DE143340C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES.

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung an Walzwerken, bei welchen die Dornstangen an mehreren Stellen gestützt sind, um ein seitliches Verbiegen derselben zu verhindern. Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei welchen das Verhindern des Verbiegens mittels einer Anzahl von Rädern erfolgt, welche sich mit ihren Rändern an das gewalzte Rohr anlegen. Bei dieser Vorrichtung hat sich der Ubelstand herausgestellt, daß die Konstruktion wegen des großen Raumes, welchen sie erfordert, umständlich ist, und daß infolge des einseitigen, bezw. unregelmäßigen Druckes, welcher auf Dorn und Rohr ausgeübt wird, eine genau zentrische Lage dieser Teile nicht erreichbar ist, wodurch die Gleichmäßigkeit des Erzeugnisses nicht unwesentlich beeinträchtigt wird.

Diese Übelstände werden bei dem Gegenstand vorliegender Erfindung in der Weise beseitigt, daß der in entsprechenden Führungsstangen gleitende, durch einen Kraftkolben bewegte Lagerungstisch mit Traversen ausgestattet ist, durch deren Durchbohrungen die Dornstangen und Rohre gehen, um ein seitliches Ausweichen, bezw. eine Erschütterung derselben zu verhindern und .die Anordnung wesentlich zu vereinfachen.

Auf der Zeichnung ist: Fig. 1 eine Seitenansieht des Walzwerkes, Fig. 2 eine Endansicht des hinteren Halters, Fig. 3 eine Vorderansicht des Walzwerkes, Fig. 4 eine Oberansicht desselben, Fig. 5 die Vorrichtung zum Drehen der Rohre, Fig. 6 ein Längsschnitt durch den Führungstisch und das Dornlager, Fig. 7

/i ähnlicher Schnitt wie Fig. 6, welcher

das Rohr während des Rückganges zeigt, und zwar in dem Augenblick, wo das Rohr den Dorn verläßt, Fig. 8 ein Querschnitt durch die Dorne und Stangen des Führungstisches.

Die Walzen A und B, welche in bekannter Weise verstellt und angetrieben werden, sind mit einer Anzahl im Durchmesser kleiner werdender Kaliber versehen.

Zum Halten der Dorne und Dornstangen und zum Festigen gegen Druck und Zug der Walzen in jeder Richtung, sowie um ein Biegen oder Erschüttern der Rohre zu vermeiden, ist ein Führungstisch H so angeordnet, daß dieser mittels eines Kraftkolbens und Kolbenstange leicht beweglich ist. Der Tisch ist durch vier Gleitstücke K auf den Stangen L geführt, die den hinteren Halter mit dem Walzengehäuse verbinden. Quer zur Bewegungsrichtung des Tisches sind an diesem eine Anzahl von Traversen N und O vorgesehen, welche gegen die schmalen Stützplatten M an den hinteren und vorderen Enden des Tisches sich anlegen. Diese Traversen sind mit Löchern ausgestattet, welche mit der Zahl und Lage der Kaliber in den Walzen übereinstimmen. Die Öffnungen in der Traverse O sind gerade so groß, daß sie die Dornstangen P mit leichtem Spiel durchlassen, während die Löcher, welche durch die Traverse N hindurchgehen, so groß sind, daß sie die Rohre vollkommen hindurchtreten lassen. Auf den Stangen P gleitet die Traverse Q., welche zum Vorschieben des Rohres bestimmt ist. Infolge dieser Anordnung besitzen die Dornstangen P zwei Auflager in den Traversen N und O. Das Ende des

Rohres trifft nach seinem Durchgange, durch die Walzen auf den Dorn in der durch den Pfeil (Fig. 6) angegebenen Richtung gegen die Traverse Q der Querstange N und stößt dieselbe aus ihrer Lage. Bevor indessen das Lager Q gegen die Traverse O anstößt, wird der Führungstisch H von den Walzen fort durch den Kraftkolben in die in Fig. 6 dargestellte Lage gebracht, worauf das Rohr ohne

ίο Hindernis durch die Walzen hindurchgeht. Wenn dies geschehen ist, wird die Bewegung der Walzen umgekehrt und das Rohr mittels der Traverse und des Führungstisches schnell zwischen die Walzen gestoßen, worauf beim Rückgang eine neue Auswalzung erfolgt.

Um die Rohre leichter zu erfassen, sind mit Vertiefungen ausgestattete Führungsrollen R R (Fig. 5) vorgesehen, welche durch Federn S (Fig. 1) zusammengepreßt werden. Bevor der Rückgang in entgegengesetzter Richtung vollendet ist, wird der Doppelhebel T niedergepreßt, wodurch die Walzen in Richtung der

Pfeile (Fig. 5) bewegt werden, so daß das Rohr um seine Längsachse gedreht wird, um die Nähte zu verschieben. Nach jedem Durchgang des Rohres durch die Walzen gelangt dasselbe auf den Tisch X, während der Arbeiter das Rohr mit einer Zange erfaßt und derart dreht, daß die Nähte umgekehrt liegen, bevor das Rohr in das nächste Kaliber der Walzen eingeführt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Ein Rohrwalzwerk mit gestützten Dornstangen, dadurch gekennzeichnet, daß der in Führungsstangen (L) gleitende, durch Kraftkolben bewegte Lagertisch (H) für die Rohre mit Traversen (N, O) ausgestattet ist, durch deren Durchbohrungen die Dornstangen und Rohre hindurchgehen, zum Zweck, ein Ausweichen der beiden letzteren nach der Seite, bezw. eine Erschütterung derselben zu verhindern.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.