DE1924652C3 - Vorrichtung zum Trennen einer Person von einem Schleudersitz - Google Patents
Vorrichtung zum Trennen einer Person von einem SchleudersitzInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen einer Person von einem Schleudersitz,
nachdem dieser aus einem Flugzeug herausgeschleudert wurde, mit einer Lösevorrichtung zum Lösen des
Anschnallgurtes und mit einer am Flugzeug und am Schleudersitz befestigten Fangleine zum Abfangen des
Schleudersitzes nach dem Herausschleudern in einer vorgegebenen Stellung. &°
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lösevorrichtung für den Anschnallgurt mit
dem Schleudersitz und mit der Fangleine verbunden ist, die die Lösevorrichtung beim Straffwerden betätigt.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die 6S
Fangleine im Augenblick des Straffwerdens, d. h. unmittelbar vor der ruckartigen Abbremsung des Schleudersitzes
die Lösevorrichtung betätigt. Die Person bewegt sich mit der Endgeschwindigkeit des herausgeschleuderten
Sitzes weiter, während dieser abgefangen wird. Da die Person bis zu diesem Augenblick auf dem Sitz
angeschnallt bleibt, können nötigenfalls Stabilisierungsmaßnahmen vorgenommen werden, um den Sitz, wenn
er herausgeschleudert wird, zu stabilisieren, wenn er seine Endlage erreicht. Derartige Stabilisierungsmaßnahmen
gefährden die Person nicht, weil diese auf dem Schleudersitz noch angeschnallt ist.
Aus der US-PS 33 56 320 ist zwar eine Vorrichtung bekannt, bei der die Person auf dem Schleudersitz angeschnallt
bleibt, bis nach Erreichen eines vorgegebenen Abstands vom Flugzeug eine Lösevorrichtung betätigt
wird, die die Person aus dem Sitz schleudert. Da dieser Schleudersitz nicht abgefangen wird, genügt es
nicht, die Anschnallgurte zu lösen, sondern die Person
muß vom Schleudersitz wegkatapultiert werden, weil nur so ein Trennen vom Sitz möglich ist, da dieser
ebenfalls weiterfliegt. Die dazu nötige Katapuliervorrichtung auf dem Sitz ist aufwendiger als eine in ihrem
Aufbau verhältnismäßig einfache Lösevorrichtung für den Anschnallgurt. Außerdem besteht keine Möglichkeit,
den herausgeschleuderten Sitz zu stabilisieren, weil sich dieser im freien Flug vom Flugzeug weg bewegt
Bei dieser Vorrichtung wird eine grundsätzlich andere Maßnahme zum Trennen der Person vom
Schleudersitz angewandt, nämlich eine am Sitz vorgesehene Katapultiervorrichtung, während bei der Erfindung
die Trennung von Sitz und Person dadurch erfolgt, daß der Sitz ruckartig abgefangen wird, während
die Person von diesem Augenblick an ihre Bahn frei fortsetzt.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigt
F i g. 1 eine halb schematische Seitenansicht einer Trennvorrichtung, wobei Teile der Vorrichtung in den
entsprechenden Stellungen gezeigt sind, die eingenommen werden, sofort nachdem der Sitz herausgeschleudert
wurde,
F i g. 2 eine halb schematische Rückansicht des Sitzes der Fig. 1,
F i g. 3 und 4 Ansichten entsprechend den F i g. 1 bzw. 2, welche die Vorrichtung jedoch in einem Stadium
unmittelbar nach einer abrupten Abbremsung des Sitzes zeigen,
F i g. 5 eine teilweise Rückansicht des Sitzes gemäß den F i g. 1 bis 4, wobei der Übersichtlichkeit wegen
Teile weggebrochen sind,
F i g. 6 eine Teilseitenansicht des Sitzes, wobei der
Übersichtlichkeit wegen Teile weggebrochen sind,
F i g. 7 eine Vorderansicht, wobei der Übersichtlich
keit wegen Teile weggebrochen sind, mit einer Befesti gungsvorrichtung für die Einschnürleinen gemäß der
F i g. 1 bis 6 an dem Flugzeug,
F i g. 8 eine Vorderansicht der Einschnürvorrichtuni für das Kabel, welche in der Vorrichtung gemäß der
F i g. 1 bis 6 verwendet wird,
F i g. 9 eine Ansicht ähnlich derjenigen der F i g. 1 welche eine weitere Ausführungsform der Erfindung
zeigt,
F i g. 10 eine Ansicht, ähnlich derjenigen der F i g. 3
welche die Vorrichtung der F i g. 9 zeigt und
F i g. 11 eine halb schematische Seitenansicht, welchi
noch eine weitere Ausführungsform der vorliegendei Erfindung veranschaulicht.
In den F i g. 1 bis 8 ist eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung gezeigt, welche bei einem mittels Rakete betriebenen Schleudersitz angewendet wird,
der mit einer Gleitleinen- und Brems-Stibilisierungsvorrichtung
ausgerüstet ist Der Schleudersitz ist allgemein mit 1 bezeichnet und mit einem Katapult 2 und
zumindest mit einer Abschußrakete 3 versehen. Ein Anschnallgurt 4 ist vorgesehen und mit einer üblichen
Drei-Punkt-Lösevorrichtung 5 versehen, um den Anschnallgurt 4 freizugeben, so daß er nicht mehr die auf
dem Sitz 1 befindliche Person M festhält. Der Schleudersitz 1 ist in dem Cockpit C des Flugzeuges A
befestigt (F ig. 1).
Die Gleitleinen- und Bremsvorrichtung weist zwei Bremsanordnungen 6 (Fig. 1 und 6) auf, von denen
jede unterhalb des Schleudersitzes 1 an verschiedenen Seiten desselben befestigt ist und die einen Stabilisierungseffekt
auf den Schleudersitz 1 bewirken. Die Fangleine besteht aus zwei gleichen Nylon- oder äquivalenten,
elastischen Strängen 12, die gleiche Länge haben und die mit einem Ende mittels einer Klammer 10
an dem Flugzeug befestigt sind und aus dem Fangleinenkabel 15. Die beiden Stränge 12 der Fangleine werden
zunächst in den entsprechenden Beuteln 13 verstaut, welche starr mit dem Schleudersitz 1 vermittels
der Klammern 14 (F i g. 6) verbunden sind.
Die freien Endteile Stränge 12 der Fangleine erstrekken sich von den Beuteln 13 zur Befestigung jedes einzelnen
zu einem unterschiedlichen Ende des Fangleinenkabels 15. Wie im einzelnen in F i g. 8 gezeigt, wird
diese Befestigung mittels eines Schergliedes 16 bewerkstelligt, welches zwei Seitenplatten 17 aufweist, die mittels
Stiften oder Nieten 18, von denen einer abscherbar ist, miteinander verbunden sind. Die Endteile 12a des
entsprechenden Stranges 12 der Fangleine sind um einen der Stifte 18 befestigt, und der andere Stift 18
führt durch die ausgerichteten öffnungen in den Enden eines Bügels 19, der mit einem Teil versehen ist, welcher
gleitbar mit einer Kugel 20 in Eingriff steht, die starr auf dem entsprechenden Ende des Kabels 15 befestigt
ist. Die Befestigung des anderen Stranges 12 an dem anderen Ende des Fangleinenkabels 15 wird in
genau der gleichen Weise, wie zuvor beschrieben, bewerkstelligt. Das Fangleinenkabel 15 führt aufeinanderfolgend
durch eine erste Führungsbuchse 21, eine Hebefestigungsklammer 22, eine abscherbare Halterung
23 einer Befestigungsklammer 24 und durch eine zweite Führungsbuchse 21. Die Anschlagkugeln 25
werden auf das Fangleinenkabel 15 gezogen, und zwar jede zwischen eine andere der Führungsburhsen 21 und
das entsprechende Ende des Fangleinenkabels 15. Das Fangleinenkabel 15 kann jede metallische Konstruktion
haben, solange es Zugkräften widersteht, die während des Betriebes der Vorrichtung auftreten und solange
es höchst flexibel ist.
Wie in den F i g. 5 und 6 gezeigt, erstrecken sich die Führungsbuchsen 21 durch im Abstand angeordnete,
parallele Glieder 26, welche einen Teil des Bodens des Schleudersitzes 1 bilden, und sie erstrecken sich quer zu
diesem bis unmittelbar vor die Rückenlehne. Die Führungsbuchsen 21 werden durch Muttern 27, welche mit
den Gewindeendteilen der Führungsbuchsen 21 zusammenwirken, starr in ihrer Stellung befestigt. Betrachtet
man die Sitzfläche, welche eine Bezugsebene darstellt, so befinden sich die beiden Führungsbuchsen 21 paral-IeI
zueinander und in aufrechter Lage. Die Hebelbefestigungsklammer 22 ist drehbar am freien Ende eines
Betätigungshebels 28 befestigt, der an der Sitzrückenlehne mittels eines Stutzens 29 (F i g. 5) zur drehbaren
Bewegung um eine Achse befestigt ist, die sich in einer Linie befindet, die sich in der Mitte zwischen und parallel
zu den beiden Führungsbuchsen 21 erstreckt. Der Betätigungshebel 28 kann aus einer anfänglichen Stellung,
die in durchgezogenen Linien in F i g. 5 dargestellt ist, in eine betätigte Stellung, die in gebrochenen
Linien in F i g. 5 dargestellt ist, gedreht werden. Die Befestigungsklammer 24 ist starr auf einem der Seitenglieder
der Rücklehne des Schleudersitzes 1 befestigt und ragt nach innen zu der Mitte der Rückenlehne des
Schleudersitzes 1, wie dies in F i g. 5 gezeigt ist. Befindet sich der Betätigungshebel 28 in seiner ursprünglichen
Stellung, so befindet sich das freie Ende desselben, und daher die Hebelbefestigungsklammer 22 in der
Nähe der abscherbaren Halterung 23 der Befestigungsklammer 24. Unter diesen Umständen erstreckt sich
das Fangleinenkabel 15 durch eine der Führungsbuchsen 2!, welche näher zu der Befestigungsklammer 24
ist, dann durch die abscherbare Halterung 23 dieser Befestigungsklammer 24, danach durch die Hebelbefestigungsklammer
22, die vom Betätigungshebel 28 getragen wird, und dann durch die andere Führungsbuchse
21. Angenommen, daß sich der Sitz in einer normalerweise aufrechten Stellung befindet, so hängen die beiden
Endteile des Fangleinenkabels 15, welche die Anschlagkugeln 25, die Haken 19 und die Scherglieder 16
tragen, von den Führungsbuchsen 21 herab.
Durch die Kombination des Katapults 2 und der Abschußrakete 3 wird ein Schleuderimpuls ermöglicht, der
ausreicht, um sicherzustellen, daß der Schleudersitz 1 aus dem Flugzeug über eine Strecke abgeschossen
wird, welche beträchtlich größer als die tatsächliche Länge der Fangleine ist. Demzufolge wird die Fangleine,
nachdem das Herausschleudern und Abschießen des Sitzes vorgenommen wurde, straff, wie dies in den
F i g. 3 und 4 veranschaulicht ist. Wenn die Fangleine einen völlig angespannten Zustand erreicht, so üben
ihre beiden Stränge 12 gleiche Abzugskräfte auf die beiden Endteile des Fangleinenkabels 15 aus, so daß
dieses durch die Führungsbuchsen 21 herausgezogen wird. Durch dieses Herausziehen wird eine Abscherkraft
auf die abscherbare Halterung 23 der Befestigungsklammer 24 ausgeübt, so daß das Fangleinenkabel
15 von der Befestigungsklammer 24 befreit wird Während des fortgesetzten Herausziehens des Fangleinenkabels
15 wird bewirkt, daß der Betätigungshebel 28 im Uhrzeigergegensinn so lange geschwenkt wird
bis er die in gebrochenen Linien in F i g. 5 gezeigt« Stellung erreicht, und parallel zu den Buchsen 21 ausge
richtet ist. Die Hebelbefestigungsklammer 22, welche zur Befestigung des Fangleinenkabels 15 an dem Beta
tigungshebel 28 dient, ist nicht abscherbar. Demzufolg< wird die Einschnür-Fangleine völlig angespannt unc
übt eine Kraft auf den Schleudersitz 1 aus, die durcl· den Betätigungshebel 28 übertragen wird, so daß dei
Schleudersitz 1 schnell abgebremst wird. Die Scherglie der 16 sind so konstruiert, daß sie einer Kraft einei
solchen Stärke widerstehen, die ausreicht, um die ge wünschte, schnelle Abbremsung des Sitzes herbeizufüh
ren. Die durch die Abschußrakete 3 entwickelte Schub kraft ist jedoch in dieser Beziehung übermäßig, und dl·
Scherglieder 16 scheren ab, wodurch der Schleuderst 1 von dem Flugzeug befreit wird, sobald er in geeigne
ter Weise abgebremst wurde, um eine zwangläufig Trennung des Schleudersitzes 1 von der Person zu si
ehern.
Der Betätigungshebel 28 ist in Wirkungsverbindun
mit dem Zug-Löse-Stift der Drei-Punkt-Trennstelle 5 der Lösevorrichtung. Die Anordnung ist so getroffen,
daß, so lange sich der Betätigungshebel 28 in seiner ursprünglichen Stellung befindet, wie dies in durchgezogenen
Linien in F i g. 5 dargestellt ist, keine Abzugskraft auf den Lösestift der Drei-Punkt-Trennstelle 5
ausgeübt wird, so daß dementsprechend der Anschnallgurt 4 wirksam bleibt, um die auf dem Schleudersitz 1
sitzende Person M zu befestigen. Wird jedoch der Betätigungshebel
28 in die in gebrochenen Linien in F i g. 5 dargestellte, betätigte Stellung geschwenkt, so
wird diese Bewegung auf den Lösestift übertragen, um ihn herauszuziehen, wodurch die Drei-Punkt-Trennstelle
5 den Anschnallgurt 4 löst, so daß die Person M frei ist, ihren vorgesehenen Flug forzusetzen, sobald der
Schleudersitz 1 abrupt durch die Wirkung der Fangleine t2 gebremst wurde. Da ein Abfangen des Sitzes
zwangläufig so lange nicht erfolgen kann, bis der Betätigungshebel 28 seine endgültige, betätigte Stellung erreicht,
wird die Lösung des Anschnallgurtes 4 beendet, gerade bevor das abrupte Fangen erfolgt.
Die Stränge 12 der Fangleine und das Fangleinenkabel 15 haben eine solche Länge, daß ihre tatsächliche
Länge beträchtlich größer als die tatsächliche Länge der Gleitleine 11 ist. Demzufolge bewirkt die Fangleine
eine abrupte Abbremsung des Schleudersitzes 1, wodurch sich eine zwangläufige Trennung des Schleudersitzes
1 von der Person ergibt, unmittelbar nachdem die Gleitleine 11 durch die Bremsanordnungen 6 geschlüpft
ist. Die Einschnürung erfolgt deshalb zu einer Zeit, wenn der Sitz durch die Gleitleinen- und Bremsvorrichtung
völlig stabilisiert ist, die Gleitleine 11 jedoch frei
ist, um nicht in den Fangvorgang einzugreifen.
Wie in F i g. 7 veranschaulicht, ist die Klammer 10 mit einem befestigten Teil 30 versehen, welches an den
Quer-Rahmengliedern 31, 32 des Flugzeuges mittels
Bolzen 33 befestigt ist. Das Klammerteil 30 ist mit zwei im Abstand befindlichen aufrecht stehenden Ohren 34
versehen. Ein schwenkbares Teil 35 der Befestigungsklammer weist im Abstand angeordnete Schenkel 36
auf, die je gleitbar auf der Außenseite eines der anderen Ohren 34 angeordnet sind. Ein Haltestift 37 erstreckt
sich durch die ausgerichteten öffnungen in den Ohren 34 und den Schenkeln 36, so daß die Klammerteile
35 relativ zu dem befestigten Teil 30 um die durch den Stift 37 vorgesehene Achse gedreht werden kann.
Das Klammerteil 35 ist im allgemeinen A-förmig in Draufsicht, und die Gleitlelne sowie die Einschnürleine
bilden Schleifen rundherum, wie dies veranschaulicht ist. Demzufolge dient die Klammer 10 dazu, sowohl die
Gleitleine als auch die Fangleine an dem Boden des Cockpits sicher zu verankern.
In der gerade zuvor beschriebenen Ausführungsform
dient die Verwendung einer Fangleine mit zwei Strängen 12 und dem flexiblen Fangleinenkabel 15 nicht nur
dazu, den Betätigungshebel 28 in einfacher und abhängiger Weise zu betätigen, um den Anschnallgurt zu lösen,
sondern auch dazu, eine Redundanz bezüglich des Fangvorganges zu ermöglichen. Es wird bemerkt, daß
die durch die Führungsbuchsen 21 dargestellten Bohrungen kleiner als der Durchmesser der Anschlagkugeln
25 sind, so daß keine der Anschlagkugeln 25 nach oben durch ihre entsprechende, angrenzende Führungsbuchse
21 gleiten kann. Sollte daher einer der beiden Stränge 12 der Fangleine zufällig abgetrennt werden,
was absehbarerweise während des Herausziehens des Sitzes aus dem Cockpit vorkommen könnte, so
wird der verbleibende Strang 12 ein abruptes Abfangen des Schleudersitzes 1 bewirken. Bei dieser Ausführungsform
sind die Scherglieder 16 dafür vorgesehen, sicherzustellen, daß der Schleudersitz 1 von der Fangleine
befreit wird, nachdem das Abfangen erfolgt ist.
Diese Befreiung des Sitzes ist wünschenswert, wenn die Trennvorrichtung z. B. in Verbindung mit einem Flugzeug
verwendet wird, welches zwei Seite an Seite oder sonst nahe beieinander befindliche Schleudersitze trägt.
Bei einem solchen Flugzeug könnte das Herausschleudem nur eines der beiden Schleudersitze gewünscht
sein, wobei die den anderen Sitz einnehmende Person im Flugzeug verbleibt, um zu versuchen, den Flug des
Flugzeuges fortzusetzen, und es würde daher unerwünscht sein, den herausgeschleuderten Sitz mit dem
Flugzeug durch die Fangleine noch in Verbindung zu halten, wenn der andere Sitz und die darauf sitzende
Person sich noch in dem Flugzeug befinden.
Bei der in den F i g.9 und 10 veranschaulichten Ausführungsform ist der Schleudersitz 51 mit einem Haltegurt
54 versehen, welcher eine Trennstelle 55 aufweist, die durch eine pyrotechnische Vorrichtung 55a betätigt
wird.
Die Fangleine 62 besteht aus zwei Nylon- oder äquivalenten Strängen, die je an einem Ende an dem Cockpitboden
mit einer Klammer 60 befestigt sind. An einer Stelle 65, nahe den anderen Enden der beiden Stränge
der Fangleine 62 sind die Stränge sicher in einer solchen Weise miteinander verbunden, daß ein Schlüpfen
eines Stranges relativ zu dem anderen vermieden wird.
Hinter der Stelle 65 ist das Teil 62a des einen der beiden Fangleinen-Stränge 62 beträchtlich kürzer als das
Teil 626 des anderen Stranges. Das kürzere Teil 62a erstreckt sich direkt zu der Abfeuerungsvorrichtung
der pyrotechnischen Vorrichtung 55a, und dient deshalb als Abzugsleine, um die Vorrichtung 55a zu zünden,
wenn die Fangleine 62 so weit ausgezogen ist, daß die Abzugsleine 62a angespannt wird. Das längere Teil
62b ist direkt an dem Schleudersitz 51 befestigt. Demzufolge wird, trotzdem das Teil der Fangleine 62 zwisehen
der Stelle 65 und der Klammer 60 völlig herausgezogen worden ist, das längere Endteil 62b, welches
die gesamte wirksame Länge der Fangleine 62 bestimmt, so lange nicht angespannt, bis durch die Anspannung
der Abzugsleine 62a der pyrotechnischen Vorrichtung 55a gezündet und die Person M von dem
Schleudersitz 51 befreit wurde.
Bei dieser Ausführungsform ist der Schleudersitz 52 mit keiner Stabilisiervorrichtung versehen. Daher beträgt
die gesamte, wirksame Länge der Fangleine etwa 8 bis 12 Fuß, um ein sofortiges Abfangen de:
Schleudersitzes 51 ganz am Anfang seiner Bewegung von dem Flugzeug weg zu erreichen, bevor sich Störmomente
entwickeln können. Bei der für dieses frühe Abfangen konstruierten Vorrichtung ist es erwünscht
den Fangvorgang zu beenden, um die Bewegung de; Schleudersitzes 51 völlig zu stoppen und sicherzustel
len, daß der Maximalraum zwischen der Person unc
dem Schleudersitz 52 auf Grund des Fangvorganges er halten wird. Bei der Vorrichtung gemäß dieser Ausfüh
rungsform werden keine Scherelemente zwischen der
Schleudersitz 51 und dem Flugzeug verwendet; der Sit wird durch die Fangleine 62 völlig gestoppt und festge
halten. Gemäß dieser Ausführungsform ist es besor ders wichtig, eine elastische, dehnbare Nylon- oder dei
gleichen Fangleine 62 zu verwenden, da die Ausdel nung der Fangleine 62 während der abrupten Abbren
sung des Schleudersitzes 51 von einem Zusammenzi hen derselben gefolgt ist, wodurch der Schleudersitz ί
aus einer Stellung, in welcher die Trennung der Person von dem Sitz 51 erfolgte, »zurückschnappt«. Ein solcher
Vorgang verstärkt die Zwangsläufigkeit der Trennung von Person und Sitz.
F i g. 11 veranschaulicht eine Vorrichtung, die im allgemeinen
derjenigen der F i g. 9 und 10 ähnlich ist, außer daß das Fangen des Schleudersitzes 71 in dem
Flugzeug erfolgt, während der Schleudersitz 71 immer noch mit seinen Abstütz- und Rihrungsschienen in Eingriff
steht. Bei dieser Ausführungsform wird der Schleudersitz 71 in dem Cockpit C des Flugzeuges A
mittels eines Paares von Abstütz- und Führungsschienen 71a, getragen. So kann der Schleudersitz mit Läufern
71b ausgerüstet sein, die gleitbar in die Schienen 71a eingreifen, um den Schleudersitz 71 in seiner installierten
Stellung sicher abzustützen und ihn gleitbar entlang der Schienen während des Herausschleuderns zu
führen. Der Schleudersitz 71 ist mit einem (nicht veranschaulichten) Katapult versehen, verwendet jedoch keine
Abschußraketen.
Der Schleudersitz 71 ist ferner mit einem Haltegurt 74 versehen, welcher eine Trennstelle 75 besitzt, die
mittels einer pyrotechnischen Vorrichtung 75a betätigt wird.
Bei dem in Fig. 11 veranschaulichten Ausführungsbeispiel
besteht die Fangleine 82 aus zwei Nylonsträngen, die je an einem Ende an dem Cockpitboden durch
die Klammer 80 befestigt sind. Die Stränge sind an einer Stelle 85 in der Nähe ihrer anderen Enden sicher
aneinander befestigt. Hinter der Stelle 85 ist ein kürzeres Endteil 82a von einem der beiden Stränge anfänglich
mit der pyrotechnischen Vorrichtung 75a verbunden und dient als Abzugsleine, um die pyrotechnische
Vorrichtung 75a zu zünden. Das längere Endteil 82b des anderen Stranges ist direkt an dem Schleudersitz
71 befestigt. Bei dieser Ausführungsform ist die Fangleine 82 relativ kurz, und ihre Länge ist so getroffen,
daß, obwohl die gleiche allgemeine Folge der Vorgänge wie bei der Ausführungsform gemäß der F i g. 9 und
10 eintritt, sowohl die Zündung der pyrotechnischen Vorrichtung 75a als auch das Fangen des Schleudersitzes
71 stattfindet, wenn der Schleudersitz 71 nur eine so kurze Strecke des Bodens überquert hat, daß die
Läufer 716 immer noch mit den Schienen 71a in Eingriff stehen. So ist die tatsächliche Länge der Fangleine
82 deutlich kürzer als die Länge der Schienen 71a.
Das Fangen des Sitzes 71 innerhalb des Cockpits des Flugzeuges, jedoch nach dem Lösen der Trennstelle 75
auf Grund der Betätigung der pyrotechnischen Vorrichtung 75a sieht die gewünschte Trennung von Sitz
und Person auf Grund des starken Schleuderimpulses vor, der durch das Katapult ermöglicht wird. So setzt
die Person M des Sitzes ihre Bewegung entlang der Schleuderbahn fort, wie dies in F i g. 11 gezeigt ist, wobei
der Schleuderimpuls, der von dem üblichen Katapult vorgesehen wird, angemessen ist, um diese Bewegung
der Person M so lange fortzusetzen, bis der Fallschirm der Person frei von Störungen durch das Flugzeug
geöffnet werden kann.
Bei allen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Fangleine entweder dazu verwendet
werden, den Sitz völlig zu arretieren, wodurch eine maximale Sitz-zu-Mann-Geschwindigkeitsdifferenz geschaffen
wird oder um die Fahrt des Sitzes auf eine Geschwindigkeit herabzusetzen, die erheblich weniger
als die Geschwindigkeit der Person beträgt. Im allgemeinen sollte das Ausmaß des Abfangens so getroffen
sein, daß eine relative Trenngeschwindigkeit von Sitz und Person von zumindest 15 Fuß pro Sekunde vorgesehen
ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Trennen einer Person von einem Schleudersitz, nachdem dieser aus einem
Flugzeug herausgeschleudert wurde, mit einer Lösevorrichtung zum Lösen des Anschnallgurtes und
mit einer am Flugzeug und am Schleudersitz befestigten Fangleine zum Abfangen des Schleudersitzes
nach dem Herausschleudern in einer vorgegebenen Stellung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösevorrichtung (5, 2»; 55, 54a; 75, 75a) für den Anschnallgurt (4,54, 74) mit dem Schleudersitz
(1,51, 71) und mit der Fangleine (12,15; 62; 82) verbunden
ist, die die Lösevorrichtung beim Straffwerden betätigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösevorrichtung einen drehbar am
Schleudersitz (1) gelagerten Betätigungshebel (28) aufweist, dessen eines Ende mit der Fangleine (12,
15) verbunden ist, daß die Fangleine durch mindestens eine Führungsbuchse (21) geführt ist, die mit
dem Betätigungshebel in seiner Auslösestellung fluchtet, und daß die Fangleine in der Ruhestellung
des Betätigungshebels von einer abscherbaren Haiterung
(23) gehalten wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangleine (Is2,15) als Schlaufe ausgeführt
ist, die durch eine Führungsbuchse (21) zum Betätigungshebel (28) durch die abscherbare Halterung
(23) und durch eine zweite Führungsbuchse (21) zurückgeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangleine (12, 62, 82) als
Doppelleine ausgeführt ist, deren beide Enden am Flugzeug befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß die Fangleine (62, 82) an einer Stelle (65, 85) im Abstand vom Befestigungspunkt am
Schleudersitz (51, 71) mit einer Abzugsleine (62a, 82a) verbunden ist, die die Leisevorrichtung (55a, 55;
75a, 75) betätigt und kürzer ist als die Länge (626, 826) der Fangleine zwischen dieser Stelle (65, 85)
und dem Befestigungspunkt am Schleudersitz.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösevorrichtung durch eine pyrotechnische
Vorrichtung (55a 75a) betätigt wird, die durch die Abzugsleine (62a, 8i2a) gezündet wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US72894568A | 1968-05-14 | 1968-05-14 | |
US72894568 | 1968-05-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1924652A1 DE1924652A1 (de) | 1971-11-18 |
DE1924652B2 DE1924652B2 (de) | 1975-09-11 |
DE1924652C3 true DE1924652C3 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=
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