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Die Erfindung betrifft Schnittregister-Einstellvorrichtungen
in Druckmaschinen, in denen eine endlos geförderte Bahn bedruckt wird oder
vorzugsweise eine Mehrzahl solcher Bahnen bedruckt werden. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren für die Einstellung des Schnittregisters
von bedruckten Bahnsträngen,
die aus einer oder mehreren Bahnen durch Längsschneiden erhalten wurden.
Die Druckmaschine ist vorzugsweise eine Rollendruckmaschine, in
der die Bahn oder die mehreren Bahnen je von einer Rolle fortlaufend
abgewickelt werden. Besonders bevorzugt kommt die Erfindung im Rollenrotationsdruck
von großen
Zeitungsauflagen zum Einsatz.
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In der laufenden Druckproduktion
solcher Druckmaschinen wird die Bahn oder werden üblicherweise
eine Mehrzahl von Bahnen mit wenigstens zwei nebeneinander angeordneten
Druckbildern fortlaufend bedruckt. In Förderrichtung gesehen kann die
Bahn hintereinander je mit dem gleichen Druckbild oder einer periodischen
Abfolge von zwei oder grundsätzlich
auch noch mehr unterschiedlichen Druckbildern bedruckt werden. Zwischen
den nebeneinander angeordneten Druckbildern wird die Bahn oder werden
die mehreren Bahnen in Bahnstränge längsgeschnitten.
Mehrere Bahnstränge
werden entsprechend der laufenden Druckproduktion zu einem Bündel zusammengeführt und
gemeinsam quer zu der Förderrichtung
des jeweiligen Bündels
geschnitten, um die einzelnen Druckprodukte, beispielsweise Zeitungen
oder Magazine, zu erhalten. Im Zeitungsdruck werden im Allgemeinen
für den
Erhalt des Druckprodukts mehrere Bündel zusammengeführt und
gemeinsam quer geschnitten. Die Bahnstränge, die jeweils ein Bündel bilden,
werden so zusammengeführt,
dass die Druckbilder der Bahnstränge
eines Bündels
zwischen zwei in Förderrichtung
aufeinander folgenden Schnitten möglichst genau zentriert sind.
Die Bahnstränge
eines Bündels
werden für
den Erhalt ihres sogenannten Schnittregisters, d.h. für die Zentrierung
zwischen den Schnitten, mittels geeigneter Operationen beeinflusst.
Bezogen auf den einzelnen Bahnstrang handelt es sich bei diesen
Operationen um gezielt auf das Schnittregister des betreffenden
Bahnstrangs durchgeführte
Veränderungen
der Weglänge,
die der Bahnstrang zwischen dem Ort des Bedruckens und dem Ort des
Querschneidens zurücklegt.
Durch eine gezielte Weglängenänderung wird
somit die Schnittregisterposition des betreffenden Strangs, oder
kurz gesagt, dessen Schnittregister, eingestellt.
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Für
die Einstellung des Schnittregisters haben sich Schnittregisterwalzen
bewährt.
Die Schnittregisterwalzen werden je von einem Bahnstrang umschlungen, üblicherweise
um 180°.
Durch eine Verstellbewegung einer Schnittregisterwalze quer zu ihrer
Längsachse
wird der Weg des sie umschlingenden Bahnstrangs verlängert oder
verkürzt
und auf diese Weise das Schnittregister des betreffenden Bahnstrangs
eingestellt.
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Bei bekannten Druckmaschinen wird
ein bedruckter Bahnstrang über
eine Anordnung von Wendestangen geführt und dort gewendet und/oder
gekehrt. Nach dem Wenden und/oder Kehren werden mit dem Bahnstrang
die für
die Einstellung des Schnittregisters geeigneten Operationen durchgeführt, und
schließlich
wird der Bahnstrang mit einem oder mehreren weiteren Bahnsträngen zusammengeführt und
quer geschnitten.
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Umständlich gestaltet sich bei den
bekannten Schnittregister-Einstellvorrichtungen das Einziehen eines
neuen Bahnstrangs. Das Problem wird durch die im Allgemeinen beengten
Platzverhältnisse in
der Umgebung von Schnittregisterwalzen verschärft. Die Schnittregisterwalzen
müssen
ferner je die doppelte Breite des zu behandelnden Bahnstrangs haben,
da der Bahnstrang in der einen Druckproduktion gewendet und in der
anderen gekehrt sein kann.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
eine Schnittregister-Einstellvorrichtung und ein Verfahren zur Einstellung
des Schnittregisters so zu gestalten, dass ein neuer Bahnstrang
maschinell über
eine Schnittregisterwalze oder eine andere gleichermaßen geeignete
Umlenkeinrichtung der Schnittregister-Einstellvorrichtung eingezogen
werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit
wenigstens einem Druckwerk zum Bedrucken einer Bahn, einer Längsschneideinrichtung,
einer Einrichtung zum Zusammenführen
von Bahnsträngen, einer
Querschneideinrichtung und einer Schnittregister-Einstellvorrichtung.
In dem Druckwerk wird die Bahn fortlaufend mit wenigstens zwei nebeneinander angeordneten
Druckbildern bedruckt. Die bedruckte Bahn wird von der Längsschneideinrichtung
zwischen den Druckbildern in einen ersten Bahnstrang und wenigstens
einen weiteren, zweiten Bahnstrang längsgeschnitten. Die Einrichtung
zum Zusammenführen
von Bahnsträngen
umfasst eine Wendestangeneinrichtung zum Wenden und/oder Kehren
des zweiten Bahnstrangs. Der zweite Bahnstrang wird vorzugsweise
mit dem ersten Bahnstrang zusammengeführt. Grundsätzlich können der erste Bahnstrang und
der zweite Bahnstrang jedoch je mit einem oder mehreren anderen
Bahnsträngen
zu je einem anderen Bahnstrangbündel
zusammengeführt werden.
Die Querschneideeinrichtung dient dem Querschneiden eines zumindest
den zweiten Bahnstrang, vorzugsweise auch den ersten Bahnstrang,
umfassenden Bahnstrangbündels.
Die Schnittregister-Einstellvorrichtung umfasst ein Gestell, eine
erste Umlenkeinrichtung zum Umlenken des ersten Bahnstrangs um eine
erste Umlenkachse und eine weitere, zweite Umlenkeinrichtung zum
Umlenken des zweiten Bahnstrangs um eine zweite Umlenkachse. Die
zweite Umlenkeinrichtung ist in dem Gestell relativ zu der ersten
Umlenkeinrichtung bewegbar so gelagert, dass durch eine Bewegung
der zweiten Umlenkeinrichtung relativ zu der ersten Umlenkeinrichtung
die Länge
des Wegs, den der zweite Bahnstrang zurücklegt, relativ zu der Länge des Wegs
des ersten Bahnstrangs verändert
wird. Die Umlenkeinrichtungen können
grundsätzlich
zwar von entlang der jeweiligen Umlenkachse nebeneinander angeordneten
Rollen oder anderen Umlenkkörpern, insbesondere
drehgelagerten Rotationskörpern,
gebildet sein, vorzugsweise ist jede der Umlenkeinrichtungen jedoch
als Walze in der Art der bekannten Schnittregisterwalzen gebildet,
besonders bevorzugt als kreiszylindrische Walze.
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Nach der Erfindung ist wenigstens
die zweite Umlenkeinrichtung, d.h. die Umlenkeinrichtung für den durch
die Wendestangeneinrichtung zu führenden
zweiten Bahnstrang, vor der Wendestangeneinrichtung angeordnet.
Der zweite Bahnstrang kann durch diese Maßnahme auf einfache Weise maschinell
bis zu der Wendenstangeneinrichtung eingezogen werden.
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Die Anordnung der ersten Umlenkeinrichtung
ebenfalls vor dem Wendestangenbereich ist vorteilhaft, beispielsweise
falls auch der erste Bahnstrang in der Wendestangeneinrichtung gewendet
und/oder gekehrt werden soll. Eine Anordnung der beiden Umlenkeinrichtungen
quer zu den Bahnsträngen
nebeneinander, wobei die von ihnen gebildeten Umlenkachsen vorzugsweise
in der gleichen Ebene sich erstrecken, ist jedoch stets von Vorteil,
auch wenn der erste Bahnstrang unter Umgehung der Wendestangeneinrichtung
direkt, d.h. ohne Wenden und/oder Kehren, weitergefördert und
mit dem zweiten Bahnstrang oder einem oder mehreren anderen in der
Druckmaschine bedruckten Bahnsträngen
zu einem Bahnstrangbündel
zusammengeführt
wird. Die Umlenkeinrichtungen für
die Bahnsträngen
der Bahn sind in bevorzugter Ausführung der Erfindung so angeordnet,
dass eine noch nicht längsgeschnittene
Bahn um die Umlenkeinrichtungen gleichzeitig eingezogen werden kann,
wodurch der maschinelle Bahneinzug erheblich erleichtert wird. Um
dies zu erreichen, sind zwischen den Umlenkeinrichtungen keine sonstigen
Umlenkeinrichtungen angeordnet, die nur von einem einzigen der Bahnstränge der
Bahn umschlungen werden. Vorzugsweise sind sie sogar in dem Sinne
nebeneinander angeordnet, dass auf dem Weg der Bahn zwischen ihnen
keinerlei sonstige Umlenkeinrichtungen für die Bahn angeordnet sind.
Vorzugsweise wird bei dem Bahneinzug erst dann längsgeschnitten, wenn die Bahn
durch die derart gebildete Schnittregister-Einstellvorrichtung eingezogen
worden ist.
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Die Anordnung der Umlenkeinrichtung
für den
einzigen oder die mehreren Wendestränge der Bahn vor der Wendestangeneinrichtung
hat über
die Vereinfachung eines maschinellen Bahneinzugs hinaus den weiteren
Vorteil, dass die zugeordnete Umlenkeinrichtung die Breite eines
einfachen Strangs haben kann und nicht mehr, wie bislang, wenigstens doppelte
Strangbreite haben muss.
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In der Ausführungsform, in der die Umlenkeinrichtungen
quer zu den Bahnsträngen
in räumlicher
Nähe nebeneinander
angeordnet sind, sind sie vorzugsweise je nur an einer Seite des
Gestells abgestützt,
während
sie je mit einem freien Ende in Richtung auf die jeweils andere
Gestellseite zu ragen. Durch eine zwischen den beiden Umlenkeinrichtungen
stattfindende Verstellbewegung können
die beiden Umlenkeinrichtungen vorzugsweise in eine Position gebracht
werden, in der sie miteinander fluchten und eine vorzugsweise zylindrische,
glatte, einheitliche Oberfläche
für die
einzuziehende Bahn bilden.
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In einfachen Ausführungsformen genügt es, nur
die zweite Umlenkeinrichtung zur Ausführung von Verstellbewegungen
in dem Gestell bewegbar gelagert ist. Bevorzugt wird jedoch auch
die erste Umlenkeinrichtung in dem Gestell bewegbar gelagert. Die
bewegbare Lagerung auch der ersten Umlenkeinrichtung ist beispielsweise
vorteilhaft, wenn in der einen oder anderen Druckproduktion der
erste Bahnstrang gewendet und/oder gekehrt werden soll. Falls der
erste Bahnstrang vor der Bündelbildung
weder gewendet noch gekehrt, sondern als Direktstrang mit dem zweiten
Bahnstrang und/oder einem oder mehreren weiteren Bahnsträngen zusammengeführt wird,
ist die bewegbare Lagerung der zweiten Umlenkeinrichtung jedoch
ebenfalls von Vorteil. Gerade für diesen
Fall werden neue Möglichkeiten
der Schnittregistereinstellung eröffnet, wenn das Ausmaß der Bewegbarkeit
nur ausreichend groß ist.
Eine maximale Länge
eines Verstellwegs der ersten Umlenkeinrichtung sollte wenigstens
halb so groß sein
wie eine maximale Länge
eines Verstellwegs der zweiten Umlenkeinrichtung. Noch bevorzugter
ist sie zumindest im wesentlichen oder genau so groß wie die
maximale Länge
des Verstellwegs der zweiten Umlenkeinrichtung.
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In einem bevorzugten Verfahren der
Einstellung des Schnittregisters, bei dem der erste Bahnstrang einen
Direktstrang eines Bahnstrangbündels
bildet, wird nämlich
auch die Weglänge
des ersten Bahnstrangs verändert,
und zwar in Abstimmung zu dem weiteren oder den mehreren weiteren Bahnsträngen des
Bündels.
Falls beispielsweise nur der erste und der zweite Bahnstrang ein
Bahnstrangbündel
bilden, können
die Schnittregisterpositionen der beiden Bahnstränge durch im Wesentlichen gleich
große,
vorzugsweise exakt gleich große,
Verstellwege der ersten Umlenkeinrichtung und der zweiten Umlenkeinrichtung
eingestellt werden. Es braucht dann nicht mehr die gesamte Positionsdifferenz
oder zumindest der wesentlich größere Teil
der Positionsdifferenz bei dem zweiten Bahnstrang ausgeglichen zu
werden, sondern nur noch in etwa oder exakt die halbe Positionsdifferenz,
während
der verbleibende Rest bei dem Direktstrang ausgeglichen wird. In
gleicher Weise gilt dies, wenn der erste Bahnstrang und der zweite
Bahnstrang mit noch weiteren Bahnsträngen zusammengeführt werden
oder der erste Bahnstrang nicht mit dem zweiten Bahnstrang, sondern
nur mit einem anderen Bahnstrang oder anderen Bahnsträngen zu
einem Bahnstrangbündel
zusammengeführt
wird. Die Schnittregister der Bahnstränge pro Bündel werden in solch einer
Weise eingestellt, dass die für
die Einstellung aller Schnittregister dieser Bahnstränge benötigte Einstellzeit
gegenüber
dem bekannten Einstellverfahren verkleinert wird oder vorzugsweise
sogar minimal ist. Durch abgestimmte Verstellbewegungen der auf
die Bahnstränge
des Bündels
einwirkenden Umlenkeinrichtungen, die der Schnittregister-Einstellung
dienen, kann der größte Verstellweg, den
eine einzelne dieser Umlenkeinrichtungen ausführen muss, verkleinert, vorzugsweise
minimiert, werden. Da die für
die Einstellung des Schnittregisters aller Bahnstränge eines
Bündels
benötigte
Zeit bei gleicher Verstellgeschwindigkeit der Umlenkeinrichtungen
dem größten der
Verstellwege proportional ist oder zumindest durch den größten der
Verstellwege bestimmt wird, den eine oder mehrere der Umlenkeinrichtungen
zurücklegen
muss, kann die Einstellzeit und dadurch die Makulatur verringert
werden.
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Bevorzugte weitere Merkmale der Erfindung werden
in den Unteransprüchen
und durch die beanspruchten Kombinationen von Merkmalen mehrerer Unteransprüche mit
den unabhängigen
Ansprüchen offenbart.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. An dem Ausführungsbeispiel
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände
der Ansprüche
weiter. Es zeigen:
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1 eine
Druckmaschine mit einer Schnittregister-Einstellvorrichtung, die
vor einer Wendestangeneinrichtung angeordnet ist,
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2 eine
Ansicht der in einem ersten Zustand befindlichen Schnittregister-Einstellvorrichtung,
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3 eine
perspektivische Darstellung der in einem ersten Zustand befindlichen
Schnittregister-Einstellvorrichtung und
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4 eine
perspektivische Darstellung der in einem zweiten Zustand befindlichen
Schnittregister-Einstellvorrichtung.
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1 zeigt
den Weg einer Bahn B durch eine Rollenrotationsdruckmaschine für den Zeitungsdruck.
Die Bahn B wird von einer Rolle, die in einem Rollenwechsler 1 drehangetrieben
gelagert ist, abgewickelt und in eine Förderrichtung F durch ein Druckwerk 2 gefördert. Sie
wird in dem Druckwerk 2 beidseitig bedruckt. Das Druckwerk 2 umfast
zwei Gummituchzylinder 2a, zwischen denen ein Druckspalt
für die
durchlaufende Bahn B gebildet wird. Den Gummituchzylindern 2a ist
je ein Druckformzylinder 2b zugeordnet. Die Druckformzylinder 2b übertragen
ihre mit Druckfarbe bildgemäß belegten
Druckbilder auf die Gummituchzylinder 2a, von denen sie
schließlich auf
die Bahn B gedruckt werden. Die Gummituchzylinder 2a sind
vorzugsweise mechanisch nicht miteinander gekoppelt, sondern werden
je von einem eigenen Antriebsmotor elektronisch synchronisiert angetrieben
und treiben ihrerseits über
je ein mechanisches Getriebe auf den zugeordneten Druckformzylinder 2b ab.
Die Druckformzylinder 2b tragen an ihrem Umfang in Zylinderlängsrichtung
nebeneinander wenigstens zwei Druckformen, deren Druckbilder auf der
Bahn B dementsprechend nebeneinander abgebildet werden. In Umfangsrichtung
kann eine einzige oder es können,
wie üblich,
zwei Druckformen oder grundsätzlich
auch noch mehr Druckformen hintereinander auf den Druckformzylindern 2b vorgesehen sein.
Die Druckformen haben in Zylinderlängsrichtung gesehen je die
Breite eines aufgeschlagenen Zeitungsblatts.
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Für
die Bildung der einzelnen Druckexemplare, im Ausführungsbeispiel
Zeitungsexemplare, wird die Bahn B nach dem Bedrucken mittels einer Längsschneideinrichtung
zwischen den Druckbildern längsgeschnitten.
Die Längsschneideinrichtung
wird von einer Schneidrolle 3a und einer Gegenrolle 3b gebildet,
die je zu einer Seite der Bahn B einander gegenüberliegend angeordnet sind.
Durch das Längsschneiden
werden aus der Bahn B zwei Bahnstränge B1 und B2 erhalten, die
im Folgenden als erster Bahnstrang B1 und zweiter Bahnstrang B2 bezeichnet
werden. Die Bahnstränge
B1 und B2 werden anschließend
gemeinsam über
eine Zugwalze 4 zu einer Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 gefördert. Bei
dem Auslaufen aus der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 trennen
sich die Wege der Bahnstränge
B1 und B2. Der erste Bahnstrang B1 wird von der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 aus
lediglich über
Bahnleitmittel ohne Wende- oder Kehroperationen zu einer Längsfalzeinrichtung 9,
die vorzugsweise als Falztrichter ausgebildet ist, geführt. Der
zweite Bahnstrang B2 läuft
aus der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 aus und
in eine Wendestangeneinrichtung 8 ein. Bei dem Durchlaufen
der Wendestangeneinrichtung 8 wird der zweite Bahnstrang
B2 gewendet und/oder gekehrt und anschließend über einer Einlaufwalze der
Längsfalzeinrichtung 9 mit
dem ersten Bahnstrang B1 zu einem Bahnstrangbündel zusammengeführt, das
im Ausführungsbeispiel
lediglich aus den beiden Bahnsträngen
B1 und B2 besteht. Ebenso ist es jedoch möglich, dass ein oder mehrere
weitere Bahnstränge
einer anderen Bahn oder von mehreren anderen Bahnen mit den beiden
Bahnsträngen
B1 und B2 vor der Längsfalzeinrichtung 9 vereinigt
werden. Die in dem Bündel übereinanderliegenden
Bahnstränge
B1 und B2 werden bei dem Durchlaufen der Längsfalzeinrichtung 9 gemeinsam
längsgefalzt
und in eine Querschneideinrichtung 25 gefördert. Die
Querschneideinrichtung 25 kann insbesondere ein Schneidzylinder
eines Falzapparats sein, wie sie üblicherweise im Zeitungs-Rollenrotationsdruck
verwendet werden. Die längsgefalzten
und quergeschnittenen Einzelexemplare von Druckprodukten sind mit
P bezeichnet. Falls es sich, wie im Ausführungsbeispiel, um Zeitungsexemplare
handelt, werden sie nach dem Querschneiden noch quergefalzt, um
schließlich
die Zeitungsexemplare zu erhalten. Obgleich bereits ein lediglich
aus den Bahnsträngen
B1 und B2 bestehendes Bahnstrangbündel nach dem Querschneiden
ein Druckprodukt P bilden kann, so werden beispielsweise im Zeitungsdruck üblicherweise
weitere, gleichermaßen
gebildete Bahnstrangbündel
mit dem Bahnstrangbündel B1/B2
vereinigt und anschließend die
mehreren Bahnstrangbündel
aufeinanderliegend in der Querschneideeinrichtung 25 quergeschnitten.
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Mittels der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 wird
dafür gesorgt,
dass die Druckbilder der Bahnstränge
B1 und B2 stets zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schnitten der
Querschneideinrichtung 25 zu liegen kommen und zwischen
den Schnitten der Praxis angemessen zentriert sind, d.h. in Bezug
auf das gemeinsame Schnittregister ausreichend genau positioniert
sind. Für
diese Positionierung müssen
die unterschiedlichen Wege der Bahnstränge B1 und B2 von dem Druck
bis zu dem Ort der Zusammenführung
in der Längsfalzeinrichtung 9 und gegebenenfalls
ein Versatz der nebeneinander angeordneten Druckformen der Druckformzylinder
in Umfangsrichtung, d.h. ein Versatz der Druckbilder des ersten
Bahnstrangs B1 zu den Druckbildern des zweiten Bahnstrangs B2 in
Förderrichtung
F, ausgeglichen werden. Im Zeitungsdruck ist solch ein Versatz üblich, um
Unwuchten durch Kanalschläge
der farbübertragenen
Zylinder der Druckwerke zu reduzieren. Zu berücksichtigen ist ferner die
in Förderrichtung
F gemessene Länge
der Druckbilder, die in einer Druckmaschinensteuerung letztlich
durch den Umfang der Druckformzylinder repräsentiert wird. Falls aufgrund
der unterschiedlichen Wege der Bahnstränge B1 und B2 in einen praktisch
relevanten Ausmaß für die Schnittregister-Position
relevante Längenunterschiede
aufgrund unterschiedlicher Längsdehnungen
auftreten, werden auch diese das Schnittregister beeinflussende
Längendifferenzen
mit Hilfe der Schnittregister-Einstellvomchtung 10 ausgeglichen. Die
unterschiedlichen Einflussfaktoren führen dazu, dass die Position
der Druckbilder der Bahnstränge B1
und B2 von der korrekten Schnittregisterposition abweicht. Diese
Abweichungen werden im Folgenden vereinfachend als Positionsdifferenzen
bezeichnet.
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Die Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 umfasst
zwei Umlenkeinrichtungen, nämlich
eine erste Umlenkeinrichtung 11 und eine zweite Umlenkeinrichtung 12,
ferner eine Umlenkwalze 5 an dem Einlauf zu den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 und eine
weitere Umlenkwalze 6 an dem Auslauf aus den Umlenkeinrichtungen 11 und 12.
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Die beiden Bahnstränge B1 und
B2 umschlingen die Einlauf-Umlenkwalze 5 und auch die Auslauf-Umlenkwalze 6 je
gemeinsam, d.h. parallel nebeneinander. An der Auslauf-Umlenkwalze 6 trennen
sich die Bahnstrangwege. Der erste Bahnstrang B1 wird ohne Wende-
oder Kehroperationen durch den Bereich der Wendestangeneinrichtung 8 hindurchgeführt. Der
erste Bahnstrang B1 kann daher auch als Direktstrang bezeichnet
werden. Der zweite Bahnstrang B2 läuft von der Auslauf-Umlenkwalze 6 über eine
Einlaufwalze 7 in eine Wendestangeebene der Wendestangeneinrichtung 8 ein,
und wird durch entsprechende Bahnführung dort gewendet und/oder gekehrt
und anschießend
mit dem ersten Bahnstrang B1 zusammengeführt. Der zweite Bahnstrang
B2 kann daher auch als Wende- oder Kehrstrang bezeichnet werden.
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Bei dem Durchlaufen der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 wird
der erste Bahnstrang B1 über die
erste Umlenkeinrichtung 11 und der zweite Bahnstrang B2 über die
zweite Umlenkeinrichtung 12 geführt und um die von der jeweiligen
Umlenkeinrichtung 11 oder 12 gebildete Umlenkachse
umgelenkt. Die Einlauf-Umlenkwalze 5 und die Auslauf-Umlenkwalze 6 sind
zu den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 so angeordnet,
dass der erste Bahnstrang B1 die erste Umlenkeinrichtung 11 und
der zweite Bahnstrang B2 die zweite Umlenkeinrichtung 12 je
um 180° umschlingen,
so dass die Bahnstränge
B1 und B2 je parallel auf ihre Umlenkeinrichtung 11 oder 12 auflaufen und
davon ablaufen. Die beiden Umlenkwalzen 5 und 6 sind
ortsfest, aber drehbar gelagerte Walzenkörper. Die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 werden
ebenfalls je von einem drehgelagerten Walzenkörper gebildet. Beide Umlenkeinrichtungen 11 und 12 sind quer
zu ihren Drehachsen, die gleichzeitig auch die genannten Umlenkachsen
bilden, linear entlang einer gemeinsamen Bewegungsachse in einer
gemeinsamen Bewegungsebene hin- und her bewegbar gelagert. Die Richtung
der Bewegbarkeit (Bewegungsachse) weist parallel zu den von der
Einlauf-Umlenkwalze 5 zu den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 einlaufenden
und von den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 zu der
Auslauf-Umlenkwalze 6 auslaufenden Bahnsträngen B1
und B2. Die Richtung der Hin- und Herbewegbarkeit ist bei den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 je
mit einem Doppelpfeil angedeutet.
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Die Anordnung der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 im
Weg des zweiten Bahnstrangs B2, d.h. des Wendestrangs, vor der Wendestangeneinrichtung 8 hat
den Vorteil, dass dessen die Schnittregisterposition beeinflussende
Umlenkeinrichtung 12 in der Breite des zweiten Bahnstrangs
B2 ausgeführt werden
kann und nicht, wie bei herkömmlicher
Anordnung hinter der Wendestangeneinrichtung 8, die doppelte
Bahnstrangbreite haben muss. Die Einstellung des Schnittregisters
für den
zweiten Bahnstrang B2 vor der Durchführung der Wende- und/oder Kehroperation
erlaubt ferner den maschinellen Einzug des Bahnanfangs einer neuen
Bahn bis hinter die Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 für den zweiten Bahnstrang
B2.
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In 2 ist
eine Führungsbahn 17 eines
maschinellen und in diesem Sinne automatischen Bahneinzugssystems
eingezeichnet. Die Führungsbahn 17 wird
von Führungsschienen
gebildet, die an einer Seite neben den Bahnleitmitteln angeordnet
sind und der Führung
eines angetriebenen Einzugmittels dienen. Insbesondere führt die
Führungsbahn 17 um
die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10.
Die Führungsbahn 17 ist ferner
um die Einlauf-Umlenkwalze 5 und die Auslauf-Umlenkwalze 6 und
weiter entlang des Bahnwegs des ersten Bahnstrangs B1 geführt. Bei
dem Einziehen einer neuen Bahn B, die in 2 angedeutet ist, wird deren Bahnanfang
entlang der Führungsbahn 17 zwischen
der Schneidrolle 3a und der Gegenrolle 3b hindurchgeführt, um
die Zugwalze 4, die Einlauf-Umlenkwalze 5, zu
und um die beiden Umlenkeinrichtungen 11 und 12 und
von dort wieder zurück
und um die Auslauf-Umlenkwalze 6 und ferner entlang des
Bahnwegs des ersten Bahnstrangs B1 gezogen.
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3 zeigt
die Bahn B in diesem Zustand unmittelbar nach dem maschinellen Einziehen über den
kompletten Weg des späteren
ersten Bahnstrangs B1. In diesem Zustand werden die Rollen 3a und 3b der
Längsschneideinrichtung
gegeneinandergefahren und die Bahn B zwischen den späteren Druckbildern
längsgeschnitten.
Nachdem für den
zweiten Bahnstrang B2 ein Bahnanfang gebildet wurde, beispielsweise
durch manuelles Abreißen nach
dem Längsschneiden,
wird der Bahnanfang des zweiten Bahnstrangs B2 manuell von der Auslauf-Umlenkwalze 6 über die
Einlaufwalze 7 für
die Wendestangeneinrichtung 8, durch die Wendestangeneinrichtung 8 hindurch
und über
die nachgeordneten Bahnleitmittel eingezogen. Das manuelle Einziehen über eine
Umlenkeinrichtung einer Schnittregister-Einstellvorrichtung wird eingespart,
was Zeitvorteile bringt und zur Verringerung von Einziehfehlern
beiträgt.
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4 zeigt
die Bahn B nach dem Längsschneiden
und vor der Bildung eines Bahnanfangs für den zweiten Bahnstrang B2.
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In 1 ist
auch eine Steuerungs- und Regelungseinrichtung dargestellt, die
der Steuerung und Regelung der Verstellbewegungen der beiden Umlenkeinrichtungen 11 und 12 dient.
Die Steuerungs- und Regelungseinrichtung umfasst zwei Sensoren 23 und 24,
ein Steuer- und
Regelglied 20 und zwei motorische Stellglieder 21 und 22.
Der Sensor 23 detektiert die Position des Druckbilds auf
dem unter ihm durchlaufenden ersten Bahnstrang B1, und der Sensor 24 detektiert
die Position des Druckbilds auf dem unter ihm durchlaufenden zweiten Bahnstrang
B2. Die Positionssignale der Sensoren 23 und 24 werden
dem Steuer- und Regelglied 20 zugeführt. Das Steuer- und Regelglied 20 verrechnet die
beiden Sensorsignale mit Hilfe eines geeigneten Algorithmus und
bildet daraus durch Vergleich mit Eingangs-Sollsignalen die Stellsignale für die Stellglieder 21 und 22.
Das Stellglied 21 ist mit der ersten Umlenkeinrichtung 11 gekoppelt
und das Stellglied 22 mit der zweiten Umlenkeinrichtung 12.
Die Stellglieder 21 und 22 wirken auf die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 entsprechend
den vom Steuer- und Regelglied 22 gebildeten Stellsignalen
ein, d.h. sie bewirken die Verstellbewegung der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 entlang
deren gemeinsamen Bewegungsachse. Im laufenden Druckbetrieb bildet
das Steuer- und Regelglied 20 mit den Sensoren 23 und 24 und
den Stellgliedern 21 und 22 eine Regelung für die Einstellung
der korrekten Schnittregisterposition für jeden der Bahnstränge B1 und
B2. Insbesondere bei Aufnahme einer neuen Druckproduktion bilden diese
Glieder eine Steuerung und Regelung bis zum Erhalt einer Grundeinstellung.
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Die 3 und 4 zeigen die Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 und
deren unmittelbare Umgebung je in der gleichen Sicht in einer dreidimensionalen
Darstellung, allerdings in zwei unterschiedlichen Zuständen der
Schnittregister-Einstellvorrichtung 10. Die Zustände unterscheiden
sich durch die Positionen, die die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 jeweils
zueinander einnehmen. Zu erkennen ist insbesondere die Ausbildung
der beiden Umlenkeinrichtungen 11 und 12 je als
strangbreite, kreiszylindrische, glatte Walzenkörper. Aufgrund der Ausführung als
nur einfach strangbreite Walzenkörper,
können die
Umlenkeinrichtungen 11 und 12 auf engem Raum nebeneinander
angeordnet werden. Die Anordnung und bewegbare Lagerung der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 ist
derart, dass sie in einem ersten Zustand, der in 3 gezeigt ist, in Bezug auf die Förderrichtung
F der Bahn B die gleiche Höhe
einnehmen und sogar, wie dies besonders bevorzugt wird, axial durchgehend
einen glatten, einheitlichen Walzenkörper bilden. Der von den beiden Umlenkeinrichtungen 11 und 12 gemeinsam
gebildete Walzenkörper
bildet beim Einziehen des Bahnanfangs einer neuen Bahn eine einfache
Umlenkwalze. Der unvermeidbare lichte Spalt zwischen den freien
Enden der Walzenkörper
wird innerhalb der Toleranzen so schmal gehalten, dass er für den Einzug
der Bahn B vernachlässigt
werden kann. In diesem Sinne ist der Walzenkörper einheitlich. Die von den
Umlenkeinrichtungen 11 und 12 gebildeten Umlenkachsen fluchten
in dem ersten Zustand. In dem ersten Zustand nehmen die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 relativ
zueinander je ihre Ausgangsgrundposition ein, in der eine Bahn mit
freiem Bahnanfang eingezogen wird.
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Aus dem ersten Zustand können die
Umlenkeinrichtungen 11 und 12 mittels der Stellglieder 21 und 22 in
entgegengesetzte Richtungen auseinanderbewegt werden, beispielsweise
in den in 4 gezeigten
zweiten Zustand, in dem ihre Umlenkachsen in einem maximalen Abstand
parallel zueinander versetzt sind. In dem gezeigten zweiten Zustand
nehmen die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 Positionen ein,
in denen der Bahnweg des ersten Bahnstrangs B1 eine minimale Länge und
der Bahnweg des zweiten Bahnstrangs B2 eine maximale Bahnlänge hat. Die
Umlenkeinrichtungen 11 und 12 können aus
der Position, die sie im ersten Zustand einnehmen, auch bis in ihre
beiden anderen Extrempositionen bewegt werden, falls die Schnittregisterregelung
dies fordert. Zwischenzustände
sind selbstverständlich
auch einstellbar, vorzugsweise kontinuierlich.
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Zum Erhalt der Verstellbewegungen
sind die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 an ihren äußeren, voneinander
abgewandten axialen Enden je an einer Seite eines Gestells entlang
der Bewegungsachse linear geführt
gelagert. Die Gestellseite, an der die erste Umlenkeinrichtung 11 gelagert
ist, ist mit 14 bezeichnet, und die Gestellseite, an der
die zweite Umlenkeinrichtung 12 gelagert ist, ist mit 16 bezeichnet. Die
Gestellseiten 14 und 16 bilden je eine zu der
Bewegungsachse parallele Führungsbahn.
Die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 sind je auf
einem von zwei Schlitten 13 und 15 drehgelagert,
der entlang der von seiner Gestellseite 14 oder 16 gebildeten
Führungsbahn
linear geführt
wird. Durch die beiden Schlitten 13 und 15 ist
für eine
biegesteife Lagerung der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 an
ihrer jeweiligen Gestellseite 14 oder 16 gesorgt.
Die von den Umlenkeinrichtungen 11 und 12 gebildeten
Umlenkachsen weisen je in einem rechten Winkel zu den von den Gestellseiten 14 und 16 gebildeten
Führungsbahnen.
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Die Verstellbarkeit der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 ist
durch deren Lagerung und die Kopplung mit den Stellgliedern 21 und 22 so
gestaltet, dass die für
die Positionierung der Schnittregister der beiden Bahnstränge B1 und
B2 erforderlichen Verstellbewegungen auf die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 aufgeteilt
werden können,
vorzugsweise wenigstens im Wesentlichen je zur Hälfte, besonders bevorzugt genau
je zur Hälfte.
Entsprechend sind die maximalen Längen der Verstellwege der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 gleich.
Aufgrund der vorteilhaften Lagerung der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 unmittelbar nebeneinander
sind die Verstellwege sogar die gleichen, d.h. die von der ersten
Umlenkeinrichtung 11 gebildete Umlenkachse und die von
der zweiten Umlenkeinrichtung 12 gebildete Umlenkachse
können zwischen
den beiden gleichen äußeren Extrempositionen
hin- und herbewegt werden. Die beiden Umlenkeinrichtungen 11 und 12 sind
daher im beispielhaft beschriebenen Idealfall gleichwertig.
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Die Verstellbarkeit der ersten Umlenkeinrichtung 11 eröffnet neue
Möglichkeiten
für die
Einstellung der Schnittregister des Direktstrangs und des Wendestrangs,
d.h. für
die Steuerung und/oder Regelung der Bahnstränge B1 und B2.
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Bei der Einstellung der Schnittregister
wird herkömmlicherweise
die zwischen Direktstrang und Wendestrang bestehende Differenz in
den Positionen der jeweiligen Druckbilder allein durch Längenänderungen
des Bahnwegs des Wendestrangs kompensiert. Für die schnittregisterhaltige
Positionierung des Druckbilds auf dem Direktstrang sorgt hingegen
das Druckwerk. Eine Verstellung der Länge des Wegs des Direktstrangs
wird allenfalls in einem begrenzten Ausmaß vorgenommen, wobei diese Verstellung
nicht in Bezug zu dem Schnittregister des anderen Bahnstrangs oder
den Schnittregistern der mehreren anderen Bahnstränge des
Bündels
ausgeführt
wird, sondern einzig und allein in Bezug auf die Position des Schnitts
in der Querschneideinrichtung. Als Weglänge eines Strangs wird im Sinne
der Erfindung die Länge
des Wegs des betreffenden Strangs ab seiner Bildung, das ist bei
den Strängen
B1 und B2 der Ort des Längsschneidens,
bis zu dem Zusammenführen
verstanden. Der Direktstrang ist in den bekannten Einstellverfahren
der Leitstrang des Bündels,
auf den die anderen Bahnstränge
des Bündels nachgestellt
werden. Diese Art der Schnittregistereinstellung erfordert bei dem
anderen Bahnstrang oder den mehreren anderen Bahnsträngen des
Bündels
große
Verstellwege für
deren der Einstellung dienenden Umlenkeinrichtungen. Die Verstellwege liegen
typischerweise in der Größenordnung
von 200 bis 400 mm. Andererseits ist die Geschwindigkeit der Verstellbewegung
begrenzt. So darf ein Linearregister, wie jede der Umlenkeinrichtungen 11 und 12 eines
darstellt, den Strangweg erfahrungsgemäß um maximal 1 mm pro Bahnmeter
verlängern.
Bedarf es beispielsweise eines Verstellwegs, d.h. Registerwegs,
von 300 mm, um von einer Druckproduktion auf eine andere Druckproduktion
bei ununterbrochen laufender Druckproduktion umzustellen, so laufen wenigstens
300 Bahnmeter durch die Druckmaschine bevor das Schnittregister
neu eingestellt ist. Handelt es sich bei den Druckprodukten um Zeitungsexemplare,
deren Länge
zur Vereinfachung der Abschätzung
1 m betrage, so ist das neue Schnittregister erst nach 300 Druckexemplaren
eingestellt. Die ersten 300 Druckexemplare der neuen Produktion sind
Makulatur.
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Aufgrund der besonderen Verstellbarkeit
der Umlenkeinrichtung 11 für den direkten, ersten Bahnstrang
B1 kann nun jedoch die für
die Schnittregistereinstellung erforderliche Verstellbewegung auf beide
Bahnstränge
B1 und B2 aufgeteilt werden. Allgemeiner ausgedrückt: Der Verstellweg für den Wendestrang
des Bahnstrangbündels
wird reduziert, indem ein Teil davon, vorzugsweise die Hälfte des
Verstellwegs für
den Wendestrang, von dem Schnittregistereinstellglied für den Direktstrang,
im Ausführungsbeispiel
die erste Umlenkeinrichtung 11, übernommen wird. Der insgesamt
erforderliche Verwellweg wird vorzugsweise gleichmäßig aufgeteilt.
Wird der Direktstrang mit mehreren Bahnsträngen zu einem Bündel zusammengeführt, so
werden die Verstellwege vorzugsweise so gleichmäßig wie möglich auf die zusammenzuführenden
Bahnstränge
aufgeteilt. Die Verstellung erfolgt vorteilhafterweise unter der
Optimierungsstrategie, dass die Stellzeit unter der Annahme gleicher
Verstellgeschwindigkeiten für die
Einstellung der Schnittregister minimal wird.
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Genau dieses Einstellkonzept wird
mit Hilfe der Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 der
Erfindung verwirklicht. Anstatt die gesamte Positionsdifferenz des
Schnittregisters des zweiten Bahnstrangs B2 durch die Verstellbewegung
der zweiten Umlenkeinrichtung 12 auszuführen, wird ein Teil, vorzugsweise
die Hälfte,
der Verstellbewegung auf die erste Umlenkeinrichtung 11 übergeben.
Müsste
bei alleiniger Einstellung des Schnittregisters des zweiten Bahnstrangs
B2 dessen Umlenkeinrichtung 12 entlang ihrer Bewegungsachse
um 300 mm verstellt werden, um eine Positionsdifferenz der Bahnstränge B1 und
B2 von 600 mm auszugleichen, so bedarf es bei einer hälftigen
Aufteilung für
die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 aus ihren Ausgangspositionen
heraus, die sie vor der Verstellung einnehmen, nur noch eines Verstellwegs
von je 150 mm. Der Weg des ersten Bahnstrangs B1 wird im gleichen
Ausmaß verlängert, wie
der Bahnweg des zweiten Bahnstrangs B2 verkürzt wird. In Abhängigkeit
von den Ausgangspositionen, aus denen heraus die Umlenkeinrichtungen 11 und 12 verstellt
werden, und den Weglängenänderungen,
die vorgenommen werden sollen, kann auch einmal eine Einstellung
in umgekehrter Richtung, d.h. eine Verkürzung des Wegs des ersten Bahnstrangs
B1 und Verlängerung
des Wegs des zweiten Bahnstrangs B2 vorteilhaft sein. Die Reduzierung
der Länge
des Verstellwegs der zweiten Umlenkeinrichtung 12 ist insbesondere
auch bei einem Wechsel von einem Druckprodukt auf ein anderes bei weiterlaufender
Druckproduktion vorteilhaft, da die Makulatur erheblich reduziert
werden kann.
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Die neue Schnittregistereinstellung
kann allerdings zur Folge haben, dass der erste Bahnstrang B1 aufgrund
der Längenänderung
seines Wegs nicht mit dem Schnitt im Register ist auch wenn das
oder die Farbregister vor der Verstellung mit dem Schnitt im Register
waren. Der direkte, erste Bahnstrang B1 wird anderweitig in das
Register mit dem Schnitt gebracht, beispielsweise mittels einer
Registerwalze für die
Bahn B oder vorzugsweise durch eine abgestimmte Verstellung der
Umfangsregister der die Farbe auf die Bahn B übertragenden Zylinder. Ebenso kann
die Querschneideinrichtung in Abstimmung auf die Weglängenänderungen
der Bahnstränge
B1 und B2 verstellt werden. Gegebenenfalls können sowohl die Umfangsregister
der farbübertragenden
Zylinder als auch die Querschneideinrichtung abgestimmt verstellt
werden. Dieser Teil der Registerung wird mit allen Bahnsträngen B1
und B2 der gleichen Bahn B bzw. allen Bahnsträngen des Bündels gemeinsam durchgeführt. Bahnweise
und strangweise Registerung werden für den Schnitt pro Bündel entsprechend aufeinander
abgestimmt und vorzugsweise gleichzeitig ausgeführt. Das anhand des Ausführungsbeispiels
bezüglich
der Registerung mittels dieser weiteren Schnittregister-Einstellglieder
gesagte gilt auch für
den allgemeinen Fall der Erfindung, in dem das betrachtete Bahnstrangbündel über die
Bahnstränge B1
und B2 hinaus noch einen oder mehrere weitere Bahnstränge oder
nur einen der Bahnstränge
B1 und B2 enthält.
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Die Erfindung ist bereits vorteilhaft
für eine Druckmaschine
für einen
nur einseitigen, einfarbigen Druck oder einen beidseitigen Druck
in einem einzigen Druckspalt eines Druckwerks, wie zu Zwecken der
Erläuterung
eines anhand der 1 beschrieben wird.
Die Druckmaschine kann mehrere Druckwerke dieser Art, d.h. Gummi-Gummi-Druckwerke, oder/und
auch anderer Art, beispielsweise Satellitendruckwerke, aufweisen,
wobei die unterschiedlichen Arten von Druckwerken so angeordnet
sind und betrieben werden, dass die Bahn B mehrfarbig oder eine
Mehrzahl von Bahnen B ein- oder mehrfarbig bedruckt wird oder werden.
Vorzugsweise wird jeder der die Bahn berührenden und Farbe auf die Bahn druckenden
Zylinder je von einem eigenen Motor angetrieben, wobei die erforderliche
Synchronisierung der betreffenden Zylinder nicht mechanisch, sondern signaltechnisch,
beispielsweise elektronisch, vorgenommen wird. Diese Art der Bildung
der Druckstellen ist vorteilhaft im Hinblick auf die Verstellung
des Farbregisters, mit der vorzugsweise die Verstellung des Direktstrangs
B1 zum Schnitt ausgeglichen wird. Für jede der Bahnen einer Mehrzahl
von Bahnen ist vorzugsweise je eine Schnittregister-Einstellvorrichtung 10 gemäß der Erfindung
angeordnet und weist auch vorzugsweise die weiteren Merkmale dieser
Einstellvorrichtung auf.
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Werden die Bahnstränge B1 und
B2 beispielsweise mit noch einem dritten Bahnstrang B3 zu einem
Bündel
zusammengeführt
und wäre
die Positionsdifferenz des zweiten Bahnstrangs B2 zum Schnitt beispielsweise
300 mm und die Positionsdifferenz des dritten Bahnstrangs B3 zum
Schnitt beispielsweise 400 mm, während
der erste Bahnstrang B1 im Moment der Messung beispielsweise eine
korrekte Schnittregisterposition einnimmt, also die Positionsdifferenz
"Null" hat, so wäre
die bei den herkömmlichen
Einstellverfahren erforderliche Strangweglängenänderung 300 mm für den zweiten Bahnstrang
B2 und 400 mm für
den dritten Bahnstrang B3, während
bei dem ersten Bahnstrang B1 nichts ausgeglichen würde und
der Verstellweg der ersten Umlenkeinrichtung 11 daher "Null"
wäre. Die
größte Strangweglängenänderung
und größte Verstellweglänge der
betreffenden Umlenkeinrichtung wäre
für den
dritten Bahnstrang B3 erforderlich. Dessen Umlenkeinrichtung müsste um
die größte Verstellweglänge aus
ihrer Ausgangsposition bewegt werden. Die insgesamt erforderliche
Einstellzeit entspräche
der Zeit, die benötigt
würde,
um die Umlenkeinrichtung für
den dritten Bahnstrang B3 aus ihrer vor der Einstellung eingenommenen
Ausgangsposition um die für
eine Strangweglängenänderung
von 400 mm erforderliche Verstellweglänge zu verfahren.
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Unter der Annahme, dass im vorstehenden Beispiel
die Wege beider Bahnstränge
B2 und B3 verkürzt
werden müssten,
wird in der optimalsten Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Einstellverfahrens,
in der die größte der
Verstellweglängen
minimiert wird, die Weglänge
des ersten Bahnstrangs B1 um 200 mm verlängert. Der Weg des zweiten
Bahnstrangs B2 muss dementsprechend nicht um 300 mm, sondern lediglich
um 100 mm verkürzt
werden. Insbesondere wird jedoch die größte der durchzuführenden
Strangweglängenänderungen,
nämlich
die für
den dritten Bahnstrang B3, deutlich reduziert. Die für den dritten
Bahnstrang B3 noch erforderliche Verkürzung der Weglänge beträgt nicht mehr
400 mm, sondern lediglich noch 200 mm. Dies entspricht im Beispiel
dem Minimum der Weglängenänderung
für den
dritten Bahnstrang B3. Bei der anhand des Ausführungsbeispiels beschriebenen
Ausführung
der Umlenkeinrichtungen ist die größte der Verstellweglängen, um
die eine der Umlenkeinrichtungen verstellt werden muss, 100 mm.
Im Beispielsfall müssen
die erste Umlenkeinrichtung 11 um 100 mm für eine Verlängerung
und die Umlenkeinrichtung für
den dritten Bahnstrang B3 um ebenfalls 100 mm für eine dem Betrage nach gleichgroße Verkürzung des
betreffenden Strangwegs verstellt werden.
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Im vorstehenden Beispiel wurden die
größte der
Strangweglängenänderungen
und die größte der Verstellweglängen minimiert.
Die Erfindung ist jedoch auf solch eine absolute Minimierung nicht
beschränkt,
sondern umfasst auch suboptimale Ausführungsvarianten des Einstellverfahrens.
So entspräche
es auch noch der Erfindung, wenn, bezogen auf das Beispiel, der
Weg des ersten Bahnstrangs B1 lediglich um beispielsweise 150 mm
verlängert
wird und dementsprechend der Weg des zweiten Bahnstrangs B2 um 150
mm und der Weg des dritten Bahnstrangs B3 um 250 mm verkürzt werden,
um alle drei Bahnstränge
B1, B2 und B3 auf die gleiche Schnittregisterposition zu bringen.
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Im vorstehend erläuterten Beispielfall kann es
sich bei dem dritten Bahnstrang B3 um einen Bahnstrang handeln,
der durch Längsschneiden
aus der gleichen Bahn B erhalten wird wie der erste Bahnstrang B1
und der zweite Bahnstrang B2. Der dritte Bahnstrang B3 muss jedoch
nicht aus der gleichen Bahn B wie die beiden anderen Bahnsträngen B1
und B2, sondern kann aus einer weiteren Bahn durch Längsschneiden
erhalten worden sein. Er kann im Grunde sogar unmittelbar in Bahnstrangbreite
von einer Rolle abgewickelt worden sein. Schließlich müssen auch nicht die aus der
gleichen Bahn B erhaltenen Bahnstränge B1 und B2 zusammengeführt werden,
sondern es kann jeder der Bahnstränge B1 und B2 auch je nur mit
einem Bahnstrang oder mehreren Bahnsträngen von anderen bedruckten
Bahnen zu je einem Bahnstrangbündel
zusammengeführt
werden. Das erfindungsgemäße Einstellverfahren,
die erfindungsgemäße Anordnung
einzelner oder aller Schnittregistereinstellglieder für die Bahnstränge vor
den Wendestangen und auch die Anordnung der pro Bahn vorgesehenen
Schnittregistereinstellglieder für
deren Stränge
in gegenseitiger räumlicher
Nähe sind
in vielen unterschiedlichen Bahnführungen, die zur Bildung von
Bahnstrangbündeln
führen,
vorteilhaft.