DE102006031681B4 - Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats einer Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats (10) einer Rollenrotationsdruckmaschine, der einen Falzaufbau (11) oder Magazinaufbau, eine in Transportrichtung von mehreren Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) gesehen stromabwärts des Falzaufbaus (11) oder Magazinaufbaus angeordnete Schneideinheit (19) und eine in Transportrichtung der mehreren Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) gesehen stromabwärts der Schneideinheit (19) angeordnete Querfalzeinheit (20) und/oder Längsfalzeinheit aufweist, wobei im Bereich des Falzaufbaus (11) oder Magazinaufbaus jeder einzelnen der mehreren Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15), die im Falzaufbau (11) oder Magazinaufbau zusammengeführt werden, mindestens ein Sensor (21) zur Erfassung eines sich beim Querschneiden der Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15) im Bereich der Schneideinheit (19) zu erwartenden Querschnittfehlers dieser Bedruckstoffbahn (12, 13, 14, 15) zugeordnet ist, und wobei auf Basis des erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers ein Antrieb der Schneideinheit (19) beeinflusst wird, um den zu erwartenden Querschnittfehler an der Schneideinheit (19) zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zusammenzuführenden mehreren Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15) als Referenzbahn definiert wird, und dass ausschließlich der an der Referenzbahn mit Hilfe des Sensors (21) der Referenzbahn ermittelte, zu erwartende Querschnittfehler zur Beeinflussung des Antriebs der Schneideinheit (19) verwendet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Falzapparate von Druckmaschinen dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten Bedruckstoffen, wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten Bahnen eines Bedruckstoffs üblicherweise in einem Falzaufbau bzw. Magazinaufbau zusammengeführt und dabei aufeinander abgelegt werden, um anschließend die zusammengeführten Bahnen einer mindestens einen Falztrichter aufweisenden ersten Längsfalzeinheit zuzuführen, um so an den Bahnen einen Längsfalz auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit werden die Bahnen in Richtung auf eine Schneideinheit geführt. Im Bereich der Schneideinheit werden von den mit einem Längsfalz versehenen Bahnen Exemplare durch Querschneiden abgetrennt. Der Schneideinheit ist üblicherweise eine Querfalzeinheit nachgeordnet, die zumindest einen Falzmesserzylinder sowie einen Falzklappenzylinder umfasst. An der Scheideinheit abtrennte Exemplare werden mit Hilfe des Falzmesserzylinders in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt. Die abgetrennten Exemplare, welche vom Falzmesserzylinder in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden, werden unter Ausbildung eines ersten Querfalzes vom Falzmesserzylinder an den Falzklappenzylinder übergeben. Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder und einem Greiferzylinder ausbildbar, der mit dem Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Die so mit einem Längsfalz sowie mit mindestens einem Querfalz versehenen Exemplare gelangen ausgehend von der Querfalzeinheit in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit, die üblicherweise mehrere Falztische umfasst. Im Bereich der Falztische werden an den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite Längsfalze ausgebildet, die parallel zu dem in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten Längsfalz verlaufen.
- Es sind auch Falzapparate ohne Falztrichter bzw. erste Längsfalzeinheit bekannt, wobei dann die Bedruckstoffbahnen ausgehend vom Falzaufbau bzw. Magazinaufbau unmittelbar der Schneideinheit zugeführt werden. Weiterhin sind Falzapparate bekannt, die über keine Querfalzeinheit verfügen, bei welchen demnach von den Bedruckstoffbahnen im Bereich der Schneideinheit abgetrennte Exemplare an einem Sammelzylinder gesammelt und unmittelbar der zweiten Längsfalzeinheit zugeführt werden.
- Der Falzaufbau bzw. Magazinaufbau umfasst üblicherweise mehrere Versatzstangen, wobei mit den Versatzstangen Laufwege der Bedruckstoffbahnen verlängert und verkürzt werden können, um so einen zu erwartenden Querschnittfehler, der an der Schneideinheit auftreten kann, auszugleichen. Der zu erwartende Querschnittfehler wird mit Hilfe von Sensoren erfasst, die dem Falzaufbau bzw. Magazinaufbau zugeordnet sind, insbesondere den Versatzstangen desselben. Werden auf Basis des von den dem Falzaufbau zugeordneten Sensoren erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers die Versatzstangen beeinflusst, so folgt zwangsläufig, dass im Bereich der Schneideinheit Makulatur erzeugt wird, da auf den Abschnitt der Bedruckstoffbahnen, der bereits die Sensoren passiert hat, kein Einfluss mehr genommen werden kann. Dies ist von Nachteil.
-
DE 101 54 003 A1 undUS 2005/0247229 A1 - Die
DE 103 38 973 A1 und dieDE 102 36 657 A1 offenbaren weitere Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats einer Druckmaschine. - Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats einer Druckmaschine zu schaffen, mit welchem im Bereich der Schneideinheit weniger Makulatur erzeugt wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Mit der Erfindung kann das Erzeugen von Makulatur verringert werden.
- Vorzugsweise werden auf Basis des von dem oder jedem Sensor erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers weiterhin alle Antriebe der Baugruppen des Falzapparats beeinflusst, die in Transportrichtung der Bedruckbahnen bzw. der Exemplare gesehen stromabwärts der Schneideinheit angeordnet sind.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 : eine schematisierte Darstellung eines Falzapparats einer Druckmaschine zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens. -
1 zeigt eine stark schematisierte Darstellung eines Falzapparats10 der einen Falzaufbau11 umfasst, wobei gemäß1 im Bereich des Falzaufbaus11 vier Bedruckstoffbahnen12 ,13 ,14 und15 zusammengeführt und dabei aufeinander abgelegt werden. Die im Bereich des Falzaufbaus11 zusammengeführten Bedruckstoffbahnen12 ,13 ,14 und15 werden gemäß1 einem Falztrichter16 einer Längsfalzeinheit17 zugeführt, um so an den Bedruckstoffbahnen12 ,13 ,14 und15 einen Längsfalz auszubilden. Die mit einem Längsfalz versehenen Bedruckstoffbahnen12 bis15 passieren sodann eine Querperforationseinheit18 und im Anschluss an die Querperforationseinheit18 eine Schneideinheit19 , um von den mit einem Längsfalz versehenen Bedruckstoffbahnen12 ,13 ,14 und15 durch Querschneiden Exemplare abzutrennen. - An die Schneideinheit
19 schließt sich gemäß1 eine Querfalzeinheit20 an, um an den von den Bedruckstoffbahnen abgetrennten Exemplaren mindestens einen Querfalz auszubilden. Der Aufbau solcher Querfalzeinheiten ist dem hier angesprochenen Fachmann geläufig und bedarf daher keiner näheren Erläuterung. An die Querfalzeinheit20 kann sich eine zweite, nicht-dargestellte Längsfalzeinheit anschließen, um an den bereits mit einem Längsfalz und mindestens einem Querfalz versehenen Exemplar weitere Längsfalze auszubilden, die parallel zu den im Falztrichter16 der Längsfalzeinheit17 erzeugten Längsfalzen verlaufen. - Im Bereich des Falzaufbaus
11 ist gemäß1 jeder Bedruckstoffbahn12 ,13 ,14 und15 mindestens ein als Kamera ausgebildeter Sensor21 zugeordnet. Mit den Sensoren21 kann im Bereich des Falzaufbaus11 ein zu erwartender Querschnittfehler erfasst werden, der sich beim Querschneiden der Bedruckstoffbahnen12 bis15 im Bereich der Schneideinheit19 einstellen kann. - Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird auf Basis des von dem oder jedem Sensor
21 erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers ein Antrieb22 der Schneideinheit19 beeinflusst, um den zu erwartenden Querschnittfehler an der Schneideinheit19 zu kompensieren. Der von dem oder jedem Sensor21 erfasste, zu erwartende Querschnittfehler wird einem Stellsignal23 für den Antrieb22 der Schneideinheit19 im Sinne eines Offsets24 überlagert. - Gemäß
1 ist jeder Bedruckstoffbahn12 ,13 ,14 und15 ein Sensor21 zur Erfassung des zu erwartenden Querschnittfehlers zugeordnet, wobei jedoch eine Bedruckstoffbahn als Referenzbahn definiert wird und ausschließlich der von dem der Referenzbahn zugeordneten Sensor21 ermittelte, zu erwartende Querschnittfehler verwendet wird, um den Antrieb22 der Schneideinheit19 zu beeinflussen. Im Ausführungsbeispiel der1 ist die Bedruckstoffbahn12 als Referenzbahn definiert, wobei bedingt durch die Stellung des Schalters25 die Messgröße des Sensors21 , die dem Referenzstrang12 zugeordnet ist, verwendet wird, um dem Stellsignal23 des Antriebs22 der Schneideinheit19 einen Offset24 zu überlagern. Es sei darauf hingewiesen, dass jede der Bedruckstoffbahnen12 bis15 als Referenzbahn definiert werden kann. Es wird dann lediglich der Schalter25 in eine Schaltposition überführt, in welcher der von dem der Referenzbahn zugeordneten Sensor ermittelte, zu erwartende Querschnittfehler zur Bereitstellung des Offsets24 verwendet wird. - Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung wird der erfasste, zu erwartende Querschnittfehler, der sich an der Schneideinheit
19 einstellen kann, nicht nur zur Beeinflussung des Antriebs22 der Schneideinheit19 verwendet, sondern vielmehr auch zur Beeinflussung von im Bereich des Falzaufbaus11 positionierten, nicht-dargestellten Versatzstangen, die dazu dienen, die Laufwege der Bedruckstoffbahnen12 bis15 im Bereich des Falzaufbaus11 zu verlängern bzw. zu verkürzen. In diesem Fall ist dann durch Beeinflussung der Versatzstangen im Bereich des Falzaufbaus11 eine Grobkompensation des zu erwartenden Querschnittfehlers möglich, die Feinkompensation erfolgt durch Beeinflussung des Antriebs22 der Schneideinheit19 . - Auf Basis des von einem Sensor
21 erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers wird nicht lediglich der Antrieb22 der Schneideinheit19 beeinflusst, vielmehr werden vorzugsweise alle Antriebe der Baugruppen des Falzapparats abhängig vom zu erwartenden Querschnittfehler beeinflusst, die in Transportrichtung der Bedruckstoffbahnen bzw. der Exemplare gesehen stromabwärts der Schneideinheit19 angeordnet sind. Es handelt sich hierbei unter anderem um die Antriebe der Baugruppen der Querfalzeinheit20 . - Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann einem Falzmesserzylinder der Querfalzeinheit
20 , die in Transportrichtung der Bedruckstoffbahnen bzw. der von den Bedruckstoffbahnen abgetrennten Exemplare gesehen stromabwärts der Schneideinheit19 angeordnet ist, ein weiterer nicht-dargestellter Sensor zugeordnet sein, um den tatsächlichen Querschnittfehler der Schneideinheit19 relativ zu einem Falzmessersystem des Falzmesserzylinders zu ermitteln. Der von diesem Sensor ermittelte, tatsächliche Querschnittfehler kann dann dazu benutzt werden, um einen Antrieb des Falzmessersystems des Falzmesserzylinders zu beeinflussen, um so den tatsächlichen Querschnittfehler der Schneideinheit19 im Bereich der Querfalzeinheit zu kompensieren. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Falzapparat
- 11
- Falzaufbau
- 12
- Bedruckstoffbahn
- 13
- Bedruckstoffbahn
- 14
- Bedruckstoffbahn
- 15
- Bedruckstoffbahn
- 16
- Falztrichter
- 17
- Längsfalzeinheit
- 18
- Querperforationseinheit
- 19
- Schneideinheit
- 20
- Querfalzeinheit
- 21
- Sensor
- 22
- Antrieb
- 23
- Stellsignal
- 24
- Offset
- 25
- Schalter
Claims (4)
- Verfahren zum Betreiben eines Falzapparats (10) einer Rollenrotationsdruckmaschine, der einen Falzaufbau (11) oder Magazinaufbau, eine in Transportrichtung von mehreren Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) gesehen stromabwärts des Falzaufbaus (11) oder Magazinaufbaus angeordnete Schneideinheit (19) und eine in Transportrichtung der mehreren Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) gesehen stromabwärts der Schneideinheit (19) angeordnete Querfalzeinheit (20) und/oder Längsfalzeinheit aufweist, wobei im Bereich des Falzaufbaus (11) oder Magazinaufbaus jeder einzelnen der mehreren Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15), die im Falzaufbau (11) oder Magazinaufbau zusammengeführt werden, mindestens ein Sensor (21) zur Erfassung eines sich beim Querschneiden der Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15) im Bereich der Schneideinheit (19) zu erwartenden Querschnittfehlers dieser Bedruckstoffbahn (12, 13, 14, 15) zugeordnet ist, und wobei auf Basis des erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers ein Antrieb der Schneideinheit (19) beeinflusst wird, um den zu erwartenden Querschnittfehler an der Schneideinheit (19) zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zusammenzuführenden mehreren Bedruckstoffbahnen (12, 13, 14, 15) als Referenzbahn definiert wird, und dass ausschließlich der an der Referenzbahn mit Hilfe des Sensors (21) der Referenzbahn ermittelte, zu erwartende Querschnittfehler zur Beeinflussung des Antriebs der Schneideinheit (19) verwendet wird.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass auf Basis des von dem Sensor (21) der Referenzbahn erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers weiterhin Versatzstangen des Falzaufbaus (11) beeinflusst werden, um den zu erwartenden Querschnittfehler an den Versatzstangen vorab zumindest teilweise zu kompensieren. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass auf Basis des von dem Sensor (21) der Referenzbahn erfassten, zu erwartenden Querschnittfehlers weiterhin alle Antriebe der Baugruppen des Falzapparats (11) beeinflusst werden, die in Transportrichtung der Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) oder in Transportrichtung der von den Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) abgetrennten Exemplare gesehen stromabwärts der Schneideinheit (19) angeordnet sind. - Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass einem Falzmesserzylinder einer in Transportrichtung der Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) oder in Transportrichtung der von den Bedruckbahnen (12, 13, 14, 15) abgetrennten Exemplare gesehen stromabwärts der Schneideinheit (19) angeordneten Querfalzeinheit (20) ein Sensor zugeordnet ist, um den tatsächlichen Querschnittfehler relativ zum Falzmessersystem des Falzmesserzylinders zu ermitteln, und dass abhängig von diesem tatsächlichen Querschnittfehler ein Antrieb des Falzmessersystems beeinflusst wird, um den tatsächlichen Querschnittfehler zu kompensieren.
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DE102006031681A1 DE102006031681A1 (de) | 2008-01-10 |
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