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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schnittregistereinstellung
bei einer Rollenrotationsdruckmaschine und eine Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens.
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Die
DE 199 36 291 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Bestimmung der Schnittlagen von Teilbahnen einer
längsgeschnittenen
Bedruckstoffbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine, in der die
Teilbahnen zu Strängen
zusammengeführt,
an einem Trichter gefalzt und schließlich durch einen Messerzylinder quergeschnitten
werden. Dabei werden die geschnittenen einzelnen Bahnen als Teilbahnen
und die nach dem Trichter zusammengeführten Teilbahnen als Stränge bezeichnet.
Die ermittelten Schnittlagen werden zur Regelung des Schnittregisters
verwendet, wobei für
jede Teilbahn ein eigener Regelkreis und zusätzlich ein äußerer Regelkreis für den bereits gefalzten
Strang vorgesehen ist. Dadurch soll es ermöglicht werden, die Schnittlagen
aller Teilbahnen des gefalzten Stranges jeweils auf einem gewünschten
Wert zu halten.
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Eine
solche Regelung mit Kaskadenstruktur ist aufwändig und erfordert insbesondere
den Einsatz einer großen
Anzahl von Sensoren zur Erfassung der Istwerte der Schnittlage an
den einzelnen Teilbahnen sowie am gefalzten Strang. Dies ist nicht
nur kostspielig, sondern mit der Anzahl eingesetzter Sensoren steigt
auch die Ausfallwahrscheinlichkeit der Schnittregisterregelung,
da Ausfälle
automatisierter Systeme im allgemeinen zum weitaus überwiegenden
Teil durch Sensorausfälle
verursacht werden.
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Daher
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zur Schnittregistereinstellung
bei einer Rollenrotationsdruckmaschine anzugeben, durch das der
Schnittregisterfehler, d.h. die Abweichung der Schnittlage von einem
vorgegebe nen Sollwert, auf möglichst
einfache, kostengünstige
und zuverlässige
Weise minimiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 und 11 angegeben.
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Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass bei konstanter Betriebsgeschwindigkeit
einer Druckmaschine die Schnittlage nahezu konstant bleibt und daher
für eine
vorgegebene Geschwindigkeit bereits mit einer statischen Einstellung
des Schnittregisters, also ohne einen Regelkreis, eine ausreichende
Genauigkeit der Schnittlage erzielt werden kann. Jedoch tritt bei
Geschwindigkeitsänderungen,
also insbesondere beim Hochfahren von der Einrichtgeschwindigkeit
auf die Fortdruckgeschwindigkeit und beim Zurückfahren auf die Einrichtgeschwindigkeit
im Zuge des Auslaufens des Druckbetriebes ein vergleichsweise großer dynamischer Schnittregisterfehler
auf. Dieser dynamische Schnittregisterfehler weist aber für einen
vorgegebenen Zeitverlauf der Betriebsgeschwindigkeit einen charakteristischen
Zeitverlauf auf, der bei ansonsten gleichbleibenden Betriebsparametern
der Druckmaschine gut reproduzierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird daher
einer vorbestimmten Geschwindigkeitsfunktion, die eine von einem
vorbestimmten Anfangswert ausgehende zeitliche Variation der Betriebsgeschwindigkeit
der Druckmaschine beschreibt, eine Schnittregisterfunktion, die
eine zeitliche Variation des Einstellwertes des Schnittregisters
beschreibt, zugeordnet. Bei einer Variation der Betriebsgeschwindigkeit
der Druckmaschine gemäß der vorbestimmten
Geschwindigkeitsfunktion wird der Einstellwert des Schnittregisters fortlaufend
zeitsynchron gemäß der zugeordneten Schnittregisterfunktion
verändert.
Dabei ist die Schnittregisterfunktion empirisch so gewählt, dass sie
einer Änderung
des Istwertes der Schnittlage infolge der Änderung der Betriebsgeschwindigkeit
entgegenwirkt.
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Unter
der Annahme, dass eine Druckmaschine in Bezug auf das Schnittregister
ein näherungsweise
lineares System darstellt, kann als Schnittregisterfunktion der
negative Wert einer Funktion verwendet werden, welche die zeitliche
Variation des Istwertes der Schnittlage gegenüber dem bei dem vorbestimmten
Anfangswert der Betriebsgeschwindigkeit der Druckmaschine vorliegenden
Wert für
den Fall beschreibt, dass eine Variation der Betriebsgeschwindigkeit
gemäß der vorbestimmten
Geschwindigkeitsfunktion unter Konstanthaltung des Einstellwertes
des Schnittregisters erfolgt.
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Eine
solche Funktion kann durch Messungen ermittelt werden, d.h. indem
die Betriebsgeschwindigkeit gemäß der für den realen
Betrieb interessierenden Geschwindigkeitsfunktion verändert und
dabei der Istwert der Schnittlage bei konstanter Schnittregistereinstellung
durch Messungen, entweder manuell anhand entnommener Probeexemplare
oder sensorisch anhand geeigneter Marken auf dem Bedruckstoff, gemessen
wird. Zur Vereinfachung kann dann als Schnittregisterfunktion eine
mathematische Näherungsfunktion
für den
messtechnisch ermittelten Verlauf verwendet werden.
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Dabei
ist es vorteilhaft, zumindest einen Teil der Parameter einer solchen
Näherungsfunktion
in einem Speicher so abzulegen, dass sie dem Bediener der Druckmaschine
angezeigt und von ihm manuell verändert werden können, um
die Möglichkeit zu
schaffen, dass beim Auftreten einer Drift der Schnittlage im Verlauf
aufeinanderfolgender Druckprozesse eine geeignete Anpassung der
Schnittregisterfunktion vorgenommen werden kann. Die Verwendung
einer mathematischen Näherungsfunktion, deren
Gestalt durch einige wenige einstellbare Parameter variiert werden
kann, ist in dieser Hinsicht von großem Vorteil.
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Für den realen
Druckbetrieb ist es typisch, dass eine Variation der Betriebsgeschwindigkeit
nicht unregelmäßig oder
willkürlich
verläuft,
sondern dass sich der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeit in verschiedene
charakteristische Abschnitte untergliedert. Diesen Abschnitten sind
dann auch charakteristische Abschnitte der Schnittregisterfunktion
zugeordnet.
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Insbesondere
geht eine reale Geschwindigkeitsfunktion in der Regel von einer
Phase konstanter Anfangsgeschwindigkeit aus, auf die nacheinander ein
Anstieg der Geschwindigkeit mit konstanter Anstiegsrate, eine Konstanz
der Geschwindigkeit über ein
Intervall variabler Länge
aber vorbestimmter Mindestlänge,
und ein Abfall der Geschwindigkeit mit konstanter Abfallrate folgt.
Eine Phase konstanter Endgeschwindigkeit schließt im allgemeinen die Geschwindigkeitsfunktion
ab.
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In
diesem Fall hat die zugehörige
Schnittregisterfunktion während
der konstanten Anfangsphase der Geschwindigkeitsfunktion einen konstanten ersten
Wert. Während
der konstanten Phase höherer Geschwindigkeit
erreicht sie einen konstanten zweiten Wert. In der Anstiegsphase
der Geschwindigkeit weist sie einen gekrümmten Verlauf auf, der ein
den konstanten zweiten Wert betragsmäßig übersteigendes Maximum enthalten
kann. Dies ergibt sich aus einer charakteristischen Überhöhung des
Schnittregisterfehlers, die bei einem linearen Anstieg der Geschwindigkeit
im Falle konstanter Schnittregistereinstellung zu beobachten ist.
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Die
zu der zuvor beschriebenen Geschwindigkeitsfunktion gehörige Schnittregisterfunktion,
die während
der konstanten Anfangsphase der Geschwindigkeitsfunktion einen konstanten
ersten Wert hat, erreicht nicht nur während der konstanten Phase höherer Geschwindigkeit
einen konstanten zweiten Wert, sondern auch während der konstanten Endphase
der Geschwindigkeit einen konstanten dritten Wert. In der Phase
abfallender Geschwindigkeit zwischen dem konstanten zweiten Wert
und dem konstanten dritten Wert verläuft sie dann näherungsweise
linear.
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Wenn
eine Druckmaschine über
mehrere Einstellorgane zur Schnittregistereinstellung verfügt, wie
es bei Zeitungsdruckmaschinen der Fall ist, in denen mehrere gleichzeitig
bedruckte Bahnen zu einem einzigen Produkt zusammengeführt werden,
so kann jedem dieser Einstellorgane eine individuelle Schnittregisterfunktion zugeordnet
werden, um unterschiedliche Wirkungen einer Geschwindigkeitsänderung der
Maschine infolge unterschiedlicher Bahnführungen und Weglängen der
einzelnen Bahnen bzw. der daraus durch Längsschnitt und Falzung entstehenden
Teilbahnen und Stränge
im Rahmen des Möglichen
auszugleichen.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine Vorrichtung benötigt,
die einen Speicher zur Speicherung mindestens einer Schnittregisterfunktion
und eine Eingangsschnittstelle zum Empfang eines von der Betriebsgeschwindigkeit
der Druckmaschine abgeleiteten Signals sowie eine Ausgangsschnittstelle
zur Abgabe mindestens eines auf eine Schnittregistereinstellung
der Druckmaschine einwirkenden Signals aufweist. Wenn das an der
Eingangsschnittstelle anliegende Signal eine Variation der Betriebsgeschwindigkeit
der Druckmaschine gemäß einer
vorbestimmten Geschwindigkeitsfunktion, der die Schnittregisterfunktion
zugeordnet ist, anzeigt, gibt die Vorrichtung mindestens ein Signal
ab, welches den Einstellwert des Schnittregisters fortlaufend zeitsynchron
zu der Geschwindigkeitsfunktion gemäß der zugeordneten Schnittregisterfunktion
verändert.
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Um
eine einfache manuelle Anpassung des Verlaufes der Schnittregisterfunktion
zu ermöglichen, sollte
diese in dem Speicher in Form einer mathematischen Näherungsfunktion
für eine
durch Messungen ermittelte Funktion abgelegt sein, und es werden eine
Anzeigeeinheit zur Anzeige zumindest eines Teils der Parameter der
Näherungsfunktion
und eine Eingabeeinheit zur manuellen Veränderung der Parameter benötigt.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Druckmaschine mit zwei Druckeinheiten,
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2 den
zeitlichen Verlauf der Betriebsgeschwindigkeit, des Schnittregisterfehlers
und der Schnittregistereinstellung, und
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3 den
zeitlichen Verlauf der Schnittregistereinstellung in Form einer
Näherungskurve.
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Zunächst soll
anhand 1 ein kurzer Überblick über den
Weg eines Bedruckstoffes in einer Druckmaschine gegeben werden,
soweit er für
die vorliegende Erfindung von Bedeutung ist. Wie 1 zeigt,
weist eine Druckmaschine üblicherweise
mehrere Druckeinheiten auf, in denen jeweils eine Bedruckstoffbahn
bedruckt wird. In 1 ist zur Vereinfachung nur
die in der Druckeinheit 1 bedruckte Bahn 2 nach
dem Verlassen der Druckeinheit 1 dargestellt.
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Diese
Bahn 2 wird wie die von den anderen Druckeinheiten kommenden
Bahnen zunächst
in zwei Teilbahnen 3 längsgeschnitten.
Von den Teilbahnen 3 wird in einer Wendeeinheit 4 eine
gewendet, bevor die beiden Teilbahnen 3 mit von anderen Druckeinheiten
kommenden, nicht dargestellten Teilbahnen zu einem Strang 5 zusammengeführt werden und
dieser an einem Trichter 6 gefalzt wird. Durch die Falzung
am Trichter 6 wird der Strang 5 um 90° gedreht
und läuft
dann zu einem Messerzylinder 7, wo er in einzelne Abschnitte
quergeschnitten wird. Dabei muss die Position des Schnittes auf
die Lage des Druckbildes abgestimmt sein, um in Längsrichtung einen
gleichbleibenden, vorbestimmten Abstand des Druckbildes von den
Schnittkanten einzuhalten.
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Um
das Schnittregister, d.h. die Schnittlage in Bezug auf das Druckbild,
einzustellen, können
die Bahn 2 oder die Teilbahnen 3 sowie ggf. zusätzlich der
Strang 5 über
linear quer zur Transportrichtung verschiebbare Walzen geführt sein,
mit deren Hilfe die von der Druckeinheit 1 bis zum Messerzylinder 7 zu
durchlaufende Weglänge
gezielt variiert werden kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Drehzahl
der Druckzylinder der Druckeinheit 1 zu verstellen, um
bei gleichbleibender Weglänge
von der Druckeinheit 1 zum Messerzylinder 7 das
Druckbild gegen über
der Schnittlage zu verschieben. Letzteres hat den Vorteil, dass
keine zusätzlichen
Stellelemente für
das Schnittregister benötigt
werden. Die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt aber
nicht davon ab, mit welcher Art von Stellelementen die Schnittregistereinstellung
realisiert ist.
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Wenn
für das
Schnittregister kein geschlossener Regelkreis mit entsprechenden
Sensoren entlang des Weges von der Druckeinheit 1 zum Messerzylinder 7 vorgesehen
ist, dann wird das Schnittregister vom Bediener der Druckmaschine
manuell beim Einrichten der Maschine für den Druckbetrieb eingestellt,
wozu üblicherweise
Messungen an Probeexemplaren des fertigen Druckproduktes vorgenommen
werden. Die Schnittregistereinstellung wird in der passenden Richtung
verändert,
bis die gewünschte
Schnittlage erzielt ist.
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Im
Einrichtbetrieb läuft
eine Druckmaschine üblicherweise
mit relativ niedriger Geschwindigkeit, um den Anfall an Makulatur
gering zu halten. Ist die Maschine eingerichtet, so wird die Geschwindigkeit bis
auf die Fortdruckgeschwindigkeit der Maschine erhöht, wobei
diese Erhöhung
nicht sprunghaft erfolgen kann, sondern kontinuierlich mit üblicherweise konstanter,
durch die elektronische Steuerung der Maschine fest vorgegebener
Anstiegsrate erfolgt. Diesen Zeitverlauf der Betriebsgeschwindigkeit
einer Druckmaschine gibt in 2 die gestrichelte
Kurve 8 wieder, wobei die Phase konstanter Einrichtgeschwindigkeit
mit A und die Phase linearen Geschwindigkeitsanstiegs mit B gekennzeichnet
ist. Die Skalierung beider Achsen ist in 2 linear.
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Ist
die Fortdruckgeschwindigkeit erreicht, so wird sie in einer Phase
C beibehalten, bis eine vorgesehene Anzahl von Druckprodukten hergestellt
ist. Diese Phase C ist in 2 gegenüber dem
realen Druckbetrieb stark verkürzt
dargestellt. Anschließend wird
die Geschwindigkeit in einer Phase D wiederum mit einer konstanten,
durch die elektronische Steuerung der Maschine fest vorgegebenen
Abfallrate reduziert, bis eine vorgegebene Endgeschwindigkeit, die üblicherweise
der Einrichtgeschwindigkeit entspricht, und damit die letzte Betriebsphase
E erreicht ist.
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Wird
die Schnittregistereinstellung bei der Einrichtgeschwindigkeit vorgenommen
und dann während
der vorausgehend beschriebenen Variation der Geschwindigkeit während der
Phasen B bis E beibehalten, so ergibt sich ein Schnittregisterfehler, d.h.
eine Abweichung der Schnittlage von ihrem Sollwert, wie ihn die
Kurve 9 in 2 zeigt. Auch hinsichtlich des
Schnittregisters ist die Skalierung in 2 linear.
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Solange
die Einrichtgeschwindigkeit noch nicht verlassen wurde, liegt der
Schnittregisterfehler nahezu bei Null, d.h. es sind in der Phase
A nur geringfügige
Schwankungen der Kurve 9 nahe bei der Nullage feststellbar.
Während
des Anstiegs der Geschwindigkeit in der Phase B steigt der Schnittregisterfehler
stark an, wobei sein Zeitverlauf deutlich nichtlinear ist und sich
mit zunehmender Anstiegsdauer trotz gleichbleibender Anstiegsrate
der Geschwindigkeit deutlich abflacht.
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Beim Übergang
des Geschwindigkeitsanstiegs in die Phase C konstanter Fortdruckgeschwindigkeit
sinkt der Schnittregisterfehler nahezu abrupt um ein gewisses Maß unter
den am Ende der Phase B erreichten Wert ab und bleibt dann während der Phase
C abgesehen von geringfügigen
Schwankungen, die mit denjenigen der Phase A vergleichbar sind,
nahezu konstant. Wie zuvor erwähnt,
ist die Phase C in 2 stark verkürzt dargestellt, was aber angesichts
der annähernden
Konstanz des Schnittregisterfehlers in dieser Phase für das Verständnis der Erfindung
keine Rolle spielt.
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Wird
die Geschwindigkeit in der Phase D ausgehend vom konstanten Wert
der Phase C mit einer konstanten Abfallrate reduziert, so fällt der Schnittregisterfehler
ebenfalls ab, jedoch nicht etwa umgekehrt zu seinem Verlauf beim
Geschwindigkeitsanstieg, sondern wesentlich schneller. Dabei wird
sogar die Nulllinie unterschritten und der Schnittregisterfehler
erreicht am Ende der Phase D einen negati ven Wert, der betragsmäßig in der
gleichen Größenordnung
liegt wie der annähernd
konstante positive Wert in der Phase C. In erster Näherung kann
der Verlauf des Schnittregisterfehlers in der Phase D als linear
betrachtet werden.
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Wenn
die Geschwindigkeit ihren Endwert erreicht hat und in der Phase
E wieder konstant gehalten wird, dann ist zunächst ein abrupter betragsmäßiger Rückgang des
Schnittregisterfehlers zu beobachten, der anschließend wieder
nahezu konstant auf einem jetzt negativen Wert verharrt. Dies gilt
auch dann, wenn die Endgeschwindigkeit der Anfangsgeschwindigkeit
entspricht. Die Druckmaschine ist also in Bezug auf den Schnittregisterfehler
ein zeitvariantes System.
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Die
Grundidee der Erfindung geht davon aus, dass der Schnittregisterfehler,
der in der Phase A vom Bediener der Maschine auf den Wert Null eingestellt
wurde, dadurch kompensiert, d.h. annähernd auf dem Wert Null gehalten
werden kann, dass während
des Durchlaufens eines vorgegebenen zeitlichen Verlaufes der Maschinengeschwindigkeit
die Schnittregistereinstellung gezielt variiert wird, und zwar gemäß dem negativen
Wert der zuvor empirisch ermittelten Kurve 9. Diese Spiegelung
der Kurve 9 an der Zeitachse ist in 2 als Kurve 10 dargestellt.
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Da
die Kurve 9 zweifellos gewissen stochastischen Schwankungen
unterliegt, wäre
es nicht sinnvoll, zur Kompensation des Schnittregisterfehlers tatsächlich die
negative gemessene Kurve 10 zu verwenden. Vielmehr läßt sich
die Kurve 10 relativ genau mit einer mathematischen Näherungsfunktion beschreiben,
wobei diese entsprechend der Untergliederung der Kurven 8 und 9 in
klar unterscheidbare Abschnitte ebenfalls abschnittweise definiert
sein muss.
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In 2 ist
eine solche Näherungsfunktion beispielhaft
als Kurve 11 eingezeichnet. Diese Näherungsfunktion 11 ist
in der Phase A gleich Null, hat in der Phase B und am Anfang der
Phase C einen gekrümmten
Verlauf, der innerhalb der Phase B ein betragsmäßiges Maximum aufweist. Er
kann jeweils durch ein beispielsweise kubisches Polynom mit guter
Genauigkeit angenähert
werden. Im Verlauf der Phase C geht er in einen konstanten Wert über, der im
realen Druckbetrieb im Vergleich zum gekrümmten Anfangsbereich dieser
Phase relativ lange andauert. In der Phase D verläuft die
Näherungsfunktion 11 linear,
wobei sie das Vorzeichen wechselt. Mit Beginn der Phase E geht sie
wieder zu einem konstanten Wert über,
der so lange wie nötig
beibehalten wird.
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In 2 sind
rein beispielhaft einige Richtwerte für Parameter zur Charakterisierung
der Kurve 11 angegeben. So beträgt die Zeitdauer vom Beginn der
Phase B bis zum Betragsmaximum ca. 50–80% der Gesamtdauer der Phase
B. Der Übergangsbereich
am Anfang der Phase C bis zum Erreichen eines konstanten Wertes
dauert ca. 10–30%
der Länge der
Phase B. Die Höhe
des Betragsmaximums in der Phase B liegt bei ca. 100–150% des
im Verlauf der Phase C erreichten konstanten Wertes. Die Höhe des konstanten
Endwertes mit umgekehrtem Vorzeichen in der Phase E liegt betragsmäßig im Bereich von
50–300%
des im Verlauf der Phase C erreichten konstanten Wertes. Der Bereich,
in dem die Steigung der Kurve 11 innerhalb der Phase D
liegt, ergibt sich aus den übrigen
Parametern in eindeutiger Weise.
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Zur
Verdeutlichung ist die Kompensationskurve 11 für die Phasen
des Hochfahrens B, des Fortdrucks C und des Auslaufs D in 3 nochmals
allein dargestellt. Ist der grundlegende Kurvenverlauf in Form einer
abschnittweise definierten Funktion unter Verwendung von Ausgleichspolynomen
für die Phase
B und den Anfangsbereich der Phase C sowie von Geradenstücken für den restlichen
Bereich der Phase C und die Phase D festgelegt, so läßt sich
die Kompensationskurve 11 durch insgesamt fünf Parameter
vollständig
beschreiben. Diese sind die Lage des Betragsmaximums in der Phase
B als Anteil b1 der gesamten Hochfahrzeit B, die Dauer des Übergangs
in der Phase C als Anteil c1 der gesamten Fortdruckzeit C, der Wert
S der Schnittregistereinstellung im stationären Bereich der Fortdruckzeit
C, das Verhältnis
b2 der Höhe
des Betragsmaximums der Schnittregistereinstellung in der Phase
B zum Wert S, sowie das Verhältnis
d2 des Endwertes der Schnittregistereinstellung am Ende der Phase
D zum Wert S. Dabei ist b2 ≥ 1
und d2 < 0.
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Es
ist anzumerken, dass zur mathematischen Beschreibung der Kompensationskurve 11 insgesamt
mehr als die genannten Parameter benötigt werden, wenn die Phase
B und der Anfangsbereich der Phase C beispielsweise durch zwei kubische
Polynome dargestellt werden. Die Anpassung sämtlicher Kurvenparameter, d.h.
im Fall von Polynomen aller Polynomkoeffizienten, an die genannten einstellbaren
Parameter kann aber von der Steuereinrichtung der Druckmaschine
automatisch nach vorgegebenen mathematischen Regeln vorgenommen
werden.
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Stellt
der Drucker durch Kontrollmessungen während des Druckbetriebes fest,
dass die Kompensationswirkung in einer oder mehreren Phasen unzureichend
ist, d.h. dass bei der zu Beginn des Druckbetriebes vorgegebenen
Kompensationskurve 11 ein unzulässig großer Schnittregisterfehler auftritt,
so kann er einen oder mehrere der Parameter b1, c1, S, b2 und d2
durch manuellen Eingriff ändern.
Diese Änderung
wirkt unmittelbar auf den laufenden Druckbetrieb und wird für den nächsten Lauf
der Druckmaschine als neue Kurvenform der Kompensationskurve 11 gespeichert.
Auf diese Weise kann die Form der Kompensationskurve 11 bei
Bedarf langsamen zeitlichen Änderungen
im Verhalten der Druckmaschine, d.h. einer Langzeitdrift des dynamischen Schnittregisterfehlers,
nachgeführt
werden.
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Es
versteht sich, dass die Dauer der Einrichtphase A und die Dauer
der Endphase E beliebig sind, denn die Kompensation setzt erst mit
dem Eintritt in die Phase B ein und nach dem Ende der Phase D wird
die dort erreichte Schnittregistereinstellung d2 × S nicht
mehr verändert.
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Die
vorausgehend in den 2 und 3 gezeigten
Kurvenverläufe
sind als rein beispielhaft zu verstehen. Insbesondere hängt der
Verlauf des dynamischen Schnittregisterfehlers bei einem gegebenen Verlauf
der Betriebsgeschwindigkeit von der einzelnen Druckmaschine, sowie
dem Bedruckstoff und den Bahnweglängen ab. Dabei sind nicht nur
quantitative Unterschiede in den Werten der charakteristischen Parameter,
sondern auch qualitative Unterschiede, d.h. eine von dem als Beispiel
gezeigten Verlauf deutlich abweichende Form der benötigten Kompensationskurve 11 möglich. In
jedem Fall kann aber davon ausgegangen werden, dass die Kurvenform 9 des
Schnittregisterfehlers für
einen gegebenen Geschwindigkeitsverlauf 8 ein reproduzierbares Charakteristikum
der jeweiligen Druckmaschine und des verwendeten Bedruckstoffes
ist, und dass sie im allgemeinen durch eine abschnittweise definierte
Näherungsfunktion 11 ausreichend
genau beschreibbar ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch angewendet werden, wenn eine Druckmaschine wahlweise mit
verschiedenen Anstiegs- und Abfallraten der Geschwindigkeit und/oder
mit verschiedenen Fortdruckgeschwindigkeiten betrieben werden soll. In
diesem Fall muss für
jeden möglichen
Geschwindigkeitsverlauf 8 eine zugehörige Kompensationsfunktion 11 gespeichert
werden oder die vorhandene mit den Faktoren 61, 62, C1 d2 unterschiedlich
gespreizt werden.
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Vorteilhaft
ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren
mit nur geringem apparativem Aufwand realisierbar ist. So muss die
Steuerung der Druckmaschine für
die Einstellung des Schnittregisters lediglich über einen Speicher für die Schnittregisterfunktion 11 und über geeignete
Schnittstellen zum Empfang eines Geschwindigkeitssignals sowie zur
Abgabe eines Schnittregister-Stellsignals verfügen. Nachdem eine Schnittregisterfunktion 11 nur
für eine
einzige Geschwindigkeitsfunktion 8 Gültigkeit hat, braucht hierbei
das Geschwindigkeitssignal nur den Beginn der Phase B und den Beginn
der Phase D anzuzeigen, da nur diese beiden Zeitpunkte variabel sind.
Der Aufwand zur Modifikation einer herkömmlichen Schnittregistersteuerung
im Sinne der Erfindung ist daher gering und liegt überwiegend
auf dem Gebiet der Programmierung.