DE1431248B - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Festlegen der Gliedmaßen eines auf einem Schleudersitz
mit Hilfe von lösbaren Sitzgurten angeschnallten Fliegers während des Schleudervorgangs, mit Beingurten
zum Festlegen der Beine, die mit den Sitzgurten in Verbindung stehen und mit diesen lösbar sind und die
durch wenigstens eine am Schleudersitz angebrachte Klemmverbindung laufen.
Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die Arme und Beine einer in einem Flugzeugschleudersitz
sitzenden Person während des Schleudervorgangs festzulegen. Hierbei soll der Flieger jedoch die Möglichkeit
haben, sich durch einen einzigen Handgriff von dem Schleudersitz befreien und mit Hilfe seines
Personenfallschirms die restliche Höhe zurücklegen zu können.
Es ist bereits bekannt (französische Patentschrift 1234 027), die Arme eines in einem Schleudersitz
sitzenden Fliegers während des Schleudervorgangs festzulegen. Die bekannte Vorrichtung hat jedoch den
Nachteil, daß nach dem Spannen der Spanngurte die Spannvorrichtung unabhängig von der Betätigung der
Sitzgurte gelöst werden muß. Die bekannte Vorrichtung arbeitet außerdem mit über Rollen laufenden
Kabeln, die leicht aus diesen herausspringen und sich dadurch verklemmen können, und enthält eine Vielzahl
von solchen Rollen und Kabeln oder Leinen, die einen großen Unsicherheitsfaktor darstellen und leicht
zu einem Versagen der Gesamtanordnung führen können.
Es ist auch bereits bekannt (USA.-Patentschrift 2 836 382), die Beingurte mit den Sitzgurten zu verbinden
und auf diese Weise die Beine des Fliegers an dem Sitz festzulegen. Aus dieser Anordnung ist jedoch
nicht ersichtlich, wie eine einfache und betriebssichere Festlegung des Fliegers auf seinem Sitz durch
die Arm- und Beingurte derart erfolgen kann, daß der Flieger mit einem einzigen Handgriff sämtliche
ihn mit dem Sitz verbindende Gurte lösen kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Verbindung der Beingurte mit den Sitzgurten
über Armgurte zum Festlegen der Arme herbeigeführt ist.
Vorteilhafterweise sind die Beingurte durch die Klemmvorrichtung am Sitz doppelt hindurchgeführt
und ihre freien Enden in die Armgurte eingehängt.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Beingurte mit den Armgurten einstückig
ausgebildet und durch ösen an den Beinen und an den Armen des Fliegers hindurchgeführt.
Nachstehend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt in perspektivischer Darstellung
F i g. 1 die Ansicht eines Fliegers, der auf einem Schleudersitz sitzt, wobei die Position von zwei Paar
Gurten der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu sehen ist,
F i g. 2 einen Ausschnitt aus der Anordnung nach Fig. 1, aus der die Lage eines Gurtpaares nach Auslösen
des Schleudersitzes hervorgeht,
F i g. 3 ähnlich wie F i g. 1 die zweite Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 4 ähnlich F i g. 2 einen Ausschnitt aus der zweiten Ausführungsform der Erfindung.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie sie in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist, werden
die Arme und Beine eines auf einem Schleudersitz sitzenden Fliegers während des Schleudervorgangs
durch zwei Gurtpaare gehalten. Ein Gurtpaar dient zum Halten des linken Armes und des linken Beines
des Fliegers, das zweite Gurtpaar dient zum Halten des rechten Armes und des rechten Beines.
Jedes Gurtpaar besteht aus einem Armgurt 1, der über eine Schlaufe 2 mit dem Unterarm 3 des Fliegers verbunden ist, und aus einem Beingurt 4, der mit dem nur teilweise dargestellten Schleudersitz 5 verbunden ist.
Jedes Gurtpaar besteht aus einem Armgurt 1, der über eine Schlaufe 2 mit dem Unterarm 3 des Fliegers verbunden ist, und aus einem Beingurt 4, der mit dem nur teilweise dargestellten Schleudersitz 5 verbunden ist.
ίο In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
erstreckt sich der Armgurt 1 normalerweise, d.h. vor dem Auslösen des Schleudersitzes und wie in
F i g. 1 gezeigt, von der Schlaufe 2 nach oben durch eine Führung 6 hindurch (die nachstehend genauer
beschrieben wird). Die Führung 6 ist auf der Fliegerkombination befestigt. Der Armgurt 1 verläuft weiter
in Richtung auf die entsprechende Schulter und dann nach unten durch eine weitere, auf der Kombination
befindliche Führung 7 in Richtung auf einen Schnell-
ao Verschluß 8 des Sitzanschnallgeschirrs. Der Schnellverschluß 8 ist im Bereich des Bauches des Fliegers
angeordnet.
In der Nähe des Schnellverschlusses 8 sind die Armgurte 1 durch je einen Ring 9 geführt, der seineras
seits das freie Ende des jeweiligen Beingurtes 4 bildet. Die Armgurte 1 enden in ösen 10, die über die an
den Endpunkten der Sitzgurte 11 des oberen Anschnallgeschirrs vorgesehenen Verschlußteile gelegt
sind. Diese Verschlußteile werden von dem Schnell-Verschluß 8 aufgenommen, um ein gleichzeitiges Lösen
der Armgurte 1 und der Sitzgurte 11 beim Bedienen des Schnellverschlusses 8 in der letzten Phase des
Schleudervorgangs zu gewährleisten.
Die Beingurte 4 erstrecken sich von den freien Enden 9 zwischen den Beinen des Fliegers hindurch
nach unten und laufen durch in Gehäusen angeordnete Klemmvorrichtungen 12. Von der Ausgangsseite
der Klemmvorrichtung 12 führen sie weiter nach unten um Scherstifte 13 herum, die am Boden des
Flugzeuges in Bügeln 14 gehalten sind, und verlaufen dann wieder nach oben bis zu zweiten Klemmvorrichtungen,
die ebenfalls in dem Gehäuse untergebracht sind. Von den zweiten Klemmvorrichtungen
erstreckt sich jeder Beingurt 4 durch eine Schlaufe 15, die etwas unterhalb des Knies auf die Fliegerkombination
genäht ist, und verläuft dann im wesentlichen horizontal weiter über die Vorderseite
des entsprechenden Beines unterhalb des Knies zu einem an dem Schleudersitz befestigten Beschlag 16.
Die Beschläge 16 verbinden die Beingurte 4 lösbar mit dem Sitz.
Die Führungen 6 und 7 bestehen entweder aus zwei Streifen, die entlang ihrer Kanten und mit der
Fliegerkombination vernäht sind, oder aus einem einzigen Streifen, der entlang seiner beiden Kanten mit
der Fliegerkombination vernäht ist. Auf diese Weise entsteht eine Röhre, die den entsprechenden Armgurt
1 umschließt, wobei jedoch die Nähte so ausgeführt sind, daß sie unter einer passenden Spannung
der Gurte reißen und dadurch die beiden Streifen voneinander oder den einzelnen Streifen von der
Fliegerkombination trennen, um den von ihnen geführten Haltegurt freizugeben. Die Führungen 6
und 7 können auch aus zwei selbstklebenden Samtstreifen gebildet sein, deren Kanten zur Bildung der
Röhre zusammengepreßt sind, wobei sich die Streifen ebenfalls trennen, wenn der Armgurt 1 unter einer
passenden Spannung steht. Auf diese Weise werden
die Armgurte 1 durch die Führungen auf der Fliegerkombination an solchen Stellen gehalten, wo sie die
erforderlichen Bewegungen der Arme des Fliegers nicht behindern.
Nach dem Auslösen der Schleudervorrichtung bewegt sich der Schleudersitz 5 von dem Flugzeug nach
oben und entfernt sich dadurch vom Boden des Flugzeuges, wodurch die Beingurte 4 durch die jeweiligen
ersten und zweiten Klemmvorrichtungen gezogen werden. Dabei ziehen die Beingurte 4 die Beine des
Fliegers nach hinten in eine Haltestellung an den Schleudersitz und gleichzeitig die Ringe 9 nach unten,
wie in F i g. 2 gezeigt.
Durch die Bewegung der freien Enden mit den •Ringen 9 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung werden
die Armgurte 1 unter Bildung von Schlaufen nach unten gezogen, wodurch sie aus den Führungen 6
und 7 herauskommen, so daß jeder Armgurt 1 entlang einer im wesentlichen geraden Linie von seinem
Ring 9 zu der entsprechenden Schlaufe 2 verläuft. Die
Länge der Armgurte 1 ist so gewählt, daß die Arme des Fliegers mit den Ellbogen in der Nähe der Knie
gehalten werden, wenn der Ring9 in der in Fig. 2
gezeigten Stellung ist.
Durch die weitere Aufwärtsbewegung des Schleudersitzes 5 wird der Scherstift 13 unter dem
Zug der Beingurte 4 abscheren, sobald die Gurte 1 und 4 die in F i g. 2 gezeigte Stellung erreicht haben.
In einer späteren Phase des Schleudervorgangs wird der Schnellverschluß 8 geöffnet, um den Flieger aus
seinem Sitz-Anschnallgeschirr und von den Armgurten 1 zu befreien, wobei gleichzeitig die Beingurte
4 aus den Beschlägen 16 gelöst werden, so daß der Flieger von dem Schleudersitz 5 befreit ist und
einen Fallschirmabsprung machen kann.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, dargestellt in den F i g. 3 und 4, besteht die Anschnallvorrichtung
aus zwei Haltegurten 20, von denen jeder durch eine eigene Öse geführt ist, die
beispielsweise aus einem Metallring 21 besteht, der an der Fliegerkombination in der Nähe des Ellbogens
befestigt ist. Die als Armgurte dienenden freien Enden 22, 23 der Haltegurte 20 erstrecken sich durch
^ λ Führungen 24 nach oben in Richtung auf die jeweils'' lige Schulter des Fliegers. Die freien Enden 22 jedes
Haltegurts 20 sind dann weiter zu dem Schnellverschluß 25 des Sitz-Anschnallgeschirrs geführt und
werden dort über an ihnen befestigte ösen 26 von den Verschlußteilen des jeweiligen Sitzgurts 27 des Anschnallgeschirrs
gehalten. Dadurch wird beim Betätigen des Schnellverschlusses 25 zusammen mit dem
Sitzgurt 27 das freie Ende 22 des Haltegurts 20 freigegeben. Die Führungen 24 werden in der gleichen
Weise wie die Führungen 6 und 7 der in den F i g. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsform durch zwei
Streifen gebildet.
Das andere längere Teil des Haltegurts 20 setzt sich von der Schulterseite der Führung 24 nach unten
zwischen die Beine des Fliegers fort und ist dann durch je eine öse 28 geführt, die ein Teil einer lösbaren Kupplung bildet, deren freies Ende 29 unterhalb
des Knies mit der Fliegerkombination vernäht ist. Jeder Haltegurt 20, der frei in der ihm zugeordneten
öse 26 geführt ist, ist über eine schnell lösbare, weiter unten näher beschriebene Kupplung 30
mit je einem Beingurt 31 verbunden, der durch eine auf der Vorderseite des Schleudersitzes angeordnete
Klemmvorrichtung 32 hindurch und bis zu einem im
Flugzeug angeordneten Beschlag geführt ist. Jeder dieser Beschläge besteht aus einem Bügel 33 und
einem Scherstift 34. Gegebenenfalls können auch feste Beschläge in Verbindung mit Sollbruchstellen in
jedem Spanngurt Verwendung finden.
Die schnell lösbare Kupplung 30 besteht aus einem runden Gehäuse, das mit dem entsprechenden
Beingurt 31 verbunden ist und ein Steckteil aufnimmt, das mit dem entsprechenden Haltegurt 20
ίο verbunden ist. Das Steckteil besteht aus einem runden
Körper, der in das Gehäuse einsteckbar ist, wobei das Gehäuse einen runden Flansch hat, der zwei
Rastklinken hält, die durch einen federbeaufschlagten Stößel nach außen gedrückt werden.
Das runde Teil des Steckteils enthält ein Mittelteil, an dem die Rastklinken gelagert sind und das entgegen
der Wirkung einer Druckfeder axial bewegbar ist, damit die Rastklinken von dem Flansch des Gehäuses
und durch dessen Nockenwirkung abgezogen
ao werden, so daß das Mittelteil mit dem runden Körper aus dem Gehäuse herausziehbar ist.
Bevor der Flieger seinen Platz auf dem Schleudersitz einnimmt, wird jeder Haltegurt 20 durch die ihm
zugeordnete Öse 21 und die Führung 24 gefädelt, während der Rest des Gurtes in einer nicht dargestellten
Tasche der Fliegerkombination verstaut wird. Wenn sich der Flieger dann im Flugzeug befindet
und auf dem Schleudersitz sitzt, werden die in den genannten Taschen verstauten Teile der Haltegurte
20 herausgenommen und ihre mit den Ösen 26 versehenen freien Enden 22 mit dem Schnellverschluß
25 des Sitz-Anschnallgeschirrs verbunden, wobei die an den Sitzgurten 27 des Anschnallgeschirrs
vorgesehenen Verschlußteile vor ihrem Einrasten in den Schnellverschluß 25 durch die ösen 26 der entsprechenden
Haltegurte 20 hindurchgesteckt werden. Das andere, längere Ende des Haltegurtes 20 wird
dann durch die entsprechende öse 28 hindurchgeführt und darauf mit dem ihm zugeordneten Beingurt
31 über die schnell lösbare Kupplung 30 verbunden. Wie auch in der Ausführungsform nach den
F i g. 1 und 2, sind die Haltegurte 20 genügend lang, um eine freie Bewegung der Beine und der Arme des
Fliegers zu gewährleisten.
Beim Abschießen des Schleudersitzes vom Flugzeug werden die Beingurte 31, die am Flugzeug befestigt
sind, dadurch gespannt, daß sich der Schleudersitz vom Flugzeug weg nach oben bewegt. Die Beingurte
31 werden somit durch die Klemmvorrichtungen 32 hindurchgezogen und ziehen ihrerseits die
Haltegurte 20 durch die Klemmvorrichtungen 32. Dadurch werden die Haltegurte 20 gespannt und reißen
die Führungen 24 auf, so daß die. Haltegurte 20, auf diese Weise aus den Führungen 24 befreit, direkt von
ihren Endpunkten an dem Schnellverschluß 25 zu der in der Nähe des Ellbogens am Arm angeordneten
Öse 21 verlaufen. Die Haltegurte 20 sind also nicht entlang der Schulter des Fliegers geführt. Ein weiteres
Spannen der Haltegurte 20 wird daher die Ellbogen des Fliegers in Richtung auf den Schnellverschluß 25
und an seinen Körper heranziehen. Durch das Spannen der Haltegurte 20 werden außerdem die an den
Beinen angeordneten Ösen 28 nach hinten in Richtung auf die Klemmvorrichtungen 32 gezogen, wodurch
die Beine des Fliegers ebenfalls nach hinten in eine der Vorderseite des Schleudersitzes benachbarte
Stellung gezogen werden. Bei einer vorherbestimmten Spannung scheren die Scherstifte 34 ab, die die Bein-
gurte 31 über die Bügel 33 mit dem Flugzeug verbinden, worauf die Klemmvorrichtungen 32 die dann in
den Haltegurten 20 vorhandene Spannung halten.
Durch die beiden oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung werden die Arme und
Beine des Fliegers sicher am Schleudersitz gehalten, so daß seine Verletzung durch Berührung von Flugzeugteilen
ausgeschlossen ist. Weil dabei aber die Arme des Fliegers in der Nähe der Ellbogen gehalten
werden und er somit noch eine beschränkte Bewegungsmöglichkeit für die Hände zur Bedienung von
Kontrolleinrichtungen hat, wie beispielsweise der Einrichtung zum Lösen des Anschnallgeschirrs, kann der
Flieger im Bedarfsfall jederzeit in den Ablauf der automatischen Funktion des Schleudersitzes eingreifen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Festlegen der Gliedmaßen eines auf einem Schleudersitz mit Hilfe von lösbaren
Sitzgurten angeschnallten Fliegers während des Schleudervorgangs, mit Beingurten zum Festlegen
der Beine, die mit den Sitzgurten in Verbindung stehen und mit diesen lösbar sind und
die durch wenigstens eine am Schleudersitz angebrachte Klemmverbindung laufen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung der Beingurte (4) mit den Sitzgurten (11) über Armgurte
(1) zum Festlegen der Arme herbeigeführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beingurte (4) durch die
, Klemmvorrichtung (12) am Sitz (5) doppelt hin-. durchgeführt und ihre freien Enden (9) in die
Anngurte (1) eingehängt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beingurte (31) mit den
Armgurten (23) einstückig ausgebildet und durch ösen (21,28) an den Beinen und Armen des
Fliegers hindurchgeführt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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