DE59052C - Verfahren und Walzwerk zum Formen und Kalibriren von stabförmigen Körpern und Platten mit pilgerschrittförmiger Bewegung des Werkstückes - Google Patents
Verfahren und Walzwerk zum Formen und Kalibriren von stabförmigen Körpern und Platten mit pilgerschrittförmiger Bewegung des WerkstückesInfo
- Publication number
- DE59052C DE59052C DENDAT59052D DE59052DA DE59052C DE 59052 C DE59052 C DE 59052C DE NDAT59052 D DENDAT59052 D DE NDAT59052D DE 59052D A DE59052D A DE 59052DA DE 59052 C DE59052 C DE 59052C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- workpiece
- rollers
- movement
- rolling
- during
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
- 238000005096 rolling process Methods 0.000 title claims description 47
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 10
- 210000001847 Jaw Anatomy 0.000 claims description 11
- 238000003754 machining Methods 0.000 claims description 9
- 230000000630 rising Effects 0.000 claims description 4
- 238000007493 shaping process Methods 0.000 claims description 4
- 230000001105 regulatory Effects 0.000 claims description 2
- 230000000737 periodic Effects 0.000 claims 2
- 230000003247 decreasing Effects 0.000 claims 1
- 238000003825 pressing Methods 0.000 claims 1
- 238000004513 sizing Methods 0.000 claims 1
- 238000009499 grossing Methods 0.000 description 5
- 210000004873 upper jaw Anatomy 0.000 description 5
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 4
- 210000003813 Thumb Anatomy 0.000 description 3
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 3
- 230000001603 reducing Effects 0.000 description 3
- 238000006722 reduction reaction Methods 0.000 description 3
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 2
- 210000004874 lower jaw Anatomy 0.000 description 2
- 230000001429 stepping Effects 0.000 description 2
- 240000001439 Opuntia Species 0.000 description 1
- 230000001174 ascending Effects 0.000 description 1
- 239000011324 bead Substances 0.000 description 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 239000000969 carrier Substances 0.000 description 1
- 230000001143 conditioned Effects 0.000 description 1
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 1
- 235000015095 lager Nutrition 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 230000004048 modification Effects 0.000 description 1
- 238000006011 modification reaction Methods 0.000 description 1
- 235000020777 polyunsaturated fatty acids Nutrition 0.000 description 1
- 230000000284 resting Effects 0.000 description 1
- 230000000717 retained Effects 0.000 description 1
- 230000002441 reversible Effects 0.000 description 1
- 238000010408 sweeping Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B1/00—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations
- B21B1/42—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for step-by-step or planetary rolling
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
ι Γα ι π Γλ ■ I
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Verfahren und Walzwerk
zum Formgeben, Auswalzen, Glätten oder
Kaiibriren erhält das Werkstück im Gegensatz zu den bisher bekannten Walzverfahren mit
ununterbrochenem Durchgang des Werkstückes zwischen die Walzen hindurch eine pilgerschrittförmige
Bewegung, indem immer nur ein kurzes Stück des Werkstückes während eines mehr oder minder begrenzten Theiles der
Walzendrehung bearbeitet wird, worauf das Werkstück eine. Bewegung im entgegengesetzten
Sinne erleidet und die Walzen sich entweder gleichfalls zurückdrehen und dabei auf das
Werkstück einwirken oder nicht, oder sich in demselben Sinne weiter drehen und dann das .
Werkstück erst bearbeiten, ■ wenn dasselbe wieder im Sinne der Drehung der Walzen
bewegt wird. Es wird also auf diesem Wege das Werkstück nicht seiner ganzen Länge nach
hinter einander, sondern immer nur stückweise bearbeitet, indem» die Arbeitsstelle gewissermaßen
von einem Ende des Werkstückes zum anderen fortschreitet. Während bei dem bekannten Verfahren das Werkstück durch Bearbeitung
in einer mehr oder minder grofsen Anzahl von Kalibern und mittelst wiederholter
Durchleitung zwischen die Walzen hindurch seine Endform erhält und stets nach seinem.
Durchgang durch ein Kaliber wieder vor die Walzen gebracht werden mufs, bleibt das
Werkstück nach vorliegendem Verfahren stets zwischen den Walzen, so dafs es nur verhtfltnifsmSfsig
kleine Längsbewegungen auszuführen hai.
Bezeichnet man dasjenige Ende des Werkstückes, an welchem die Bearbeitung beginnt,
als das vordere Ende und das entgegengesetzte Ende als das hintere, die Bewegung des Werkstückes
in der Richtung vom hinteren Ende nach dem vorderen als Vorwärtsbewegung und
die entgegengesetzte als Rückwärtsbewegung, so kann die Bearbeitung des Werkstückes entweder
nur während der Vorwärtsbewegung oder eines Theiles derselben, oder nur während
der Rückwärtsbewegung oder eines Theilcs derselben erfolgen, oder endlich könnte.auch
während beider Bewegungen eine Bearbeitung
stattfinden. Beim Bearbeiten von cylindrischcu
oder prismatischen Stäben, Draht oder dergleichen wird unter' Umstünden nach jeder
Einwirkung der Walzen eine Drehung des Werkstückes um dessen Längsachse erforderlich,
damit andere Theile des Werkstückes von ilen Walzen erfafst werden. Plaltenförmigc Werkstücke
und Bleche erfordern eine solche Drehung nicht. Die zur Ausführung dieses
Verfahrens dienenden Walzen können entweder eine beständige Drehung in derselben
Richtung ausführen, oder sie erhalten Kehrdrehungen, d. h. sie drehen sich hin und her,
machen also .schwingende Bewegungen. Nur im letzteren Falle ist eine Bearbeitung des
Werkstückes sowohl während der Vorwärtsbewegung, als auch während der Rückwärtsbewegung
möglich. In jedem Falle können die Walzen concenlrische oder aber steigende
oder fallende bezw. sich erweiternde Kaliber oder gleichzeitig steigende und conccntrische
Theile erhalten. Sollen die Walzen nur zum
Kalibriren angewendet werden, bezw. nicht übermäfsige Querschnittsverkleinerungen herbeiführen,
so genügt es, die arbeitenden vortretenden Theile der Walzen ganz concentrisch zu machen und mit einer etwas abgerundeten
Kante zu versehen.
Am einfachsten gestaltet sich die Bearbeitung mittelst zweier zusammenarbeitender Walzen,
mit parallelen Achsen, indessen können auch drei oder mehr Walzen benutzt werden, welche
das Kaliber schlief'scn und deren Achsen, also mehr oder weniger in einer Ebene liegend,
dann beispielsweise Winkel von 120 bezw. 90° mit einander bilden. Bei vier Walzen in einer
Ebene können alle vier zugleich angreifen, oder aber es kann je ein Paar vorwärts,, das
andere Paar rückwärts arbeiten. Auch bei nur zwei Walzen können dieselben über einander
oder neben einander, mit horizontalen oder verticalen Achsen oder sonstwie beliebig angeordnet
sein. Ebenso kann man ähnlich wie beim Universalwalzwerk zwei oder mehrere hinler einander angeordnete Walzenpaare oder
-Gruppen benutzen, welche gleichzeitig oder abwechselnd auf dasselbe Werkstück einwirken,
wobei entweder beide Walzenpaare das Werk-, stück in gleicher Richtung bearbeiten, oder das
eine Walzenpaar nach der einen, das andere Walzenpaar nach der entgegengesetzten Richtung
arbeitet. Unter Umständen kann ein derartiges Walzwerk so eingerichtet werden, dafs
eine Drehung des Werkstückes überflüssig ist. Den Kalibern kann man einen scbraubenlinigartigen
Verlauf geben oder aber die an sich geradlinig verlaufenden Kaliber auf einer Schraubenlinie anordnen. Ebenso können die
einzelnen Kaliber, mit Stufen hergestellt oder die einander folgenden Kaliber erweitert oder
verengt, also gegen einander abgestuft sein.
Um die freie Verschiebung bezw. Drehung des Werkstückes in derjenigen Periode zu ermöglichen,
während welcher eine Einwirkung auf das Werkstück nicht stattfindet, sind die
Walzen mit entsprechenden Abflachungen zu versehen, wenn man nicht das Werkstück durch
Kntlernung der Walzen von einander freigeben
will. Durch Veränderung der Walzensicllung
oder der Pilgerschrittbewegung im Vorlaut des Auswalzens eines Werkstückes ist
ni:in inv Stande, den Querschnitt an den verschiedenen
Stellen der Längsachse des Werk-. siiWkcs; beliebig zu verändern, also z. B. Körper
von gleicher Festigkeit, als Pleuelstangen, Träger,
.Nützen u. dergl., herzustellen. Auch kann
iii.'.n das Verfahren zeitweise, d. h. nach Beiii'lvitung
einer gewissen Länge des Werk-Miwkes unterbrechen, wenn man abgestufte
Wci-UiVke herstellen will.
. IK- Bewegung des Werkstückes in dessen kg kann durch Vermittlung der bearbeitenden Walzen selbst oder durch besondere mechanische Hülfsmittel erfolgen. Es ergiebt sich dies aus den verschiedenen Abarten des Verfahrens, oder wird durch die Beschaffenheit des Werkstückes bedingt.
. IK- Bewegung des Werkstückes in dessen kg kann durch Vermittlung der bearbeitenden Walzen selbst oder durch besondere mechanische Hülfsmittel erfolgen. Es ergiebt sich dies aus den verschiedenen Abarten des Verfahrens, oder wird durch die Beschaffenheit des Werkstückes bedingt.
Im Folgenden sollen zunächst einige Abarten des Verfahrens mittelst schematischer
Figuren erläutert werden, und zwar ohne Berücksichtigung der zum Antrieb der Walzen .
und des Werkstückes erforderlichen Mechanismen. ■
Die Fig. 1 bis 8 veranschaulichen das Auswalzen eines stabförmigen Werkstückes mittelst
sich beständig in gleicher Richtung drehender Walzen, und zwar ist angenommen, dafs der
Angriff der Walzen, d. h. das Bearbeiten des Werkstückes während der Vorwärtsbewegung
desselben erfolge und die Walzen mit steigendem Kaliber ausgestattet sind, an welche sich behufs
Glättens des bearbeiteten Theiles concentrische Kalibertheile anschliefsen. Die in geeigneter
Weise angetriebenen Walzen A und B drehen sich beständig in Richtung der Pfeile 1 und 2
; und besitzen aufser der Kalibrirung, wie in
Ansicht durch die Fig. 12, 13 und 14 beispielsweise
veranschaulicht wird, Abflachungen a, welche den Rückgang des Werkstückes W
■gestatten, wenn dasselbe in eine neue Anfangslage für den Angriff der Walzen gebracht
werden mufs. In Fig. 1 ist eine solche Anfangslage dargestellt. Das Werkstück \V ist .im
Sinne des Pfeiles 3 den Walzen A und B so weit genähert (Vorwärtsbewegung), dafs. sein
vorderes Ende von den Walzen erfafst und in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise bearbeitet
wird, bis die Abflachungen α der Walzen beginnen, sich einander gegenüberzustellen, Fig. 2.
Der Angriff der Walzen hört in diesem Augenblick auf und das Werkstück kann nunmehr
im Sinne des Pfeiles 4 zurückbewegt werden (Rückwärtsbewegung), da es von den Walzen.4
und B vollkommen freigegeben ist. Während dieser Rückwärtsbewegung kann eine Drehung
des Werkstückes W um dessen Längsachse im Sinne des Pfeiles 5 erfolgen, so dafs beim
nächsten Angriff der Walzen andere Theile des Werkstückquerschnittes zur Bearbeitung
gelangen. Die Ausdehnung der Abflachungen a der Walzen ist der Rückwärtsbewegung des
Werkstückes 'entsprechend derart zu bemessen, dafs letztere Bewegung durch die Drehung der
Walzen, nicht gestört wird. Da ferner das Werkstück während dieser Rückwärtsbewegung
sich frei zwischen die Walzen hindurchbewegt, so folgt, dafs es in Richtung seiner Längsachse
geeignet geführt und gestützt werden mufs, wie dies später noch näher aus einander gesetzt
werden wird. Nach Beendigung der Rückwärtsbewegung des Werkstückes, Fig. 3, kann
ein neuer Angriff der Walzen erfolgen, durch den eine, weitere Bearbeitung des Werkstückes
in der durch Fig. 4 angedeuteten Weise herbeigeführt wird, bis die Walzen sich wieder
so weit gedreht haben, dafs die Abflachungen a einander zugekehrt sind. Während dieses
Theiles der Drehung der Walzen A und B . kann dann wieder, wie mit Bezug auf Fig. 2
beschrieben, das Werkstück im Sinne des Pfeiles 4 zurückbewegt und um seine Längsachse
gedreht werden, so dafs es in die für einen erneuten Angriff der Walzen geeignete
Lage gelangt.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 1 und 3 N ersichtlich, wird das Werkstück bei jedem
weiteren Angriff der Walzen von einer anderen Stelle der Walzenkalibrirung erfafst. Ist das
Auswalzen schliefslich so weit fortgeschritten, dafs die Walzen an der engsten Stelle ihrer
Kalibrirung auf das Werkstück einwirken können, so ist eine weitere Verkleinerung des
Querschnittes jenes Theiles des Werkstückes ausgeschlossen , so dafs beim folgenden Auswalzen
des hinter jener Stelle liegenden stärkeren Theiles des Werkstückes der äufsere Durchmesser oder die Dicke desselben nicht
mehr verkleinert wird und das vordere Ende des Werkstückes cylindrisch bezw. prismatisch
wird, wie in Fig. 5 angedeutet ist. Die folgende Rückwärtsbewegung des Werkstückes ist
demgemäfs derart zu bemessen, dafs das Werkstück nur so weit zurückbewegt wird, dafs der
konische Theil des Werkstückes von den Walzen beim folgenden Angriff erfafst wird,
während das cylindrische oder prismatische Ende des Werkstückes zwischen den Walzen
verbleibt, Fig. 5 und 6. Von nun an wird bei jedem Angriff der Walzen der cylindrische
oder prismatische Theil des Werkstückes länger werden. Trägt man die Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen
des Werkstückes im Sinne ij der Pfeile 3 und 4 zu einer gebrochenen Linie,
Fig. 7, auf, so ist erkennbar, wie das Werkstück im Verlauf des Auswalzens pilgerschrittförfnig
vorbewegt werden mufs. Die kleinen kreisförmigen Pfeile in dieser Figur veranschaulichen
gleichzeitig den Angriff der Walzen während der Vorwärtsbewegung des Werkstückes
im Sinne des Pfeiles 3.
An den steigenden Theil des Kalibers schliefst sich vortheilhaft, wie in allen Figuren auch
angenommen, ein concentrischer an, so dafs in diesem Theil des Kalibers eine Glättung des
ausgewalzten Werkstückes erfolgt und dasselbe schliefslich in fertigem Zustande das Walzwerk
als cylindrischer oder prismatischer Körper verläfst (Fig. 8).
Anstatt die Walzen während der Vorwärtsbewegung des Werkstückes angreifen zu lassen,
kann dies auch während der Rückwärtsbewegung desselben geschehen. Fig. 9 zeigt beispielsweise
die Beendigung eines solchen Angriffes, wobei bereits der concentrische Theil des
Kalibers in Thätigkeit getreten ist. Die Walzen A und B drehen sich im Sinne der Pfeile 6
und 7. Sind die Abflachungen α der Walzen .4
und B einander zugekehrt, Fig. 10, so kann das Werkstück sich wieder frei im Sinne des
Pfeiles 9 vorbewegen, so dafs ein weiterer Theil des Werkstückes dem erneuten Angriff
der Walzen dargeboten wird. Es wird also auch hier die Vorwärtsbewegung gröfser als
die Rückwärtsbewegung, so dafs sich die durch Fig. 11 veranschaulichte Pilgerschrittbewegung
ergiebt. Während jedoch vorhin der Angriff der Walzen an dem kleineren Durchmesser des
Werkstückes beginnt, wird bei diesem Auswalzen am gröfseren Durchmesser angefangen.
Es erfolgt also beim Angriff der Walzen während der Vorwärtsbewegung, Fig. 7, ein Auswalzen
vom dünneren Ende des Werkstückes nach dem dickeren hin und beim Angriff der
Walzen während der Rückwärtsbewegung, Fig. 11, vom dickeren Ende nach dem dünneren,
wie ohne Weiteres klar ist.
Die Kalibrirung der Walzen richtet sich natürlich nach dem Querschnitt, den man dem
Werkstück geben will. Bei kreisförmigem Kaliber, Fig. 1 2, wird ein Theil desselben oval
gehalten, während der zum Glätten bestimmte concentrische Theil halbkreisförmig gewählt
wird. Ist der Querschnitt des Werkstückes nicht kreisförmig, sondern polygonal, so können
auch die steigenden Theile der Kaliber ähnlich geformt sein, wie in Fig. 1.3 für einen quadratischen
Querschnitt dargestellt ist, oder aber man giebt nur dem zum Glätten bestimmten
concentrischen Theil des Kalibers die Form des Querschnitts, den das Werkstück schliefslich
erhalten soll, und macht den steigenden Theil halbkreisförmig oder oval, wie Fig. 14
zeigt. Beide Theile· des Kalibers gehen dann allmälig in einander über.
Ist der Querschnitt des Werkstückes nach ■ seiner Bearbeitung nicht rund, so kann der
Winkel, um den das Werkstück nach dem jedesmaligen Angriff der Walzen gedreht wird,
nicht beliebig gewählt werden, sondern er ist dann dem Querschnitt anzupassen, derart, dafs
man also beispielsweise bei einem quadratischen Querschnitt das Werkstück jedesmal um oo°,
bei einem sechseckigen jedesmal um 60 oder 120° dreht. Stellt der Querschnitt kein regelmäfsiges
Polygon dar, so erhalten die Walzen mehrere Arbeitsstellen und dementsprechend auch ebenso viel Abflachungen. Die Fig. 15
und 16 stellen im Querschnitt und Ansicht ein solches Walzenpaar zum Auswalzen eines prismatischen
Stabes von rechteckigem Querschnitt dar.
Die beiden Kalibrirungen A- der Walzen A
und B dienen zum Auswalzen des Stabes W in der hochkantigen Stellung seines Querschnitts
(Fig. 16). . Während die beiden Ab-
flachungen α einander zugekehrt sind, erfolgt
die Rückwärtsbewegung des Werkstückes und Drehung desselben um seine Längsachse um 900.
Der Stab liegt nunmehr flach und wird von den Kalibrirungen /c1 erfafst und bearbeitet,
bis die Abflachungen al beginnen, sich einander
zuzukehren. Während der Rückwärtsbewegung des Stabes wird derselbe wieder um 90 ° weiter gedreht. Fig. 17 zeigt die abgewickelte
Kalibrirung Ic1 und die Endquerschnitte derselben, wobei die zu walzenden Profile
punktirt angedeutet sind. Fig. 18 zeigt in Ansicht ein Walzwerk zum Auswalzen eines
flachen Stabes, dessen Kanten mit La'ngswulsten versehen sind. Auch hier besitzen die Walzend
und B' je zwei Kalibrirungen Ick1, welche
wiederum in den Fig. 19 und 20 abgewickelt, unter Beifügung ihrer Endquerschnitle dargestellt
sind. Bei unsymmetrischen Querschnitten, z. B. Fig. 21, können unter Umständen mehr
als zwei Arbeitsstellen erforderlich sein, auch kann bei solchen Querschnitten ein Rückwärtsdrehen
des Stabes nothwendig sein, anstatt dafs man den Stab nach jedem Auswalzen
immer in gleicher Richtung weiter dreht. Derartige Walzen mit mehreren Arbeitsstellen und
Abflachungen lassen sich im übrigen auch beim Auswalzen von cylindrischen Stäben zweckmäfsig
verwenden.
Um den Angriff der Walzen zuverlässiger zu machen, empfiehlt es sich unter Umständen,
die Arbeitsstellen mit zahnnrtigen .oder treppenförmigen Erhöhungen i, Fig. 15, auszustatten,
durch welche dann das Werkstück mit gröfserer Reibung erfafst und sicherer durch die Walzen
hindurchgezogen wird.
Das beschriebene Verfahren ist nun je nach
dem Zwecke, dem es dienen soll, noch mannigfacher Abänderungen fähig, von denen einige
bereits in der Einleitung angedeutet sind. Da die Walzen nur während eines Theiles ihrer
Drehung auf das Werkstück- einwirken, so ergiebt sich zunächst, dafs es keineswegs erforderlich
ist, dieselben ganze Umdrehungen ausführen zu lassen, sondern dafs man den
Walzen auch Kehrdrehungen geben, d. h. sie hin- und herschwingen lassen kann. Auch
hierbei kann man, wie vorhin beschrieben, die Walzen entweder nur bei der Vorwärtsbewegung
oder nur bei der Rückwärtsbewegung des Werkstückes auf dasselbe einwirken lassen.
Ein solches Walzwerk mit Kehrdrehungen der Walzen kann aber auch so eingerichtet sein,
dafs sowohl bei der Vorwärts- als auch bei der Rückwärtsbewegung des Werkstückes die
Walzen zum Angriff kommen, wodurch eine ; erheblich schnellere Arbeitsweise ermöglicht
wird. Diese Arbeitsweise wird durch die Fig. 22 bis 29 veranschaulicht. Der Vorgang
bei der Arbeitsstellung der Walzen am Beginn der Arbeit, Fig. 22, entspricht genau dem mit
Bezug auf Fig. 1 beschriebenen. Die im'Sinne
der Pfeile 1 und 2 sich drehenden Walzen A und B erfassen das im Sinne des Pfeiles 3 sich
vorbewegende Werkstück W. Sobald das Auswalzen beendet ist und die beiden Abflachungen α das Werkstück W freigeben,
Fig. 23, kommen die Walzen zum Stillstand und das Werkstück wird dann in der Richtung
des Pfeiles 11, geeignetenfalls unter gleichzeitiger
Drehung um seine Längsachse im Sinne des Pfeiles 5 so weit vorwärts bewegt, dafs es
in die punktirte Lage gelangt und die Walzen A und B bei der nun folgenden Rückdrehung
im Sinne der Pfeile 6 und 7 das Werkstück sofort an der dickeren Stelle erfassen und es
im Sinne des Pfeiles 12 zurückbewegen. Während demgemäfs vorhin die Walzen von der
dünneren nach der dickeren Stelle hin arbeiteten, beginnen sie jetzt in umgekehrter Richtung
thätig zu sein, bis sie in die Lage Fig. .24 gelangen, in der die Einwirkung der Walzen auf
das Werkstück aufhört und die Abflachungen a der Walzen eine Vorwärtsbewegung des Werk-Stückes
in Richtung des Pfeiles 13 (geeignetenfalls auch Drehung) gestatten, wie dies in
Fig. 24 punktirt angedeutet ist. In dieser Lage ist das Werkstück W zu. erneutem Angriff
durch die Walzen A und B bereit, wenn letztere ■ sich wieder im Sinne der Pfeile 1
und 2 drehen. Hierbei wird das Werkstück wieder nach Pfeil 3 vorwärts bewegt, so dafs
gegen Ende dieser Periode die Stellung Fig. 25 erreicht ist, in der wiederum eine. kleine Vorwärtsbewegung
und geeignetenfalls auch Drehung erfolgt, bis das Werkstück in die Arbeitsstellung
für den Angriff der Walze bei deren Drehung nach Pfeilen 6 und 7 gelangt ist. In dieser
Weise erfolgt das Auswalzen weiter, wie in den Fig. .26, 27'Und 28 in verschiedenen Stadien
des Verfahrens veranschaulicht ist, ohne dafs es einer weiteren Erklärung bedarf. Trägt man
wiederum die Wege, welche das Werkstück bei seinem Durchgang durch die Walzen ausführt,
in einer gebrochenen Linie auf, Fig. 29, so ergiebt sich wieder eine Pilgerschrittbewegung.
Der Deutlichkeit halber sind die einzelnen Theile der Vor- und Rückwärtsbewegung in
dieser Figur aus einander gezogen dargestellt, indessen werden in Wirklichkeit die Verschiebungen
13, 3 und 11 in einander übergehen,
bezw. unmittelbar einander folgen können, wenn sie in richtige Beziehung zur Kehrdrehung
der Walzen gebracht werden. Es entsteht also wiederum die einfache Pilgerschrittbewegung,
die sich nur dadurch von der mit Bezug auf Fig. 7 und 8 beschriebenen unterscheidet, dafs die Vorwärtsbewegung bei
je zwei Angriffen der Walzen um die Verschiebungen 11 und 13 vergröfsert ist, was
also, wie vorhin schon bemerkt,' ein erheblich schnelleres Auswalzen bedeutet.
Die Walzen brauchen hier keineswegs an den Stellen neben dem Kaliber (Fig. 12) als
volle Cylinder ausgeführt zu werden, sondern es genügt vollkommen, wenn man sie segmentf'örmig
herstellt, also die Cylinder nur so weit ausbildet, als sie bei den Kehrdrehungen auf
einander rollen. Obschon derartige Gebilde im strengen Sinne des Wortes nicht mehr
Walzen genannt werden' können, soll diese
Bezeichnung doch beibehalten werden, da die Bearbeitung des Werkstückes trotz der abweichenden
Form jener Gebilde doch durch eine wälzende Bewegung derselben erfolgt.
An Stelle von Walzen mit steigenden und concentrischen Kalibern und Abflachungen
können auch solche mit concentrischen Kalibern ohne Abflachungen benutzt werden, wenn man
dafür sorgt, dafs bei jedesmaligem Angriff der Walzen dieselben einander genähert bezw. von
einander entfernt werden. Dieses Verfahren ist besonders dann zweckmäfsig, wenn es sich
um das Auswalzen gröfserer Werkstücke handelt. Die Einstellung der Walzen wird vorteilhaft
durch hydraulische Cylinder mit Kolben vermittelt, welche die Lager der unteren Walzen
tragen, wie dies in den Fig. 30 bis 34 für ■ Walzen mit Kehrdrehungen zum Bearbeiten
einer Platte VF veranschaulicht ist. Arbeiten die Walzen A und B während der Vorwärts- ■
bewegung der Platte VF im Sinne des Pfeiles 3, Fig. 30, so senkt sich die untere Walze allmälig
etwas in Richtung des Pfeiles 14, indem der Kolben F jedes unteren Walzenlagers in
seinen Cylinder G eintritt. Die entgegengesetzte Bewegung im Sinne des Pfeiles 15, Fig. 31,
führt der Kolben F aus beim Angriff der Walzen während der Rückwärtsbewegung des
Werkstückes im Sinne des Pfeiles 12. Die Fig. 32 bis 34 zeigen den weiteren Portschritt
und die Beendigung des Auswalzens. Handelt es sich um das. Auswalzen oder Glätten von
Stäben mil kreisförmigem Querschnitt, so erhalten die Walzen Ovalkaliber, und es ist
natürlich auch stets nach jedem Angriff ein Drehen des Stabes um seine Längsachse erforderlich,
zu welchem Zwecke die Walzen so weit von einander entfernt werden müssen, dafs sie die freie Verschiebung und Drehung
des Stabes gestatten.
Auch Körper, deren Querschnitt ein regelmäfsiges
Polygon darstellt, können auf diese Weise ausgewalzt werden. Die beim Beginn
des Auswalzens erforderliche gröfsere Entfernung der Walzen von einander kann durch
Einstellung der oberen Walzenlager in der bekannten Weise mittelst Schraubenspindeln und
Rädergetriebe erzielt werden. Die Bewegung des Kolbens F wird durch die mittelst Accumulators
erzeugte Spannung der im Cylinder G eingeschlossenen Flüssigkeit erzielt, indessen
kann man auch die Lager der einen Walze durch ein mechanisches Getriebe, beispielsweise
einen von einem Excenter beeinflufsten Hebel oder mittelst Keilschubgetriebes, Fig. 35, bewegen , wobei die Keile D der beiden Lager
von einer Kurbelwelle aus hin- und herbewegt werden, was dann die wie ohne Weiteres
nach dem Vorhergesagten verständliche Wirkung hat, die untere Walze zu heben . und ihre
Senkung zu gestatten. Ebensogut wie die Unterwalze könnte auch die Oberwalze stellbar
gelagert sein und beim Auswalzen auf- und abgestellt werden, oder es konnten beide
Walzen gleichzeitig diese Verstellung erfahren.
Werden zwei oder mehrere Walzenpaare hinter einander angeordnet, so können entweder
die Achsen des einen Paares horizontal, die .des anderen vertical gelagert sein, wie dies
in Fig. 36 veranschaulicht wird, oder man lagert die Achsen beider Paare horizontal, wie
Fig. 37 zeigt Im ersteren Falle ist eine Drehung des Werkstückes überflüssig. Läfst
man, wie durch Pfeile in Fig. 37 angedeutet, das eine Walzenpaar A B während der Rückwärtsbewegung
des Werkstückes, das andere Walzenpaar A' B1 aber während der Vorwärtsbewegung
des Werkstückes arbeiten, so kann man den Walzen die Bewegung des Werkstückes allein überlassen, derart, dafs das
letztere von den Walzen allein hin- und hergeschoben wird. Die Drehung der Walzen
mufs hierbei derart geregelt werden, dafs das eine 'Walzenpaar das Werkstück freigiebt, sobald
das andere Walzenpaar zu wirken anfängt.
Zur Erzielung der Pilgerschrittbewegung wird die Vorwärtsbewegung des Werkstückes etwas
gröfser wie die Rückwärtsbewegung gewählt.
Selbstverständlich mufs bei dem Walzwerk, Fig. 37, in jedem Falle beim Hubwechsel eine
Drehung des Werkstückes eintreten, wenn dasselbe runden oder polygonalen Querschnitt
besitzt.
. Achnlich wie beim gewöhnlichen Stabwalzwerk können auch bei dem vorliegenden Walzwerk
mit pilgerschrittförmigcr Bewegung des Werkstückes auf derselben Walze mehrere Ka^
über neben einander angebracht werden, in
denen gleichzeitig oder-abwechselnd gearbeitet·
wird. Dabei ist es vorteilhaft;. die Arbeitsstelle
(/>", Fig. 15) des einen Kalibers neben der Abflachung oder Ruhestelle (ti, Fig. 15).
des benachbarten Kalibers anzuordnen, so dafs ein Stab bearbeitet wird, wenn der andere
während der Ruhepause zurückgeht.
Damit das Werkstück an allen Seiten seiner Längsachse stark ausfällt, ist erforderlich, dafs
gegen Ende jedes Angriffs die Entfernung der Walzenac'hsen von einander gleich grofs ist
bezw. die Kehrdrehungen stets einander gleich sind. Aendert man aber im Verlauf des Auswalzens
jene Entfernung allmälig, was z. B.
durch Drehung der Schraubenspindeln für die Einstellung der .Lager der Oberwalze erzielt
werden kann, so wird das Werkstück konisch bezw. konoidisch oder pyramidenförmig ausfallen.
Dieser Antrieb der Scbraubenspindeln bezw. ihres Triebwerks läfst sich leicht durch
ein Schaltgetriebe bewirken, das von der einen Walze oder sonstwie bethiitigt wird. Bei gleich
grofser Schaltung für jede Umdrehung der Walzen wird die äufsere Begrenzung des Werkstückes
kegelförmig werden bezw. bei polygonalem Querschnitt die Form einer abgestumpften
Pyramide erhalten. Aendert man hingegen die Gröfse der Schaltungen für jede
Umdrehung, so wird das Werkstück konoidisch bezw. curvenförmig begrenzt werden. Läfst
man die Walzen im Laufe des Walzens einander nähern, so wird das hintere Ende des
Werkstückes ,dünner als das vordere. Der entgegengesetzte Erfolg tritt ein, wenn man die
Walzen nach und nach von einander entfernt. Durch Verbindung beider Verfahren entsteht
ein Körper, der an den Enden dünner ist wie in der Mitte, also beispielsweise den Bedingungen
gleicher Festigkeit gegen Durchbiegungen entspricht. Es bietet keine Schwierigkeiten,
durch geeignete Steuerung der Schaltbewegungen für die Stellspindel der Walzen jede wünschenswerthe
Aenderung in den Querschnitten mit Bezug auf die Längsachse des Körpers
herbeizuführen. Das gleiche Verfahren kann auch bei Walzen mit Kehrdrehung benutzt
werden, jedoch kann man hier auch durch Veränderung der Kehrdrehung ähnliche Wirkungen
wie durch Verstellung der Walzen erzielen bezw. die Wirkung dieser Verstellung
unterstützen. Dies wird ohne Weiteres klar, wenn man überlegt, dafs die äufsere Begrenzung
des Werkstückes durch die Endstellungen jener Walzen, Fig. 28, bedingt wird. Aendert
man nun die Kehrdrehungen der W'alzen derart , dafs statt der engeren Stelle 0 der Kalibrirung
nach und nach die weiteren o1 gegen
Ende der einzelnen Angriffe auf das Werkstück einwirken, so wird eine allmälige Vergröfserung
des Querschnittes in der Längsrichtung des Werkstückes die Folge sein. In ähnlicher
Weise kann man auch eine Verkleinerung herbeiführen, indem man nach und nach
engere Stellen der Kalibrirung gegen Ende der einzelnen Angriffe der Walzen das Werkstück
beeinflussen läfst. Die Führung und Bewegung des Werkstückes wird in der Regel zum grofsen
TJieil unabhängig von den Walzen zum Bearbeiten
des Werkstückes erfolgen müssen. Bei der Bearbeitung von plattenförmigen Körpern
oder Blech kann man jedoch die Pilgerschrittbewegung allein durch die Walzen erzielen,
wenn man denselben concentrisehe Kaliber giebt und sie demgemäfs nach Fig. 30 bis 35
sich bewegen liifst. Die kleinen Verschiebungen μ und 13, Fig. 29, kommen dann
zum F'ortfall und man hat nur nöthig, die Walzen während der Vorwärtsbewegung des
Werkstückes sich etwas mehr drehen zu lassen als bei der Rückwärtsbewegung. Werden die
Walzen also beispielsweise durch eine Reversirdampfmaschine mit Zahnradübersetzung getrieben,- so wird die Umsteuerung der Maschine
so gehandhabt, dafs die Kraftmaschine jedesmal sich beispielsweise etwa viermal* vorwärts,
aber nur dreimal rückwärts dreht. Werden dann die Walzen mit genügender Kraft gegen das Werkstück geprefst, so dafs sie dasselbe
mittelst Reibung vor- und zurückbewegen, so ist keine weitere Vorrichtung zur Bewegung .
des Werkstückes erforderlich. Zur Führung desselben genügen dann die gewöhnlichen
Walzentische mit ebener Führungsfläche oder mit Führungsrollen. Anderenfalls ist dem
Werkstück eine entsprechende Verschiebung gemäfs der vorhin gegebenen Entwicklung
des Verfahrens zu ertheilen. Diese Verschiebung kann mit den verschiedensten Hülfsmitteln
verrichtet werden. Bei dem durch die Fig. 11 und 29 veranschaulichten Verfahren
kann z. B. die Vorwärtsbewegung des Werkstückes, welche erforderlich ist, um die Walzen
zum Angriff zu bringen, durch Vermittlung von Gewichten oder unter Umständen durch
Federn herbeigeführt werden. Am zuverlässigsten ist indessen eine gezwungene Bewegung
des Werkstückes, welche entweder durch vor und hinter den Arbeitswalzen gelagerte
Walzenpaare, oder durch Greifervorrichtungen erzielt werden kann. Bei der Anwendung
von Führungs-. und . Transportwalzenpaaren vor und hinter den Arbeitswalzen erhalten
erstere die erforderlichen Kehrdrehungen derart, dafs die gewünschte.Pilgerschrittbewegung
des Werkstückes eintritt. Die erforder- . liehe Drehung des letzteren kann hierbei gleichzeitig
durch entsprechende Schrägstellung der Führungswalzen erzielt werden.
Man kann auch die Drehung des Werkstückes während der Arbeitsperiode dadurch
selbsttätig herbeiführen, dafs man die Achsen der arbeitenden Walzen etwas windschief zu
einander stellt. Das Werkstück kann dann einfach ohne Drehung in der Ruhepause in die
Anfangslage gebracht werden, um dann wieder unter Drehung bearbeitet zu werden.
Verwickelter gestaltet sich die Führung und Bewegung des Werkstückes, vermittelst Greifervorrichtungen.
Die Fig. 38, 39 und 40 .zeigen eine solche Einrichtung in Läng*-, Vorder- und
Oberansicht. Das auszuwalzende Werkstück W besitzt rechteckigen Querschnitt und wird auf
beiden Seiten der WTalzen A und B von Greifern M und JV gefafst, welche in der Bewegungsrichtung
des Werkstückes durch an den Walzenständern S befestigte Führungen H
geführt werden. Jeder Greifer besteht aus einer unteren Backe' d und einer oberen
Backe / Die unteren Backen d sind an . beiden Enden mit Zapfend1 versehen, welche
, in den Führungen H gleiten. Die unteren
Backen beider Greifer M und. N sind ferner durch Stangen P mit einander verbunden,
<^> welche aufserhalb der Walzenständer S angeordnet
sind, derart, dafs ein starrer, aus den Theilen d und P zusammengesetzter Rahmen
entsteht. Diese unleren Backen d bilden die ■V Auflager für das Werkstück VK, und die
\ Zapfen dl der Backen des Greifers N sind
• mittelst Glieder g1 mit den Hebeln g der
·.- Welle g- verbunden, welche durch die Pleuelstange Ji von der . an der unteren Walze B
sitzenden Kurbel /21 hin- und herbewegt wer-
■ " . . den, Die obere Backe / führt sich an den mit der unteren Backe d fest verbundenen
rahmenförmigen Führungen tf2, Fig. 41, und
;· wird durch in letzteren angebrachte Federn c
; . . . ■ stets nach abwärts gedruckt, so dafs also das
.^ Werkstück W unter der Einwirkung dieser
• Federn c zwischen die beiden Backen d und/
geprefst wird und an der Hin- und Herbewegung der Greifer M und N theilnehmen
mufs. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, mufs indessen die Rückwärtsbewegung kleiner als die
; Vorwärtsbewegung des Werkstückes sein, und
es dürfen daher die Backen d und / das ; Werkstück nur wahrend eines gewissen Theiles
der Rückwärtsbewegung mitnehmen. Die Wirkung der Federn c mufs daher bei der Rückwärtsbewegung
zum Theil aufgehoben werden. Dies geschieht vermittelst der Daumenwellen /,
welche an den Zapfen dl und den Führungen dgelagert
und mit Daumen Z1, Fig. 41, versehen
φ sind, welche auf die an den unteren Enden
der mit den Backen / verbundenen Stangen/1 , angeordneten Rollen /" einwirken. Durch eine
Drehung der Welle / im Sinne des Pfeiles, Fig. 41, wird die obere Backe/ gehoben und
das Werkstück also freigegeben. Die Drehung der Welle / des Greifers N erfolgt durch Vermittelung
des mit der Welle verbundenen Hebels /'-, Fig."38, der mittelst Glieder Z3 mit
der Verlängerung Ji3 der Pleuelstange Ji verbunden
ist.
Durch die verschiedenen Stellungen der Pleuelstange /2 wird bei der Umdrehung der
Walze B der Hebel Z2 der Welle / in eine ungleichmäfsige Schwingung versetzt, wie dies
"Φ" aus dem Diagramm Fig. 42 für einige Haupt-
• lagen der Kurbel /21 ersichtlich ist. Die Daumen
Z1 sind nun so bemessen, dafs gegen
' Ende der Rückwärtsbewegung die obere Backe / des Greifers N gehoben wird, und
diese Bewegung der Welle I des Greifers N überträgt sich durch Arm Z1, Fig. 39, Stange Z5
und Arm Z0, Fig. 40, auf die Welle Z des Greifers M. Demgcmäfs wird das Werkstück
gleichzeitig von den beiden. Greifern los^
gelassen, so dafs es nur während eines Theiles der Rückwärtsbewegung der Greifer von diesen
mitgenommen wird. Dieses Anheben der oberen Backe / könnte auch durch schiefe
Ebenen p, Fig. 43, bewirkt werden, welche an den Führungen H stellbar befestigt werden
und auf welche die an den unteren Enden der Stangen / sitzenden Rollen /2 gegen Ende
der Rückwärtsbewegung der Greifer auflaufen. Die Fig. 44, 45 und 46 veranschaulichen in
Seitenansicht, Vorderansicht und Oberansicht ein Walzwerk zum Auswalzen von Körpern
mit kreisförmigen Querschnitten. Auch hier wird das Werkstück W auf beiden Seiten der
in den Ständern S gelagerten Walzen A und B erfafst und geführt, und zwar mittelst
der in den beiden durch Stangen P zu einem festen Rahmen mit einander verbundenen
Querstegen r, Fig. 46, drehbar gelagerten Greifer m. Die letzteren bestehen, wie die
Fig. 47 und 48 erkennen lassen, aus einem von einem hohlen Zapfen ausgehenden Rahmen
m\ in dem zwei Backen η gleiten, welche
durch Federn c gegen das Werkstück W geprefst werden und dasselbe mit einer gewissen
Kraft festhalten. Der Hohlzapfen jedes Greifers m ist mit einem Zahnrad r verbunden, in
das ein Zahnrad ί eingreift, dessen hohler Zapfen s1 gleichfalls im Quersteg t gelagert ist.
Innerhalb dieses hohlen Zapfens sl ist eine Hülse s-, Fig. 49 und 50, angeordnet, welche
auf der an den Führungen H befestigten Stange 11 gleitet, wenn die Querstege t durch
Vermittelung der einen Welle g-, schwingenden Hebel g, der Glieder gl und der Pleuelstange
/; von der Kurbel Z21 der unteren
Walze B ' hin- und herbewegt werden. Auf der Stange u, Fig. 46, ist eine schraubenförmige
Nuth z<> angeordnet, in die eine an der. Hülse s- sitzende Feder greift, derart, dafs
bei der Hin- und Herverschiebung der Hülse s~ die letztere auch eine Drehung erfährt. Diese
Drehung wird durch das an der Hülse s2 sitzende Sperrrad λ·3 und die an dem hohlen
Zapfen s1 sitzende Klinke s* auch auf den
Zapfen s! mit Zahnrad s und demnach durch
Rad r auch auf den ■ Greifer m übertragen. Je nachdem nun das Walzwerk nach Fig. 7
oder Fig. 11 arbeiten soll, erfolgt bei der Rückwärts- oder Vorwärtsbewegung des Werkstückes
eine gleichzeitige Drehung des letzteren, während die Klinke s* lose über die Zähne
des Rades ss hinweggleitet, wenn das Werkstück durch· die Walzen bearbeitet wird und
eine Drehung um die Längsachse nicht eintreten soll.
Die Vorwärtsbewegung des. aus den Querstegen t und den Stangen P gebildeten, das
Werkstück mittelst der Greifer m fassenden Rahmens ist hier ebenso grofs als die Rück-
Claims (6)
1. Verfahren zum Formgeben, Auswalzen und Kalibriren von stabförmigen Körpern,
Drähten, Platten oder Blechen, dadurch gekennzeichnet, dafs man dem Werkstück
bei seinem Durchgang zwischen die Walzen hindurch eine pilgerschrittförmige Bewegung
derart ertheilt, dafs das Werkstück absatzweise auf einem begrenzten Theil seiner
Länge bearbeitet wird und diese Arbeitsstelle in der Längsrichtung am Werkstück
fortschreitet.
2. Bei dem durch Anspruch !.gekennzeichneten
Formgeben, Auswalzen und Kalibriren von Körpern unter pilgerschrittförmiger Bewegung
des Werkstückes:
a) die Bearbeitung des Werkstückes während der Vorwärtsbewegung desselben;
b) die Bearbeitung des Werkstückes während der Rückwärtsbewegung desselben;
c) die Bearbeitung des Werkstückes sowohl während der Vorwärts- als auch
während der Rückwärtsbewegung desselben;
d) die Drehung des Werkstückes um seine Längsachse während der Arbeitszeit
oder' während derjenigen Zeit, innerhalb welcher eine bearbeitende
Einwirkung der Walzen auf das Werkstück nicht stattfindet.
3. Verfahren zum Formgeben, Auswalzen und Kalibriren von Körpern, deren Querschnitt
sich in der Richtung der Längsachse ändert, unter pilgerschrittförmiger Bewegung des
Werkstückes nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dafs man:
a) die Entfernung der Walzen im Verlauf der Arbeit allmälig ändert;
b) die Kehrdrehungen der mit steigendem oder fallendem Kaliber versehenen
Walzen derart allmälig ändert, dafs' nach und nach andere Stellen der
Kalibrirung auf das Werkstück einwirken.
4. Walzwerk zur Ausübung des durch Anspruch ι.. gekennzeichneten Verfahrens, bei
. welchem die periodische Einwirkung der Walzen auf das Werkstück erzielt wird:
a) durch periodisch gegenseitige Näherung und Entfernung der Walzen;
b) durch Walzen, deren Kaliber vortretende Theile für die Bearbeitung
■ des Werkstückes und zurücktretende Theile oder Abflachungen für die freie
Rückwärts- bezw. Vorwärtsbewegung des Werkstückes enthalten;
c) durch Walzen, deren Kaliber,auf den unter 4 b angeführten vortretenden
Theilen steigende bezw. fallende oder
: concentrische oder beide Theile enthalten.
5. Bei dem durch Anspruch 4. gekennzeichneten Walzwerk eine Einrichtung zur Führung
und Bewegung des Werkstückes, bestehend aus:vor und hinter dem Walzwerk angeordneten
Greifern, welche das Werkstück erfassen und mechanisch hin- und herbewegt
werden, wobei die Pilgerschrittbewegung des Werkstückes dadurch erzielt
wird, dafs die Backen der Greifer das Werkstück zeitweise loslassen oder das
. Werkstück unter, dem Einflufs der Walzen gegen die federnd angedrückten Backen
eine Verschiebung erleidet.
6. Bei dem durch Anspruch 4. gekennzeichneten Walzwerk die Anordnung von zwei oder
mehreren Walzenpaaren oder -Gruppen, die gleichzeitig oder abwechselnd das Werkstück
bearbeiten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE59052C true DE59052C (de) |
Family
ID=333299
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT59052D Expired - Lifetime DE59052C (de) | Verfahren und Walzwerk zum Formen und Kalibriren von stabförmigen Körpern und Platten mit pilgerschrittförmiger Bewegung des Werkstückes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE59052C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3225958A1 (de) * | 1982-06-24 | 1984-01-12 | Viktor Timofeevič Golovkin | Verfahren zur herstellung von mehrleiterkabeln und vorrichtungen zu dessen durchfuehrung |
DE4231213A1 (de) * | 1992-09-18 | 1994-03-24 | Benteler Werke Ag | Verfahren zum Herstellen eines durch Pressen oder Tiefziehen gefertigten Formkörpers |
-
0
- DE DENDAT59052D patent/DE59052C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3225958A1 (de) * | 1982-06-24 | 1984-01-12 | Viktor Timofeevič Golovkin | Verfahren zur herstellung von mehrleiterkabeln und vorrichtungen zu dessen durchfuehrung |
DE4231213A1 (de) * | 1992-09-18 | 1994-03-24 | Benteler Werke Ag | Verfahren zum Herstellen eines durch Pressen oder Tiefziehen gefertigten Formkörpers |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3428437C2 (de) | Vorrichtung zum Kaltwalzen von Rohrrohlingen (Pilgerschrittwalzwerk) | |
DE69121069T2 (de) | Biege-Formeinrichtung von Stangen und Verfahren zum Einbringen von Biegungen der hinteren Enden von Stangen | |
DE3601231A1 (de) | Verfahren zum automatischen biegen metallischer rohre und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
EP2289643B1 (de) | Vorrichtung zum Biegen länglicher Werkstücke | |
DE19717472A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Profilbiegen mit modularen Biegestationen | |
DE2840773A1 (de) | Halte- und fuehrungskorb fuer den dorn von kontinuierlichen walzwerken mit gehaltenem dorn | |
DE2531290C3 (de) | Verfahren zum Biegen von Kettengliedern und Kettengliedbiegemaschine zur Durchführung des Verfahrens | |
EP1731237A2 (de) | Blechbearbeitungsmaschine | |
DE58762C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Formen, Auswalzen und Kalibriren von Röhren und anderen Hohlkörpern | |
DE59052C (de) | Verfahren und Walzwerk zum Formen und Kalibriren von stabförmigen Körpern und Platten mit pilgerschrittförmiger Bewegung des Werkstückes | |
DE2246693A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum verjuengtwalzen von metall | |
DE2943960A1 (de) | Verfahren zur ausbildung von rohrbogen und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
CH653928A5 (de) | Verfahren zum biegen von profilblechen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens. | |
DE4103134A1 (de) | Einrichtung zum herstellen von gebogenen abschnitten an einem rohr, insbesondere zur herstellung einer rohrschlange | |
DE2932115C2 (de) | Richtmaschine | |
DE10214275A1 (de) | Biegemaschine für Profile und Rundrohre | |
DE1815027A1 (de) | Roll-Schmiedemaschine | |
DE4437212C2 (de) | Drückwalzmaschine | |
DE588961C (de) | Verfahren zur absatzweisen Herstellung von Rohren, Hohlkoerpern, Rinnen o. dgl. in grossen Laengen aus Blechstreifen | |
DE1627455C3 (de) | Transfereinrichtung zum schrittweisen Vorschub von Einzelwerkstücken | |
DE414790C (de) | Herstellung nahtloser Rohre | |
DE2110260C3 (de) | Einrichtung zum Biegen von Blech und dgl | |
DE634870C (de) | Verfahren zum Auswalzen von Stangen oder Rohren von kleinem Durchmesser in kaltem Zustande | |
CH634238A5 (de) | Verfahren und maschine zum fliessdruecken eines duennwandigeren naht- und falzlosen blech-rohrbogens aus einem kuerzeren und dickwandigeren rohrbogen-rohling. | |
DE1452867C (de) | Verstelleinrichtung an Blechrichtmaschinen für die Richtwalzenebenen in drei Freiheitsgraden |