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Verfahren und Maschine zur Herstellung von Nägeln mit schraubenlinienförmigen
Rillen im runden Nagelschaft Zur Schaffung besonders fester Nagelverbindungen verwendet
man Nägel mit schraubenlinienförmig- verwundenem Schaft. Diese sogenannten Schraubennägel
werden wie gewöhnliche Nägel mit glattem Schaft eingetrieben und schrauben sich
dabei in die zu verbindenden Teile ein. Der zu ihrer Herstellung verwendete Draht
hat profilierten, meist quadratischen Querschnitt.
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In vielen Fällen zieht man aber Nägel mit kreisförmigem Schaftquerschnitt
vor. Um auch solchen Nägeln eine größere Haftfähigkeit zu verleihen, versieht man
sie mit schraubenlinienförmigen Rillen.
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Die Herstellung solcher Nägel erfolgt nach einem bekannten Verfahren
so, daß man den Werkstoffdraht, gleich beim Ziehen des Drahtes durch ein umlaufendes
Werkzeug in seiner ganzen Länge -mit schraubenlinienförmigen Rillen versieht. Der
Draht wird dabei unter erheblicher Spannung auf den Haspel der Drahtziehmaschine
aufgewickelt, und die eingearbeiteten Rillen werden dabei leicht wieder verquetscht.
Vor der Verarbeitung auf der Drahtstiftmaschine muß der Draht erst durch eine Richtvorrichtung
laufen. Da der Draht keine glatte Oberfläche hat, gelingt das Richten nur unvollkommen.
Außerdem werden dabei die schraubenlinienförmigen Rillen noch weiter verquetscht.
Als weiterer Nachteil kommt noch hinzu, daß man bei der Verarbeitung von solchem
fertigen Rillendraht an die an diesem Draht vorhandene Steigung der schraubenlinienförmigen
Rillen gebunden ist. Sollen Nägel mit anderer Gangsteigung hergestellt werden, dann
muß man den Draht gegen einen anderen auswechseln, was mit Zeit- und Werkstoffverlust
verbunden ist. Schließlich ist es nach dem bekannten Verfahren auch nicht möglich,
Nägel herzustellen, welche nur auf einem Teil der Schaftlänge mit schraubenlinienförmigen
Rillen versehen sind.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Maschine zur Herstellung
von Nägeln mit schraubenlinienförmigen Rillen im runden Nagelschaft, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß in einer Maschine zur Herstellung von Drahtstiften der in
üblicher Weise j eweils um eine Nagellänge vorgeschobene Werkstoffdraht, während
er beim Anstauchen des Kopfes von den Klemmbacken festgehalten wird, durch ein entgegengesetzt
zur Vorschubrichtung bewegtes und gleichzeitig sich drehAndeS Werkzeug mit schraubenlinienförmigen
Rillen versehen wird.
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Die Zeichnung stellt einen Schnitt durch eine Maschine gemäß der Erfindung
schematisch dar. Der zur Verwendung gelangende runde Draht i wird von dem Haspel
2 abgewickelt, durch eine Richtvorrichtung 3 gezogen und von einer Vorrichtung zur
Herstellung der Rillen erfaßt.
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Diese besteht aus einer bei q. drehbar und verschiebbar gelagerten
Muffe 5, in welcher die zweiarmigen Hebel 6, 7 bei 8 schwenkbar gelagert sind. Die
kurzen Schenkel 6 sind gegen
den Draht gerichtet, während die langen
Schenkel 7 etwa parallel zu dem Draht verlaufen und mit ihrem Ende an den Schrägflächen
eines in die Muffe 5 geschraubten Kegel,--z, stückes 9 anliegen. j: Die kurzen Schenkel
6 tragen gehärtete Stahlkugeln io, die zum Einarbeiten der Rillen in den': Nagelschaft
dienen. Statt der Kugeln können' auch Rollen verwendet werden, welche der Steigung
des herzustellenden Dralls entsprechend schräg gestellt sind.
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Durch das Einschrauben des Kegelstückes 9 in die Muffe 5 werden die
langen Schenkel 7 auseinandergespreizt und die kurzen Schenkel 6 gegen den Draht
i gepreßt. Durch entsprechend weites Einschrauben kann man die Eindrücktiefe der
Kugeln io in den Dralit regeln. Die Stellung des Kegelstückes 9 gegenüber der Muffe
5 wird durch eine Gegenmutter- ii gesichert.
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In der Bohrung des Kegelstückes 9 sitzt eine der Drahtstärke angepaßte,
durch eine Büchse 13
gehaltene Führungsbüchse i2 für den Draht. In eine Ringnut
1q. des Kegelstückes 9 greift die Vorschubgabel 15 ein.
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Während des Vorschubes der Muffe 5 durch die Gabel 15 steht
das Zahnrad 17, welches in Eingriff mit der Verzahnung 16 der Muffe 5 steht,
still. Der durch die Schenkel 6, 7 bzw. die Kugeln io festgeklemmte Draht wird mit
vorgeschoben und gelangt durch eine feststehende Führung 18 zwischen- die Klemmbacken
i9. Nach Beendigung des Vorschubes werden die Klemmbacken ' ig geschlossen und der
Draht dadurch festgehalten. .
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Während der Rückbewegung der Muffe 5 wird das Zahnrad 17 in Drehung
versetzt, und auch die Muffe 5 wird dadurch gedreht. Die Kugeln io beschreiben jetzt
eine aus der Axialbewegung und der Drehung der Muffe resultierende Schraubenbahn
und arbeiten in dein von den Klemmbacken festgehaltenen Draht schraubenlinienförmige
Rillen ein. Ist die Muffes an ihrem linken Hubende angekommen, dann wird der Antrieb
des Zahnrades 17 ausgeschaltet. Er bleibt auch während des nächsten Vorschubes ausgeschaltet.
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Während des Rückhubes der Muffe 5 wird durch den Stauchstempel 2o
der Nagelkopf angestaucht. Vor Beginn des nächsten Vorschubes der Muffe 5 wird die
Nagelspitze durch die Messer 21 geschnitten.
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Der fertige Nagel wird nach Öffnen der Klemm'-backen ig ausgeworfen,
so daß diese zur Aufnahme des erneut vorgeschobenen Drahtendes frei werden.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel bleiben die Schenkel 6 mit
ihren Kugeln io oder Rollen dauernd in Eingriff mit dem Draht. Sie haben also hier
nicht nur' den Vorschub zu bewirken, sondern bei ihrem Rückzuge auch die schraubenlinienförmigen
Rillen einzuarbeiten.
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Man kann' die Maschine aber auch so aus-.r.]ailden, daß die Schenkel
6 nur den Vorschub `zu bewirken haben, in welchem Falle sie die bei @-Drxhtverarbeitungsmaschinen
bekannte einfache ' # Börm erhalten. Die Vorrichtung zur Herstellung der schraubenlinienförmigen
Rillen würde dann unabhängig von diesen Schenkeln angeordnet sein, aber so mit diesen
zusammenarbeiten, daß die Herstellung der Rillen beim Rückzug dieser Schenkel erfolgt.
Die besondere Vorrichtung zur Einarbeitung der Rillen muß dabei beim Vorschub des
Drahtes außer Eingriff mit diesem bleiben und erst nach Beendigung des Vorschubes
mit ihm in Eingriff kommen. Die Muffe 5, die die besondere Vorrichtung zum Einarbeiten
der Rillen trägt, könnte bei dieser Ausführung sich dauernd drehen. Bei einer solchen
Ausführung ist man unabhängig von dem Rückhub der Vorschubeinrichtung.
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Man kann auch die Geschwindigkeit des Arbeitshubes der Muffe beliebig
veränderlich machen, um bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der Muffe die Steigerung
des Dralles der Rillen zu verändern.
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Auch die Länge des Arbeitshubes der Muffe kann man anders, beispielsweise
kleiner, wählen als die Hublänge der Vorschubeinrichtung. Der Nagelschaft wird in
diesem Falle nicht auf seiner ganzen Länge mit Rillen versehen; es verbleibt vielmehr
ein rillenfreier Teil, dessen Länge man beliebig herstellen kann.
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Die beabsichtigte Wirkung läßt sich auch noch mit andern Mitteln erzielen.
So kann die Muffe 5 mit den Hebeln 6, 7 beispielsweise ersetzt werden durch ein
Zwei- oder Mehrbackenfutter, in dessen Backen die Kugeln oder schräggestellten Rollen
gelagert sind. Die Kugeln oder Rollen bleiben auch hier in dauerndem Eingriff mit
dem Draht und arbeiten bei dem Rückhub der das Backenfutter tragenden Spindel und
deren gleichzeitiger Drehung die Rillen in den Draht ein. Beim Vorschub des Drahtes
ist die Drehung des Backenfutters -ausgeschaltet. Wesentlich ist, daß in jedem Falle
das Werkzeug zum Einarbeiten der schraubenlinienförmigen Rillen während seiner der
Vorschubrichtung des Drahtes entgegengesetzten Bewegung eine Drehbewegung erhält,
während der Draht in der Maschine festgehalten wird.
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Die Steigung der schrauenlinienförmigen Rillen ergibt sich aus dem
Verhältnis der Rückzugsgeschwindigkeit zu der Drehgeschwindigkeit des die Rillen
erzeugenden Werkzeuges. Ist die Drehgeschwindigkeit im Verhältnis zu der Rückzugsgeschwindigkeit
nur gering, dann wird der Drall sehr steil. Läßt man das Werkzeug bei seiner Rückzugsbewegung
keine Drehung ausführen, dann laufen die eingearbeiteten Rillen parallel zur Drehachse.
Es kann hierfür
Draht von beliebigem Querschnitt verwendet werden,
der auf diese Weise mit eingearbeiteten Längsrillen versehen wird und aus welchem
sogenannte kannelierte Stifte hergestellt werden können.