DE1444658C - Verfahren zur Herstellung von Chrommischkomplex-Azofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chrommischkomplex-Azofarbstoffen

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DE1444658C
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DE
Germany
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chromium
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oxynaphthalene
nitro
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English (en)
Inventor
Gerhard Dr. 5090 Leverkusen; Scholl Walter Dr. 5000 Köln bittmar
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Chrommischkomplex-Azofarbstoffen der Formel
K® (I)
worin die Reste Y — NO2-Gruppen sind, R für einen Alkylsulfonyl- oder Arylsulfonylrest steht und R1 einen von R verschiedenen Alkylsulfonyl- oder Arylsulfonylrest oder den Acylrest einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure darstellt und K für ein Kation steht.
Die neuen Farbstoffe (I) werden erhalten, wenn man auf ein Gemisch von Monoazofarbstoffen der Formeln
HO
(Ha)
Die Diazokomponenten in den Farbstoffen (II) und (Ha) ·
■ " · X
worin X und X1 Hydroxyl- oder Alkoxygruppen darstellen und die Reste Y und R und R1 die bereits angegebene Bedeutung haben, chromabgebende Mittel unter Ausbildung von 1:2-Chromkomplexen einwirken läßt oder wenn man die 1:1-Chromkomplex-Verbindung eines der Monoazofarbstoffe (II) und (II a), bevorzugt des Färbstoffs (II), mit dem zweiten metallfreien Farbstoff zur 1:2-Chromkomplexverbindung umsetzt.
Die verfahrensgemäß einzusetzenden Monoazofarbstoffe (II) und (Ha) unterscheiden sich zumindest * in der Art ihres Acylrestes R bzw. R1 voneinander. Liegen in beiden Fällen Alkylsulfonyl- oder Arylsulfonylreste vor, so dürfen diese definitionsgemäß nicht identisch sein. Die Verschiedenheit der Acyl- reite R und R^ kann auch dadurch bedingt sein, daß sich R von einer aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäure, R1 dagegen von einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure ableitet.
und
(II)
NH,
NH,
können konstitutionsmäßig identisch oder auch voneinander verschieden sein.
Monoazofarbstoffe (II) und (Ha), die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung gelangen, sind beispielsweise: · :
4-Nitro-2-aminophenol —> 1-Methylsulfonylamino-7-oxynaphthalin,
5-Nitro-2-aminophenol —* 1-Methylsulfonylamino-7-oxynaphthalin,
4-Nitro-2-aminophenol —* l-(p-Toluol)-sulfonyl-amino-7-oxynaphthalin.
Als Monoazofarbstoffe (Ha) können darüber hinaus eingesetzt werden:
4-Nitro-2-aminophenol ■
7-oxynaphthalin,
5-Nitro-2-aminophenol ■
7-oxynaphthalin,
4-Nitro-2-aminophenol 7-oxynaphthalin.
1-Acetylamino-1-Acetylamino-1-Benzoylamino-
Die Herstellung dieser Monoazofarbstoffe erfolgt nach an sich bekannten Verfahren durch Kuppeln der jeweils an erster Stelle (vor dem Pfeil) genannten Diazokomponenten in vorzugsweise wäßrigem alkalischem Medium mit den an zweiter Stelle (nach dem Pfeil) genannten Kupplungskomponenten. Für die Herstellung der 1 : 1-Chromkomplexverbindungen sind verschiedene Verfahren aus der Literatur bekannt. Besonders günstig sind diejenigen Verfahren, die bei Temperaturen von 100 bis 1500C in offenen Gefäßen oder unter Druck in organischen Lösungsmitteln, wie Äthylenglykol, mit einfachen Chromsalzen, wie Chromacetat, Chromformiat oder Chromchlorid, oder in schwach saurem Bereich durchgeführt werden
(z. B. deutsche Patentschrift 479 373; Journal of the Chemical Society [London] 1939, S. 830).
Die Umsetzung der 1:1-Komplexverbindungen mit den metallfreien Monoazofarbstoffen erfolgt in wäßrigem, organischwäßrigem oder organischem Medium, in schwach saurem, neutralem oder vprteilhafterweise schwach alkalischem Bereich.
Bei der Einwirkung chromabgebender Mittel auf Gemische von Monoazofarbstoffen der allgemeinen Formeln (II) und (Ha) werden solche, meist im alkalischen Gebiet durchgeführten Chromierungsmetho-■ den angewendet, die erfahrungsgemäß 1:2-Komplexverbindungen liefern. Verfahren dieser Art sind beispielsweise die Umsetzung mit Alkalichromaten in Gegenwart reduzierender Kohlehydrate oder die Chromierung mit Ammoniumsalicylato-Chrom(III)-komplexen.
Die neuen Chrommischkomplex-Azofarbstoffe sind in Form ihrer Alkalisalze gut wasserlöslich. Sie färben
Wolle und Materialien ähnlichen Verhaltens, wie Seide, Leder, synthetische Polyamid- und Polyurethanfasern, sehr echt, gleichmäßig und reibecht. Für das Färben der Wolle sind dabei sowohl Färbeverfahren in schwach saurem (organisch saurem) als auch in neutralem Bad gut geeignet.
Der erfindungsgemäß erhältliche 1:2-Chrom-Mischkomplex aus den Farbstoffen
erhältliche Farbstoff besitzt eine wesentlich bessere Kaltlöslichkeit ,als ein Gemisch gleicher Teile der 1:2-Chromkomplexe der Farbstoffe der Formeln
OH
OH
OH
OH
IO
O7N
20
besitzt gegenüber dem aus Beispiel 13 der deutschen Patentschrift 951749 bekannten 1:2-Chrom-Mischkomplex aus den Farbstoffen
35
40 gemäß Beispiel 6 und 7 der deutschen Patentschrift 951 749, womit eine erhöhte Betriebssicherheit beim Färben gewährleistet wird.
.In den folgenden Beispielen stehen Gewichtsteile zu Volumteilen im Verhältnis von Gramm zu Millilitern.
Beispiell
40,2 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffes 4-Nitro-2 - aminophenyl —»· 1 - Methyl - sulfonylamino - 7 - oxynaphthalin (erhalten nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 951 749) werden in 600 Volumteilen Äthylenglykol verrührt, mit 26,6 Gewichtsteilen krist. Chrom(III)-chlorid versetzt und unter Rühren 4 Stunden auf 125 bis 1300C erwärmt. Dann trägt man 36,6 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffe 4-Nitro-2-aminophenol —> l-Acetylaminb-7-oxynaphthalin und 150 Volumteile Formamid ein und erhitzt die Reaktionslösung 1 Stunde auf 100 bis 1050C. Man gießt sodann in 4000 Volumteile Wasser, streut 600 Gewichtsteile Steinsalz ein und saugt den ausgefallenen Chrommischkomplex-Azofarbstoff der vermutlichen Formel
45
NO
den Vorteil der besseren Wasserlöslichkeit.
Der durch Mischchromierung der Farbstoffe der 5° Formeln
OH
OH
O9N
55
6o O7N
NO2
Na®
COCH3
ab. Nach dem Trocknen erhält man ein dunkles Pulver, das Wolle aus neutralem bis organisch saurem Bad in blaustichigen Olivtönen färbt.
Beispiel 2
40,2 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffes 4-Nitro-2-aminophenol —* l-Methylsulfonyl-amino-7-oxynaphthalin und 36,6 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffes 4-Nitro-2-aminophenol —»■ 1-Acetylamino-7-oxynaphthalin werden in 3500 Volumteilen Wasser bei 95° C gut verrührt und durch Zugabe von 23 Volumteilen 40volumprozentiger Natronlauge gelöst. Unmittelbar danach läßt man eine Lösung von 17,8 Gewichtsteilen Natriumdichromat
(Na2Cr2O7-2H2O)
und 16,3 Gewichtsteilen Traubenzucker in 210 Volumteilen Wasser und 85 Volumteilen Ammoniakwasser (25%ig) einlaufen. Man rührt 45 Minuten bei 98 bis 1000C und gibt während dieser Zeit noch 3,5 Volumteile 40volumprozentiger Natronlauge zu. Dann kühlt man das Chromierungsgemisch mit Eis auf 75° C und streut 200 Gewichtsteile Steinsalz ein. Man läßt noch kurze Zeit nachrühren und saugt den ausgefallenen Chrommischkomplex-Azofarbstoff auf der Nutsche ab. Nach dem Trocknen erhält man ein dunkles Pulver, welches Wolle aus organisch saurem bis neutralem Bad echt und gleichmäßig in blaustichigen Olivtönen färbt.
, Farbstoffe ähnlichen Verhaltens erhält man, wenn man jeweils die folgenden Monoazofarbstoffkombinationen mischchromiert.
a) 4-Nitro-2-aminophenol —
amino-7-oxynaphthalin,
4-Nitro-2-aminophenol —
7-oxyhaphthaiin,
b) 4-Nitro-2-aminophenol —
amino)-7-oxynaphthalin,
4-Nitro-2-aminophenol —
7-oxynaphthalin,
c) 4-Nitro-2-aminophenol —
amino)-7-oxynaphthalin,
. 4-Nitro-2-aminophenol —
7-oxynaphthälin,
d) 4-Nitro-2-aminophenol —
amino-7-oxynaphthalin,
4-Nitro-2-aminophenol —
ämino)-7-oxynaphthalin.
1 -M ethylsulfony 1-1-Benzoylamino-1 -(p-Toluolsulfonyl-1-Acetylamino-1 -(p-Toluolsulfony 1-1-Benzoylamino-1 -Methylsulfonyl-1-(p-Toluolsulfony 1-glykol eingerührt, mit 26,8 Gewichtsteilen krist. Chrom(HI)-chlorid versetzt und 7 Stunden auf 150 bis 155° C erwärmt. Dann läßt man auf 120° C abkühlen und trägt 36,6 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffe 4-Nitro-2-aminophenol —* 1-Acetylamino-7-oxynaphthalin und 150 Volumteile Formamid ein. Man hält noch 90 Minuten auf 100 bis 105° C und gießt dann die Reaktionslösung in 4500 Volumteile Wasser. Durch Einstreuen von 670 Gewichtsteilen Steinsalz scheidet man den Chrommischkomplexfarbstoff ab. Nach dem Absaugen und Trocknen erhält man ein dunkles Pulver, das Wolle aus organisch saurem bis neutralem Bad echt und gleichmäßig in blaugrauen Farbtönen färbt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Chrommisch-'· 2ό komplex-Azofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein Gemisch von Monoazofarbstoffen der Formeln
    OH
    Beispiel 3
    41,6 Gewichtsteile des Monoazofarbstoffe. 1-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol —> 1-Methylsulfonyl-amino-7-oxynaphthalin werden in 600 Vplumteilen Äthylen- und
    worin X und X1 für Hydroxyl- oder Alkoxygruppen stehen, R eine Alkylsulfonyl- oder Arylsulfonylgruppe darstellt und R1 einen von R verschiedenen Alkylsulfonyl- oder Arylsulfonylrest oder einen Acylrest einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure darstellt, und Y je eine — NO2-Gruppe ist, chromabgebende Mittel unter Ausbildung von 1:2-Chromkomplexverbindungen einwirken läßt oder daß man die 1:1-Chromkomplexverbindungen eines der beiden genannten Farbstoffe mit dem anderen metallfreien Farbstoff zur 1:2-Chromkomplexverbindung umsetzt.

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