Vorrichtung zur Übergabe von Formkörpern unter Drehung derselben
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übergabe von Formkörpern, insbesondere von ein- und mehrsträngig gezogenen keramischen Formlingen, von einer vorangehenden zu einer folgenden Fördereinrichtung, welche die Formlinge sowohl übergibt als auch dreht. Eine derartige Vorrichtung wird verwendet, wenn etwa Hohlziegelformlinge getrocknet werden müssen, die dünnwandig mit grossen Kanälen im Strang gezogen und geschnitten werden. Dabei liegen die Kanäle der Formlinge zunächst parallel zur ersten Fördereinrichtung. Die Vorrichtung zur Übergabe und Drehung der Formlinge dient nun dazu, diese auf der folgenden Fördereinrichtung so abzusetzen, dass die Kanäle dann quer zu dieser Fördereinrichtung und damit zwecks besserer Trocknung in Richtung des Luftstromes verlaufen.
Die Erfindung bezieht sich speziell auf eine derartige Vorrichtung, bei welcher beide Fördereinrichtungen in einer lotrechten Ebene hintereinander verlaufend angeordnet sind. Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung werden zwischen zwei Bändern im Kreisbogen Teller bewegt, dabei die Formlinge um 90u gedreht und wieder auf die Bänder abgesetzt.
Diese Drehvorrichtung lässt sich zwar auf engem Raum einbauen; sie kann aber nur einsträngig gezogene, nicht aber auch mehrsträngige Formlinge umsetzen.
Gemäss der Erfindung besteht die Vorrichtung aus wenigstens einem in der lotrechten Ebene der beiden Fördereinrichtungen geführten Untersatz und einem daran drehbar gelagerten Tragteil für die Formlinge.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass keine seitlichen Bänder mehr für die Übergabe der Formlinge notwendig sind und dass sowohl ein- als auch mehrsträngige Formlinge umgesetzt werden können.
Gemäss einer zweckmässigen Ausführungsform trägt das drehbare Tragteil einen Arm, dessen parallel zur Lagerachse verlaufendes Ende in eine die Drehung steuernde Kurvenbahn eingreift. Bei dieser Ausführungsforn erfolgt die Drehung des Tragteils selbsttätig. Dabei kann der Untersatz mittels einer Tragachse beidseitig an je einer von zwei endlosen, über Umlenkrollen geführten Ketten angelenkt sein, die parallel zueinander mit gleicher Geschwindigkeit umlaufen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels:
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung in der Draufsicht.
Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie 11-11 von Fig. 1.
Die der Übergabevorrichtung vorangehende Förderbahn 1 besteht im wesentlichen aus einem bewässerten und an der Stelle 2 etwas abgewinkelten Gleitblech 3. Die Abwinkelung 2 gestattet ein Abkippen des der Übergabevorrichtung nächstliegenden Formlings 4a, wie dies in Fig. 2 zu erkennen ist. Die Übergabevorrichtung selbst weist zwei endlose, über ,Umlenkrollen 5 geführte Ketten 6 auf, an denen sechs Untersätze 7 mittels einer waagrechten Tragachse 8, und zwar an deren beiden Enden angelenkt sind.
Die Umlenkräder 5 laufen mit gleicher Geschwindigkeit um. Jeder Untersatz 7 trägt einen mittels einer vertikalen Lagerachse 9 drehbar gelagerten Tragteil 10, der zwei im Abstand nebeneinanderliegende Tragbügel 11 aufweist, auf welchen die Formlinge 4 bzw. 4a während der Übergabe von der vorangehenden Fördereinrichtung 1 zu der folgenden Fördereinrichtung 12 aufruhen.
Um das Umkippen der an die Tragketten 6 angelenkten Untersätze 7 mit ihren Tragteilen 10 zu verhindern, ist an dem einen Ende 8a der waagrechten und mit dem Untersatz 7 starr verbundenen Tragachse 8 ein Lenker 13 angebracht, dessen parallel zur Achse verlaufendes Ende 14 an eine weitere endlose Kette 15 (Fig. 1) angelenkt ist. Diese ist in gleicher Weise wie die beiden Tragketten 6 um gleichgrosse Umlenkräder 16 geführt, deren ebenfalls horizontale Achsen 17 um die Länge des Hebelarmes des Lenkers 13 gegenüber den Tragachsen 8 versetzt sind.
Für die Steuerung der Drehung der Tragteile 10 weisen diese einen Arm 18 auf, dessen parallel zur Lagerachse verlaufendes Ende 19 in die obere Kurvenbahn 20 bzw. in die untere Kurvenbahn 21 eingreift, je nach dem, ob sich der zugehörige Untersatz auf dem oberen horizontalen Stück oder auf dem unteren horizontalen Stück seiner durch die Tragketten 6 bestimmten Bahn bewegt.
Die an die Übergabevorrichtung anschliessende Fördereinrichtung 12 besteht im wesentlichen aus drei parallel zueinander verlaufenden und mit Abstand über je eine Umlenkrolle 22 geführten Bändern 23. Der Abstand derselben voneinander ist so gewählt, dass die beiden Tragbügel 11 der drehbaren Tragteile 10 der Übergabevorrichtung zwischen je zwei benachbarten Bändern 23 auf ihrem durch die Ketten 6 vorgezeichneten Weg hindurchtreten können.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Die Tragketten 6 und die weitere endlose Kette 15 laufen fortwährend oder in durch geeignete Steuermittel beeinflusster Weise intermittierend um. Infolgedessen bewegen sich die Untersätze 7 mit stets aufgerichtet gehaltenen Tragteilen 10 entlang einer zum Verlauf der genannten Ketten parallelen Bahn. Gemäss Fig. 2 übernimmt das unterhalb des soeben abgekippten Formlings 4a befindliche Tragteil 10 mit seinen Tragbügeln 11 den entlang dem Gleitblech 2 schräg nach unten rutschenden Formling. Dabei verlaufen die Tragbügel 11 quer zur Gleitbahn 1. Bei der weiteren Bewegung des den Formling tragenden Untersatzes bzw. Tragteils vollführt dieser eine Schwenkung um 90" um seine vertikale Lagerachse 9, da das Ende 19 des Armes 18 mit der Kurvenbahn 20 in Eingriff gerät und entlang derselben geführt wird.
Beim Verlassen der Kurvenbahn sind also die Kanäle des Formlings nicht mehr parallel zur vorangehenden Fördereinrichtung 1, sondern quer zu derselben gerichtet, wie dies in Fig. 2 bei den beiden rechten Formlingen 4 dargestellt ist. In der entsprechenden Ausrichtung treten die Tragbügel 11 im letzten Teil ihrer oberen horizontalen Bewegung zwischen die benachbarten Bänder 23 der anschliessenden Fördereinrichtung 12 ein. Untersatz und Tragteil bewegen sich dann entsprechend der Umlenkung um die in Fig. 2 rechts befindlichen Rollen 5 nach unten, so dass der Formling mit quer zur Fördereinrichtung 12 verlaufenden Kanälen auf derselben abgesetzt wird.
Beim Übergang in den unteren horizontalen Teil der Führungsbahn gerät nun das parallel zur Lagerachse 9 verlaufende Ende 19 des Armes 18 mit der unteren Kurvenbahn 21 in Eingriff, so dass im weiteren Verlauf der unteren horizontalen Bewegung des Untersatzes der Tragteile eine Schwenkung um 900 ausführt, bis die Tragbügel 11 wieder quer zu den Fördereinrichtungen 1, 12 stehen. In dieser Stellung rücken dann Untersatz und Tragteil wieder, der Umlenkung der Ketten 6 um die in Fig. 2 links befindlichen Rollen 5 folgend, nach oben in die Ausgangsstellung, und das Arbeitsspiel beginnt von neuem.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt. So ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die Tragteile mittels zweier beidseitig und parallel verlaufender, über die Rollen 5 gelegter Ketten 6 geführt werden. Vielmehr wäre es auch möglich, entlang einem horizontalen Gleisstück im Arbeitsrhythmus vor und zurück bewegte Untersätze zu verwenden. Die Erfindung eignet sich ferner auch für eine Drehung der Formlinge um eine andere als eine vertikale Achse. So wäre es etwa möglich, die Lagerachse 9 horizontal und quer zu den Fördereinrichtungen 1, 12 verlaufen zu lassen, wobei dann die Führungen 20, 21 entsprechend um 90o gedreht und seitlich der Führungsbahn angebracht sein müssten.
Bei der Übergabe der Formlinge würden diese dann eine Schwenkung um 90o derart ausführen, dass ihre Längskanäle schliesslich vertikal verlaufen.
Eine solche Ausführung ist zweckmässig bei vertikaler Luftführung. Endlich kann jeder Tragteil auch nur einen oder aber mehr als zwei, z. B. drei Tragbügel, besitzen, wobei dann die Zahl der Bänder 23 entsprechend zu wählen ist. Die Tragbügel können auch durch Rollen ersetzt sein.