DE1427926A1 - Verfahren zum Vermeiden von kopfseitigen Anwalzungen des Walzgutes in kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenwalzstrassen - Google Patents

Description

Verfahren zum Vermeiden von kopfseitigen Jinwalzunge£ des Walzgutes in kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenwalzstraßen

Die vorliegende Erfindung "bezieht sich auf ein Verfahren zum Vermeiden von kopfseitigen Anwalzungen des Walzgutes in kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenwalzstraßen.

Bei solchen Kontistraßen tritt das Problem auf, daß das Walzgut beim Eintreten in das letzte Gerüst Querschnittsverzerrungen, z.B_e seitliche Anwalzungen bei Rundmaterial, erleidet, welche außerhalb der zulässigen Toleranzgrenzen liegen. Dieses ist dadurch bedingt, daß beim Eintritt des Walzgutes die Drehzahl des Walzmotors infolge der Belastung vermindert wird, wodurch das durchlaufende Gut nicht ausreichend verformt wird. Man versucht, diese Schwierigkeit üblicherweise dadurch zu vermeiden, daß der beim Anstechen zwangsläufig entstehende Drehzahleinbruch möglichst kurzzeitig durch Regelmaßnahmen wieder beseitigt wird, wobei der Walzenmotor wieder die vor dem Anstich eingestellte Drehzahl annimmt. Dieses Verfahren hat. bei den heute üblichen hohen Walzgeschwindigkeiten den Nachteil, daß auch bei einem kurzzeitigen Regelvorgang mehrere Meter des Materials unbrauchbar werden und als Schrott anfallen. So entsteht z.B. beim Walzen eines Fertigstabmaterials von 60 mm Durchmesser und bei einer Walzgeschwindigkeit von 4 m/sec eine kopfseitige Anwalzung von 1,6 m Länge längs des Stabes, die außerhalb der Toleranzgrenzen liegt·

Die vorliegende Erfindung vermeidet die genannten Nachteile der bekannten Verfahren dadurch, daß der zu erwartende Drehzahleinbruch als Drehzahlerhöhung vor dem Anstich des Walzstabes vorgegeben wird und damit die Le er lauf dreh zahl n-^ um diesen Betrag über der erforderlichen Walzdrehzahl n™· liegt und, daß vom Zeitpunkt des Anstiches an die erhöhte Leerlaufdrehzahl n-^ mit Unterstützung des natürlichen Lastmomentes, hervorgerufen durch den Walzstab, vorzugsweise schwingungsfrei auf die normale Walzendrehzahl n^ bei vorgegebener Walzgeschwindigkeit heruntergeregelt wird. Da die Walzen nicht wieder auf die Drehzahl vor dem Anstich beschleunigt zu werden

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brauchen, entfällt die Zeit zum Hochregeln. Die erforderliche Walzdrehzahl wird somit in einem Bruchteil der ^eit erreicht, die nach dem alten Verfahren erforderlich war.

Es hat sich gezeigt, daß unter Zugrundelegung des obigen Beispiels die Anwalzungen auf etwa 10 cm am Kopfende des Stabes beschränkt bleiben. Da diese Anfangslängen' ohnehin mittels der Schopfschere abgeschnitten werden, ergibt sich praktisch kein effektiver zusätzlicher Abfall, wie er in erheblichem Umfang bei den bekannten Verfahren auftritt. Es genügt hierzu, die Leerlaufdrehzahl vor dem Anstichvorgang etwa 2 bis 3 % über die Drehzahl hinaus zu erhöhen, die sich bei der vorgegebenen Walzgeschwindigkeit ergibt.

Eine Schaltung zur Durchführung der erfindungsgemäßen Regelung von der hohen Drehzahl vor dem Anstich auf die eingestellte niedrigere Drehzahl beim Walzvorgang ist in den anliegenden Figuren veranschaulicht, die ebenfalls die Verhältnisse angeben, die bei den bekannten Walzverfahren vorliegen.

Die.vorliegende Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in den Figuren veranschaulicht.

Fig. 1 veranschaulicht ein Drehzahl— und Strom-Zeit-Diagramm, welches sich bei den bekannten Walzverfahren ergibt,

Fig. 2 veranschaulicht ein Drehzahl- und Strom-Zeit-Diagramm, wie es sich beim erfindungsgemäßen Verfahren ergibt,

Fig. 3 veranschaulicht schematisch eine Regelschaltung zur Erzielung eines Drehzahl-Diagramms gemäß Fig. Ί.

Bei den üblichen Drehzahl- und Stromzeit-Diagrammen, wie sie bei den bekannten Walzverfahren vorliegen, setzt sich die gesamte Ausregelzeit t,, zusammen aus der Zeit t2,in der die Walzdrehzahl n^ abfällt und der ^eit t,, in der die Drehzahl der Walzen wieder auf den ursprünglichen Wert angehoben wird.

Bei dem erfindungsgemäßen Walzverfahren wird der zu erwartende Drehzahleinbruch als Drehzahlerhöhung vorgegeben* Die Walzdrehzahl η™ wird bereits nach der Zeit t_o erreicht. Die Zeit t-, zum Hochregeln entfällt. Damit wird die erforderliche Drehzahl n«r in. einem Bruchteil der nach dem alten Verfahren erforderlichen ²©it erreicht*

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Von einem in der Motorleitung vorgesehenen Gleichstromwandler (diese Teile sind der Vereinfachung halber nicht veranschaulicht), sind die drei Leitungen L1, L2, LJ abgezweigt, und arbeiten auf eine Gleichrichteranordnung G, die ihrerseits ausgangsseitig eine einstellbare Gleichspannung liefert, die mittels des Potentiometers P eingestellt werden kann. Zwischen der Potentiometerklemme Kl und dem Bezugspunkt M ergibt sich dann eine Spannung, welche den Zeitpunkt des Regeleinsatzes während des Stromanstiegs im Walzmotor bestimmt. Diese Spannung wird auf einen Meßtrigger T gegeben, der über ein Zeitglied Z1 und einen Speicher S1 mit nachgeschaltetem Verstärker V ein Relais schaltet, dessen Kontakt K eine Sollwertänderung vom Leerlaufsollwert So^, auf dem Walzdrehsollwert SOp über einen veränderlichen Widerstand W1 bewirkt« Beim Abfallen des Stromes auf den tfert des Leerlaufstromes schaltet der Trigger T über das ^zeitglied Z2 einen zweiten Speicher S2, der den ersten Speicher S1 löscht, Jfiin drittes ^eitglied Z3 löscht den Speicher S2, womit die Anlage wieder ihren Ausgangszustand erreicht hat·

Anspruch

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Claims (1)

1. Anspruch

   Verfahren zum Vermeiden von kopfseitigen Anwalzungen des
   Walzgutes in kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenwalzstraßen, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der
   Walzen, vorzugsweise des letzten Gerüstes, vor dem Anstich
   oberhalb der beim eigentlichen Walzvorgang angegebenen Drehzahl liegt, und daß vom Zeitpunkt des Anstiches an die erhöhte Drehzahl, vorzugsweise schwingungsfrei, auf die normale Walzendrehzahl bei vorgegebener Walzgeschwindigkeit heruntergeregelt wird«.