DE10023169A1 - Doppeltwirkende Spreizeinrichtung zur Spreizung einer Bahn - Google Patents
Doppeltwirkende Spreizeinrichtung zur Spreizung einer BahnInfo
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Abstract
Eine kostengünstige und platzsparende Einrichtung zum Spreizen einer Bahn (6) wird dadurch geschaffen, dass beiderseits der Bahn (6) jeweils eine pfeilförmige Wendestange (1, 2) angeordnet ist, wobei jede pfeilförmige Wendestange (1, 2) aus zwei unter einem gleichen stumpfen Winkel (alpha) fest miteinander verbundenen, in einer Ebene liegenden Stangen (3, 4) besteht, weiterhin die pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) zueinander parallel im Bereich der Bahn (6) angeordnet sind, wobei die Bahn (6) in den Ebenen der pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) letzteren zu- und abgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine doppeltwirkende Spreizeinrichtung zur Spreizung einer
Bahn in einer Rotationsdruckmaschine.
Für die Spreizung einer Bahn einer Rotationsdruckmaschine ist der Einsatz von
Wendestangen bekannt. Hierzu wird jede der nach dem Längsschneiden
erhaltenen Teilbahnen über zwei Wendestangen geführt. Man benötigt also für die
Spreizung beider Teilbahnen zwei Wendestangenpaare bzw. zwei Wendeebenen.
Dies ist platz- und kostenintensiv. Der Bahneinzug erfolgt in der Regel manuell.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige und platzsparende Einrichtung
zum Spreizen einer Bahn zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Die doppeltwirkende Spreizeinrichtung spreizt
mit den zwei pfeilförmigen Wendestangen gleichzeitig beide Teilbahnen einer
Bahn. Sie zeichnet sich somit durch eine einfache und kompakte Bauweise aus,
ist kostengünstig erstellbar und benötigt wenig Platz.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit den Zeichnungen.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
Fig. 1 eine doppeltwirkende Spreizeinrichtung in der Draufsicht,
Fig. 2 die Ansicht in Richtung II nach Fig. 1,
Fig. 3 die pfeilförmigen Wendestangen gemäß Fig. 2 in einer Stellung zum
Breitstrecken einer Bahn,
Fig. 4 die Ansicht in Richtung IV nach Fig. 1,
Fig. 5 eine weitere Variante zu Fig. 4.
Die in Fig. 1 gezeigte Spreizeinrichtung enthält zwei pfeilförmige Wendestangen
1, 2. Jede pfeilförmige Wendestange 1, 2 besteht aus zwei unter einem gleichen
stumpfen Winkel α fest miteinander verbundenen, in einer Ebene E1 bzw. E2
(siehe Fig. 2) liegenden Stangen 3, 4. Der Winkel α wird im Bereich zwischen 180°
und 150° ausgewählt. Der Winkel α zeigt in die Laufrichtung 5 der zu spreizenden
Bahn 6. Die Stangen 3, 4 haben vorteilhaft einen kreisförmigen Querschnitt. Der
Verbindungsstoß der Stangen 3, 4 ist abgerundet, um in einem weiter unten
beschriebenen Einsatzfall der Spreizeinrichtung als Breitstreckeinrichtung die
Bahn 6 schonend zu führen.
Die beiden pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 sind beiderseits der Bahn 6
angeordnet, wobei die Bahn 6 in der die pfeilförmige Wendestange 1 enthaltenden
Ebene E1 zugeführt und in der die pfeilförmige Wendestange 2 enthaltenden
Ebene E2 abgeführt wird. Vor dem Auflaufen auf die pfeilförmige Wendestange 1
wird die Bahn 6 mittels einer Längsschneidvorrichtung 7 in die Teilbahnen 6.1 und
6.2 längs geschnitten, die gespreizt in der Ebene E2 die pfeilförmige
Wendestange 2 verlassen. Für den Scheitel 32 des stumpfen Winkels α ist ein
gewisser Versatz zur Schnittebene der Längsschneidvorrichtung 7 zulässig.
Die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 sind hinsichtlich der Eindringtiefe in den
Bereich der Bahn 6 verstellbar. Hierzu ist jede pfeilförmige Wendestange 1, 2
mittels Hebeln 8, 9 bzw. 10, 11 an einer Leitwalze 12, 13 schwenkbar angeordnet.
Dabei tangiert die die pfeilförmige Wendestange 1 enthaltende Ebene E1 den
Mantel der Leitwalze 12 und die die pfeilförmige Wendestange 2 enthaltende
Ebene E2 den Mantel der Leitwalze 13. Die Hebel 8 und 9 sind an einer
Schwenkachse 14, die Hebel 10 und 11 an einer Schwenkachse 15 befestigt, die
jeweils in Seitenwänden 16, 17 gelagert sind. Auf den Schwenkachsen 14, 15 sind
die Mäntel der Leitwalzen 12, 13 gelagert. Auf die beschriebene Weise tangieren
die Ebenen E1 und E2 in jeder Schwenkstellung die die Bahn 6 leitenden
Oberflächen (Mantelflächen) der Leitwalzen 12, 13. Anstelle der Leitwalzen 12, 13
können auch anderweitige Leitorgane für die Bahn 6 eingesetzt werden,
beispielsweise Wendestangen, an deren Mantelflächen die Ebenen E1 bzw. E2
tangieren. Die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 sind in jeder Schwenkstellung
zueinander parallel. Somit sind auch die Ebenen E1 und E2 parallel.
Die Bahn 6 wird über die Leitwalze 12 geführt, anschließend mit der
Längsschneidvorrichtung 7 in die Teilbahnen 6.1 und 6.2 geschnitten, die zu der
pfeilförmigen Wendestange 2 geführt und über die Leitwalze 13 abgeführt werden.
Dabei wird die Bahn 6 in Form der Teilbahnen 6.1 und 6.2 gespreizt und parallel
zu den Seitenwänden 16 und 17 weitergeführt. Die Größe der Spreizung wird so
gewählt, dass die Teilbahnen 6.1 und 6.2 nach dem Verlassen der Druckmaschine
mittig auf die nicht gezeigten Falztrichter einlaufen. So können in der
Druckmaschine auch schmalere Bahnbreiten als die Standardpapierbreite
verarbeitet werden. Vorteilhaft wird die Spreizeinrichtung im Bahnverlauf zwischen
Rollenwechsler und erster Druckeinheit angeordnet. Sie kann platzsparend im
Keller im Verlauf der Bahnführung des Unterbaus an der Decke hängen. Die
Bahnhälften nehmen bereits an dieser Stelle die korrekte Lage, bezogen auf die
Trichtermitten, ein. In der Folge ist die Lage, bezogen auf die Panoramaplatte,
symmetrisch, und alle nachfolgenden Wendestangenpositionen stimmen stets
unabhängig von der momentanen Bahnbreite.
Der Grad des seitlichen Versatzes der Teilbahnen 6.1 und 6.2 ist abhängig vom
Winkel α, dem Abstand a der pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 und der
Eindringtiefe t der pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 in die Bahn 6 (siehe Fig. 2).
Andererseits kann mit der Spreizeinrichtung eine ungeteilte Bahn 6 in
Querrichtung gestreckt werden, indem die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 nur
geringfügig an die Bahn 6 angestellt werden, wie in Fig. 3 gezeigt. Die Einrichtung
wirkt dann wie eine Breitstreckwalze. In diesem Fall ist also die
Längsschneidvorrichtung 7 nicht angestellt. Die Spreizeinrichtung ist völlig außer
Wirkung bringbar, indem die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 aus dem Bereich
der Bahn 6 herausgestellt werden und letztere zwischen den pfeilförmigen
Wendestangen 1, 2 ungehindert hindurchläuft, ohne diese zu berühren.
Die Bahn 6 wird vorteilhaft im abgestellten Zustand der Spreizeinrichtung (in Fig. 3
gestrichelt dargestellt) mit einer Einziehvorrichtung eingezogen, die bei der
doppeltwirkenden Spreizeinrichtung gut einsetzbar ist. Der Schienenstrang der
Einziehvorrichtung 24 ist in den Fig. 1 und 2 symbolisch als dicke Linie
eingetragen. Er ist mit einem Umweg um die maximale Spreizstellung der
Spreizeinrichtung geführt (wie in Fig. 2 gezeigt), so dass die Einziehvorrichtung 24
und die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 in keiner Stellung kollidieren. Nachdem
die Einziehvorrichtung die Bahn 6 durch die Spreizeinrichtung geführt hat, wird die
Längsschneidvorrichtung 7 angestellt, und die pfeilförmigen Wendestangen 1, 2
schwenken während des Einziehvorganges langsam in die Bahn 6 hinein und
versetzen damit zunehmend die Teilbahnen 6.1 und 6.2 um den gewünschten
Betrag.
Nachfolgend sollen einige Möglichkeiten der Verstellung der pfeilförmigen
Wendestangen 1, 2 bezüglich der Bahn 6 beschrieben werden. Gemäß den
Fig. 1 und 4 ist auf den Schwenkachsen 14, 15 jeweils eine Riemenscheibe
18, 19 befestigt, über die ein Zahnriemen 20 geführt ist. In letzteren greift ein an
der Seitenwand 16 befestigter Motor 21 mit einer Riemenscheibe 22 ein. Statt des
Zahnriementriebes kann auch ein anderer Hülltrieb, z. B. ein Kettentrieb,
eingesetzt werden. Der Motor 21 steht mit einem Speicher 23 des Leitstands der
Rotationsdruckmaschine in Verbindung.
Die Verschwenkung der pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 erfolgt mittels des
Motors 21. Bei Drehung des Motors 21 im Uhrzeigersinn werden die
Schwenkachsen 14 und 15 mittels des Zahnriemens 20 über die Riemenscheiben
18 und 19 derart verschwenkt, dass die pfeilförmige Wendestange 1 nach unten
und die pfeilförmige Wendestange 2 nach oben ausgelenkt wird. Der Grad der
Auslenkung der pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 wird durch entsprechendes
Ansteuern des als Schrittmotor ausgebildeten Motors 21 realisiert. Hierzu wird der
Motor 21 nach aus dem Speicher 23 abgerufenen Presetwerten entsprechend der
gewünschten Stellung der pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 verdreht. Die
pfeilförmigen Wendestangen 1, 2 sind stufenlos verstellbar, und somit ist der
seitliche Versatz der Teilbahnen 6.1 und 6.2 ebenfalls stufenlos einstellbar.
Fig. 5 zeigt eine weitere Variante zur Verstellung der pfeilförmigen
Wendestangen. Der Einfachheit halber werden für äquivalente Bauelemente
weitgehend die bisherigen Positionsziffern beibehalten. Für den Antrieb kommt ein
Schraubengetriebe zur Anwendung. Im einzelnen ist an jeder Schwenkachse 14,
15 ein Antriebshebel 25, 26 befestigt, und beide Antriebshebel 25, 26 sind über
eine Koppel 27 gelenkig miteinander verbunden. Dabei haben die Anlenkpunkte
28, 29 der Koppel 27 an den Antriebshebeln 25, 26 jeweils die gleiche Entfernung
zur Drehachse der jeweiligen Schwenkachse 14, 15, so dass die Antriebshebel
25, 26 und die Koppel 27 ein Parallelkurbelgetriebe bilden, bei dem die
Verschwenkbewegungen der Antriebshebel 25 und 26 synchron ablaufen. An dem
Antriebshebel 25 ist eine Spindelmutter 30 angelenkt, in die eine von einem Motor
21.1 antreibbare Gewindespindel 31 eingeschraubt ist. Der Motor 21.1 ist
schwenkbar an der Seitenwand 16 gelagert.
Entsprechend aus dem Speicher 23 abgerufenen Presetwerten führt der Motor
21.1 eine Antriebsdrehung aus. Dabei verstellt sich die Spindelmutter 30 auf der
Gewindespindel 31, wobei der Antriebshebel 25 und über die Koppel 27 der
Antriebshebel 26 im gleichen Maße verschwenkt werden. Entsprechend werden
die an den Schwenkachsen 14, 15 befestigten, pfeilförmigen Wendestangen 1, 2
im gewünschten Maß zur Bahn 6 verstellt. Die weitere Funktion verläuft
entsprechend dem vorherigen Ausführungsbeispiel, weshalb auf wiederholende
Beschreibungen verzichtet wird.
1
pfeilförmige Wendestange
2
pfeilförmige Wendestange
3
Stange
4
Stange
5
Laufrichtung
6
Bahn
6.1
Teilbahn
6.2
Teilbahn
7
Längsschneidvorrichtung
8
Hebel
9
Hebel
10
Hebel
11
Hebel
12
Leitwalze
13
Leitwalze
14
Schwenkachse
15
Schwenkachse
16
Seitenwand
17
Seitenwand
18
Riemenscheibe
19
Riemenscheibe
20
Zahnriemen
21
Motor
21.1
Motor
22
Riemenscheibe
23
Speicher
24
Einziehvorrichtung
25
Antriebshebel
26
Antriebshebel
27
Koppel
28
Anlenkpunkt
29
Anlenkpunkt
30
Spindelmutter
31
Gewindespindel
32
Scheitel
α stumpfer Winkel
E1 Ebene
E2 Ebene
a Abstand
t Eindringtiefe
α stumpfer Winkel
E1 Ebene
E2 Ebene
a Abstand
t Eindringtiefe
Claims (10)
1. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung zur Spreizung einer Bahn einer
Rotationsdruckmaschine mittels Wendestangen, dadurch gekennzeichnet,
dass beiderseits der Bahn (6) jeweils eine pfeilförmige Wendestange(1, 2)
angeordnet ist, wobei jede pfeilförmige Wendestange (1, 2) aus zwei unter
einem gleichen stumpfen Winkel (α) fest miteinander verbundenen, in einer
Ebene (E1, E2) liegenden Stangen (3, 4) besteht, dass weiterhin die
pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) zueinander parallel mit dem stumpfen
Winkel (α) in Bahnlaufrichtung (5) zeigend im Bereich der Bahn (6)
angeordnet sind, wobei die Bahn (6) in den Ebenen (E1, E2) der
pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) letzteren zu- und abführbar ist.
2. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) hinsichtlich
der Eindringtiefe (t) in den Bereich der Bahn (6) verstellbar sind.
3. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) an jeweils
einem Leitorgan für die Bahn (6), insbesondere einer Leitwalze (12, 13),
schwenkbar angebracht sind, wobei die die pfeilförmigen Wendestangen (1,
2) enthaltenden Ebenen (E1, E2) die die Bahn (6) leitende Oberfläche des
Leitorgans in jeder Schwenkstellung tangieren.
4. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) mittels
Hebeln (8 bis 11) an jeweils einer Schwenkachse (14, 15) befestigt sind, die
zwecks Einschwenkens der pfeilförmigen Wendestangen (1, 2) in den
Bereich der Bahn (6) mit einem Motor (21, 21.1) in Antriebsverbindung steht.
5. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen (14, 15) und der Motor (21)
Antriebsscheiben (18, 19, 22) tragen, über die ein endloses Zugmittel (20)
geführt ist.
6. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Motor (21.1) mittels eines Schraubengetriebes
auf einen an einer Schwenkachse (14) befestigten Antriebshebel (25) treibt.
7. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der von dem Schraubengetriebe angetriebene
Antriebshebel (25) über eine Koppel (27) gelenkig mit einem an der weiteren
Schwenkachse (15) befestigten Antriebshebel (26), ein Parallelkurbelgetriebe
bildend, verbunden ist.
8. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (21, 21, 1) als Schrittmotor
ausgeführt ist, dem Antriebsimpulse zur Einstellung von gewünschten
Verschwenkwinkeln der Schwenkachsen (14, 15) für zu verarbeitende
Bahnbreiten von einem Speicher (23) des Leitstands der
Rotationsdruckmaschine vorgebbar sind.
9. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der stumpfe Winkel (α) zwischen den
Stangen (3, 4) im Bereich 150° ≦ α ≦ 180° ausgeführt ist.
10. Doppeltwirkende Spreizeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsstoß der Stangen (3, 4)
abgerundet ist.
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