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`erfahren zum Auswalzen von Stangen oder Rohren von kleinem Durchmesser
in kaltem Zustande Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auswalzen stangen-
oder rohrf5riniger Werkstücke zu Stangen oder Rohren von kleinem Durchmesser in
kaltem Zu-.;tand aus metallischen \Verkstoizen, die-leim Kaltziehen_Ausglühungen
erfordern. Die Werkstücke «-erden (leg Erfindung gemäß in kaltem Zustande durch
an sich bekannte Pilgerschfittwalzwerke verarbeitet. Es hat sich gezeigt, daß die
so erzielten Stangen oller Rohre bei weitgehender Querschnittsverminderung ein besonders
günstiges Gefüge erhalten.
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Bemerkt sei, daß auf Pilgerschrittwalzwerkrn üblicherweise bisher
die @Verkstücke nur in warmem Zustand bearbeitet worden sind, ferner (Maß in einer
Druckschrift aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, also zti einer Zeit,
als (las Pilgerschrittverfahren noch nicht eingeführt war, ein als Pilgerschrittwalzverfahren
zu bezeichnendes Verfahren beschrieben und auch die Kaltbearbeitung kurz angedeutet
wurde, ohne (Maß aber <las Vermeiden von Ausglühungen irgendwie Erwähnung gefunden
hat. \Venn (leg Andeutung (leg Kaltbearbeitung überhaupt Bedeutung beigemessen werden
kann, so ist also Jedenfalls aus der alten Druckschrift nicht zu entnehmen, (Maß
(las Kaltpilgern bei solchen metallischen Werkstoffen erfolgen sollte, die beim
Kaltziehen zur Erreichung größerer Ouerschnittsverminderungen Ausglühungen erforderlich
machen.
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Vorteilhaft werden, wenn es sich um (las Auswalzen von Rohren handelt,
die Rohre auf einem sich verjüngenden Dorn ausgewalzt, wobei die Walzen das 'Metall
bei (lein querschnittsvermindernden Hub nach (leg Verjüngungsspitze hin schieben.
Hierdurch wird der 1Iaterialfluß bei der O_uerschnittsverminderung begünstigt, was
den Auswalzvorgang erleichtert und auch das Gefüge weiter günstig beeinflußt. Werden
in an sich bekannter Weise als Walzwerkzeuge Schwingwalzseginente (Schwinger) mit
eizentrischen Arbeitsflächen benutzt, die durch die Hinun(1-herbewegung eines Schlittens
und durch den Zahnradeingriff in eine feststehende Zahnstange bewegt werden, so
ist es vorteilhaft, diese Walzsegmente in dem Schlitten ('rehbar zu lagern, was
freilich an sich auch bekannt ist. Die durch (Miese Maßnahine gesicherte formschlüssige
Berührung (leg Arbeitsflächen finit (lein Werkstück wirkt unterstützend bei
der
gleichmäßigen Durchführung der Querschnittsverininderung, vor allein wenn das Werkstück
in bekannter Weise während der Bearbeitung feststeht, also nicht wie bei dem üblichen
Warmpilgern gegen Kraftschluß zurückgedrängt oder auch unter Mitwirkung von Kraftschluß
festgehalten wird.
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Weitere vorteilhafte. Einzelheiten des Verfahrens und der Maschine
ergeben sich aus (ler nachstehenden Erläuterung. Es ist vor allem daraus ersichtlich,
daß es vorteilhaft ist, die Werkstücke im Querschnitt zu vermindern, zu drehen,
zu glätten und vorzuschieben. und zwar in der angegebenen Reihenfolge, wobei die
Drehung ohne Verschieben eintritt nach dem Verminderungshub und -der Vorschub ohne
Drehung eintritt nach dein Glätten. Hierdurch wird nicht nur die Rundung des Werkstücks
und- eine glatte Außenfläche erzielt, sondern beim Kaltpilgern auch noch das Materialgefüge
weiter verbessert. Die durch die Maßnahme bewirkte Ablösung eines rohrförmigen Werkstückes
von dem Dorn, insbesondere einem konischen Dorn, ist eine erwünschte Begleiterscheinung.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen.
daß (ler Verillinderuiigsvorgalag auf zwei hintereinander angeordnete Schwingerpaare
verteilt ist.
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Abb. r zeigt einen Grundriß der Vorrichttnh;, Abb. 2 eine Seitenansicht
derselben.
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Abb.3 einen vergrößerten Grundritß des rechten Teiles der Abb. i,
Abb.4 einen senkrechten Querschnitt auf vier Linie 4-4 der Abb. 3 und 6, Abb.5 einen
senkrechten Querschnitt auf der Linie ;-5 der Abb. 3 und 6, Abb. 6 einen waagerechten
Querschnitt auf der Linie 6-6 der Abb.4, 5 und g.
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Abb. ; einen Grundriß der Greifjoche zum Weiterbefördern des Werkstückes,
-Abb. 8 einen Onersclinitt auf der Linie 8-S der Abb. 7.
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Abb. 9 einen senkrechten Längsschnitt auf der Linie 9-9 der Abb. 3,
Abb. to einen vergrößerten Grundriß der auf der linken Seite der Abb. i dargestellten
Teile, Abb. ti eine Seitenansicht der in Abb. to <Urgestellten Teile, Abb. 12
eine liiilce Seitenansicht der in den Abb. io und ei dargestellten Teile, Abb. 13
einen senkrechten Querschnitt auf (ler Linie 13-13 der Abb. to und 15, Abb. 1.4
einen senkrechten Querschnitt auf (ler Linie 14-i4 der Abb. to und 15, Abb.
i; einen senkrechten L;itirssclniitt atif de,- Lillie 15-i5 der .<Vbb. to und
13, Abb. r6 eine schematische Darstellung (ler Wirkungsweise gewisser Teile der
-Maschine. . Die Maschine ruht auf waagerechten Trägern 2o. Das Vorderende der -Maschine,
an welchem die nuerschnittsverminderun- des
Werkstückes geschieht, besteht
aus eineng Bett 2i, das mit seinem Vorderende direkt auf den Trägern 20 sitzt und
mit seinem rückwärtigen Ende auf Konsolen 22, die auf <gen horizontalen Trägern
2o befestigt sind. Das rückwärtige Ende der Maschine auf der Nilken Seite der Abb.
i und 2 besitzt einen Tisch 24., der finit den Trägern 2o durch Stützen 25, 26 verbunden
ist.
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In V-förmig gestalteten Führungen 2; des Bettes 21 (Abb.4 und 5) ist
ein Schlitten s8 verschiebbar.
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Der Schlitten kann z. B. durch eine Kurbel -(Abb. 3 und 9) hin und
her geschoben werden. Der Kurbelzapfen 30 wird von einer Kurbelwelle 31 getragen,
welche bei 32 auf den -Seiten des Bettes 21 gelagert ist. Die Kurbelwelle
wird durch einen Treibriemen getrieben, der über eine Riemenscheibe 34. gelegt ist,
die durch eine bei 36 gelagerte Antriebswelle 35 gedreht wird: Die Welle 3 5 trägt
weiterhin ein kleines Zahnrad 37, <las mit einem größeren Zahnrad
38, welches auf der I-Curbelwelle 31 frei lauten kann, kämmt.
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Das Zahnrad 38 ist mit der Welle 31 durch eine Kupplung 45
verbunden. die durch eine Handstange .46 betätigt wird.
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Der Schlitten 28 ist mit der Kurbel 3i durch eine Schubstange .4o
und einen Zapfen .II verbunden, der an einer unteren Rippe .42 des Sattels sitzt
(Abb. 9).
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Der Schlitten trägt auf der einen Seite einen Tragblock 49 (Abb.6)
und auf der anderen Seite zwei Tragblöcke 5o, 51, zwischen welchen eine Anzahl voll
Walzsegment:.n oder Schwingern 52, 53, 5-l, 55 paarweise angeordnet sind.
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. Die Schwinger 52, 54 (Abb. a) besitzen a n einer. Seite ein breites
Zahnsegment 6o, weg- 1 ches ei 61 befestigt ist. Diese Zallnseginetlte greifen in
eine einstellbare Zahnstange 62 ein, welche in dein Schlitten 28 gleitbar geführt
ist und mit ihrem vorderen Ende 64 an einer festen Platte 63 angebracht ist (Abb.
3 und 9). Die Schwinger 53, 55 sind an der Unterseite ausgeschnitten, um einen Rauin
für die Zahnstange zu bilden. In eine weitere Ausnehtnung dieser Schwinger sind
bei 66 bogenförmige Zalitisegincnte 65 angeschraubt, welche finit den Zähnen des
Zahnsegments (lo der gegenüberliegenden Schwinger kZtlililiell.
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Die Teillinie der Zahnstange befindet sich in der Längsachse des Werkstückes.
weiches gerade bearbeitet wird, und die Achsen der Schwinger werden derart liin
und her rc;c@oben, daß kein Gleiten der Schwin-er ain
R'erktisch
auftritt, d. h. also, die Bewegung der Schwinger ist, soweit sich dies ausführen
läßt, eine reine Rollbewegung in bezug auf (las Werkstück.
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Die Schwinger 53, 55 der einen Seite können gegen die der anderen
Seite mit Hilfe von Keilen 70, 71 (Abb.,4. und 6) verstellt werden, welche
auf die Tragblöcke so, 51 der Schwinger 53, 55 einwirken, und durch Muttern auf
rnit Gewinde versehenen Bolzen 72 eingeste'.lt werden, welche in überhängende Stützen
7 $ (]er Deckplatte 76 des Schlittens 28 eingesetzt sind. Der Schlitten ist durch
waagerechte Spannbolzen 77 verstärkt, die in Ohren 78 an beiden Seiten des Sattels
angeordnet sind.
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Während der Ouerschnittsverminderttng von rohrförmigen wird das bohr
innen von einem gehärteten Dorn 8o getragen. Dieser Dorn geht durch alle Schwinger
hindurch und endigt vor der vorderen Ecke des vorderen oder zweiten Schwingerpaares
5q., 55 (Abb. 9). Eine Verlängerung des Dornes, die etwas dünner als (las vordere
Ende (-esselben sein kann und die auch weniger gehärtet ist als der übrige Dorn,
reicht bis zu dern rückwärtigen Ende der Maschine, wo er durch auf der linken Seite
der Abb. i dargestellte Vorrichtungen gillialten wird. Um ein Verbiegen des langen
dünnen Dornes zu vermeiden, kann er von \luffen oder anderen Haltevorrichtungen
umgeben sein. Beispielsweise ist er von einem Uolir 8 1 umgeben, welches
auf dem Tisch 2.I Furch Bänder e2 befestigt ist.
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Die -Maschine kann den Querschnitt eines \@'erkstücles auf verschiedene
Weise vermin-(lern, beispielsweise entweder nur den Durchrnesser oller die Wandstärke
oder auch beides zugleich. Der Dorn richtet sich je nach der .Art der gewünschten
Querschnittsverminderung. Wenn eine Verminderung des Durchrnessers erwünscht ist,
so nimmt der Dorn ebenfalls im Durchmesser ab, und zwar fallen die verjüngten oder
abgestuften Teile mit der Lage der Schwingerpaare zusammen. Für eine geringe Querschnittsverminderung
genügt eine einzige Stufe auf dem Dorn, und für eine starke Ouerschnittsverminderung
sind \*orzugsweise mehrere Stufen auf dem Dorn \-orgesehen, wobei eine auf jedes
Schwingerpaar kommt. Wenn nur die Wandstärke des lZohres vermindert werden soll,
besitzt der Dorn, wie auf den Zeichnungen dargestellt, im wesentlichen gleichmäßigen
Durchmesser über seine ganze Länge, hat jedoch eine gennge Verjüngung nach vorn,
um das Gleiten des Rohres auf dem Dorn zu erleichtern.
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Gemäß der dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird (las Rohr
vorwärts ges:1ioben. wenn der Schwingerschlitten am hintren Hubende steht (Abb.6),
worauf sich die Schwinger vorwärts bewegen und ein Inkrement (Zuwachs) des rohrförmigen
Werkstückes gegen das Ende des Rohres quetschen und dann in ihre Ausgangslage zurückschwingen,
bevor das Rohr wieder vorgeschoben wird. Wie sich aus der folgenden Beschreibung
ergibt, sind die Schwingernuten derart gestaltet, daß das Rohr von allen Schwing
;rn genau am Ende jedes Hubes freigegeben wird.
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Die Bewegungen der Vorschubvorrichtung harmonieren gejiau mit den
Schwingbewegungen, und aus Festigkeits- und anderen Rücksichten befindet sich die
Vorschubvorrichtung in der Nähe der Schwinger. Bei der dargestellten Ausführungsform
wird (Abb. 3 und 6) die Vorschubvorrichtung durch eine Stoßstange 85 betätigt, die
an (lern Sclnvingerschlitten 28 befestigt ist.
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Auf die Stoßstange ist ein Kragen 87 aufgeschraubt, der durch eine
Gegenmutter SS gehalten wird. In einer gewissen Entfernung von diesem Kragen befindet
sich ein weiterer Rückzugskragen 89. Diese Kragen 87 und 89 betätigen einen horizontalen
Hebel go, welcher sich um einen festen Bolzen drehen kann.
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Dieser Hebel go besitzt (Abb.6 und 9) zwischen seinen Enden eine Öffnung,
durch welche das Rohr und der Dorn hindurch= treten können. Der Hebel ist mit Hilfe
von Zapfen 9i an Vorsprüngen 92, 93 der Deckplatte und des Körpers eines Gehäuses
94 befestigt, das an dem Bett 21 bei 95 angeschraubt ist.
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Das der Stoßstange gegenüberliegende Ende des Hebels 9o (Abb. 5 und
6) ist mit einem Glied 98 verzapft, das seinerseits finit (lern äußeren Ende eines
Nockenhebels 99 verzapft ist. Der Nockenhebe199 ist in @ler Nähe seines inneren
Endes um einen Stift ioi drehbar, welcher durch Ohren io2 eines Klemmkastens io3
hindurchgeht, der innerhalb einer länglichen Führungsöffnung des Gehäuses gleitet.
An einer Seite besitzt das Gehäuse einen Zwischenraum frei lassende senkrechte Wände
io5, zwischen welchen der Nockenhebel99 und die ihm zugeordneten Teile arbeiten.
Ein Deckel ioq. hält den Klemmkasten in dem Gehäuse.
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Eine Spannplatte iio (Abb. 9) wird gegen den Klemmkasten durch eine
Blattfeder i i r gedrückt, welche mit ihren äußeren Enden auf Stifte 112 (-rückt,
die in den Deckel eingesetzt sind, wobei die Spannung der Feder mit Hilfe einer
Mutter 113 auf einem 1q., der in den Deckel eingeschraubt ist, eingestellt wird.
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Das innere Ende des lockenliebels 99 besitzt eine gehärtete Nockenfläche
i i6, welche mit einer senkrechten Fläche eines Paares der auf das Rohr einwirkenden
im I@lernmkaten
103 angeordneten Klemmbacken 117, 118 zusammenwirkt.
Die Klemmbacken werden durch Schraubenfedern i--,o auseinandergedrückt, die sich
auf Bolzen i21 in inneren Erweiterungen der Backen befinden.
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Die Wirkungsweise 'der Vorschubvorrichtung ergibt sich aus der Abb.6,
welche die einzelnen Teile am Ende der Vorschubbewegung darstellt. D'er.Schlitten
28 bewirkt, wenn er das Ende seines Hubes, wo das Rohr von den Schwingern freigegeben
wird, erreicht hat, daß die Schubstaijge 85 durch den Kragen 87 den Hebel go im
Sinne des Uhrzeigers dreht und bewegt dadurch ebenfalls den Nockenhebel
99 im Uhrzeigersinne. Dadurch drückt der Nockenhebel 99 mit seiner
Nockenfläche 116 die Klemmbacken zusammen, wie in Abb.6 dargestellt. Durch eine
Weiterbewegung des Hebels go wird der Drehzapfen ioi des Nockenhebels 99 vorwärts
bewegt, da sich der N ockenhebel nicht weiterdrehen kann, wobei eine Vorwärtsbewegung
des Kastens 103 und der Klemmbacken bewirkt und das Werkstück vorgeschoben wird.
Wenn Rohre auf einem Dorn bearbeitet werden, so führt der Dorn diese Vorschubbewegung
nicht mit aus.
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Die Backen und der Klemmkasten werden dann offen in ihre ursprüngliche
Lage «nieder zurückbewegt, um das Rohr bei der nächsten Schwingbewegung des Schlittens
wieder zu ergreifen, wenn dieser von neuem an dein. vorderen Ende seines Hubes angelangt
ist. Vor dieser Rückkehr müssen die Backen von dein Werkstück frei gemacht werden.
Dies kann durch die Federn 120 geschehen, wenn der Kragen 87 von dem Hebel go getrennt
ist, da die Nockenfläche 116 des Nockenhebels 99 exzentrisch in beäug auf
den Drehstift ioi des Hebels angeordnet ist. Wenn jedoch die Backen noch nicht freigegeben
sind, so findet dies statt, wenn der Kragen 89 auf das Ende des Hebels go schlägt
und dadurch den Nockenhebel im Gegensinne des Uhrzeigers bewegt. Eine weitere Bewegung
im Gegensinne des Uhrzeigers des Nockenhebels 99 drückt diesen gegen den Stift 122
des Klemmkastens, wodurch Klemrnkasten und Klemmbacken mit dem Nockenhebel in ihre
rückwärtige Lage zurückgeschoben werden.
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Die V orschübvorrichtung wirkt somit auf das Rohr in aufeinanderfolgenden
Punkten der Länge desselben schrittweise, so daß also mit derselben auch gegeneinander
gestoßene Röhren vorgeschoben und den Schwingern dargeboten werden können, so. daß
jeglicher Ausschuß vermieden und eine größere Arbeitsgeschwindigkeit der ?Maschine
erreicht wird.
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Weiterhin sind Mittel vorgesehen, welche (las Rohr glätten, so daß
es einen vollkommen runden Querschnitt erhält, und von dem Dorn ]Ösen, so daß cs
leicht auf demselben entlang gleiten kann. Dies wird durch ein Drehen des Rohres
erreicht, so daß die Schwinger auf verschiedene Durchmesser des Rohrumfanges einwirken.
Die Drehung des Rohres geschieht vorzugsweise durch eine Drehung des Dornes, und
zwar beispielsweise am Ende des Vor-,värts- und Arbeitshubes der Schwinger, nachdem
diese das Werkstück losgelassen haben. In diesem Augenblick befinden sich die Vorschubbacken
ebenfalls nicht mit dem Werkstück im Eingriff. Bei der -dargestellten und beschriebenen
Ausführungsform der Erfindung findet während des Endes des Schwingerhubes keine
Vorwärtsbewegung des Werkstückes statt, und die Schwinger wirken während ihres Rückwärtshubes
auf genau die gleichen Längen des Werkstückes wie bei ihrem Vorwärtshub.
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Daraus folgt also, daß der Vorschub und das Drehen des Werkstückes
abwechselnd an entgegengesetzten Hubenden der Schwinger geschehen, und zwar der
Vorschub an dein rückwärtigen Hubende, nachdem die Schwinger das rohrförmige Werkstück
von dein Dorn gelöst haben, und die Drehbewegung an dem vorderen Hubende, nachdem
die Schwinger (las -ZVerkstück an den Dorn angedrückt haben.
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Die Vorrichtung zum Drehen des Rohres ist in den Abb. i und 2 und
deutlicher in den Abb. r bis 15 dargestellt. Dabei betätigt die Stoßstange 85, welche,
wie oben beschrieben, direkt von dem Schwingerschlitten bewegt wird, ebenfalls die
Drehvorrichtung.
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Diese Stoßstange 85 ragt durch Führungen i3o (Abb. io), welche an
den Seiten des Tisches 2.1 befestig t sind, hindurch und besitzt am Ende einen losen
Kragen 131, der auf einen abgesetzten Teil i32 der Stange aufgeschoben ist. Der
Kragen wird gewöhnlich gegen die Schulter gedrückt, welche durch das vordere Ende
des abgedrehten Teiles gebildet wird, und zwar durch eine Schraubenfeder 133, deren
rückwärtiges Ende gegen eine Unterlegscheibe und Mutter 134 drückt. Etwas davor
befindet sich auf der Stoßstange 85 ein fester Stellring 135.
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Die beiden Kragen 131, i35 wirken auf das gegabelte Ende eines Armes
138 ein, der an dein unteren Ende einer senkrechten SchwinT-welle 139 befestigt
ist. Die Schwingwelle 139 ist in einem Rahmen iq.o gelagert, der auf dein Tisch
24 bei 141 befestigt ist.
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Am oberen Ende der Welle 139 ist ein Arm 14.3 befestigt, dessen Ende
144 in einen Ausschnitt einer waagerecht geführten Zahnstange 146 eingreift, so
daß die Stange 1q46 durch den Arm 143 hin und her bewegt werden kann.
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Diese Zahnstange 146 kämmt mit einem
Zahnrad 147 (Abb.
14 und 15), das sich auf dem mittleren Teil einer Muffe 15o befindet, wobei die
Muffe mit ihrem vorderen Ende bei 151 im Rahmen 140 gelagert ist und an ihrem rückwärtigen
Ende mit einer äußeren Buchse 152 fest verbunden ist. Die Buchse ist bei .135 im
Rahmen 14o gelagert.
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Muffe 15o besitzt einen Ausschnitt 15q. (Abb. 13), und die Buchse
152 ein zylindrisches nach innen offenes Lager 155, das eine Schaltklinke
157 aufnimmt. Die Klinke tritt mit Ausschnitten 158 auf der äußeren Oberfläche
einer zurückziehbaren Buchse 159 in Eingriff, die sich innerhalb der Muffe 150 befindet,
und mit dem Dorn 8o durch einen Keil 16o verbunden ist. Die Muffe 15o mit ihrer
festen Buchse 152 und die Klinke 157 werden durch eine Platte 161 in ihrer Lage
gehalten. Die Zahnstange wird durch Rahmendeckel 142 in ihrer Lage gehalten.
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Das rückwärtige Ende der Buchse 15g besitzt einen Flansch 163, mittels
dessen sie Herausgezogen oder eingeschoben werden kann.
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Das Vorderende der Muffe 15o ist mit einer inneren zylindrischen Üffnung
164 (Abb. 15) versehen, die konzentrisch zu dem Dorn 18o angeordnet ist und durch
welche ein Rohr hindurchgeschoben werden kann, wenn die innere Buchse 159 herausgezogen
ist.
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Der D_ orn ist gegen _Längsbewegung-.gesicher_t, ö däß die Vorschubvörriclitung
clas I2ölir schrittweise auf -dem Dorn vorwärts bewegt und zum Schluß vom vorderen
Ende des Dornes herunterschiebt, und zwar durch den Vorschub des folgenden Rohres,
das über das rückwärtige Ende des Dornes herübergesteckt wurde. Bei der dargestellten
Ausführungsform wird der Dorn (Abb.12 bis 15) durch eine Klinke 165 gehalten, welche
mit einem Ausschnitt 166 in eine Nut 167 in der Nähe des rückwärtigen Endes des
Dornes eingreift. Die Klinke ist am Rahmen r4o bei 168 drehbar angeordnet und besitzt
einen Handgriff 169. Wenn sich diese Klinke in ihrer Arbeitsstellung befindet, so
legt sich (las freie Ende derselben in eine Rast 171.
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In der Nähe des vorderen Endes des Führungsrohres 81 (Abb.3) ist eine
zweite Klinke auf einem Stift 173 drehbar, die mit einem Ausschnitt ebenfalls in
eine ringförmige Nut des Dornes eingreift. Die Klinke 172 kann mit Hilfe eines Handgriffes
176 in eine Rast 175 gesenkt werden. Diese zweite Klinke dient dazu, den
Dorn gegen Längsbewegung zu sichern, wenn die obenerwähnte Klinke an dem hinteren
Ende des Dornes gehoben ist, damit ein Rohr über dieses Dornende geschoben werden
kann.
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Diese Ausführungsform gestattet es, daß Rohre trotz (ler Drehvorrichtung
an dem rückwärtigen Ende der Maschine auf den Dorn aufgeschoben werden können.
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Wie bereits erwähnt, geben die Schwinger (las Rohr an dem Ende ihres
Arl)eitshubes frei, damit das Rohr gedreht werden kann. Sollte es jedoch vorkommen,
daß die Sch%vinger das Rohr noch nicht vollkommen freigegeben haben, wenn der Kragen
131 auf dem Ende der Stoßstange 85 mit dem Ende des Armes 138 in Berührung kommt
oder «-enn die Klemmbacken das Rohr noch nicht freigegeben haben, so gibt die Feder
133 nach, bis das Rohr frei geworden ist, und danach wird das Rohr durch die Feder
gedreht. Diese Drehbewegung reicht aus, um diejenigen Teile des Rohrumfanges, die
auf dem Vorwärtshub an den Kanten der Schwingernuten oder Kalibern gelegen haben,
nunmehr in die Mitte der Nuten zu bringen. Bei der dargestellten Ausführungsform,
wo zwei Schwingerpaare benutzt sind, ist zu diesem Zweck eine Drehbewegung von 9o°
erforderlich. Wenn sich der Schlitten und die Stoßstange rückwärts bewegen, wirkt
der Kragen 135 in der Nähe des Endes der Stoßstange auf die Vorderseite des Armes-
138 und dreht 'die Muffe 15o mit ihrer Buchse urid Klinke im Gegensinn des
Uhrzeigers, um so die Klinke hinter den nächsten Ausschnitt 158 zu bringen, so daß
eine weitere Drehbewegung stattfinden kann.
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Wegen der Arbeitsgeschwindigkeit, Genauigkeit, Wirtschaftlichkeit
und aus anderen Gründen «-erden hintereinanderliegende Doppelschwinger verwendet.
Dadurch kann in einem Durchgang eine größere Querschnittsverminderung und ein genau
rundes Rohr mit einer glatten Oberfläche erzielt werden. In diesem Fall müssen die
folgenden Schwingerpaare größere Zuwachse als die voraufgegangenen Paare aufnehmen,
und zwar ohne daß ein Aufbucken oder eine andere Verzerrung des Rohres eintritt.
Um derartige Verzerrungen zu vermeiden, müssen die Schwinger mit dem Rohr in genau
rollender Berührung sein, während der Querschnitt desselben vermindert wird. Auf
Abb.16 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei dies durch die Gestalt und
Anordnung der Kalibernuten auf den Schwingern erreicht wird.
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Jeder Schwinger des zuerst wirkenden Satzes 52, 53 ist mit einer Einführungsnut
versehen, welche sich von der Kante bis zu dein Punkt a erstreckt und genügend weit
ist, so daß das Werkstück noch zwischen den Schwingern vorgeschoben werden kann.
Von dem Punkt a bis zu denn Punkt b in der 1Tähe des Mittelpunktes
des Schwingerbogens ist die Nut verjüngt oder exzentrisch, urn dadurch eine C)uerschnittsverniinderung
an dem
Rohr zu bewirken. Von dem Punkt b bis zu (lern Punkt c nahe
an der Endkante des Schwingers ist die Nut konzentrisch gestaltet, um das Rohr zu
glätten und ihm die cndgültige G^stalt zu geben. Von dem Punkt c bis zu der Kante
des Schwingers ist ebenfalls eine Erweiterung vorgesehen, welche genügend weit ist,
um das in der ersten Stufe bearbeitete Werkstück freizugeben. Die Führungsnuten
sind nur `wenig erweitert, so claß das Rohr dort nur wenig Spiel besitzt.
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Jeder Schwinger 54, 55 des zweiten Satzes besitzt einen konzentrischen
Nutenteil, der sich von der Kante d bis "zu dem Punkte e etwa in die Mitte des Schwingerbogens
erstreckt, wobei der Punkt e sich genügend weit vor dem Punkt b des ersten Schwingersatzes
befindet, so daß der zweite Satz das Rohr schon ergreift, kurz bevor es von dem
ersten Satz ,freigegeben wird. Von dem Punkt e bis zu dem Punkt f ist die Nut exzentrisch
oder verjüngt, um an dieser Stelle den Rohrquerschnitt zu vermindern. Von dem Punkt
f bis zum Punkt g sind sie nur soweit verjüngt, daß"das Rohr geglättet wird, und
von dem Punkt g bis zu der äußeren Kante sind sie genügend weit, so daß das Rohr
dort nicht gefaßt, sondern nur geführt wird. Naturgemäß bilden bei der dargestellten
Ausführungsform die beiden gegenüberliegenden Nuten, wenn die Schwinger arbeiten,
ein rundes Loch von wechselndem Durchmesser.
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Das Rohr wird zwischen den @ Schwingern, wenn sich diese ungefähr
in der in Abb. 16 dargestellten Lage befinden, vorgeschoben, wobei die erweiterten
Führungsnuten eine derartige Bewegung zulassen. Bei der auf dieser Abbildung dargestellten
Stellung hat die Vorschubbewegung gerade stattgefunden, und die Schwinger beginnen
gerade ihre Vorw iirtsbewegung nach rechts, wobei sie das Werkstück bearbeiten.
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Zum Beginn der Vorwärtsbewegung wirken die exzentrischen Teile a,
b des ersten Schwingersatzes auf das Rohr querschnittsvermindernd ein, während konzentrische
"feile d, e des zweiten Schwingersatzes eine freie Vorwärtsbewegung des Rohres zulassen,
welche durch .die Rohrverlängerung an den ersten Schwingersätzen entsteht. Kurz
bevor diese Ouerschnittsvertninderung durch a, b
vollendet ist, treten die
exzentrischen Teile e, f des zweiten Schwingersatzes in Wirkung, und es findet
auf diesem zweiten Schwingersatz eine Ouersclinittsverminderung statt, während die
Teile b, c des ersten Satzes glättend wirken.
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Danach wirken sowohl die Teile f, g des zweiten Schwingersatzes und
die letzten "feile des Teiles b, c des ersten Schwingersatzes gleichzeitig glättend
auf das Werkstück. Jenseits der Punkte c des ersten und der Punkte g des zweiten
Schwingersatzes wird das Rohr freigegeben, worauf dann die Drehvorrichtung den Dorn
und damit durch Reibung das Rohr selbst dreht. Bei dem Rückwärtshub kehren die Schwinger
zu ihrem Anfangspunkt wieder auf dem Rohr entlang zurück und lösen dabei das Rohr
von dem Dorn, indem sie auf einen anderen Umfangsteil desselben einwirken als auf
den, auf den sie b"i ihrem Vorwärtshub eingewirkt haben. Zugleich wird das Rohr
dabei völlig rund und gerade. Die beim Rückgang eintretende Kondensation des Metalls
läßt das Produkt wie poliert erscheinen.