der Erfindung reiner Form isoliert werden kann,
gebildeten S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose aus der Reaktionsmischung entwickelt werden. 2. Isolierung über Äthylthiodiacetyl-3-C-hydroxy-
Zu diesem Zweck wurde die Möglichkeit untersucht, methyl-3,5-didesoxy-L-Iyxofuianosid (IVa)
das in der Reaktionsmischung enthaltene Endprodukt 65
S-C-Hydroxymethyl-S,5-didesoxy-L-lyxofuranose inein Nach Beendigung der Reduktionsreaktion wird das
Alkali gegenüber stabiles Derivat zu überführen, aus auf dem Boden des Behälters vorhandene Quecksilber
dem es leicht wiedergewonnen werden kann, während aus der Reaktionsmischung entfernt, sodann der
9 10
und 30 ecm wasserfreies Pyridin zugefügt, die Mi- desoxy-L-lyxofuranose-Menge mittels der Anthronschung 24 Stunden bei Raumtemperatur stehenge- Methode ergibt einen Gehalt von 78 %. Man setzt dalassen, sodann das Pyridin und das Essigsäureanhydrid her weitere Ig Natiiumborhydrid in 25 ecm Wasser aus der Reaktionsmischung vollständig entfernt, der gelöst der Reaktionsmischung nach und nach zu und erhaltene Rückstand in 100 ecm Chloroform aufgelöst 5 hält die Reaktionsmischung auf den gleichen pH-Wer- und mit 3%iger wäßriger Natriumcarbonatlösung aus- ten wie zuvor. 30 Minuten nach Reaktionsbeginn wird geschüttelt. Die wäßrige Schicht wird mit. Phenol- ein Gehalt an 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxyphthaleinindikator geprüft und das Ausschütteln abge- L-lyxofuranose von etwa 81 % mittels der Anthronbrochen, sobald sie rosa wird. Nach dem Trocknen Methode festgestellt. Danach wird die Reaktion als der Lösungsmittelschicht wird das Chloroform abge- io beendet angesehen, das Quecksilber entfernt, das sich dampft, wobei als Rückstand 11,8 g Methyldiacetyl- auf dem Boden des Behälters angesammelt hat, die er-3 - C - hydroxy - methyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxof urä- haltene Lösung bis auf 50 ecm konzentriert und über nosid (HIa) erhalten wird. Nacht bei einer Temperatur von 0 bis 2°C stehenge-
lassen, um Natriumchlorid in kristalliner Form abzu-
Analyse: C11H18O6. 15 scheiden. Nach der Entfernung der Natriumchlorid-Berechnet ... C 53,65, H 7,37%; kristalle setzt man der Reaktionsmischung etwa gefunden ... C 52,78, H 7,45%. 50 ecm Methanol zu und läßt sie weitere 2 bis 3 Stun-„ . , . .„„,„,,, . . . . , den stehen, wobei sich das Natriumchlorid vollständig Reinheitsgrad: 99,6% (bestimmt mit der Anthron- abscheidet. Die ausgefallenen Kristalle werden abfil-Methode). ao iTier:^ fas Filtrat vollständig getrocknet, wobei man Das auf diese Weise erhaltene Methyl-diacetyl- S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose, die 3 - C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxof urano- noch nicht umgesetztes Ausgangsmaterial enthält, in £}■ sid wird in 50 ecm wasserfreiem Methanol gelöst, der Form eines farblosen Sirups erhält.
Lösung etwa 10 ecm l,5n-Bariummethylatlösung - .
(Ba(OCH3)2) unter Eiskühlung zugesetzt und. die .5 ^ b) Isolierung über Athylthiodimethyl-Mischung zunächst 1 Stunde bei 00C und 20 Stunden 3-C-hydroxymethyl-3,5-d,desoxy-L-lyxofuranos1d
bei Raumtemperatur stehengelassen. Sodann läßt man ' anante b)
Kohlendioxyd durch die Mischung hindurchperlen, Der erhaltene Sirup wird in 100 ecm Äthylmerum das Barium als Bariumcarbonat zu fällen, das dann captan gelöst, mit trockenem gasförmigem Chlorabfiltriert wird. Das dabei erhaltene Filtrat wird kon- 30 wasserstoff gesättigt, 24 Stunden bei Raumtemperatur zentriert und getrocknet, wobei sich 7,4 g öliges Me- stehengelassen und mit Natriumcarbonat neutralisiert, thyl - 3 - C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy -L- lyxo- Dann entfernt man das Äthylmercaptan aus der Mifuranosid (III) bilden. schung durch Konzentrieren, setzt 50 ecm Essigsäure-Ai η tr η anhydrid und 50 ecm wasserfreies Pyridin dem Kon-Analyse: C7H14O4. 35 zentrat ZU) iäßt die Mischung 24 Stunden bei Raum-Berechnet ... C 51,84, H 8,70%; temperatur stehen, entfernt danach vollständig das gefunden ... C 51,37, H 8,45%· Essigsäureanhydrid und das Pyridin aus der Reak-Reinheitserad · 99 5 °/ tionsmischung, löst den Rückstand in 120 ecm Butanol ' und schüttelt mit 3%iger wäßriger Natriumcarbonat-Diese Substanz wird in 100 ecm 25%iger Salzsäure 4° lösung aus. Die wäßrige Schicht wird mit Phenolaufgelöst, 5 Stunden bei 500C stehengelassen, sodann phthalein-Indikator geprüft und, wenn sie rosa wird, mit Silbercarbonat in Chlorionen in Form von Silber- das Ausschütteln beendet. Sodann dampft man das chlorid entfernt und die in der Lösung verbliebenen Butanol ab, wobei man 18,4 g Äthylthio-diacetyl-Silberionen mit Schwefelwasserstoff entfernt. Die dabei 3 - C - hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxofuraerhaltene Lösung wird konzentriert und getrocknet, 45 nosid (IVa) als farblosen Sirup erhält,
wobei man 6,0 g 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose als farblosen Sirup erhält. Analyse: C12H20O5S.
[«] y = +11,40 (C = 1, CH3OH). Berechnet ... C 52,15, H 7,30%;
50 gefunden ... C 52,03, H 6,91%.
Analyse; C8H12O4. Reinheitsgrad: 99,4%.
Berechnet ... C 48,64, H 8,16%;
gefunden ... C 48,28, H 7,94%. Die erhaltene Substanz wird in 50 ecm wasserfreiem
Methanol gelöst, der Lösung etwa 16 ecm 1,5 n-Bari-
Reinheitsgrad: 99,85%. 55 ummethylat unter Eiskühlung zugesetzt, die Mischung
bei 00C 1 Stunde und dann weitere 20 Stunden bei
Beispiel2 Raumtemperatur stehengelassen. Das Barium wird
mit Kohlendioxydgas in Form von Bariumcarbonat
a) Reduktion entfernt, die danach erhaltene Lösung konzentriert
15 g 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxono- 60 und getrocknet, wobei man 12,9 g Äthyl-thio-3-C-hyy-lacton werden in 200 ecm Wasser gelöst, die Lösung droxy-methyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid (IV) als auf etwa O0C gekühlt und ihr eine Lösung von 2 g farblosen Sirup erhält.
Natriumborhydrid in 50 ecm Wasser zugetropft. Die
Lösung rührt man, wobei man den pH-Wert der Reak- Analyse: C8H16O3S.
tionsmischung mit 2n-Salzsäure auf 2 bis 4 und die 65 rmoi uewoi
Temperatur auf 0 bis 4°C hält. Die Natriumborhydrid- Berechnet ... C 49,97, H 8,39 /0;
zugabe ist nach etwa 15 Minuten beendet. Eine Be- gefunden ... C 49,61, H 8,50%.
Stimmung der gebildeten 3-C-Hydroxymethyl-3,5-di- Reinheitsgrad: 99,6%.
7 8
pH-Wert der Reaktionsmischung auf 5 eingestellt, die der allgemeinen Formel
Reaktionsmischung eingeengt und gekühlt, um die anorganischen Verbindungen abzutrennen. Das dabei er- CnH2n+1SH
. haltene Filtrat wird zur Trockene verdampft, danach
in Äthylmercaptan gelöst, mit trockenem Chlor- 5 zusammenfassen lassen, worin η eine ganze Zahl von wasserstoff gesättigt, sodann mit Natriumcarbonat mehr als 3 ist.
neutralisiert, konzentriert und der Acetylierung mit Die nach den beanspruchten Verfahren erhaltene
Pyridin und Essigsäureanhydrid unterworfen, wobei S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose stellt sich ÄthylthiodiacetyW-C-hydroxymethyl-S.S-dides- ein wertvolles Zwischenprodukt bei der Synthese neuer oxy-L-lyxofuranosid (IVa) bildet. - io Bakterizide dar und läßt sich in einfacher Weise her-
Während der Reaktion liegt das nicht umgesetzte stellen und isolieren.
3 - C - Hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxono- Das Verfahren der Erfindung soll durch die folgen-
y-lacton, das in der Mischung als Verunreinigung vor- den Beispiele veranschaulicht werden,
handen ist, in Form des Acetyllactons in Mischung
mit dem Äthylthioacetylzucker (IVa) vor. Die Mi- 15 Beispiel 1
schung wird in einem Lösungsmittel, wie Butanol oder . R , , .
Chloroform, gelöst, mit einer 3%igen wäßrigen Na- V «.eauKuon
triurncarbonatlösung ausgeschüttelt, bis die wäßrige 10 g S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxono-
Schicht infolge des Phenolphthaleinindikators rosa y-lacton (Schmp. 54 bis 56°C) werden in 200 ecm wird, wobei das Acetyllacton. zur Aceiylsäure zersetzt 20 Wasser gelöst, der erhaltenen Lösung 350 g Natriumwird, die sofort in ihr Natriumsalz übergeht, das sich amalgam-Kügelchen (die durch ein Sieb mit fünf bis in der wäßrigen Schicht anreichert,, während der Äthyl- zehn öffnungen pro 2,54 cm hindurchgehen; Natriumthioacetylzucker (IVa) allein in der Lösungsmittel- gehalt 2,5%) zugefügt und die Mischung gerührt, schicht verbleibt. Nach dem Verdampfen des Lösungs- während ihr pH-Wert mit 4n-Schwefelsäure auf 2 bis 4 mittels wird der Rückstand Äthylthioacetylzucker 25 gehalten wird. Durch Eiskühlung wird die Temperatur (IVa) mit Alkali behandelt und der Deacetylierung der Reaktionsmischung, auf 10 bis 15°C gehalten, unterworfen, wobei sich das Äthylthio-3-C-hydroxy- Nach etwa einer Stunde wird die gebildete 3-C-Hymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid (IV) bildet, das droxymethyl - 3,5 - didesoxy - L - lyxofuranose - Menge mit Mercurichlorid und Cadmiumcarbonat behandelt quantitativ mittels der Anthron-Methode bestimmt, und der Entmercaptylierung unterworfen wird, wobei 30 Sie beträgt etwa 78%. (Diese quantitative Bestimsich S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose mungsmethode wird im einzelnen in den folgenden in reiner Form bildet. Beispielen näher beschrieben.) Sodann werden noch
mals 150 g des Natriumamalgams der Reaktions-
3. Isolierung über verschiedene Mercaptale mischung zugesetzt. Nach einer Stunde beträgt die ge-
der S-C-Hydroxymethyl^S-didesoxy- 35 bildete S-C-HydroxymethylAS-didesoxy-L-lyxofura-
L-lyxofuranose (V) nose-Menge 90%· Es werden dann weitere 100 g Na
triumamalgam zugefügt, während die Reaktion weiter
Aus der Reaktionsmischung wird nach Beendigung fortgeführt und der pH-Wert der Reaktionsmischung der Reduktion das Quecksilber auf dem Boden des konstant auf 2 bis 4 gehalten wird. Nach etwa 3 Stun-Behälters entfernt, sodann der pH-Wert der Reak- 40 den von Reaktionsbeginn an wird eine weitere Bestimtionsmischung auf 5 eingestellt, die erhaltene Mischung mung der gebildeten 3-C-Hydroxymethyl-3,5-dideskonzentriert, gekühlt, die anorganischen Verbindungen oxy-L-lyxofuranose-Menge mittels der Anthron-Meabgetrennt, das dabei erhaltene Filtrat zur Trockene thode durchgeführt, wobei sich ein Zuckergehalt von eingedampft, mit Benzylmercaptan und dann mit kon- etwa 93% ergibt. Die Reaktion kann danach als bezentrierter Salzsäure versetzt, um die Reaktion' durch- 45 endet angesehen werden. Das auf dem Boden des zuführen. Nach Beendigung der Reaktion wird mit Behälters befindliche Quecksilber wird aus der Reakwäßriger Natriumcarbonatlösung der pH-Wert der tionsmischung abgetrennt, die Reaktionsmischung bis Mischung auf etwa 8 bis 8,5 eingestellt, die als Verun- auf ein Sechstel ihres Volumens eingeengt, über Nacht reinigung in der Reaktionsmischung enthaltene, nicht bei einer Temperatur von 0 bis 2°C stehengelassen, um umgesetzte Verbindung — das 3-C-Hydroxymethyl- 50 die Natriumsulfatkristalle abzuscheiden und das nach 3,5-didesoxy-L-lyxono-y-lacton — hydrolysiert und so- der Abtrennung des Natriumsulfats erhaltene Filtrat fort in sein Natriumsalz umgewandelt, das sich in der mit etwa 30 ecm Methanol versetzt. Diese Mischung wäßrigen Schicht anreichert. Benzylthio-3-C-hydroxy- läßt man 2 bis 3 Stunden stehen, um die Fällung von methyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid löst sich nicht in kristallinem Natriumsulfat zu vervollständigen, das Wasser, sondern scheidet sich als ein öl ab und läßt 55 abfiltriert wird. Das Filtrat wird zur Trockene eingesich daher mit einem Lösungsmittel, wie Butanol und dampft, wobei sich ein farbloser Sirup von 3-C-Hy-Chloroform, extrahieren. Nach der Extraktion wird droxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose bildet, der das Benzylthio-S-C-hydroxymethyl-S^-didesoxy- noch nicht umgesetztes Ausgangsmaterial enthält.
L-lyxof uranosid zur Entmercaptylierung mit Mercuri- ,. T .. ... ,.,,,. ,-, .
Chlorid und Mercurioxyd behandelt* wobei reine 60 b) Isol,ien8 uber Methyld.acetyl-3-hydroxymethyl-3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose er- 3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid Variante a)
halten wird. Dem erhaltenen Sirup werden 200 ecm 1 normaler
Dieses Verfahren ist vorteilhafter als die beiden methanolischer Chlorwasserstoff zugesetzt, die Mianderen Verfahren, da es nur die Hälfte der Ver- schung bei Raumtemperatur 24 Stunden stehengelassen fahrenszeit benötigt. 65 und danach methanolische Natronlauge bis zur Neuin diesem letzteren Verfahren können folgende tralisation zugesetzt. Das gebildete kristalline Natrium-Mercaptane verwendet werden: Benzylmercaptan, chlorid wird abfiltriert, das Filtrat zur Trockene ver-Phenylmercaptan und Alkylmercaptane, die sich unter dampft, dem Rückstand 30 ecm Essigsäureanhydrid
Dieser Sirup wird in 200 ecm 50%igem Aceton gelöst und der Lösung eine Mischung von 18 g Mercurichlorid, gelöst in 20 ecm Aceton, und 20 g pulvrigem Cadmiumcarbonat (neutral), suspendiert in 50 ecm 50%igeni Aceton zugefügt; die erhaltene Mischung wird 1 Stunde bei etwa 500C gerührt und über Nacht in Eis stehengelassen. Der Niederschlag, der sich dabei bildete, wird abzentrif ugiert, aus der erhaltenen Lösung das Aceton abgedampft und die dabei erhaltene wäßrige Lösung mit Äther extrahiert, um überschüssiges Mercurichlorid zu entfernen. Das als Nebenprodukt in der Lösung gebildete Cadmiumchlorid wird durch Zusatz von Silbercarbonat als Cadmiumcarbonat und Silberchlorid ausgefällt. Das dabei erhaltene Filtrat wird zur Trockene verdampft, wobei man 7,8 g S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranose als farblosen Sirup erhält.
[«] y == +11,-40 (C = 1, CH3OH).
Analyse: C8H12O4.
Berechnet ... C 48,64, H 8,16%;
gefunden ... C48,46, H 8,03%.
Reinheitsgrad: 99,91%.
B e i s ρ i e 1 3
a) Reduktion
10 g 3 - C - Hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - l - lyxonoy-lacton (Schmp. 54 bis 56°C) werden in Wasser gelöst, der Lösung Natriumamalgam zugefügt und die Mischung gerührt, während der pH-Wert auf 2 bis 4 eingestellt wird; sodann wird mittels der Anthron-Methode die in der Mischung gebildete Menge an S-C-Hydroxymethyl-SjS-didesoxy-L-lyxofuranose bestimmt. Wenn ihr Gehalt etwa 90 bis 93 % erreicht hat, wird die Reaktion beendet. Nach Entfernung des auf dem Boden des Behälters befindlichen Quecksilbers wird der pH-Wert der Reaktionsmischung auf 5 eingestellt, sodann die erhaltene Lösung konzentriert und gekühlt, um die anorganischen Verbindungen abzuscheiden und abzufiltrieren, wonach das erhaltene Filtrat zur Trockene verdampft wird.
b) Isolierung über das Benzylthio-
3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid
Variante c)
Dem dabei erhaltenen Rückstand werden 17 ecm Benzylmercaptan und dann 17 ecm konzentrierte Salzsäure unter Schütteln bei Raumtemperatur innerhalb von 1 bis 2 Stunden zugesetzt. Nach Beendigung der Reaktion stellt man die Mischung mit wäßriger Natriumcarbonatlösung auf einen pH-Wert von etwa 8 bis 8,5 ein und schüttelt mit Chloroform aus. Die Chloroformschicht wäscht man durch Ausschütteln mit Wasser, trocknet sie mit wasserfreiem Natriumsulfat, dampft dann das Chloroform ab und wäscht den erhaltenen Rückstand mit Petroläther, um das in dem Rückstand enthaltene Benzylmercaptan zu entfernen. Auf diese Weise erhält man 10,8 g Benzyl-thio-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-Iyxofuranosid als farblosen Sirup.
[«]? = 116,7 (C = 2, C2H5OH).
Analyse: C13H18O3S.
Berechnet... C 61,39, H 7,13, S 12,57%;
gefunden ... C 61,16, H 7,01, S 13,01%.
Reinheitsgrad: 99,6% (bestimmt mittels der Anthron-Methode).
Die erhaltene Verbindung wird in 100 ecm Aceton gelöst, der Lösung 10 ecm Wasser, danach 20,7 g Mercurioxyd und 35,4 g Mercurichlorid zugefügt. Nachdem die Mischung 1 Stunde bei Raumtemperatur geschüttelt worden ist, wird sie 3 Stunden auf 400C gehalten und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Sodann filtriert man den gebildeten Niederschlag ab, dampft das Aceton aus dem Filtrat ab und extrahiert die dabei erhaltene Lösung genügend mit Äther, um das restliche Mercurichlorid zu erhalten. Auf diese Weise erhält man 4,5 g 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose als farblosen Sirup.
[«]« = +11,40 (C = 1, CH3OH).
Analyse: C8H12O4.
Berechnet ... C 48,64, H 8,16%;
gefunden ... C 48,28, H 7,94%.
Reinheitsgrad: 99,88% (bestimmt mittels der Anthrpn-Methode).
b 1) Isolierung über Phenylthio-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid Variante c)
Die nach Absatz a) nach Beendigung der Reduktion und nach Entfernung des Quecksilbers und der anorganischen Verbindungen erhaltene Mischung wird zur Trockene verdampft und dem erhaltenen Rückstand 17 ecm Phenylmercaptan und, 17 ecm konzentrierte Salzsäure zugefügt. Nach lstündiger Durchführung der Reaktion bei Raumtemperatur stellt man den pH-Wert der Reaktionsmischung mit wäßriger Natriumcarbonatlösung auf etwa 8,0 ein, extrahiert sodann mit Chloroform, wäscht die Chloroformschicht mit Wasser und trocknet sie, um das Chloroform zu entfernen. Den Rückstand wäscht man mit Petroläther, wobei man 8,2 g Phenyl-thio-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid als farblosen Sirup erhält.
Analyse: C12H18O3S.
Berechnet ... C 59,97, H 6,71, S 13,3%;
gefunden ... C 59,67, H 6,75, S 14,12%.
Diese Verbindung wird der Demercaptylierung gemäß dem in Absatz b) beschriebenen Verfahren unterworfen, wobei man 3,9 g 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose erhält.
[«]« = +11,40 (C = 1, CH3OH).
Analyse: C8H12O4.
Berechnet ... C 48,64, H 8,16%;
gefunden ... C 48,64, H 8,43 %.
Reinheitsgrad: 99,82% (mit der Anthron-Methode bestimmt).
b 2) Isolierung über n-Amylthio-3-C-hydroxymethyl-3',5-didesoxy-L-Iyxofuranosid Variante c)
13 14
Die nach Absatz a) nach Beendigung der Reduktion Gewicht 1,84) hergestellt ist, in zwei normale Reagenz-
und nach Entfernung des Quecksilbers und der an- glaser gegossen. Sodann stellt man die Gläser zur
organischen Verbindungen erhaltene Mischung wird Kühlung in ein Eiswasserbad. In eines der Gläser läßt
genügend getrocknet und dem erhaltenen Rückstand man 5 ecm der Probelösung an der Reagenzwand ein-
15 ecm n-Amylmercaptan und 15 ecm konzentrierte 5 fließen; in das andere Reagenzglas läßt man auf die-
Salzsäure zugefügt. Nach lstündiger Durchführung selbe Weise destilliertes Wasser an Stelle der Probe-
der Reaktion bei Raumtemperatur wird die Mischung lösung einfließen. Danach werden die Reagenzgläser
mit wäßriger Natriumcarbonatlösung auf einerj pH- nach und nach in dem Eiswasser geschüttelt, bis ihr
Wert von etwa 8 eingestellt und mit Chloioform extra- Inhalt gründlich durchgemischt ist. Danach versieht
hiert. Nach dem Entfernen von Chloroform und i° man die Reagenzgläser mit einem Luftkühler, erhitzt
n-Amylmercaptan werden aus der Chloroformschicht sie 25 Minuten in siedendem Wasserbad und bringt sie
9,3 g n-Amylthio-S-C-hydroxymethyl-S.S-didesoxy- in das Eiswasserbad zurück, bis ihr Inhalt auf Raum-
L-lyxofuranosid als Sirup erhalten. . temperatur abgekühlt ist. Sodann mißt man die Ex-
At η vt η α tinktioh bei der Wellenlänge von 528 πιμ gegen die
Analyse: CnH22U8i>. 15 Biindprobe) wobej ais Extinktionswert 0,27 erhalten
Berechnet... C 56,37, H 9,46, S 13,68%; wird. Die diesem Extinktionswert entsprechende
gefunden ... C 56,37, H 9,61" S 13,81%- Menge an S-C-Hydroxymethyl.-S.S-didesoxy-L-lyxo-
furanose wird mittels der Kalibrationskurve zu
Die Substanz wird nach dem in Absatz b) beschrie- 0,265 mg/5 ecm ermittelt.
benenVerfahrendemercaptylisiert,wobei 4,4g 3-C-Hy- »o Infolgedessen beträgt die Gesamtmenge der in der
droxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxof uranose erhalten wer- Reaktionsmischung enthaltenen 3-C-Hydroxymethyl-
den. 3,5-didesoxy-L-lyxof uranose:
Analyse: C6H12O4. 0,265 mS . 500 · 300 = 7950 mg.
Gefunden ... C48,33, H 8,11%. *5 5
Reinheitsgrad: 99,81 % (nach der Anthron-Methode Unter der, Voraussetzung, daß das gesamte Aus-
bestimmt) gangsmatenal reduziert ist, errechnet sich fur die Ge-
samtmenge an Lyxofuranose folgender Wert:
b 3) Isolierung über n-Heptylthio-3-C-hydroxymethyl- 148 \(,
3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid Variante c) 3° 1000 mg · ' = 10138 mg,
146,14
Es wird wie in Absatz b 2) verfahren, mit der Ausnahme, daß 19 ecm n-Heptylmercaptan (die verwen- woraus sich folgende Ausbeute errechnet:
dete Menge konzentrierter Salzsäure beträgt ebenfalls η 950
19 ecm) an Stelle von n-Amylmercaptan verwendet 35 — · 100 = 78,4%.
werden. Auf diese Weise werden 11 g n-Heptyl-thio- . 10138
S-C-hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxofuranosid er- Daraus ergibt sich, daß die in der Reaktionsmi-
halten. schung gebildete Menge an 3-C-Hydroxymethyl-3,5-di-
- desoxy-L-Iyxofuranose im Vergleich zu der Menge an
Analyse: Ci3H26O3S. ^ 3-C-HydiOxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxof uranose, die
Berechnet ... C 59,50, H 9,99, S 12,22%; sich bilden würde, wenn das gesamte Ausgangsmate-
gefunden ... C 60,12, H 10,31, S 12,72%. rial reduziert wäie, 78,4% beträgt.
Werden der Reaktionsmischung weitere 1 50 g Na-
Dieeihaltene Substanz wird der Demercaptylierung, triumamalgam zugesetzt, dann beträgt die in der wie in Absatz b) beschrieben, unterworfen, wobei man 45 Reaktionsmischung gebildete 3-C-Hydroxymethyl-4,3 g 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxoiuranose 3,5-didesoxy-L-lyxofuranose-Menge, die nach einer erhält. Stunde bestimmt wird, 90,2%.
Nach Zusatz von weiteren 100 g Natriumamalgam
Analyse: CeHnO4. beträgt die Menge an gebildetem Zucker, wie eine
Gefunden... C 48,35, H 8,33%. 50 .3 Stunden nach Reaktionsbeginn in der beschriebenen
Reinheitsgrad: 99,85 % (bestimmt nach der Anthron- ™™f. durchgeführte quantitative Bestimmung ergibt
Meth del 93,1%. Danach wird die Reaktionsmischung noch
weitere 2 Stunden unter Verwendung von 100 g Na-
B e i s ρ i e 1 4 triumamalgam reduziert; jedoch die Ausbeute kann
55 nur auf 93,3 % gesteigert werden. Bei weiterer 2stündi-
Reduktion ger Reduktion unter Verwendung von 100 g Natrium-
10 g S-C-Hydroxymethyl-S.S-didesoxy-L-lyxono- amalgam kann keine Ausbeutesteigerung mehr erzielt y-lacton werden in 220 ecm Wasser gelöst, sodann werden.
35Og Natriumamalgam (Natriumgehalt 2,5%) züge- Aus den bei den beschriebenen quantitativen Befügt und gerührt, wobei der pH-Wert mit 4n-Schwefel- 60 Stimmungen erzielten Ergebnissen kann der Schluß gesäure auf Werten von 2 bis 4 und die Temperatur durch zogen weiden, daß die Reduktionsreaktion 3 Stunden Eiskühlung auf 10 bis 15°C gehalten wird. Nach etwa nach Beginn der Reaktion beendet und die 3-C-Hyeiner Stunde beträgt die Reaktionsmischung 300 ecm. droxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosein93,l%iger Ihr wird 1 ecm entnommen und mit destilliertem Ausbeute gebildet werden kann.
Wasser auf 500 ecm aufgefüllt. Außerdem werden je 65 _ ,'„.,.
10 ecm eines Reagenzes, das durch Auflösen von Berechnung des Reinheitsgrades
200 mg reinem Anthron (Schmp. 155°C) in 100 ecm Es wird eine Probelösung hergestellt, indem man
analytisch reiner Schwefelsäure (98%, spezifisches 2 mg Äthylthio-diacetyl-S-C-hydroxymethyl-S^-dides-
oxy-L-lyxofuianosid (C12H20O5S = 276,36) in 25 ecm einer Mischung von Methanol und Wasser (2:. 3) löst. Außerdem werden je 10 ecm des Anthron-Schwefelsäure-Reagenz gemäß Beispiel 4 iri zwei Reagenzgläser gegossen und in eines der beiden 5 ecm der Probelösung gegossen und mit Eis gekühlt, während das andere Reagenzglas für die Blindprobe benutzt wird. Danach werden die Reagenzgläser in der in Beispiel 4 beschriebenen Weise erhitzt und abgekühlt und die Extinktion bei der Wellenlänge von 528 ηιμ ge- ίο messen, um mit Hilfe der Kalibrationskurve die 3 - C - Hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy -L- lyxofuranose-Menge zu bestimmen. Sie beträgt 0,214 mg/ 5 ecm.
16
Die Menge an Äthyl-thio-diacetyl-3-C-hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranosid läßt sich danach in folgender Weise berechnen:
0,214 mg
1,07 mg
25 = 1,07 mg.
= 1,99 mg.
148,16
Daraus errechnet sich der Reinheitsgrad gemäß folgender Formel:
1,99
P =
100 = 99,5 °/0.
209 682/Π5

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxono-j'-lacton in wäßriger Lösung mit Natriumamalgam oder Natriumborhydrid im pH-Bereich von etwa 2 bis 4 reduziert, wobei man den Umsetzungsgrad mit Hilfe der Farbreaktion des Reduktionsproduktes mit Anthron kontrolliert, die erhaltene 3-C-Hydroxymethyl-3,5-didesoxy-L-lyxofuranose in an sich bekannter Weise durch Umsetzung mit a) Methanol oder b) Äthylmercaptan oder c) einem Mercaptan der allgemeinen Formel RSH, in welcher R einen Alkylrest CnH2n+1 mit η > 3, den Phenyl- oder den Benzylrest bedeutet, in Gegenwart von Chlorwasserstoff in das entsprechende Glycosid bzw. Thioglycosid überführt und in dieses in den Fällen a) und b) in an sich bekannter Weise zusätzlich zwei Acetylgruppen einführt, das erhaltene Produkt, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, durch Ausschütteln mit wäßriger Natriumcarbonatlösung von nicht umgesetzter Ausgangsverbindung befreit und anschließend in an sich bekannter Weise durch Entalkylierung bzw. Entmercaptylierung und gegebenenfalls Deacetylierung in reine 3-C-Hydroxymethyl - 3,5 - didesoxy - L - lyxof uranose überführt.
DE19621468514 1961-07-07 1962-07-04 Verfahren zur Herstellung von S-C-Hydroxymethyl-S^-didesoxy-Llyxofuranose Expired DE1468514C (de)

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