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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu. 17854.
DR. HANS WIRTH IN BERLIN.
Vorrichtung zum Speisen von Walzwerken zum absatzweisen Walzen von Röhren und anderen Hohlkörpern.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Speisevorrichtung, um ein verhältnismässig kurzes, hohles Werkstück zwischen mit entsprechenden Furchen versehenen
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Rohres von bestimmter Länge und Wandstärke zu walzen, wobei nach Beendigung dieses Verfahrens der Dorn aus dem Rohre gezogen wird, ohne die Anwendung einer besonderen Vorrichtung notwendig zu machen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, u. zw. zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht des ganzen Apparates, Fig. 2 einen Grundriss desselben, Fig. 3 bis U Einzelheiten der Speisevorrichtung in grösserom Massstabe.
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Rahmen 4 gelagerten Kurbelwelle 6 aus bewegt wird, die ihrerseits von der Hauptantriebswelle C aus vermittelst der Zahnräder 50 angetrieben wird.
Durch die Drehung der Kurbelwelle 5 wird der Schlitten 2 mit den Drehpunkten der Backen 1 auf dem Rahmen 4 h in und her bewegt, während die Backen selbst gleichzeitig eine pendelnde Bewegung dadurch erhalten, dass ein Lenker 7, der mit einem Ende an dem am Rahmen festen Ständer.8 dreh ar befestigt ist, mit seinem anderen Knde an der Peripherie der einen Backe angreift, welche mit der anderen Backe durch Zahnsektoren zwangläufig verbunden ist (Fig. 2).
Die Backen 1 selbst sind an ihrem Umfange mit den halbkreisförmigen, zum Teil enger, zum Teil weiter ausgebildeten Furchen 9 versehen, so dass die aus den verschiedenen Stellungen der Backen während der Verschiebung des Schlittens 3 sich ergebenden Öffnungen für das Werkstück 10 Querschnitte von ver- schiedener Grösse zeigen. In Fig. 3 und 5 veranschaulichen die voll ausgezogenen Linien die Stellung der Backen bei ihrer äussersten Stellung nach innen, wobei die von den Furchen 9 gebildete Öffnung am grössten ist ; die punktierten Linien zeigen dagegen die
Backen in ihrer äussersten Stellung nach aussen. Bei der letzteren Stellung ist die von den
Furchen 9 gebildete Öffnung am kleinsten ; sie bestimmt den äusseren Durchmesser für das zu walzende Rohr 10.
Sobald die Backen 1 ihre äusserste Stellung nach innen ein- nehmen, kann das hohle Werkstück, das einen kleineren Durchmesser besitzt als die von den Furchen 9 der in dieser Stellung befindlichen Backen gebildete Öffnung, um etwas vorschreiten, wobei es zugleich um seine Achse um boy gedreht wird, damit ein neuer Teil seiner Oborfläche den Backen bei ihrer Bewegung nach aussen zur Bearbeitung zugeführt wird. Durch das Eindringen der Backen in das plastische Metall bilden sich Erhöhungen und Vertiefungen, welche Unregelmässigkeiten während der Ausdehnung des Rohres über den Dorn allmählich abnehmen und ganz verschwinden.
Das Vorwärtsbewegen des Werkstückes 10 zwischen den Backen 1 wird durch die Speiseschraube 11 bewirkt, welche die nötige, absetzende Bewegung von einer auf der
Antriebswelle 6 aufgekeilten Kurvenscheibe 12 durch die Wellen 13 und 14 erhält, die miteinander durch geeignete Glieder, Kurbeln 15 und Schubstangen :/C, verbunden sind.
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mit einer Feder in der Nut gleiten kann, wobei die Kurbel 17 durch die an dem Schlitten 20 befestigten Lager 22 verschoben wird, so dass es möglich ist, den Schlitten 20 nach jeder Stelle auf dem Bett 3. 9 und gleichzeitig die Kurbel 17 auf der Welle 14 zu verschieben und doch die Bewegung der Welle 14 nach der Kurbel 18 und damit nach der Speiseschraube 11 zu übertragen.
Die hintere Hälfte 25 der Speiseschraube 11 besitzt quadratischen Querschnitt : hier gleitet auf ihr die mit Vierkantloch versehene Klauenkupplungshälfte 26 (Fig. 8), welche durch einen am Schlitten 20 befestigten Stellhebel 27 in oder ausser Eingriff mit der an der Nabe der Kurbel. M festen Klauenkupplungshälfte 28 gebracht worden kann ; die Nabe der Kurbel 18 ist so weit ausgebohrt, dass die Speiseschraube 11 sich frei mit ihrem Cowindeteil wie auch mit ihrem Vierkantteil in ihr bewegen kann. Die Kupplungshälfte 26 wird durch die Feder 29 gegen den anderen Kupplungsteil 28 gedrückt.
Bei der Aufwärtshewegung der Schubstange 21 durch den Daumen 30 in der Kurvenscheibe. 72 dreht die Kurbel 18 die Klaue 26 mit der Speiseschraube 11 um 90 , während bei der Abwärtsbewegung der Schubstange 21 die Klauen 28 und 26 übereinander hinweggleiten. Fig. 8 zeigt die Klaue 26 ausser Eingriff.
Die Speiseschraube 11 bewegt sich in einer am Sclllitten 20 angeordneten Mutter 24, welche während der Vorwärtsbewegung der Schraube 11 durch eine Stellschraube 31 festgestellt bleibt, so dass sich die Speiseschraubo 11 bei ihrer Umdrehung in der Mutter 24 nach vorwärts bewegen muss ; an der Speiseschraube 11 ist (mit Hilfe eines Keiles 32) eine Hiilse 33 befestigt, welche Innengewinde trägt von gleicher Richtung wie das der Speise- schraube 11, in der Hülse 33 schraubt sich eine zweite innere Hülse 34, die ihrerseits zur Aufnahme des mit Hilfe des Keiles 32 gleichfalls an die Speiseschraube 11 befestigten
Dornes 35 dient.
Die innere Hülse 34 dreht sich während des grösseren Teiles des Walzens mit der an der Speiseschraubo 11 befestigten Hülse 33, schreitet mit dieser vorwärts und ver- hindert das Zurückweichen des auf dem Dorne befindlichen Werkstückes bei der Bearbeitung durch die Hacken 1. ist die Bearbeitung nahezu vollendet und bleibt nur noch ein kleiner
Teil des Werkstückes unbearbeitet, wie Fig. 4 zeigt, so legt sich der Bund 36 der inneren
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verbinder so das weitere Drehen der Hülse 34 zugleich mit der Speiseschraube 11 und der äusseren Hülse 33;
dies hat zur Folge, dass die äussere Hülse 33 sich über die innere schraubt und die Speiseschraube 11 den dorn 35 mit dem beinahe fertiggestellten Werkstück 10 weiter und weiter zwischen den Backen 1 vorwärts schiebt, bis das Werkstück
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die Mutter 24 wird dann durch Lösung der Stellschraube 31 freigegeben und der Schlitten 20 auf dem Bett 23 nach rechts so weit zurückgezogen, als es der durch den handhebel 39 gesteuerte Zylinder 40 gestattet. dessen Kolben mit dem Schlitten 20 durch die Stange 41
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Speiseschraube gedreht. Das Rad 43 trägt eine Sperrklinke 45 mit Feder 46 (siehe Fig. 9), welche in das auf der Welle des konischen Rades 42 befestigte Sperrad 47 eingreift.
Die 50 Speiseschraube 11 wird an der Drehung der Mutter 24 teilzunehmen durch die nunmehr
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Während der Vorwärtsbewegung (d. i. nach links) des Schlittens 20 auf dem Bett 23 @ drehen sich die Räder 24 und 42 nicht, da der Sperrhaken 45 des Rades 43 über die
Zähne des Sperrades 47 gleitet und die Schraubenmutter 24 durch die Stellschraube 31 festgestellt ist, während die in diesem Falle lose Stellschraube 48 die Speiseschraube 11 frei durchgehen lässt. Die innere Hülse 34 wird durch Herausschrauben in die in Fig. 3
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s hohen ist : es kann dann das einzuführende Werkstück leicht auf den Dorn 35 auf- gebracht werden.
Der Schlitten 20 wird in der Richtung gegen die Backen durch den
Kolben des Zylinders 40 soweit vorwärts geschoben, bis er an am Bett 23 befestigte An-
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Wird dagegen das Werkstück von den Walzenbacken 1 frei gelassen, so kommt die Speisesohrau1m durch den Daumen 30 der Kurvenscheibe 12 in Tätigkeit und schiebt den Dorn und das Rohr zwischen den Walzenkörpern vorwärts, der Schlitten 20 verbleibt in seiner Stellung an den Anschlägen 49 während der ganzen Zeit, während welcher das Rohr gebildet wurde.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Speisen von Walzwerken zum absatzweisen Walzen von Röhren und anderen Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass die vorschreitende Bewegung der Speiseschraube (11) durch Drehung derselben in einer festgestellten Mutter (24) durch eine, nur in einer Richtung schaltende Kupplung (26, 28) bewirkt wird, während behufs Zurückschaffens der Speiseschraube an ihren Ausgangspunkt die vorher festgestellte Mutter (24) gelöst und zurückgedreht wird, wobei die Speiseschraube selbst durch eine festgestellte Vierkantführung, Laufkeil oder dgl. am Drehen verhindert wird.