-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Spreizen
einer Bahn in einer Bahnbearbeitungsmaschine. Die Bahnbearbeitungsmaschine
kann insbesondere eine Druckmaschine, beispielsweise eine Offsetdruckmaschine,
sein. Bevorzugte Beispiele sind Rollenrotationsdruckmaschinen, wie
sie im Akzidenzdruck oder noch bevorzugter im Druck von großen Zeitungsauflagen
Verwendung finden.
-
Die
DE 100 23 169 A1 beschreibt
eine Bahnspreizvorrichtung mit zwei pfeilförmigen Wendestangen, die in
Bahnförderrichtung
hinter einer Längsschneideinrichtung
hintereinander angeordnet und relativ zueinander verschwenkbar in
einem Maschinengestell gelagert sind. Zwei Bahnstränge einer längsgeschnittenen
Bahn werden nebeneinander durch die Bahnspreizvorrichtung gefördert und
umschlingen dabei nacheinander je eine Hälfte der pfeilförmigen Wendestangen,
so dass die Bahnstränge parallel
versetzt werden und zwischen sich ein Spreizmaß aufweisen, wenn sie von der
Bahnspreizvorrichtung ablaufen. Durch Verschwenken von nur einer
oder von beiden pfeilförmigen
Wendestangen relativ zueinander werden die Längen der Bahnstränge zwischen
den pfeilförmigen
Wendestangen und die Umschlingungswinkel, mit denen die Bahnstränge die
pfeilförmigen
Wendestangen umschlingen, verändert
und dadurch das Spreizmaß verstellt.
Allerdings gehen mit der Verstellung des Spreizmaßes Bahnspannungsänderungen
einher.
-
Die
DE 100 44 577 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen einer doppeltbreiten
Ausgangs-Hüllenmaterialbahn
in zwei Teilbahnen. Dabei werden die beiden Teilbahnen über erste
und zweite Walzenpaare
8,
12 geführt, um
die Bahnen zu trennen bzw. zu spreizen und anschließend über eine
Umlenkwalze
19 zur Horizontalführung der Teilbahnen. Dabei
können
zum Einstellen des Spreizmaßes
das Walzenpaar
12 und die Umlenkwalze
19 gemeinsam
auf einer Aufnahmeplattform
21 entlang einer Schwalbenschwanzführung
22 linear
verstellt werden. Die
DE
87 17 253 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Umlenken und seitlichen
Auslenken verschiedener, aus einer Materialbahn durch Längsschnitt
erzeugter Streifen. Bei dieser Vorrichtung ist es möglich, dass
die Spreizung der Teilbahnen, bzw. deren Spreizmaß mittels
der Vorrichtung individuell eingestellt wird. Dies wird in einer
ersten Ausführungsvariante
dadurch erreicht, dass der Abstand von zwei eine Teilbahn führenden
Führungsstangen
zueinander geändert
wird, in einem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel bleibt der Abstand der
Führungsstangen
zueinander konstant, sie können
aber um eine zu ihren Rotationsachsen parallele Drehachse verdreht
oder der Changierwinkel kann durch Verschwenkung geändert werden.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, bei der Einstellung des Spreizmaßes zwischen
parallel nebeneinander in einer Spreizvorrichtung geförderten Bahnsträngen Bahnspannungsschwankungen
zu verringern, vorzugsweise zu vermeiden.
-
Bei
einem Bahnspreizverfahren, wie die Erfindung es betrifft, werden
ein erster Bahnstrang und ein zweiter Bahnstrang in einer Bahnbearbeitungsmaschine
nebeneinander gefördert
und um ein Spreizmaß parallel
zueinander versetzt. Das Spreizmaß ist der zwischen den einander
zugewandten Kanten der Bahnstränge
gemessene lichte Abstand nach dem Parallelversatz. Um das Spreizmaß zu erhalten,
können
beide Bahnstränge
zu sich selbst und relativ zueinander oder es kann auch nur einer
der Bahnstränge
zu sich selbst und relativ zu dem anderen parallel versetzt werden.
Der erste Bahnstrang umschlingt nacheinander eine erste Umlenkeinrichtung,
die eine erste Umlenkachse für
den ersten Bahnstrang bildet, und bahnabwärts eine nächste, zweite Umlenkeinrichtung,
die eine zweite Umlenkachse für
den ersten Bahnstrang bildet, je mit einem Umschlingungswinkel,
vorzugsweise je mit dem gleichen Umschlingungswinkel. Die Umlenkeinrichtungen
sind so angeordnet, nämlich
je schräg
zu der Förderrichtung
des einlaufenden ersten Bahnstrangs, dass der von der zweiten Umlenkeinrichtung
ablaufende erste Bahnstrang parallel zu dem auf die erste Umlenkeinrichtung
auflaufenden ersten Bahnstrang versetzt ist. Um das Spreizmaß zu verstellen,
wird die zweite Umlenkeinrichtung aus einer ersten Position in eine
andere, zweite Position verstellt, in welcher der erste Bahnstrang
zwischen der ersten Umlenkeinrichtung und der zweiten Umlenkeinrichtung
eine andere Weglänge
als in der ersten Position zurücklegt.
-
Nach
der Erfindung ist die zweite Position der verstellten Umlenkeinrichtung
so gewählt,
dass die Förderrichtung,
die der erste Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen aufweist,
durch die Verstellung nicht verändert
wird. Dies bedeutet, dass der Umschlingungswinkel nicht verändert wird,
zumindest nicht durch die Verstellung der zweiten Umlenkeinrichtung.
Der erste Bahnstrang läuft
daher nach der Verstellung des Spreizmaßes von der gleichen Winkelstelle
am äußeren Umfang
der ersten Umlenkeinrichtung ab und an der gleichen Winkelstelle
am äußeren Umfang
der zweiten Umlenkeinrichtung auf wie vor der Verstellung. Da Bahnspannungsänderungen
durch das Spreizen in erster Linie von Änderungen des Umschlingungswinkels
abhängen,
werden Bahnspannungsänderungen
durch das erfindungsgemäße Spreizverfahren
vermieden. Besonders bevorzugt wird eine Einlauf-Leiteinrichtung bahnaufwärts von
der ersten Umlenkeinrichtung und erfindungsgemäß sind eine der zweiten Umlenkeinrichtung
bahnabwärts
nächstfolgende
Auslauf-Leiteinrichtung so angeordnet, dass sich die Verhältnisse bei
dem Auflaufen des ersten Bahnstrangs auf die erste Umlenkeinrichtung
und bei dem Ablaufen von der zweiten Umlenkeinrichtung durch die
Verstellung nicht verändern,
so dass der Umschlingungswinkel nicht nur durch die Verstellung
an sich nicht verändert wird,
sondern absolut der gleiche bleibt.
-
Die
Erfindung betrifft nicht nur ein Bahnspreizverfahren, sondern auch
eine Bahnspreizvorrichtung, mittels der in einer Bearbeitungsmaschine nebeneinander
geförderte
Bahnstränge
parallel zueinander versetzbar sind, um das Spreizmaß einzustellen.
Die Erfindung betrifft nicht nur die in die Bahnbearbeitungsmaschine
eingebaute, sondern auch die für
einen Einbau erst vorgesehene Bahnspreizvorrichtung. Die Bahnspreizvorrichtung
umfasst ein Gestell, die erste Umlenkeinrichtung und die zweite
Umlenkeinrichtung. Die Umlenkeinrichtungen sind wie bereits erläutert so
gebildet und so angeordnet, dass durch Umschlingung der Umlenkeinrichtungen
der erste Bahnstrang parallel versetzt und so das Spreizmaß gänzlich oder
zu einem Teil eingestellt wird. Die zweite Umlenkeinrichtung, ist
in dem Gestell entlang eines Verstellwegs verstellbar gelagert,
um das Spreizmaß einstellen
zu können.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass der Verstellweg gerade ist und sich
in die Förderrichtung
erstreckt, die der erste Bahnstrang zwischen der ersten und der
zweiten Umlenkeinrichtung aufweist. Als in die Förderrichtung weisend wird auch
eine von dem ersten Bahnstrang beabstandete Parallele zu der von
dem ersten Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen gebildeten
Bahnebene verstanden. Durch solch eine Wahl des Verstellwegs wird
sichergestellt, dass der erste Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen
während
der gesamten Verstellung der Umlenkeinrichtungen seine Förderrichtung
beibehält. Die
Verstellbewegung als solche, welche die wenigstens eine verstellbare
Umlenkeinrichtung aus der ersten in die zweite Position ausführt, verändert somit nicht
den Umschlingungswinkel, mit dem der erste Bahnstrang die erste
Umlenkeinrichtung und die zweite Umlenkeinrichtung jeweils umschlingt.
Der jeweilige Umschlingungswinkel kann allenfalls durch die Verstellung
einer vorgelagerten Einlauf-Leiteinrichtung oder einer nachgelagerten
Auslauf-Leiteinrichtung verändert
werden. Bevorzugt ist der Umschlingungswinkel jedoch in der ersten
und zweiten Position der wenigstens einen verstellbaren Umlenkeinrichtung
und noch bevorzugter auch in weiteren Positionen, welche die Umlenkeinrichtungen
für den ersten
Bahnstrang relativ zueinander vorteilhafterweise einnehmen können, stets
der gleiche. Aufgrund der Geradheit des Verstellwegs ist der Umschlingungswinkel
gegen jegliche entlang des Verstellwegs zwischen der ersten Position
und der zweiten Position ausgeführte
Verstellbewegung invariant.
-
Falls
die zweite Umlenkeinrichtung bis in eine Position verstellt werden
kann, in der sie einen Versatz des ersten Bahnstrangs nicht bewirkt
und vorzugsweise mit dem ersten Bahnstrang nicht in Kontakt ist,
erstreckt sich der Verstellweg vorzugsweise bis in diese Position
gerade, was jedoch nicht unumgänglich
der Fall sein muss. Eine Verstellbarkeit bis in eine Position der
zweiten Umlenkeinrichtung, in der die Bahn diese Umlenkeinrichtung
und bevorzugt auch die andere der Umlenkeinrichtungen nicht umschlingt
und noch bevorzugter mit den Umlenkeinrichtungen überhaupt
keinen Kontakt hat, ist vorteilhaft für das Einziehen einer neuen
Bahn. Falls die zweite Umlenkeinrichtung solch eine Position einnehmen
kann, ist diese Position im Sinne der Erfindung natürlich weder
die „erste
Position” noch
die „zweite
Position”.
-
In
bevorzugten Ausführungen
ist die zweite Umlenkeinrichtung, die für die Einstellung oder Verstellung
des Spreizmaßes
verstellt wird, nicht nur in eine erste und eine zweite Position,
sondern in mehr als zwei unterschiedliche Positionen verstellbar,
in denen der erste Bahnstrang zwischen den Umlenkeinrichtungen eine
andere Weglänge
als in der ersten Position zurücklegt,
seine Förderrichtung
und noch weiter bevorzugt den Umschlingungswinkel jedoch beibehält.
-
In
bevorzugten Ausführungen
sind wie für den
ersten Bahnstrang auch für
den zweiten Bahnstrang Umlenkeinrichtungen vorgesehen, von denen
wenigstens eine verstellbar ist. Mittels der für den zweiten Bahnstrang vorgesehenen
Umlenkeinrichtungen, nämlich
einer weiteren ersten Umlenkeinrichtung und einer weiteren zweiten
Umlenkeinrichtung, kann der zweite Bahnstrang parallel versetzt
werden. In Bezug auf die weiteren Umlenkeinrichtungen gilt vorzugsweise
das bezüglich
der Umlenkeinrichtungen für
den ersten Bahnstrang Gesagte.
-
Nicht
unumgänglich
in jeder, aber doch in einer oder mehreren der mittels der Bahnbearbeitungsmaschine
durchführbaren
Produktionen, vorzugsweise Druckproduktionen, nehmen die Umlenkeinrichtungen
für die
Bahnstränge
jeweils solche Positionen ein, dass sowohl der erste Bahnstrang
als auch der zweite Bahnstrang parallel versetzt werden, um so erst
durch den Parallelversatz beider Bahnstränge das Spreizmaß zu erhalten.
Vorteilhaft ist es, wenn der Umschlingungswinkel, mit dem der erste Bahnstrang
die ihm zugeordneten Umlenkeinrichtungen für einen Parallelversatz umschlingt,
und der Umschlingungswinkel, mit dem der zweite Bahnstrang für einen
Parallelversatz die ihm zugeordneten weiteren Umlenkeinrichtungen
umschlingt, gleich sind. Bevorzugt trifft dies für jede der Positionen zu, welche
die wenigstens eine verstellbare Umlenkeinrichtung für den ersten
Bahnstrang und die wenigstens eine weitere verstellbare Umlenkeinrichtung
für den
zweiten Bahnstrang zwischen der jeweiligen ersten und zweiten Position
einnehmen können.
-
Besonders
bevorzugt wird es, wenn jeder der Bahnstränge in jeder Produktion parallel
versetzt wird. Um hierfür
wenigstens einen der Bahnstränge dennoch
mit einem möglichst
geringen Parallelversatz fördern
zu können,
weisen die Umlenkeinrichtungen für
diesen wenigstens einen der Bahnstränge zu der Förderrichtung
des betreffenden Bahnstrangs schräg unter einem Anstellwinkel,
der größer als
85° und
kleiner als 90°,
bevorzugt wenigstens 87° und höchstens
89°, sein
sollte. Die Umlenkeinrichtungen, die dem anderen der Bahnstränge zugeordnet
sind, weisen vorteilhafterweise unter einem kleineren Anstellwinkel
schräg
zur Förderrichtung
des anderen Bahnstrangs, vorzugsweise mit einem Anstellwinkel, der
wenigstens 45° und
höchstens
85° beträgt, also einem
Anstellwinkel aus dem für
Spreizvorrichtungen üblichen
Winkelbereich. Das Merkmal der unterschiedlichen Anstellungswinkel
ist als solches, d. h. ohne die erfindungsgemäß gestalteten Verstellwege, bereits
vorteilhaft für
die Reduzierung von Bahnspannungsschwankungen, kann aber seinerseits
durch solch eine Gestaltung der Verstellwege vorteilhaft weitergebildet
werden.
-
Die
Bahnstränge
können
nach dem Spreizen in unterschiedliche Richtungen von der Bahnspreizvorrichtung
auslaufen. Allerdings sind sie in der Sicht senkrecht auf die Strangebene
eines der Bahnstränge
parallel. Bevorzugt bilden sie jedoch bei dem Auslaufen von der
Bahnspreizvorrichtung versetzte, aber parallele Ebenen oder eine
einzige, gemeinsame Ebene.
-
Die
mittels der Bahnspreizvorrichtung voneinander abgespreizten Bahnstränge werden
in der laufenden Produktion in ein Bearbeitungswerk der Bearbeitungsmaschine,
beispielsweise ein Druckwerk einer Druckmaschine, gefördert und
dort entsprechend dem Zweck der Bearbeitungsmaschine bearbeitet.
Im Falle einer Druckmaschine werden sie ein- oder beidseitig ein-
oder mehrfarbig bedruckt und anschließend bis zum fertigen Druckprodukt
weiterverarbeitet.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung werden auch in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
Bahnspreizvorrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
-
2 die
Bahnspreizvorrichtung in einem Zustand, in dem zwei Stränge einer
Bahn symmetrisch voneinander abgespreizt und mittig auf je einen Falztrichter
geführt
werden,
-
3 die
Bahnspreizvorrichtung in einem Zustand, in dem die Stränge einer
Bahn asymmetrisch voneinander abgespreizt und mittig auf je einen Falztrichter
geführt
werden,
-
4 die
Spreizvorrichtung in einem Zustand, in dem die Stränge einer
Bahn asymmetrisch voneinander abgespreizt und einer der Bahnstränge mittig
und der andere der Bahnstränge
außermittig auf
je einen Falztrichter geführt
werden,
-
5 eine
Bahnspreizvorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels in der gleichen
Rollenrotationsdruckmaschine und
-
6 die
Bahnspreizvorrichtung des zweiten Auführungsbeispiels in einem Zustand,
in dem die Stränge
einer Bahn asymmetrisch voneinander abgespreizt und mittig auf je
einen Falztrichter geführt
werden.
-
1 zeigt
Komponenten einer Rollenrotationsdruckmaschine, die eine Bahnspreizvorrichtung umfasst.
Dargestellt ist der Weg einer zu bedruckenden Bahn B von einem Rollenwechsler 1 über eine Bahnspreizvorrichtung
zu einer Druckeinheit, die als Druckturm 9 gebildet ist.
Zu der Spreizvorrichtung gehören
eine Längsschneideinrichtung 4,
die dazu dient, die Bahn B längs
in zwei Bahnstränge,
nämlich einen
ersten Bahnstrang Br und einen zweiten Bahnstrang Bl, zu schneiden,
und Umlenkeinrichtungen 5 und 6, die dazu dienen,
die gebildeten Bahnstränge
Bl und Br parallel voneinander abzuspreizen. Die abgespreizten Bahnstränge Bl und
Br werden in Förderrichtung
F zu einem Druckturm 9 gefördert und dort je beidseitig
mehrfarbig bedruckt. Von dem Druckturm 9 sind zwei Zylinderbrücken, jeweils
gebildet aus zwei auf die Bahnstränge Bl und Br druckenden Gummituchzylindern
und jeweils einem zugeordneten Plattenzylinder, dargestellt. Der
Druckturm 9 kann selbstverständlich noch weitere solche Zylinderbrücken umfassen,
um die Bahnstränge
Bl und Br beispielsweise je beidseitig vierfarbig zu bedrucken.
Hinter dem Druckturm 9 werden die Bahnstränge Bl und
Br entweder getrennt je allein oder je mit wenigstens einem weiteren
Bahnstrang auf Falztrichter, von denen ein Falztrichter 20 dargestellt
ist, oder zusammen auf einen gemeinsamen Falztrichter 20 geführt und
in den Falztrichtern getrennt oder in dem Falztrichter gemeinsam
längsgefalzt.
Hinter dem Falztrichter 20 oder den mehreren Falztrichtern
kann in Förderrichtung
F ein Falzapparat oder können
mehrere Falzapparate zum Querschneiden und Querfalzen angeordnet
sein.
-
Die
von dem Rollenwechsler 1 her in die Spreizvorrichtung einlaufende,
ungeschnittene Bahn B wird über
eine Einlauf-Leiteinrichtung 3 zu der Längsschneideinrichtung 4 gefördert. Die
Längsschneideinrichtung 4 wird
im wesentlichen von zwei aufeinander zu- und voneinander abstellbaren Schneidrollen
gebildet, zwischen denen die Bahn B hindurchgefördert wird. Durch den Längsschnitt
werden der erste Bahnstrang Br als rechter und der zweite Bahnstrang
Bl als linker Bahnstrang gebildet. Die parallel dicht nebeneinander
laufenden Bahnstränge Bl
und Br werden über
eine erste Umlenkeinrichtung 5, eine unmittelbar folgende
zweite Umlenkeinrichtung 6 und eine Auslauf-Leiteinrichtung 7 geführt. Anschließend werden
sie über
weitere Leiteinrichtungen, von denen eine auf die Auslauf-Leiteinrichtung 7 nächstbenachbart
folgende Leiteinrichtung 8 dargestellt ist, zu dem Druckturm 9 gefördert. Die
Einlauf-Leiteinrichtung 3, die Längsschneideinrichtung 4 und
die erste Umlenkeinrichtung 5 sind in einer festen Lagebeziehung
zueinander in einem Gestell 2 gelagert. Die Einlauf-Leiteinrichtung 3 ist
eine Leitwalze, die in dem Gestell 2 drehgelagert ist.
Die erste Umlenkeinrichtung 5 ist nicht drehbar.
-
Die
zweite Umlenkeinrichtung 6 ist zusammen mit der Auslauf-Leiteinrichtung 7 in
dem Gestell 2 lineargeführt
bewegbar gelagert. Eine Linearführungsbahn
der Lagerung ist fest mit dem Gestell 2 verbunden. Die
zweite Umlenkeinrichtung 6 und die Auslauf-Leiteinrichtung 7 sind
entlang der Linearführung 11 zwischen
zwei Endpositionen kontinuierlich hin und her bewegbar. Die eine
der beiden Endpositionen ist in 1 in durchgezogener
Linie und die andere in gestrichelter Linie dargestellt. Eine Steuerungseinrichtung 15 steuert
eine Antriebseinrichtung 12 anhand von an der Steuerungseinrichtung 15 oder an
einer übergeordneten
Maschinensteuerung eingebbaren Vorgaben so, dass die zweite Umlenkeinrichtung 6 und
die Auslauf-Leiteinrichtung 7 auf dem Verstellweg die gewünschte Verstellposition
einnehmen.
-
2 zeigt
die Bahnspreizvorrichtung in einem ersten Zustand in einer Draufsicht
auf die Bahnebene. Die zweite Umlenkeinrichtung 6 und die Auslauf-Leiteinrichtung 7 sind
in der Mitte je in zwei symmetrische Hälften geteilt. Die beiden Hälften sind unabhängig voneinander
lineargeführt
an je einer gestellfesten Linearführung 11 (1)
bewegbar gelagert. Die Verstellwege und auch die Endpositionen der
beiden Hälften
sind die gleichen.
-
Die
Bewegungen der beiden Hälften
werden von der Steuerungseinrichtung 15 über die
Antriebseinrichtung 12 gesteuert und gegebenenfalls auch geregelt.
So können
die beiden Hälften
insbesondere gemeinsam oder je einzeln oder auch gegenläufig entlang
ihrer Verstellwege bewegt und in jeder Position zwischen den Endpositionen
festgesetzt werden.
-
Durch
die mittige Teilung werden eine zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und
eine zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r sowie eine linke
Auslauf-Leiteinrichtung 71 und eine rechte Auslauf-Leiteinrichtung 7r gebildet.
Die zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und die linke Auslauf-Leiteinrichtung 7l sind
dem linken Bahnstrang Bl zugeordnet, d. h. sie kommen nur mit dem
linken Bahnstrang Bl in Kontakt. Die zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r und
die rechte Auslauf-Leiteinrichtung 7r sind dem rechten Bahnstrang
Br zugeordnet, d. h. sie kommen nur mit dem rechten Bahnstrang Br
in Kontakt. Entsprechend besteht auch eine Zuordnung bei der ersten Umlenkeinrichtung 5.
Die erste Umlenkeinrichtung 5 ist allerdings in dem Gestell
an dessen beiden gegenüberliegenden
Gestellseiten 2l und 2r befestigt. Die erste Umlenkeinrichtung 5 zerfällt funktional
in eine erste linke Umlenkeinrichtung 5l und eine erste
rechte Umlenkeinrichtung 5r. Die Umlenkeinrichtungen 5l, 5r, 6l und 6r haben
je den gleichen Querschnitt. Im Ausführungsbeispiel sind sie jeweils
als kreisrunde Stangen gebildet.
-
Die
ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r und insbesondere
die von ihnen gebildeten Umlenkachsen bilden in der Draufsicht auf
die Ebene der einlaufenden Bahn B eine Pfeilform, deren Spitze gegen die
Förderrichtung
F weist. Die ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r sind
in der Mitte im Bereich der ”Pfeilspitze” fest miteinander
verbunden. Die Spitze selbst ist rund gearbeitet, um die Gefahr
eines Anritzen der Bahn B zu vermeiden. Die Längsschneideinrichtung 4 und
die von den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r gebildete
Spitze liegen exakt auf der Maschinenachse S. Die Anordnung der
Teile der Spreizvorrichtung, die dem linken Bahnstrang Bl zugeordnet
sind, ist symmetrisch zu der Anordnung der Teile, die dem rechten
Bahnstrang Br zugeordnet sind. Insoweit bildet die Maschinenachse
S auch gleichzeitig eine Symmetrieachse der Spreizvorrichtung.
-
Die
linken Umlenkeinrichtungen 5l und 6l bilden zueinander
parallele Umlenkachsen für
den linken Bahnstrang Bl. Die rechten Umlenkeinrichtungen 5r und 6r bilden
zueinander parallele Umlenkachsen für den rechten Bahnstrang Br.
Die Verstellwege der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r verlaufen
so, dass die Parallelität
der Umlenkachsen in jeder Verstellposition der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r erhalten
bleibt.
-
Die
Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r sind relativ
zu den zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r so
angeordnet, dass die von der zweiten linken Umlenkeinrichtung 6l und
der linken Auslauf-Leiteinrichtung 7l im Falle der Umschlingung
definierte Bahnstrangebene und die von der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und
der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r im Falle der Umschlingung
definierte Bahnstrangebene parallel zu der Bahnebene ist, die von
der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und den beiden ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r im
Falle von deren Umschlingung vorgegeben wird. Die Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r bilden
senkrecht zu der Förderrichtung
F weisende Umlenkachsen. Die zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und
die linke Auslauf-Leiteinrichtung 7l sind gemeinsam an
einem linken Schlitten 10l gelagert. Die Lagerung an dem Schlitten 10l ist
derart, dass die Umlenkachsen der zweiten linken Umlenkeinrichtung 6l und
der linken Auslauf-Leiteinrichtung 7l relativ
zu dem Schlitten 10l allenfalls im Rahmen von toleranzausgleichenden Justierungen
verstellbar sind. Sinngemäß das gleiche
gilt für
die Lagerung der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und
der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r an dem rechten Schlitten 10r.
Die beiden Schlitten 10l und 10r sind an ihrer
jeweiligen Gestellseite 2l und 2r je entlang einer
eigenen Linearführung 11 bewegbar,
wobei die linke Linearführung 11 parallel
zu der rechten Linearführung 11 ausgeführt ist
und bezüglich
der Förderrichtung
F auf der gleichen Höhe angeordnet
ist. Die beiden Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r können an
dem betreffenden Schlitten 10l und 10r drehgelagert
sein. Grundsätzlich
das gleiche gilt auch für
die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r, wobei
für die
Umlenkeinrichtungen 6l und 6r der einfacheren
Konstruktion wegen jedoch die Bildung jeweils als nicht drehbare
Stange bevorzugt wird.
-
In
dem in 2 dargestellten ersten Zustand der Spreizvorrichtung
nehmen die zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und die zweite
rechte Umlenkeinrichtung 6r je eine Verstellposition ein,
in der sie zusammen mit den Auslauf-Leiteinrichtungen 7r und 7l eine
einzige zu der einlaufenden Bahn B planparallele Ebene für die Bahnstränge Bl und
Br definieren. In solchen Positionen bilden auch die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r miteinander
eine Pfeilform, allerdings mit einem engen Spalt zwischen ihren
freien Enden, die in diesen Positionen einander genau überdecken.
Die von den zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r gebildeten
Umlenkachsen schneiden sich dementsprechend. Die von den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r gebildeten
Umlenkachsen fluchten in diesen Verstellpositionen.
-
Die
Bahn B läuft
symmetrisch zu der Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung ein.
Aufgrund dieser Bahnsymmetrie und der Positionierung der zweiten
Umlenkeinrichtungen 6l und 6r in einer gemeinsamen
Ebene werden die beiden Bahnstränge Bl
und Br je zu einer Seite von der Maschinenachse S weg um den gleichen
Versatz parallel nach außen voneinander
abgespreizt. Es ergibt sich das Spreizmaß X, das den quer zu der Förderrichtung
F gemessenen lichten Abstand zwischen den Bahnsträngen Bl
und Br bezeichnet. Mit ”M” ist der
in der Bahnebene gemessene Abstand zwischen einer linken Begrenzungslinie
und einer rechten Begrenzungslinie bezeichnet, bis zu denen die
Bahnstränge
Bl und Br bei ausreichender Bahnbreite mittels der Spreizvorrichtung
maximal nach links außen
bzw. rechts außen
parallel versetzt werden können.
In dem dargestellten Zustand der Spreizvorrichtung bei symmetrischem
Einlauf der Bahn B verbleibt zwischen der linken Außenkante
des linken Bahnstrangs Bl und der linken Begrenzungslinie ein Versatz
X/2. Ein ebensolcher Versatz verbleibt zwischen der rechten Begrenzungslinie
und der rechten Bahnkante des rechten Bahnstrangs Br. Aufgrund der
Bahnbreite Z, des symmetrischen Einlaufs, des symmetrischen Schnitts
und der symmetrischen Abspreizung auf das Spreizmaß X, läuft der
linke Bahnstrang Bl mittig in den ihm zugeordneten Falztrichter 20,
und der rechte Bahnstrang Br läuft
ebenfalls mittig in den ihm zugeordneten Falztrichter 21.
Die Bahnstrange Bl und Br werden auch symmetrisch zu ihrem Längsfalz
Ll und Lr bedruckt. Die Breiten der Bahnstränge Bl und Br sind mit A und
die Teilbreiten beidseitig der Längsfalze
Ll und Lr sind mit A' angegeben.
Es gilt somit: Z = 2A = 4A'.
Anzumerken ist, dass der Falztrichter 20 und der Falztrichter 21 von
einem einzigen Falztrichter gebildet werden können.
-
In
dem in der 3 dargestellten zweiten Zustand
der Spreizvorrichtung läuft
die Bahn B asymmetrisch zu der Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung
ein. Die Symmetrie-Längsachse
der Bahn B ist mit SB bezeichnet. Sie ist
zu der Maschinenachse S seitlich versetzt. Die Bahn B wird mittels
der Längsschneideinrichtung 4 entsprechend
dem Versatz der Achsen S und SB asymmetrisch
in einen linken Bahnstrang Bl und einen rechten Bahnstrang Br geschnitten.
-
In
dem zweiten Zustand ragt der rechte Schlitten 10r mit der
zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und der rechten Auslauf-Leiteinrichtung 7r nicht
in den Weg des rechten Bahnstrangs Br und hat dementsprechend keinen
umschlingenden Kontakt mit dem rechten Bahnstrang Br. Der rechte Bahnstrang
Br umschlingt auch nicht die erste rechte Umlenkeinrichtung 5r.
Der rechte Bahnstrang Br wird daher ohne seitlichen Versatz durch
die Spreizvorrichtung hindurchgefördert. Die Verstellposition
der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r und der rechten
Auslauf-Leiteinrichtung 7r entspricht der in 1 strichliiert
dargestellten Position. Die zweite linke Umlenkeinrichtung 6l und
die linke Auslauf-Leiteinrichtung 7l sind jedoch in den
Weg des linken Bahnstrangs Bl hineingefahren, beispielsweise bis
in die in 1 in durchgezogener Linie dargestellte
andere Endposition. Der Rollenwechsler 1 ist in dem Ausführungsbeispiel
der 3 so eingestellt, dass der rechte Bahnstrang Br
soweit als möglich
rechts außen
gefördert
wird. Die rechte Außenkante
des Bahnstrangs Br fällt
mit der rechten Begrenzungslinie der Bahnspreizvorrichtung zusammen.
Die Anordnung der Spreizvorrichtung relativ zu den Falztrichtern 20 und 21 ist
so, dass die Bahnstränge
einer Bahn B der maximalen Breite Z = M ohne Parallelversatz, je
mittig auf die Falztrichter 20 und 21 laufen.
Im Bahnführungsbeispiel
der 3 wird der rechte Bahnstrang Br mit seiner Außenkante
an dem für
ihn äußersten
rechten Rand entlang mittig zu dem zugeordneten Falztrichter 21 gefördert. Der
um den doppelten Versatz der Achsen S und SB schmalere
linke Bahnstrang Bl würde
außermittig
auf den ihm zugeordneten Falztrichter 20 gefördert, wenn
auch er die Bahnspreizvorrichtung unbeeinflusst passieren würde. Die
zweite linke Umlenkeinrichtung 6l ist jedoch zusammen mit
der linken Auslauf-Leiteinrichtung 7l relativ
zu der ersten linken Umlenkeinrichtung 5l in solch eine
Verstellposition bewegt worden, dass sie einen dem Spreizmaß X entsprechenden
Parallelversatz erfährt,
der so groß ist,
dass der linke Bahnstrang Bl mittig auf den zugeordneten Falztrichter 20 gefördert wird.
-
Für das Bahnführungsbeispiel
der 3 wird unterstellt, dass die Bahn B eine andere
Bahnbreite Z als die Bahn B des in 2 dargestellten ersten
Beispiels hat. Der Versatz der Außenkante des linken Bahnstrangs
Bl von der linken Begrenzungslinie entspricht dem Spreizmaß X. Die
Breiten der Bahnstränge
Bl und Br sind mit C und D angegeben. Beidseitig der Längsfalze
Ll und Lr weisen die Bahnstränge
Bl und Br wegen des mittigen Förderns auf
die Falztrichter 20 und 21 jeweils die gleichen Breiten
auf, die für
den linken Bahnstrang Bl mit D' und
für den
rechten Bahnstrang Br mit C' angegeben sind.
-
In
dem in 4 dargestellten dritten Bahnführungsbeispiel wird die Bahn
B von dem Rollenwechsler 1 symmetrisch zu der Maschinenachse
S gefördert,
d. h. die Maschinenachse S fällt
mit der Symmetrie-Lngsachse SB der Bahn
B zusammen. Da der Längsschnitt
auf der Maschinenachse S durchgeführt wird, haben die beiden
entstehenden Bahnstränge
Bl und Br je die gleiche Breite A, wobei unterstellt wird, dass
die Bahnbreite Z der Bahn die gleiche wie im Bahnführungsbeispiel
der 2 ist. In dem Bahnführungsbeispiel der 4 befindet
sich die Bahnspreizvorrichtung in dem zweiten Zustand. Der rechte
Bahnstrang Br passiert die Bahnspreizvorrichtung dementsprechend
unbeeinflusst. Anders als im Bahnführungsbeispiel der 3 weist
der rechte Bahnstrang Br zum äußersten
rechten Rand jedoch einen Versatz Y auf, so dass der rechte Bahnstrang
Br wie in dem ersten Bahnführungsbeispiel
der 2 dargestellt nur dann mittig längsgefalzt
würde,
wenn ihn die Bahnspreizvorrichtung um den Parallelversatz Y/2 gegenüber der
Maschinenachse S nach rechts außen
parallel versetzen würde. In
der Bahnstrangführung
des dritten Bahnführungsbeispiels
wird der rechte Bahnstrang Br demzufolge außermittig auf den Falztrichter 21 gefördert und dementsprechend
außermittig
längs gefalzt.
Das auf ihn gedruckte Druckbild ist entsprechend asymmetrisch. Die
Teilbreite des rechten Bahnstrangs Br zu der einen Seite des Längsfalzes
Lr ist mit A'' und die hiervon
sich unterscheidende Breite zu der anderen Seite des Längsfalzes
Lr ist mit A''' bezeichnet. Die zweite linke Umlenkeinrichtung 6l nimmt
relativ zu der ersten linken Umlenkeinrichtung 5l solch
eine Verstellposition ein, dass der linke Bahnstrang Bl mittig auf
den Falztrichter 20 gefördert
wird. Der Parallelversatz des linken Bahnstrangs Bl entspricht dem Spreizmaß X. Die
Teilbreiten beidseits des Längsfalzes
Ll sind bei dem linken Bahnstrang Bl gleich und dementsprechend
je mit A' bezeichnet.
-
Bei
dem Einzug eines freien Bahnanfangs einer neuen Bahn B wird die
neue Bahn B von dem Rollenwechsler 1 über die Einlauf-Leiteinrichtung 3 und
zwischen den voneinander abgestellten Schneidrollen der Längsschneideinrichtung 4 hindurchgeführt. Anschließend wird
der Bahnanfang gerade, d. h. ohne Umschlingung der Umlenkeinrichtungen 5l bis 6r und
Leiteinrichtungen 7l und 7r bis zu der weiteren
Leiteinrichtung 8 geführt
und unter Umschlingung der Auslauf-Leiteinrichtung 8 sowie
gegebenenfalls über
noch weitere Leiteinrichtungen durch den Druckspalt oder die mehreren
Druckspalte des Druckturms 9 bis auf die Falztrichter 20 und 21 eingezogen.
Die Falztrichter 20 und 21 können, wie bereits erwähnt, ein
einziger Falztrichter sein, auf den beide Bahnstränge Bl und
Br zusammengeführt
werden. Die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
die Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r nehmen
ihre in 1 gestrichelt dargestellte Endposition
ein, die auch als Einzugsposition bezeichnet werden kann. Die bei
dem Einzug noch ungeschnittene Bahn ist ebenfalls gestrichelt eingezeichnet
und mit B bezeichnet. Nachdem die Bahn B den oder die Falztrichter
erreicht hat, wird sie mit der Längsschneideinrichtung 4 in
die Bahnstränge
Bl und Br längsgeschnitten.
Erst wenn die Bahnstränge
Bl und Br die den Leiteinrichtungen 7l und 7r bahnabwärts nächstbenachbarte
Auslauf-Leiteinrichtung 8 passiert haben, werden die oder
wird nur eine der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
damit gemeinsam die zugeordnete der Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r in
ihre Verstellposition(en) bewegt und dadurch das gewünschte Spreizmaß X eingestellt.
Durch die im Rahmen der Einstellung kontinuierliche Verfahrbewegung
der zweiten Umlenkeinrichtung(en) 6l und/oder 6r und
Auslauf-Leiteinrichtung(en) 7l und/oder 7r werden
die Bahnstränge
Bl und Br kontinuierlich bis zur Einstellung des Spreizmaßes X voneinander
parallel abgespreizt.
-
Um
die Reibung zu verringern, weisen die Umlenkeinrichtungen 5l bis 6r auf
ihren Manteloberflächen
Blasluftlöcher
auf, durch die hindurch wie von Wendestangen bekannt die umschlingenden Bahnstränge Bl und
Br mit Blasluft beaufschlagbar sind. Sobald eine der Umlenkeinrichtungen 5l bis 6r gegen
den betreffenden Bahnstrang Bl oder Br gefahren wird, wird die Blasluft
eingeschaltet. Das Einschalten der Blasluft erfolgt selbstverständlich automatisiert,
beispielsweise in Abhängigkeit
von der Verstellposition der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
vorzugsweise unter der Kontrolle der Steuerungseinrichtung 15.
-
Zu
der von der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r definierten Bahnebene
ist, wie bereits erwähnt,
die von den zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r definierten Bahnstrangebenen
parallel. Die Bahnebene zwischen der Einlauf-Leiteinrichtung 3 und
den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r einerseits
und die Bahnstrangebenen zwischen den zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
den Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r andererseits
sind in allen Verstellpositionen je parallel.
-
Die
durch die beiden Linearführungen 11 vorgegebenen
Verstellwege der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r und
Auslauf-Leiteinrichtungen 7l und 7r verlaufen
senkrecht linear zu der durch die Einlauf-Leiteinrichtung 3 und
die ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r definierten
Bahnebene. Die Verstellwege weisen je über einen Teil ihrer linearen
Länge in
die Förderrichtung
F, welche die Bahnstränge
Bl und Br zwischen den Umlenkeinrichtungen 5 und 6 im
Falle von deren Umschlingung aufweisen. Die in die Förderrichtung
F weisenden Teillängen
erstrecken sich von der jeweiligen Position für maximale Abspreizung bis
zu einer Position vor der in 1 strichliert
gezeichneten Position für
Nullspreizung. Hieraus ergibt es sich, dass die zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r aus
der Endposition der Nullspreizung heraus bei einer Verstellung in
Richtung auf die Endposition der maximalen Abspreizung zunächst in
den jeweiligen Bahnstrang Bl und Br eintauchen. Während einer
ersten Phase des Bahnkontakts der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r ändert sich
der Umschlingungswinkel, mit dem die Bahnstränge Bl und Br die Umlenkeinrichtungen 5 und 6 ab
der Verstellposition des jeweils ersten Bahnkontakts einnehmen,
bis zu einer weiteren Verstellposition kontinuierlich. Ab der weiteren
Verstellposition, die nachfolgend als erste Position bezeichnet wird,
bis zu der Position der maximalen Abspreizung bleibt der Umschlingungswinkel
des jeweiligen Bahnstrangs Bl und Br unverändert. Bei bevorzugt gleichen
Durchmessern der Umlenkeinrichtungen 5 und 6 wird
die erste Position, ab der die Umschlingungswinkel sich im Zuge
der weiteren Bewegung in Richtung auf die Position der maximalen
Abspreizung nicht mehr verändern,
dann erreicht, wenn sich in Bezug auf den linken Bahnstrang Bl die
linken Umlenkeinrichtungen 5l und 6l und in Bezug
auf den rechten Bahnstrang Br rechten Umlenkeinrichtungen 5r und 6r auf
gleicher Höhe
befinden. Die Umschlingungswinkel werden somit bei einer Verstellung
von einer der zweiten Umlenkeinrichtungen 6r und 6l aus der
ersten Position in jede zweite Position, die sich zwischen der ersten
Position und der Position für
maximale Abspreizung befindet, nicht verändert und sind in diesem Sinne
invariant gegen Verstellbewegungen der Umlenkeinrichtungen 6r und 6l.
Vorteilhaft ist ferner, dass die Umschlingungswinkel nicht nur pro
Bahnstrang Bl oder Br invariant gegen die möglichen Verstellungen der jeweils
zugeordneten zweiten Umlenkeinrichtung 6l oder 6r sind,
sondern dass der Umschlingungswinkel, mit dem der linke Bahnstrang
Bl seine beiden Umlenkeinrichtungen 5l und 6l umschlingt,
und der Umschlingungswinkel, mit dem der rechte Bahnstrang Br seine
beiden Umlenkeinrichtungen 5r und 6r umschlingt,
gleich sind. Die Invarianz des Umschlingungswinkels ist bereits
alleine pro Bahnstrang Br und/oder Bl vorteilhaft für eine Bahnspannungsregelung.
Die Gleichheit der Umschlingungswinkel beider Bahnstränge Bl und
Br vereinfacht die Bahnspannungsregelung noch weiter.
-
In
dem ersten Ausführungsbeispiel
weisen sämtliche
Umlenkeinrichtungen 5l bis 6r unter einem Anstellwinkel
von 75° schräg zu der
Förderrichtung
F der auf die erste Umlenkeinrichtung 5 auflaufenden, d.
h. der einlaufenden Bahnstränge
Bl und Br. Im Falle der Invarianz des Umschlingungswinkels von den Verstellbewegungen
der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r hat
dies auch bereits in der jeweiligen ersten Position einen großen Parallelversatz
beider Bahnstränge
Bl und Br zur Folge.
-
Die 5 und 6 zeigen
eine Bahnspreizvorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Bahnspreizvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet
sich von derjenigen des ersten nur hinsichtlich der Anstellung der
rechten Umlenkeinrichtungen zur Förderrichtung F der einlaufenden
Bahnstränge
Br und Bl und eines Versatzes der Längsschneideinrichtung 4.
Die Verstellwege sind ebenfalls über
ihre gesamte Länge
gerade und erstrecken sich je über
einen Längenabschnitt
in die Förderrichtung
F, welche die Bahnstränge
Bl und Br zwischen den Umlenkeinrichtungen 5 und 6 aufweisen,
wenn die zweiten Umlenkeinrichtungen 6 je eine Position
auf dem von der jeweiligen ersten Position bis zu der jeweiligen
Position für
maximale Abspreizung reichenden Verstellwegabschnitt einnehmen. Wie
auch im ersten Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Verstellwege je nur in dem Abschnitt zwischen
diesen beiden Positionen in diese Förderrichtung F.
-
Während die
Bahnspreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einigen
Produktionen, wie sie beispielhaft anhand der 3 und 4 beschrieben
wurden, so konfiguriert ist, dass einer der Bahnstränge Br und
Bl ohne Umschlingung der ihr zugeordneten Umlenkeinrichtungen 5 und 6 durch die
Spreizvorrichtung gefördert
wird, ist die Spreizvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels von derjenigen
des ersten Ausführungsbeispiels
so abgewandelt, dass die durch sie hindurch geforderten Bahnstränge Br und
Bl in vorzugsweise jeder Produktion stets parallel versetzt werden
und ihre jeweils zugeordneten Umlenkeinrichtungen 5 und 6 mit
stets dem gleichen Umschlingungswinkel umschlingen. Die zweiten
Umlenkeinrichtungen 5 und 6 werden nur zum Zwecke
des Einzugs einer neuen Bahn je in die strichliert gezeichnete Einzugsposition
verstellt, in der der Bahnanfang ohne Umschlingung der ersten und
zweiten Umlenkeinrichtungen 5 und 6 durch die Spreizvorrichtung
hindurch eingezogen werden kann.
-
Um
die Invarianz des Umschlingungswinkels auch für die Produktionen der 3 und 4 zu
erhalten, kann die Spreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
so abgewandelt werden, dass einer der Bahnstränge Bl und Br, beispielsweise
der zweite, d. h. linke Bahnstrang Bl, in keiner der Verstellpositionen
der zweiten Umlenkeinrichtung 6l parallel versetzt wird,
sondern die Spreizvorrichtung in jeder der Verstellpositionen ohne
Versatz durchläuft. In
diesem Fall würden
die erste linke Umlenkeinrichtung 5l und die zweite linke
Umlenkeinrichtung 6l genau senkrecht zu der Förderrichtung
F des einlaufenden linken Bahnstrangs Bl weisen, und es würde die zweite
linke Umlenkeinrichtung 6l nur zum Erhalt der Gleichheit
der Umschlingungswinkel in Bezug auf die Bahnebene des einlaufenden
Bahnstrangs Bl versetzt über
oder unter der Bahnebene des einlaufenden Bahnstrangs Bl angeordnet
sein.
-
6 zeigt
jedoch eine demgegenüber
bevorzugte Modifizierung der Spreizvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels.
Die linken Umlenkeinrichtungen 5l und 6l entsprechen
den Umlenkeinrichtungen 5l und 6l des ersten Ausführungsbeispiels. Die
rechten Umlenkeinrichtungen sind jedoch gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
modifiziert und daher mit 5r' und 6r' bezeichnet.
Die von den Umlenkeinrichtungen 5r' und 6r' gebildeten Umlenkachsen sind wieder
zueinander parallel, aber bezüglich
der Maschinenachse S asymmetrisch zu den Umlenkachsen der linken
Umlenkeinrichtung 5l und 6l. Die rechten Umlenkeinrichtungen 5r' und 6r' und damit auch
die von ihnen gebildeten Umlenkachsen weisen je unter einem Anstellwinkel α schräg zu der
Förderrichtung
F des einlaufenden Bahnstrangs Br. Als Anstellwinkel β und Anstellwinkel β wird in
der Bahnebene des einlaufenden Bahnstrangs Br und Bl jeweils der
spitze Winkel verstanden, den die jeweilige Umlenkachse mit der
Förderrichtung
F des einlaufenden, d. h. auf die jeweilige erste Umlenkeinrichtung 5r' und 5l auflaufenden
Bahnstrangs Br und Bl, bildet. Der Anstellwinkel α ist größer als
der Anstellwinkel β, unter
dem die linken Umlenkeinrichtung 5l und 6l und insbesondere
deren Umlenkachsen schräg
zu der Förderrichtung
F des einlaufenden linken Bahnstrangs Bl weisen. Der Anstellwinkel α sollte größer als
85° und
kleiner als 90° sein
und ist im Ausführungsbeispiel
87°.
-
Die
Verstellweglänge
der zweiten rechten Umlenkeinrichtung 6r' ist so gewählt, dass in der Endposition
für maximale
Abspreizung der rechte Bahnstrang Br um den Versatz 2Y parallel
versetzt wird. Die Längsschneideinrichtung 4 ist
um das Maß Y,
d. h. um den halben Maximalversatz, zu der Maschinenachse S versetzt.
Bei dem Versatz Y nimmt die zweite rechte Umlenkeinrichtung 6r' ihre erste Position
ein. Der rechte Bahnstrang Br kann innerhalb des Versatzbereiches
von 0 bis 2Y seitlich korrigiert werden. In sämtlichen Produktionen wird
jedoch für
den Erhalt der Invarianz des Umschlingungswinkels nur der Bereich
zwischen Y und 2Y ausgenutzt. Der linke Bahnstrang Bl wird wie bei
den Bahnführungsbeispielen
der 3 und 4 um das Maß X parallel zu seinem Einlauf
versetzt.
-
In
dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Bahn
B die Bahnbreite Z auf. Die Bahn B wird asymmetrisch bezüglich der
Maschinenachse S in die Spreizvorrichtung gefördert. Ihre rechte Außenkante
weist zu der rechten Begrenzungslinie den Versatz Y auf. Die rechten
Umlenkeinrichtungen 5r' und 6r' dienen als
Bahnkantensteuerung, um den rechten Bahnstrang Br mit seiner rechten
Bahnkante auf die rechte Begrenzungslinie zu versetzen. Der dem
rechten Bahnstrang Br zugeordnete Falztrichter 21 ist in
solch einem Abstand von der Maschinenachse S angeordnet, dass der
um den Versatz Y parallel versetzte rechte Bahnstrang Br mittig
auf den Falztrichter 21 gefördert wird. In dem Bahnführungsbeispiel
der 6 werden die beiden Bahnstränge Bl und Br insgesamt um
das Spreizmaß X
+ Y voneinander abgespreizt.
-
In
den beiden Ausführungsbeispielen,
wie sie in den 1 und 5 dargestellt
sind, weisen die Verstellwege der zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r einerseits
und 6l und 6r' andererseits
senkrecht zu der Förderrichtung
F der einlaufenden Bahnstränge
Bl und Br. In alternativen Ausführungen können die
Verstellwege zu der Förderrichtung
F der einlaufenden Bahnsträngen
Bl und Br auch schräg,
d. h. unter je einem Neigungswinkel, insbesondere unter je dem gleichen
Neigungswinkel, verlaufen. Allerdings gilt auch für schräg verlaufende
Verstellwege, dass solche Verstellwege gerade sind und sich zumindest
in einem Teilabschnitt in die Förderrichtung
F erstrecken, welche die Bahnstränge
Bl und Br zwischen den ersten Umlenkeinrichtungen 5l und 5r und den
zweiten Umlenkeinrichtungen 6l und 6r bzw. 6r' aufweisen.
Auch bei solchen schräg
zu den einlaufenden Bahnsträngen
Bl und Br weisenden Verstellwegen bleiben die Bahnebenen der Bahnstränge Bl und
Br zwischen den Umlenkeinrichtungen 5 und 6 bei
Verstellungen zwischen der ersten Position und der Position der
maximalen Abspreizung erhalten.