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Die Erfindung betrifft ein Gasfeuerzeug mit einer eine bauliche Einheit
bildenden, aus Reibrad, Reibradlagerung, Zündstein, Zündsteinrohr und Zündsteinfeder
bestehenden Zündvorrichtung und parallel zum Zündsteinrohr im Feuerzeuggehäuse angeordnetem,
eine Ausströmdüse und ein Abschlußorgan aufweisenden Flüssigkeitsbehälter, dessen
Abschlußorgan von einem Ende eines schwenkbaren Steuerhebels betätigbar ist, dessen
anderes Ende in die Bewegungsbahn eines beweglichen Teiles der Zündvorrichtung eingreift,
wobei beim Drehen des Reibrades zumindest die Zündvorrichtung zur Betätigung des
Steuerhebels in axialer Richtung des Zündsteinrohres verschiebbar angeordnet ist.
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Es sind bereits Feuerzeuge dieser Art bekannt (deutsche Auslegeschriften
1064 273, 115 528), bei denen entweder der ganze oder ein Teil des Zündmechanismus
vierschwenkbar zu dem Zwecke angeordnet ist, um durch die Verschwenkbewegung des
Zündmechanismus, die durch die Betätigung des Reibrädchens ausgelöst wird, den Steuerhebel
zum Verstellen des Abschlußorgans in der Brennstoffdüse des Brennstoffbehälters
für die Zündung des Flüssiggases zu betätigen.
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Bei den bisher bekannten Feuerzeugen dieser Art steht entweder der
Zündmechanismus vom Feuerzeuggehäuse bzw. Brennstofftank sperrig ab, wodurch beim
Tragen des Feuerzeuges in der Tasche ein ungewolltes Öffnen des Gasventils leicht
möglich ist, Oder es ist die Führung der Zündsteinfeder unterbrochen, so daß diese
bei jeder Zündbewegung leicht abgeknickt und in ihrer eigentlichen Funktion gestört
ist.
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Weiter ist es bei einem Feuerzeug bekannt, (deutsche Auslegeschrift
1172 887), eine feste Achse für das Reibrad und ein vierschwenkbares Zündsteinrohr
zum Verstellen des Steuerhebels anzuordnen, wobei das Zündsteinrohr kippbar um sein
unteres Ende in einer sich nach oben erweiternden sackartigen Ausnehmung angeordnet
ist und die gleichzeitig als Rückführfeder dienende Zündsteinfeder am Boden der
Ausnehmung abgestützt ist. Auch ist es bekannt (schweizerische Patentschrift 374
234), die Reibradachse in waagerechten Schlitzen von beidseitig angeordneten Lagerschilden
zu führen, wodurch das mit der Rädchenlagerung verbundene Zündsteinrohr sich verschwenkt.
Das Öffnen des Gasventils erfolgt durch das Abrollen der Betätigungsrädchen auf
einem Betätigungshebel. Nach einer weiteren bekannten Ausführung eines Feuerzeuges
(deutsche Auslegeschrift 1064 273) erfolgt das Betätigen des Steuerhebels durch
Verschwenken des Zündsteinrohres, wobei das Reibrädchen gesondert zu betätigen ist.
Ferner ist auch ein Ausführungsbeispiel eines Feuerzeuges bekannt (französische
Zusatzpatentschrift 83 321), bei dem die Einheit - Reibrad, Reibradlagerung, Zündsteinrohr
- um den unteren Endpunkt des Zündsteinrohres schwenkbar ist, wobei gegen dieses
ein das Gasventil beim Schwenkvorgang öffnender Hebel anliegt.
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Es ist auch ein Feuerzeug bekannt (schweizerische Patentschrift 289
151), bei dem ein gesonderter, gefederter in der Feuerzeuglängsrichtung verschiebbarer
Drücker zum Anheben des Dochtkappenhebels auch den Zündmechanismus sowie den Steuerhebel
zum Öffnen des Ventils in der Ausströmdüse betätigt. Bei diesem Feuerzeug muß der
Steuerhebel das Zündsteinrohr umgreifen, wodurch er kompliziert im Aufbau und seine
Montage erschwert wird. Weiter ist der Drücker selbst ein zusätzlicher Teil des
Feuerzeuges, der dessen Herstellung aufwendiger macht.
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Bei einem anderen bekannten Gasfeuerzeug (französische Patentschrift
1326 426) ist nicht der Zündmechanismus zum Betätigen des Steuerhebels herangezogen,
sondern eine gefederte, verschiebbare Bodenkappe, die mit einer den Brennstoffbehälter
durchsetzenden Steuerstange verbunden ist, welche bei Druck auf die Bodenkappe den
Steuerhebel zum Öffnen der Brennerdüse betätigt. Diese Anordnung weist den Nachteil
auf, daß für das Zünden des Gases zwei Vorgänge notwendig sind, nämlich die Bodenkappe
zu drücken und das Reibrädchen zu drehen, was umständlich ist. Außerdem muß die
Bodenkappe so lange gedrückt werden, bis die Flamme nicht mehr gebraucht wird.
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Es ist auch ein Gasfeuerzeug bekannt (französische Patentschrift
1168 744), bei dem das fest gelagerte Reibrad über einen Lenker von einem
schwenkbaren Drückerhebel betätigt wird, der über einen gefederten Hebel den Steuerhebel
für das Gasventil betätigt. Dieses Gasfeuerzeug besitzt keine bauliche Einheit für
die Zündvorrichtung und weist viele Bestandteile auf, die die Montage umständlich
machen.
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Weiter weist ein bekanntes Gasfeuerzeug (belgische Patentschrift 638
651) koaxial zum Zündsteinrohr, eine in dessen Achsrichtung verschiebbar gefederte,
den Zündstein und den oberen Teil der Zündsteinfeder aufnehmende Hülse auf, die
das Lager für das Reibrad trägt, wobei mit dem Lager beim axialen Verschieben der
Hülse nach einem Druck auf das Reibrad ein als Blattfeder ausgebildeter Steuerhebel
zum Anheben des Ausströmventils betätigt wird. Auch bei diesem Feuerzeug besteht
die Zündvorrichtung nicht aus einer baulichen Einheit, und durch den Einbau des
Zündsteinrohres in den Brennstofftank ist der Aufbau des Gasfeuerzeuges nicht einfach.
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Es sei noch bemerkt, daß es in der Technik, z. B. bei Getrieben, bekannt
ist (österreichische Patentschrift 115 104), unter Berücksichtigung einer kinematischen
Umkehrung an einem verschiebbaren Teil einen Anschlag mit einer Keilfläche vorzusehen
und daß ein Steuerhebel an seinem mit dem Anschlag zusammenwirkenden Ende eine Verdickung
aufweist, wobei sich eine Feder gegen den Anschlag und gegen eine Wand abstützt.
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Bei Feuerzeugen ist es allgemein bekannt (österreichische Patentschrift
241181), auf das Zündsteinrohr eine schraubenförmige Feder aufzuschieben,
die gegen einen Hebel wirksam ist, der mit dem Reibrädchen bzw. Dochtkappe gekuppelt
ist, so daß durch die Feder ein kräftiger Abreißfunke beim Betätigen des Feuerzeuges
entsteht.
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Um bei einem einleitend beschriebenen Feuerzeug eine Vereinfachung
im Aufbau und eine Erhöhung der Betriebssicherheit zu schaffen, ist gemäß der Erfindung
die Zündvorrichtung in einer Ausnehmung des Feuerzeuggehäuses getrennt vom Gasbehälter
angeordnet sowie am verschiebbaren Zündsteinrohr ein Anschlag mit einer Keilfläche
vorgesehen, und der winkelförmige Steuerhebel weist an seinem mit dem Anschlag in
Verbindung stehenden Ende eine Ausbuchtung, Verdickung, Abkröpfung od. dgl. auf,
wobei auf das Zündsteinrohr eine Rückführfeder aufgeschoben ist, die sich mit dem
einen Ende gegen den Anschlag des Zündsteinrohres und mit dem anderen Ende gegen
eine Wand der Ausnehmung abstützt.
Durch das Verschieben des Zündsteinrohres
zum Ventilbetätigen bleibt dieses gegenüber einem Verschwenken in seiner ganzen
Länge gelagert, so daß eine einwandfreie Führung vorliegt und ein Verkanten oder
eine andere Hemmung beim Betätigen des Feuerzeuges nicht möglich ist. Weiter findet
der Feuerzeugbenutzer die Füllschraube für den Zündstein an seinem gewohnten Platz,
was praktisch ein ganz wesentliches Gewohnheitsfaktum ist. Als weiterer Vorzug kommt
hinzu, daß beim Ansetzen des Fingers zum Betätigen des Reibrades dieser auf jeden
Fall mit dem ersten Druck das Zündsteinrohr verschiebt, bevor sich noch das Reibrad
zur Funkenbildung dreht, so daß der erste vom Reibrad erzeugte Funke bereits ausströmendes
Gas zur Zündung vorfindet. Ferner sind an der Einheit - Reibrad, Reibradlagerung
und Zündsteinrohr -keine Kräfte nach einer Querkomponente wie beim Verschwenken
des Zündsteinrohres erforderlich, weil beim Erfindungsgegenstand die Kraft am Reibrad
in der Verschieberichtung des Zündsteinrohres zur Wirkung kommt, so daß der Zündvorgang
durch das gleichzeitige Auslösen des Gasverschlußventils nicht erschwert wird.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung bleibt auch der gesamte Zündmechanismus
im Rahmen des Feuerzeuggehäuses und nimmt keine Sonderlage ein. Die Ausführungsmöglichkeit
des Feuerzeuges mit axial verschiebbarem Zündmechanismus ist sehr einfach im Aufbau
und kann verschieden erfolgen. Es kann für das Zurückführen der verschiebbaren Einheit
eine eigene Rückführfeder vorgesehen sein, oder diese Funktion kann die Zündsteinfeder
selbst ausführen. Im letzteren Falle erhält die Zündsteinfeder beim Betätigen des
Reibrädchens eine zusätzliche Spannung, wodurch die Funkengarbe vergrößert wird.
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In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Feuerzeuges dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Feuerzeughälfte
von der Feuerzeugmitte aus gesehen und F i g. 2 einen Schnitt durch das Feuerzeug
nach der Linie II-II in F i g. 1.
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Das Feuerzeuggehäuse besteht aus zwei Hälften 1
und
2, die je aus einem im Preß- oder Spritzgußverfahren hergestellten Teil angefertigt
und mittels zwei Schrauben 3 verbunden sind. In den einander zugekehrten Seiten
der beiden Hälften des Feuerzeuggehäuses sind Ausnehmungen vorgesehen, in die die
Teile des Feuerzeuges vor dem Zusammenschrauben eingelegt werden. Von unten ist
in das Gehäuse der Brennstoffbehälter 4 einschiebbar, der von der Schraube
5 im Gehäuse gesichert ist. Der Brennstoffbehälter 4 für Flüssiggas weist
die Ausströmdüse 6
und den Verstellschieber 7 für das Abschlußventil
auf, das in der Düse 6 angeordnet ist. Der Verstellschieber 7 wird vom Steuerhebel
8 mit einem Ende unterfaßt, unter der Annahme, daß das Ventil beim Anheben des Ventilkörpers
öffnet. Der Steuerhebel 8
besteht in bekannter Weise aus einem Winkelstück,
ist um einen im Gehäuse vorgesehenen Bolzen 9
schwenkbar und das andere Ende
weist eine gegen das Zündsteinrohr 10 gerichtete Ausbuchtung, Verdickung
11 od. dgl. auf. Das Zündsteinrohr 10 ist in seiner Gehäuselagerung
12 axial verschiebbar geführt, trägt oben die Reibradlagerung 13 und das Reibrad
14 und enthält in bekannter Weise den Zündstein und die Zündsteinfeder, die
unten gegen die Schraube 15 im Zündsteinrohr abgestützt ist. Auf dem Zündsteinrohr
10 ist ein Anschlag 16 vorgesehen, der auf der zum Steuerhebel 8 gerichteten
Seite eine Keilfläche aufweist, die mit der Verdickung 11 zusammenwirkt. Gegen den
Anschlag 16 stützt sich die auf das Zündsteinrohr 10 aufgeschobene Rückführfeder
17 ab. Das Gehäuse besitzt für die Unterbringung der Rückführfeder
17 und des Anschlages 16 eine Ausnehmung 18, gegen dessen Stirnflächen sich
einerseits der Anschlag 16 und andererseits das andere Ende der Rückführfeder
17 abstützt. Die Reibradlagerung 13 trägt einen nach außen gerichteten
Drücker 13 a, auf dem der Fingerdruck ruht, der das Reibrad betätigt hat und den
Zündmechanismus nach unten hält, damit dabei der durch den Anschlag 16 verschwenkte
Steuerhebel 8 für das Weiterbrennen der Flamme das Abschlußventil in der
Düse 6 offenhält. Beim Aufhören des Fingerdruckes auf den Drücker 13 a führt
die Rückholfeder 17 den Zündmechanismus nach oben, der Steuerhebel
8 wird vom Anschlag 16 entlastet und die Feder (nicht dargestellt)
des Abschlußventils schließt dasselbe. Damit das Zündsteinrohr 10 und auch
das Reibrad 14 seine Lage zum Brennstoffbehälter beibehält, sind die beiden
Lagerschilde 13 b der Reibradlagerung 13 außen an Planflächen 19 der
oberen Ausnehmung des Feuerzeuggehäuses seitlich geführt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß das
Abschlußventil in der Brennerdüse beim Anheben des Vers.tellschiebers 7 geöffnet
wird. Wird in der Brennerdüse ein Abschlußventil verwendet, das bei Druck auf den
Verstellhebel in der Richtung zum Brennstoffbehälter öffnet, dann braucht als Steuerhebel
mit der verschiebbaren Einheit des Zündmechanismus nur ein Finger, Arm od. dgl.
verbunden zu sein, der gegen den Verstellschieber anliegt, so daß beim Betätigen
und Verschieben des Zündmechanismus der Verstellschieber 7 zum Öffnen des
Ventils niedergedrückt wird.
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Die Erfindung könnte ohne weiters auch auf Feuerzeuge angewendet werden,
bei welchen der Brennstoffbehälter nicht auswechselbar, sondern fest im Feuerzeuggehäuse
vorgesehen ist, wobei im Boden ein Füllventil und oben in bekannter Weise die Brennerdüse
angeordnet ist.