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KETTENFÖRDERER MIT SENKRECHT UMLAUFENDER Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Kettenförderer, inabesondere auf Kettenförderer mit senkrecht umlaufendem
Förderorgan, wie sie bei Herstellung von keramischen Formen zum Gießen mit Ausschmelzmodellen
ihre Verwendung finden.
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Zur Zeit werden bei der Herstellung von keramischen Formen, die beim
GieBen mit Auschmelzmodellen verwendet werden, Doppelkettenförderer mit zwei senkrecht
umlaufenden Förderketten eingesetzt. Zwischen den Förderketten befinden sich die
Lastträger, an denen die zur Herstellung von keramischen Formen erforderlichen Modellblöcke
angebracht werden. Bei solchen Förderern befinden sich die Lasttrager mit Modellblöcken
in senkrechter Lage, und der Abstand zwischen den Lastträgern auf der Förderkette
hängt von ihrer Länge ab. (Siehe beispielsweise das Buch "Ausrüstungen zum StahlgieBen
mit Ausschmelzmodellen"von Baranow A. W., Auflage 1959, S. 50).
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Der wesentliche Nachteil bekannter Förderer liegt darin, daß sie
nur in einer bestimmten Ebene arbeiten und nicht zur Förderung in Ranmkurven geeignet
sind. Darüber hinaus ist die Bedienung dieser Doppelkettenförderer kompliziert,
da die beiden Förderketten te Laufe des Betriebs sich verschieden ausgedehnen.
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Die Anzahl von Lastträgern, die an diesel Förderern angebracht
werden
können, ist durch die Gesamtlänge von Lastträgern und Modellblock bestimmt, und
ist beschränkt, wodurch die Froduktionsfähigkeit des Förderers nicht hoch ist.
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In der Regel werden mehrere Forderer der obenbeschriebener Art in
der Werkstatt vorgesehen, da bei der Herstellung von keramischen Formen eine Reihe
von technologischen Arbeitsgängen mehrmals durchlaufen wird. Die Übergabe der Formen
von einem Förderer zum anderen erfolgt dabei von Hand. Dies erschwert auch die Bedienung
des Doppelkettenförderers.
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Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, die obenbeschriebenen
Nachteile zu beseitigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen in Aufbau
und Bedienung Kettenforderex mit senkrecht umlaufendem Förderorgan zu entwickeln,
der eine Förderung in Raumkurven ermöglicht und bei dem der Abstand zwischen Iastträgern
unabhängig von ihrer Länge ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kettenförderer mit senkrecht umlaufendem
Förderorgan und mit Lasttragern zur Aufnahme von den zu fördernden Teilen gelöst,
der erfindungsgemäß nur eine Fördzrketto mit mehreren parallelen Strängen besitzt,
jedem von denen ein Antriebskettenstern zugeordnet ist, wobei alle Kettensterne
auf einer gemeinsamen Antriebswelle sitzen und die Lastträger waagerecht befestigt
sind.
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Boll der Förderer bei Herstellung von keramischen Formen
zum
Gießen mit Ausschmelzmodelle eingesetzt werden, so ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
die in waagerechter Lage an der Kette angebrachten Lastträger drehbar um ihre Längsachse
und schwenkbar um ihre Anlenkachse anzuordnen, um das Schwenken derselben aus der
senkrechten Stellung in eine amdere und zuruck beim Durchlaufen von waagerechten
Kurvenstrekken zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird nachstehend an einem zum Einsatz in einer automatischen
Fließstraße für die Herstellung von keramischen Gießformen bestimmten Einkettenförderer
mit Bezugnahme auf beigefugte Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 die Draufsicht
des Förderers in schematischer Darstellung ; Fig. 2 denselben in Vorderansicht ;
Fig. 3 den des erfindungsgemäßen EinkettenforderersimLängsschnitte Fig. 4 die Einzelheit
A nach Fig. 2 ; Fig. 5 das technologische Schema der herstellung von keramischen
Formen unter anwendung des erfindungsgemäßen Einkettenförderers.
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Der erfindungsgemäße Förderer besitzt nur eine Farderkette und weist
die senkrechten Stränge 1, 2, 3, 4, 5 und 6 auf (Fig. 1). Jedem Kettenstrang ist
ein Einzelantrieb in Form eines Kettensternes 7 zugeordnet. Die Kettensterne sitzen
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auf der gemeinsamen Antriebswelle 8 und sind in der Anzahl der parallelen Strange
vorgesehen.
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Bei dieser Anordnung erfolgt die Ubertragung der Antriebskraft auf
die Kette gleichzeitig in mehreren Punkten, wodurch die Belastung derselben mit
t Gesamtzugkraft tuber die ganze Förderlänge vermieden wird. Die Antriebskräfte
addieren sich nur auf der Antriebswelle 8. Somit wird die Möglichkeit zur LängenvergröBerung
des Förderers, beispielsweise bis auf 800 a und höher, bei Vorhandensein von nur
einem Antriebsmotor gegeben.
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Die Kettenstränge 1 bis 6 besitzen je eine Spannvorrichtung 9 (Fig.
2) und mehrere Umlenksterne 10. Die letzteren ermöglichen eine Variation der Stranglangen
und sorgen fUr die richtige Führung der Kette innerhal des Stranges.
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Der Ubergang der Förderkette aus einer senkrechten Ebene in die andere
erfolgt durch ihre Umlenkung in der waagerechten Ebene (in der Ebene der Gelenkachsen),
die durch Spiele in Kettengelenken ermöglicht wird. An Umlenkstellen bewegt sich
die Kette in Kurvenführungen (in den Zeichnungen nicht gezeigt).
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Die Antriebswelle 8 (Fig. 1) wird vom Elektromotor 11 liber Getriebe
12 und Ketteniibertragung 13 in Drehung versetzt. Die Förderrichtung der Kette ist
in Fig 1 und 2 mit Pfeil B gekennzeichnet.
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Die zu befördernden Formen werden an den Lastträgern 16 angebracht,
die an den an"der Kette angeschweißten Ga-@ belstücken 14 14 mit Achsen 15 (Fig.
3) angelenkt sind.
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Die Lastträger 16 werden auf senkrechten Abschnitten der Stränge
1 bis 6 durch Gabelstücke 14 in waagerechter Lage gehalten. Die AnordnungvonFormenaufdenLastträgern
16 erfolgt mit Hilfe von Modellträgern 17, welche auf diesen mit Bajenettverschlüssen
festgehalten werden.
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Der Lastträger 16 wird mit dem Gabelstück 14 tuber Achse 19 und zwei
Lager 20, 21 verbunden. Auf dem Lastträger 16 sitzt eine Rolle 22 fest, die mit
den Kurvenbahnen 23, 24 (Fig. 4) auf allen waagerechten Abschnitten der Kettenstrdnge
1 bis 6 sowie an Kettensternen 10 zusammenwirkt.
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Durch Zusammenwirkung der Rolle 22 mit den Kurvenbahnen 23, 24 wird
der Lastträger 16 um seine Längsachse gedreht.
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Gleichzeitig su {ut die Rolle 22 auf die Kurvenbahn 23 und hält den
Lastträger 16 in der waagerechten Lage. Das Auflaufen der Rolle 22 auf die Kurvenbahn
24 bewirkt die Drehung des Lastträgers 16 um die Anlenkachse 15 (Fig. 3), die zum
Eintauchen des Modelle in das Bad 25 (Fig. 4) und Beförderung desselben in die Bestreuzone
"C" in Ubereinstimmung mit dem Fertigungsplan erforderlich ist.
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Die waagerechte Lage der Lastträger mit Modellblocken auf der ganzen
Förderstrecke ermöglicht es, die Abstände
zwischen diesen sehr klein
zu wählen und die Kette in senkrechter Ebene mit geringen Radien unzulenken. Dabei
bleiben die Abstände zwischen Lastträgern und die Umlenkradien von der Gesamtlänge
des Lastträgers und Modellblocks unabhangig und werden nur durch den Querschnitt
des letzteren bestimmt.
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Auf der Basis des obenbeschriebenen Binkettenförderers mit senkrecht
umlaufendem Förderorgan wurde eine automatische Fließstraße zur Fertigung von keramischen
Formen entwickelt, die folgende ArbeitßgiNge verwirklicht (Fig. 5) t In der Beschickungsposition
D (Fig. 5) werden die fertigen Modellglieder auf dem Modellträger 17 eines Lastträgers
16 (in der Zeichnung nicht gezeigt) zu einem Modellblock zusammengestellt, nach
dem die keramische Form hergestellt werden soll. Der so zusammengestellte Modellblock
wird vom Förderer in die erste Position A gebracht, wo die erste keramische Schicht
durch Bestreichen und Bestreuen des Modellblockes hergestellt wird. Beim Durchlaufen
der Position A läuft die Rolle 22 (Fig. 4) des Lastträgers 16 die Kurvenbahnen 23,
24 ab, wobei dieser letztere in Drehung um die Achse 19 versetzt und in der richtigen
Lage beim Durchlaufen des Bades 25 und der Bestreuungezone"C"gehalten wird.
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Im Bad 25 ist eine zur Heratellung einer feuerfesten Schicht bestimmte
Lösung vorhanden. Infolgt der geneigten Lage und der Drehung der Lastträger 16 samt
Modellblock um die Achae 19 wird diese Lösung gleichmäßig auf die Modelloberfläche
aufgetragen.
In der Bestreuzone C ist der Kettenstern 26 angeordnet, an dem die Förderkette mit
dem Lastträger 16 umgelenkt wird, welcher sich hier in geneigter Stellung befindet.
Der Kettenstern 26 ermöglicht einen schnellen Übergang der Modellblöoke ans dem
Bad in die Bestreuungszone und eine gleichmäßige Bestreuung der ganzen Modelloberfläche
mit Sand. Nach Passieren der Bestreuungszone bewirkt die die Kurvenbahn 23 ablaufende
Rolle 22 die Drehung des Lastträgers 16 mit Modell in die waagerechte Lage. In dieser
Lage werden sie in die Trocknungskammer 27 (Fig. 5) befördert. Hier durchlaufen
die Blöcke die Kammernabteile 28, 29, 30, wo entsprechend die Trocknung der Block
an der Luft im Ammoniak und die Auswitterung des Ammoniaks erfolgen. Nach Fertigtrpcknen
werden die Blöcke mit dem Förderer durch die zweite und die nachfolgenden Position
A transportiert. Nach Fertigtrooknen der letzten keramischen Schicht gelangen sie
in die Position E, wo der Modellwerkstoff aus der keramischen Form ausgeschmolzen
wird. Die fertige keramische Form wird von Hand vom Förderer abgenommen und zum
nächsten Arbeitsgang des Gießens mit Ausschmelzmodellen übergeben.
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Von der Position E lauft der Förderer mit freien Modelltragera in
die Position D zurück, wo die neuen Modellblöcke zusammengestellt werden. Darauf
wiederholt sich der ganze Fertigungszyklus.
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Der obenbeschriebene Förderer ermöglicht somit die Ausführung aller
fertigungstechnischen und Transportarbeitsgängen ohne die Blöcke dabei abgenommen
werden. Hierdurch läßt sich ein selbsttjtiger Ablauf des ganzen Fertigungsvorganges
erreichen.