DE143864C

DE143864C -

Info

Publication number: DE143864C
Application number: DE1902143864D
Authority: DE
Priority date: 1902-03-26
Filing date: 1902-03-26
Publication date: 1903-09-11

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche dazu dient, die außerhalb und oberhalb derGrammo: phondrehscheibe gehaltene Schalldose bei Inbetriebsetzen des Grammophons auf die Schallplatte herabzulassen und gleichzeitig die Bremse zur Freigabe der Grammophondrehscheibe zu lösen, während nach beendigter Wiedergabe des Tonstückes die Vorrichtung automatisch die Schalldose abhebt und in ihre Anfangsstellung zurückführt. Lediglich durch Drehen eines Hebels um etwa go° werden die für die Inbetriebsetzung des Grammophons sonst erforderlichen Manipulationen ersetzt, während die Außerbetriebsetzung, wie bereits gesagt, automatisch erfolgt.

Die neue Konstruktion ist auf der beiliegenden Zeichnung in den Fig. 1, 2, 3 und 4 in verschiedenen Ansichten dargestellt.

In einem Halter a, welcher am Grammophongehäuse b befestigt ist oder mit demselben event, aus einem Stück besteht, ist eine horizontal angeordnete Achse c gelagert, welche durch einen Handhebel d gedreht werden kann.

Mit der Achse c bezw. mit dem Handhebel d ist eine oben abgeschrägte Platte e verbunden. Eine auf die Achse c aufgesetzte Schraubenfeder hat das Bestreben, den Handhebel d nebst Platte e in vertikaler Stellung zu halten, wie dieses aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Die Platte e trägt am hinteren Ende einen Bremspflock g, welcher bei vertikaler Stellung der Platte e unter Wirkung der Feder_/ gegen die Grammophonscheibe h preßt und dadurch eine Bremsung ausübt, d. h. die Grammophondrehscheibe bei aufgezogenem Triebwerk arretiert. Auf der oben abgeschrägten Platte e ruht der die Schalldose / tragende Hebel 2, welcher bei k seinen Drehpunkt hat. Bei vertikaler Stellung der Platte e gleitet der Hebei i infolge seiner Schwere auf den vorderen, tiefer liegenden Teil der Platte e und legt sich gegen den Handhebel d. In dieser Stellung befindet sich die Schalldose oberhalb und außerhalb der Schallplatte s, so daß der untere Teil der Schalldose behufs Einsetzens und Befestigens einer Nadel leicht zugänglich ist.

Soll das Grammophon nach Aufziehen des Uhrwerkes in Tätigkeit gesetzt werden, so wird der Handhebel d nach links etwa um 90° gedreht, bis die Platte e annähernd in horizontale Lage gelangt. Hierbei drängt der den Bremspflock g tragende Ansatz der Platte e die federnde Nase m zurück, so daß die Platte durch die genannte Nase in horizontaler Lage arretiert wird.

Es ist bereits oben gesagt, daß sich in der gehobenen Stellung bei vertikaler Lage der Platte e die Schalldose oberhalb und außerhalb der Schallplatte befindet. Beim Senken der Schalldose ist es daher erforderlich, auch zugleich ein Verschieben der Schalldose nach dem Zentrum hin stattfinden zu lassen, damit die Nadel in die in der Nähe des äußeren Randes der Schallplatte beginnende Schallinie hineingelangt. An dem die Schalldose tragenden Hebel i befindet sich daher ein bügelartiger Vorsprung ο, wie aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich ist. Beim Niederlegen des •Hebels d drängt dieser den Arm i zurück und bewirkt, daß außer dem Senken der Schalldose / auch eine Verschiebung derselben nach

dem Zentrum der Schallplatte hin stattfindet. Gleichzeitig mit dem Niederlegen des Handhebels d wird, wie aus Fig. ι ersichtlich ist, der Bremspflock g von der Grammophondrehscheibe h zurückgezogen, d. h. die Bremse gelöst, so daß die Grammophondrehscheibe freigegeben und durch das Triebwerk in Drehung versetzt wird. Ist die Nadel in die Schallinie der rotierenden Schallplatte hineingelangt, so beginnt die Wiedergabe des Tonstückes der Schallplatte, wobei infolge des spiralförmigen Verlaufes der Schallinie die Schalldose allmählich nach dem Mittelpunkt zu sich bewegt unter gleichzeitiger Drehung des die Schalldose tragenden Hebels i um seine Achse bei k. Ist die Nadel der Schalldose am Ende der Schallinie angelangt, so wird durch irgend eine bekannte zwangläufige Weiterführung der Nadel zum Mittelpunkt der Schallplatte hin der Hebel i weitergedreht und stößt gegen eine nach oben reichende Verlängerung ρ der federnden Nase m, letztere zurückbiegend und dadurch die Platte e freigebend. Unter Einfluß der Feder / wird die Platte e in die vertikale Lage zurückgeführt, wodurch einmal der Bremspflock g gegen die Grammophondrehscheibe h angepreßt und letztere dadurch zum Stillstand gebracht wird, andererseits die Schalldose / von der Schallplatte abgehoben und mit dem Hebel i in die Anfangsstellung zurückgeführt wird, indem, wie aus der Fig. 2 ersichtlich, der Hebel i auf der oben abgeschrägten Kante der Platte e in die Anfangsstellung zurückgleitet. Zur Wiederinbetrieb- setzung des Grammophons ist es daher, abgesehen von dem etwa erforderlich werdenden Aufziehen des Uhrwerkes, lediglich notwendig, den Handhebel d nach links niederzulegen, bis die Platte e in der horizontalen Lage durch die Nase m festgehalten wird, während die Außerbetriebsetzung nach Wiedergabe des Tonstückes automatisch erfolgt.

Claims

Patent- Anspruch :

Vorrichtung zum In- und Außerbetriebsetzen von Grammophonapparaten durch eine mit Hülfe eines Handhebels (d) drehbare, oben abgeschrägte Platte (e). welche unter Wirkung einer Feder ff) steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte einen Bremspflock (g) trägt und derart mit einem Bügel fo), welcher an dem die Schalldose tragenden drehbaren Arm (i) angebracht ist, zusammenwirkt, daß bei aufwärts gedrehter Platte (e) erstens der Arm fi), auf dem tiefsten Punkt der Abschrägung der Platte (e) ruhend, die Schalldose oberhalb und außerhalb der Schallplatte hält, und daß zweitens der Bremspflock (g) die Grammophondrehscheibe (h) gleichzeitig arretiert, während durch Abwärtsdrehen der Platte (e) mit Hülfe des Hebels (d) um etwa 90⁰ der Bremspflock (g) gelöst und die Schalldose (I) auf die Schallplatte fs) herabgesenkt wird, wobei die Platte (e) von einer Nase fm) . in der niedergeklappten Stellung arretiert und erst nach Wiedergabe des Tonstückes durch den sich drehenden Arm fi) gelöst wird, so daß die Platte (e) dann unter dem Einfluß der Feder ff) in die vertikale Lage selbsttätig zurückkehrt und der Arm fi) mit der Schalldose (I) auf der schrägen Kante von Platte (e) in bekannter Weise in die Anfangsstellung zurückgleitet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.