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Einrichtung zum Pressen und Binden von Drahtbunden Durch Walzen auf
Walzenstraßen hergestellter Draht wird im allgemeinen im warmen Zustand zu mehrlagigen
Ringen gehaspelt. Sodann werden die Drahtbunde vor der Lagerung oder dem Weitertransport
zum Abkühlen, hängend an einer mit Haken ausgestatteten Förderkette, bewegt und
während dieses Vorganges oder anschließend gepreßt und zu Drahtbunden gebunden.
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Es sind zwar Vorrichtungen zum Pressen von Drahtbunden bekannt ; bekannt
sind ebenfalls Vorrichtungen zum Binden von Drahtbunden, die auf einer Hakenbahn
befi3rdert werden. Mittels dieser bekannten Bindevorrichtungen werden die Bindungen
jeweils
an der dem Aufhängepunkt gegenüberliegenden Seite des Drahtbundes vorgenommen. Dabei
sind zur Vornahme mehrerer Bindungen an einem Bund Rollen vorgesehen, durch die
das Bund um einen vorbestimmten Winkel gedreht wird. Neben im allgemeinen ortsfest
angeordneten Vorrichtungen der vorgenannten Art sind auch schon Vorrichtungen bekannt
geworden, die mit der Geschwindigkeit der zum Abkühlen durch die Hakenbahn beförderten
Drahtbunde bewegt werden.
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Nachteilig ist jedoch bei diesen bekannten Vorrichtungen insbesondere,
daß die für die Vornahme der Bindungen an einem Drahtbund verfügbare Zeit sowohl
von der Geschwindigkeit der Hakenbahn als auch von dem zum Pressen und zur Vornahme
der Bindungen der Drahtbunde erforderlichen Zeitaufwand abhängig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zu schaffen,
durch die selbst bei den großen Mengen an Draht, die infolge hoher Walzgeschwindigkeiten
von beispielsweise 30 m/sec und mehr und infolge des Walzens auf mehradrigen kontinuierlichen
Walzenstraßen anfallen, und bei der dadurch zum Abtransport der Drahtbunde erforderlichen
verhältnismäßig großen Geschwindigkeit der Hakenbahn das Pressen und das Binden
von Drahtbunden ohne Beeinträchtigung der Arbeitsvorgange erfolgt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Anordnung mehrerer
Preß-und Bindevorrichtungen
an dem Außenumfang einer drehbar gelagerten,
in der Weise angetriebenen Scheibe vor, daß die Preß-und Bindevorrichtungen mit
der Geschwindigkeit der Hakenbahn umlaufen. Diese Drehscheibe ist durch einen an
sich bekannten Königszapfen zentrisch gefUhrt und auf an dem Außenumfang angeordneten
Rollen einer kreisförmigen, beispielsweise aus einem Schienenstrang gebildeten,
Bahn gelagert.
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Erfindungsgemäß sind die insbesondere für die neue Einrichtung geeigneten
PreBvorrichtungen aus einem an sich bekannten Spreizdorn gebildet, der eine zur
Auflage der Drahtbunde bestimmte Scheibe senkrecht durchdringt. Die Ausleger der
Spreizdorne sind in an sich bekannter Weise hydraulisch ausschwenkbar und zum Verpressen
der Drahtbunde parallel zur' Längsache der Spreizdorne in Richtung der Auflagescheibe
verschiebbar. Die Auflagescheiben weisen einen Durchmesser auf, der vannahernd dem
Durchmesser der Drahtbunde entspricht.
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Zur Erleichterung der Übergabe der Drahtbunde von der Hakenbahn mittels
an sich bekannter Bundabheber bilden die Längsachsen der auf der Drehscheibe angeordneten
Spreizdorne mit den nach außen gerichteten Verlängerungen der durch die Pußpunkte
der Längsachsen der Spreizdorne führenden Durchmesser der Drehscheibe einen spitzen
Winkel. Um ein Abrutschen der Drahtbunde von den Auflagescheiben zu verhindern,
ist der äußere Rand der Auflagescheiben nach einer zweckmäBigen Ausgestaltung der
Vorrichtung nach oben umgebordelt.
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Zur tbergabe der Drahtbunde nach Durchführung der Arbeitsvorgänge
an einen an sich bekannten Bundverlader sind Spreizdorn und Auflagescheibe um ein
am AuBenumfang der Drehscheibe vorgesehenes Auflager in Grenzen in der Weise schwenkbar,
daß die Schwenkbewegung in der durch einen Durchmesser der Drehscheibe gelagerten
senkrechten Ebene erfolgt. Die Schwenkbewegung wird in an sich bekannter Weise mittels
einer hydraulischen Steuerung vorgenommen.
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Eine vorteilhafte Ausbildungsform der neuen Einrichtung zum Pressen
und Binden von Drahtbunden besteht darin, daß neben den Auflagescheiben auf der
Verlängerungslinie eines Durchmessers der Auflagescheiben verschiebbare Schlitten
angeordnet sind. An jedem dieser Schlitten ist erfindungsgemäß eine hydraulisch
oder elektrisch betätigbare Zange vorgesehen. Diese Zangen sind dazu bestimmt, den
von den Bindedrahtrollen über Transport-und Richtrollen zugeführten und mittels
einer Schere auf die erforderliche Lange zugeschnittenen Bindedraht um das Drahtbund
zu legen und die Enden des Bindedrahtstücks zu verbinden. Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäß
an den beiden Enden der Zangenarme Elektroden oder Blektrodenrollen angeordnet,
durch die die Bindedrahtenden miteinander verschweißt werden. Um das von den ransport-und
Richtrollen zugefuhrte Bindedrahtstück festzuklemmen, ist innerhalb des Zangenmauls
ein gegen Federkraft versohiebbarer
Stößel vorgesehen, der beim
Vorschieben des Schlittes das Bihdedrahtstück gegen das Drahtbund drückt.
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Bine andere vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung besteht darin,
daB an den auf der verlängerungslinie eines Durchmessers der Auflagescheiben verschiebbaren
Schlitten hydraulisch oder elektrisch betätigbare, zangenartig ausgebildete Drahtumleger
vorgesehen sind. Die Enden der Zangenarme sind erfindungsgemäß dsenförmig ausgebildet.
Durch diese Ösen wird das von den Transport-und Richtrollen zugeführte Bindedrahtstück
hindurchgeführt und bei dem Ausfahren der Schlitten und Schließen der zangenartigen
Drahtumleger um das Drahtbund herumgelegt. Zum Verdrillen der Bindedrahtenden sind
die Drahtumleger in an sich bekannter Weise mittels eines auf eine vorbestimmte
Zahl von Umdrehungen einstellbaren Antriebs um die parallel zur Verschiebungsrichtung
der Schlitten gerichtete Achse drehbar gelagert.
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Um durch die gleiche Einrichtung mehrere Bindungen vorzunehmen, sind
Spreizdorn und Auflagescheibe um die Längsachse des Spreizdorns drehbar gelagert.
FAr die Drehung ist ein hydraulischer oder elektrischer Antrieb vorgesehen, durch
den die Drehbewegung in an sich bekannter Weise um einen vorbestimmten Winkel vorgenommen
werden kann. Wahrend der Durchftihrung der PreB-und Bindevorgange führt die Drehscheibe
eine Drehbewegung in der Weise aus, daß die Drahtbunde von der
Ubernahmestelle
an der Hakenbahn zur Abgabestelle an einem neben der Drehscheibe angeordneten Bundverlader
befördert werden. Die Steuerung der fUr die Pressung und Bindung der Drahtbunde
erforderlichen Arbeitsvorgänge sowie die Beförderung der Drahtbunde von der tbernahme-zur
Abgabestelle~iann in an sich bekannter Weise selbsttätig oder von Hand vorgenommen
werden.
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Besonders vorteilhaft ist bei der neuen Einrichtung, daß die Drahtbunde.
von der Geschwindigkeit der Hakenbahn unabhängig gepreßt und abgebunden werden.
Der Zeitaufwand fUr die Durchfuhrung der Pressung und Bindungen mittels der neuen
Einrichtung ist klein, da mindestens zwei Bindungen gleichzeitig vorgenommen werden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß durch die Anordnung einer beliebig
großen Zahl von Preß-und Bindevorrichtungen auf der Drehscheibe jede gewünschte
Zahl von Bindungen unabhängig von der Fördergeschwindigkeit der Drahtbunde auf der
Hakenbahn vorgenommen werden kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen anhand der lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung erläutert werden.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 eine Seitenansicht der
neuen Einrichtung zum Pressen und Binden von Drahtbunden, teilweise im Schnitt entsprechend
den Linien A-B und B-C in Fig. 2 ;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die
neue Einrichtung, wobei lediglich eine Preß-und Bindevorrichtung eingezeichnet ist
; Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Ausfuhrungsbeispiel einer Vorrichtung zum Pressen
und Binden von Drahtbunden für die neue Einrichtung ohne aufgelegtes Drahtbund ;
Fig. 4 das Aueftihrungsbeispiel einer Vorrichtung zum Pressen und Binden von Drahtbunden,
teilweise im Schnitt entsprechend den Linien D-E und E-F von Fig. 3 ; Fig. 5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Pressen und Binden von Drahtbunden
für die neue Einrichtung.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
mehrere Preß-und Bindevorrichtungen an dem Außenumfang der Drehscheibe 1 angeordnet.
Zum Pressen und Binden werden die an den Haken 2 der Förderbahn 3 hängenden Drahtbunde
4 mittels eines Bundabhebers 5 tiber die Spreizdorne 6 der PreB-und Bindevorrichtungen
gestreift und auf den Scheiben 7, die von den Spreizdornen 6 senkrecht durchdrungen
werden, abgelegt. Die Spreizdorne 6 sind zur möglichst reibungslosen Ubernahme der
Drahtbunde 4 so angeordnet, daß die Längsachsen der Spreizdorne einen spitzen Winkel
mit den durch die Yußpunkte der Längsachsen führenden Verlängerungen der Durchmesser
der Drehscheibe 1 bilden. Um ein kbrutschen der Drahtbunde 4 von den Auflagescheiben
7 zu verhindern, sind die Ränder der Auflagescheiben nach oben umgebördelt.
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An den Spreizdornen 6 sind, wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht, in
an sich bekannter Weise Ausleger 8 vorgesehen, die nach Auflegen der Drahtbunde
4 auf die Auflagescheiben 7 hydraulisch ausklappbar und parallel zu den Längsachsen
der Spreizdorne 6 in Richtung der Auflagescheiben verschiebbar sind. Durch die Verschiebung
der Ausleger 8 gegen die Auflagescheiben 7 werden die Drahtbunde 4 mithin verpreßt.
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Nach einer in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird
der von den Bindedrahtrollen 9 mittels'der Transport-und Richtrollen 10 zugeführte
und durch die Scheren 11 auf die erforderliche Länge zugeschnittene Bindedraht 12
von den Zangenarmen 13 der an den Schlitten 14 angeordneten Zangen 15 erfaßt und
durch Vorschieben der Schlitten sowie durch Schließen der Zangen mittels der hydraulischen
Vorrichtung 16 um das Drahtbund herumgelegt. In dem Zangenmaul der Zangen 15 sind
gegen Federkraft verschiebbare Stößel 17 vorgesehen, durch die beim Vorschieben
der Schlitten 14 der Bindedraht 12 gegen das Drahtbund 4 gedrückt wird. An den Enden
der Zangenarme 13 sind in der Zeichnung nicht dargestellte Einkerbungen od. dgl.
zur Puhrung des Bindedrahtes 12 bei der Verschiebung der Schlitten 14 und beim Schließen
der-Zangen 15 vorgesehen. Ferner sind erfindungsgemäß an den Enden der Zangenarme
13 Elektroden 18 vorgesehen, durch die nach Zusammenführen der Bindedrahtenden der
Bindedraht 12 verschweißt wird.
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Statt der Elektroden 18 können, wie in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, beispielsweise
auch Elektrodenrollen vorgesehen sein, durch
die die Bindedrahtenden zu einer Rollnaht verschweißt werden. Um den Draht um das
Drahtbund herumzuftibhren, sind in der Auflagescheibe 7 Schlitze 7a und ebenfalls
in der PUhrung 22 in der Zeichnung nicht dargestellte Sahlitze vorgesehen. Ferner
sind in dem Spreizdorn 6 Ausnehmungen 6a vorgesehen, durch die die Zangenarme beim
Herumlegen des Bindedrahtes um das Drahtbund hindurchgreifen.
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In Fig. 5 ist eine weitere vorteilhafte Ausfiihrungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Dabei ist an jedem der in der Verldngerungslinie eines
Durchmessers der Auflagescheiben 7 verschiebbaren Schlitten 14 ein zangenartig ausgebildeter
Drahtumleger 19 vorgesehen, dessen Zangenarme 20 vor Aufnahme der Bindung das abzubindende
Drahtbund 4 übergreifen. Die Enden der Zangenarme 20 des drahtumlegers 19 sind als
Ösen 21 ausgebildet, in die der Bindedraht 12 mittels der Transport-und Richtrollen
10 in die Führung 22 eingeschoben wird. Das Zupchneiden des Eindedrahtes auf die
erforderliche Länge erfolgt durch die Scheren 11. Der Bindedraht 12 wird durch Verschieben
der Schlitten 14 und SchlieBen der Zangenarme 20 in an sich bekannter Weise mittels
der hydraulischen Vorrichtung 32 um das Drahtbund 4 herumgeführt. Anschließend werden
die Bindedrahtenden verdrillt. Zu diesem Zweck ist der Drahtumleger 19, wie aus
Fig. 5 hervorgeht, in an sich bekannter Weise um die parallel zur Verschiebungsrichtung
der Schlitten 14 gerichtete Aches drehbar gelagert. Der £tr die Drehbewegung vorgesehene
Antrieb 23 ist in an sich bekannter Weise auf aine vorbestimmte Zahl von Umdrehungen
einstellbar.
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Zur Durchfuhrung von Bindungen an mehreren Stellen desDrahtbundessind
die Spreizdorne 6 und die Auflagescheiben 7 drehbar gelagert.
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Der für die Drehbewegung vorgesehene und in der Zeichnung nicht dargestellte
Antrieb ist dabei in an sich bekannter Weise so einstellbar, daß die Drehung jeweils
um einen vorbestimmten Winkel erfolgt, worauf die Bindungen, wie vorstehend beschrieben,
wiederholt werden.
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Während der Preß-und Bindevorgänge vollführt die Drehscheibe 1 eine
Drehbewegung und befördert die Drahtbunde 4 von der Ubernahmestelle zum Bundverlader
24. Zu diesem Zweck ist die Drehscheibe 1 in an sich bekannter Weise durch einen
Königszapfen 25 zentrisch geführt und mittels Rollen 26 auf einem Schienenkranz
27 gelagert. Die Drehung erfolgt mittels eines oder mehrerer Antriebe 28. Die Umlaufgeschwindigkeit
der Drehscheibe 1 ist dabei so eingestellt, daß die Geschwindigkeit der am Umfang
der Drehscheibe angeordneten PreB-und Bindevorrichtungen der Geschwindigkeit der
Hakenbahn 3 entspricht.
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Zur Abgabe der Drahtbunde 4 an den Bundverlader 24 sind die Spreizdorne
6 und die Auflagescheiben 7 um ein am Außenumfang der Drehscheibe 1 angeordnetes
Auflager 29 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegungen werden mittels des hydraulischen
Zylinders 30 und des Gestänges 31 in an sich bekannter Weise durchgef-Uhrt.
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-Patentansprtche-