DE1467505A1

DE1467505A1 - Verfahren zur Gewinnung von OElen und Fetten aus oelhaltigen Fruechten,insbesondere aus Kokosnuessen

Info

Publication number: DE1467505A1
Application number: DE19651467505
Authority: DE
Inventors: Lueke Dr H C Rolf
Original assignee: LUEKE DR H C ROLF
Current assignee: LUEKE DR H C ROLF
Priority date: 1965-10-01
Filing date: 1965-10-01
Publication date: 1969-01-09

Description

Br* h.c· BoIf E. Luke* Hamburg 2O₉ Gaedeehensweg

Verfahr en zur Gewinnung von ölen und Fetten aus ölhaltigen Früchten, insbesondere aus Kokosnüssen

Die Erfindung betrifft ein Yerfahren zur Gewinnung von ölen und Fetten aus ölhaltigen Früchten, insbesondere aus Kokosnüssen.

In jüngerer Zeit besteht in der Industrie ein besonderer Bedarf nach Kokosölen und Kokosfetten, da sich diese nicht nur für die Herstellung von Nahrungsmitteln vorteilhaft verarbeiten lassen, sondern auch besonders geeignet sind für die Herstellung von Erzeugnissen der Waschmittelindustrie. Der Verwendung von Kokosöl und seinen Derivaten als Rohstoffgrundlage für Detergentien waren jedoch bisher insofern enge Grenzen gesetzt, als die Gewinnung dieser Stoffe nach den bekannten Verfahren für die Waschmittelindustrie zu kostspielig ist· Deshalb benutzt die Waschmittelindustrie bisher in der Regel Fette

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und öle aus petrochemischen Grundstoffen, obwohj, diese insbesondere durch ihren Anteil in den Abwässern der Industrie schädlich für die Flora und Fauna der Flüsse sind·

Haoh dem bekannten Verfahren wird das Kokosöl aus der Kopra, der getrockneten Kokosnuß, gewonnen· Hierbei wird die Kokosnuß nach ihrem Abschlagen und Entfernung der Kokosmilch entweder an der Sonne getrocknet oder geröstet, um das Fruchtwasser abzuscheiden und ansohließend das öl durch Anwendung verschiedener bekannter ölextraktionsverfahren aus der Kopra zu gewinneno Bei diesem Vorgehen tritt im Verlaufe des Trocknungsprozesses jedoch eine Schrumpfung der Frucht ein» die unvorteilhaft ist, da damit ein beträchtlicher Teil des ursprünglichen ölgehalts bereits verloren geht und da fernerhin Bestandteile der Frucht zerstört werden und beim Zerfall der Frucht unverdauliche Eiweiße erzeugt werden, wie es beispielsweise auch bei einem Apfel der Fall ist, der vor seiner Weiterverarbeitung solange gelagert und getrocknet wird, daß durch Fäulnis oder Oxydation ein teilweiser Strukturzerfall eintritt«

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Ein weiterer ITachteil des bekannten Verfahrens der Gewinnung yon Ol aus Kokosnüssen ist darin zu erblicken, daß nach der Abscheidung des Öles aus der getrockneten Frucht Tielfaoh in einer weiteren besonderen Verfahrensstufe aus dem öl nach Wasser abgeschieden werden muß, welches bei der ölgewinnung zwangsläufig mit anfällt· Es ist zwar versucht worden, diesen Übelstand dadurch abzuhelfen, daß die Kokosfruoht zunächst einem besonderen Rostprozeß unterworfen wird mit dem Ziel, vor der Abscheidung des Öles alles Fruohtwasser aus der frucht herauszutreiben» Hierbei wurden die Früchte jedoch einer so hohen Temperatur ausgesetzt, daß eine teilweise Zerstörung der Fruchtetruktur mit in Kauf genommen werden mußte· Eine solche Zerstörung ist jedoch nachteilig für die anschließende Abscheidung des Öles.

Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zur Gewinnung τοη öl aus Ölfrüchten zu entwickeln, bei dem die Gewinnung des Öles aus der noch frischen Frucht erfolgt, um dadurch die vorstehenden Nachteile auszuschließen· Eine Lösung dieser Aufgabe wurde gemäß der Erfindung darin gefunden, daß die Früchte zunächst zu einer feinkörnigen Masse zerkleinert werden, die an-

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schließend in einem Trockenluftstrom dehydriert wird und daß daraufhin das öl und/oder Fett aus dem ge« trockneten, dehydrierten Fruchtpulver abgeschieden wird.

Da bei einem derartigen Verfahren mit erheblieh niedrigeren Temperaturen, etwa Temperaturen unter 3O*C, beim Dehydrieren gearbeitet werden kann, als beispielsweise beim bekannten Röstverfahren, bleibt die Struktur der Frucht erhalten mit dem Vorteil, das Öl anschließend leichter aus der fein zerkleinerten Frucht bzw« dem fein gemahlenen Fruchtpulver ausscheiden zu können· Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, daß bei der Dehydrierung im Trockenluftverfahren die Abscheidung des Wassers in so vollkommenem Maße erfolgt, daß aus dem anschließend abgeschiedenen öl nicht noch in einem weiteren besonderen Prozeß zusätzliche Wasserbestandteile abgeschieden zu werden brauchen. Darüber hinaus eröffnet das neue Verfahren die Möglichkeit, das Ausmaß einer Abscheidung von öl oder anderen Fetten aus dem zuvor dehydrierten Fruchtpulver beliebig steuern zu können, mit dem Ziel, einerseits reine öle und Fette zu erhalten und andererseits eine Masse, welche einen vorbestimmten Anteil und eine vorbestimmte Art von ölen oder Fetten

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enthält, wie sie beispielsweise als futtermittel benötigt wird· Dieser Vorteil kommt besonders dann zur Geltung, wenn für die Dehydrierung Kokosnüsse in einem Zustand verwendet werden, in dem Kokosmilch und Kokos~ fleisch noch nicht voneinander getrennt sind, da in einem solchen fall die von öl befreite Ilasse ein besonders hochwertiges JTahrunga- oder futtermittel darstellt·

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung hat es sich als zweckmäßig gezeigt, wenn die fein zerkleinerte frucht im Trockenluftstrom dehydriert wird und anschließend eine Abscheidung von ölen und fetten aus dem dehydrierten fruohtpulver unter Anwendung von Druck und/oder Wärme erfolgt· Anstelle der Anwendung von Druck und/oder Wärme ist es weiterhin möglich, die Abscheidung des Öles durch chemische Behandlung, etwa im Benzinbad zu erwirken, wie es an sich bekannt ist im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Ölfrüchten, welche jedoch zuvor nicht in der Weise gemäß der Erfindung dehydriert wurden, so daß noch eine anschließende

Abscheidung von Wasser erforderlich war·

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Die Erfindung sieht nach einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung vor, daß die fein zerkleinerte Frucht im Trockenluftstrom dehydriert wird und anschließend eine Abscheidung von ölen und Fetten aus dem dehydrierten Fruchtpulver ±m Kälteverfahren erfolgt» Bei der Anwendung des an sich bekannten Kälteverfahrens unter den vorstehenden Bedingungen ist im vollen Umfang gewährleistet, daß keine Zerstörung des Fruchtfleisches oder des Fruchtkernes durch Wärme oder eine mechanische Beeinflussung bei der Gewinnung des Öles erfolgt·

Vie bereits eingangs erWrV-nt wurde, ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf die Verarbeitung von Kokosnüssen beschränkt» Das Verfahren nach der Erfindung ist vielmehr ebenso nutzbringend in Anwendung zu bringen bei der Gewinnung vor» Ölen und Fetten aus anderen Ölfrüchten, wie beispielsweise Sonnenblumenkernen, Senfölpflanzen, Baps, Mangofruchten, Erdnüssen u_e dgl»

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Claims

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Pat entaneprü ehe

1·) Verfahren zur Gewinnung von ölen und Fetten aus ölhaltigen Früchten, insbesondere aus Kokosnüssen, dadurch gekennzeichnet, daß die Früchte zunächst zu einer feinkörnigen Masse zerkleinert werden, die anschließend in einem Trockenluftstrom dehydriert wird und daß daraufhin das Ol und/oder Fett aus dem getrockneten, dehydrierten Fruchtpulrer abgeschieden wird«

2·) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer feinkörnigen Masse gemahlene Fruoht im Trockenluftstrom dehydriert wird und anschließend ein· Abscheidung von ölen und Fetten aus dem dehydrierten Fruchtpulrer unter Anwendung τοη Bruok und/oder Wärme erfolgt·

3·) Verfahren naoh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer feinkörnigen Masse gemahlene Fruoht im Trockenluftstrom dehydriert wird und anschließend eine Abscheidung von ölen und Fetten aus dem dehydrierten Fruchtpulver im Kaltererfehren erfolgt.

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4·) Verfahren nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu einer feinkörnigen Kasse gemahlene frucht im Trockenluftstrom dehydriert wird und anschließend eine Abscheidung von ölen und Fetten aus dem
dehydrierten Frucht pulver durch chemische Behandlung erfolgt«

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