DE1427926B2 - Drehzahlregelung fuer die walzen eines walzgeruestes - Google Patents
Drehzahlregelung fuer die walzen eines walzgeruestesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehzahlregelung für die Walzen eines Walzgerüstes.
Bei kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenwalzstraßen, sogenannten Kontistraßen, tritt das Problem
auf, daß das Walzgut bei Eintreten in das letzte Gerüst Querschnittverzerrungen, z. B. seitlich Anwalzungen
bei Rundmaterial, erleidet, welche außerhalb der zulässigen Toleränzgrenzen liegen. Dieses ist dadurch
bedingt, daß beim Eintritt des Walzgutes die Drehzahl des Walzmotors infolge der Belastung vermindert
wird, wodurch das durchlaufende Gut nicht ausreichend verformt wird. Man versucht, diese
Schwierigkeit üblicherweise dadurch zu vermeiden, daß der bei Anstechen zwangläufig entstehende Drehzahleinbruch
möglichst kurzzeitig durch Regelmaßnahmen wieder beseitigt wird, wobei der Walzenmotor
wieder die vor dem Anstich eingestellte Drehzahl, abgesehen von einer geringen bleibenden Drehzahlabweichung,
annimmt. Dieses Verfahren hat bei den heute üblichen hohen Walzgeschwindigkeiten den
Nachteil, daß auch bei einem kurzzeitigen Regelvorgang mehrere Meter des Materials unbrauchbar
werden und als Schrott anfallen. So entsteht z. B. beim Walzen eines Fertigstabmaterials von 60 rnni
Durchmesser und bei einer Walzgeschwindigkeit von 4 m/sec eine kopfseitige Anwalzung von 1,6 m Länge
längs des Stabes, die außerhalb der Toleranzgrenzen liegt.
Außerdem ist es im Stand der Technik auch bereits bekannt, daß die Drehzahl des Walzmotors beim Eintritt
des Walzgutes infolge dieser Belastung um den maximal vorübergehenden Drehzahlabfall vermindert
wird, so daß die Drehzahl des Motors dann unterhalb der Lastdrehzahl liegt. Dieses Drehzahlminimum wird
beispielsweise etwa 50 bis 100 m/sec nach erfolgtem Anstich erreicht. Danach erfolgt dann ein Hochregeln
der Drehzahl auf die Lastdrehzahl, wobei die Drehzahl zunächst über die Lastdrehzahl überschwingt
und dann wieder unter die Lastdrehzahl absinkt, so daß erst nach einem aperiodischen Abklingen der
tatsächlichen Drehzahlschwingung die eigentliche Lastdrehzahl erreicht wird. Vom Anstich bis zum
endgültigen Erreichen der Lastdrehzahl kann es dabei etwa 500 m/sec dauern. Wenn man davon ausgeht,
daß die übliche Walzgeschwindigkeit in Profil- und Mitteleisenstraßen etwa bei 8 m/sec und in besonderen
Fällen noch wesentlich darüber liegen kann, laufen dann bis zum endgültigen Erreichen der Lastdrehzahl
fast 4 m des Walzgutes mit einer unbrauchbaren Drehzahl durch das Walzgerüst. Das bedeutet,
daß diese große Stablänge infolge des Walzens mit nicht genauer Drehzahl Anwalzungen (überschrittene
ίο Abmessungstoleranzen) aufweist und daher verschrottet
werden muß, was bei den großen Durchsatzmengen derartiger Walzenstraßen zu beträchtlichen Verlusten
führt.
Es ist außerdem bekannt, Motoren ohne Regelung und Antriebe mit einer Feldregelung zu verwenden,
wobei die Zeiten bis zum Erhalt der konstanten Lastdrehzahl sehr lang sind. Beim ungeregelten Motor
betragen sie etwa 600 m/sec und bei der Feldregelung 1200 m/sec. Bei diesen Antrieben entstehen dann besonders
lange Anwalzungen, weil ein beträchtlicher Teil des Walzgutes nicht mit der richtigen Walzdrehzahl
gewalzt wird.
Diese bekannten Verfahren zeigen, daß die Drehzahl nach dem Drehzahleinbruch unter die Walzdrehzahl
wieder hochgeregelt wird, was naturgemäß eine gewisse Zeit erfordert, während der das Walzgut mit
Anwalzungen verformt wird.
Es ist auch bereits bekannt, die Drehzahl durch Feldschwächung auszuregeln. Das hat jedoch immer
eine Verkleinerung des Drehmoments zur Folge, so daß der Walzmotor das für das Walzen erforderliche
Moment nicht mehr hervorbringen kann, es sei denn, der Motor wäre derartig überdimensioniert, daß er
erst nach der Feldschwächung das Drehmoment besitzt, welches für den Walzvorgang erforderlich ist,
was jedoch aus wirtschaftlichen Gründen uninteressant ist. Dabei ist außerdem zum Ausregeln der
Drehzahl eine Zeit von mindestens 1200 m/sec erforderlich, also wesentlich langer als bei den heute
üblichen Verfahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Walzen eines Walzgerüstes eine Drehzahlregelung anzugeben,
bei welcher die Drehzahl der Walzen nach dem infolge der Belastung aufretenden Drehzahleinbruch
nicht unter die Wälzdrehzahl absinkt und die Walzdrehzahl innerhalb kurzer Zeit erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Differenz zwischen der Leerlaufdrehzahl
der Walzen vor dem Anstich und der Lastdrehzahl dem größten beim Anstich auftretenden Drehzahlabfall
entspricht und die Leerlaufdrehzahl schwingungsfrei auf die normale Lastdrehzahl bei vorgegebener
Walzgeschwindigkeit heruntergeregelt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgedankens sind die Walzen des letzten
Gerüstes geregelt.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Drehzahl nach dem Drehzahleinbruch nicht wieder hochgeregelt
zu werden braucht, was naturgemäß eine gewisse Zeit erfordert, während der das Walzgut verformt wird.
Infolge dieser entfallenden Regelzeit ist die erfindungsgemäße Drehzahlregelung daher in der Lage,
bereits fast vom Anfang des Stabes aus mit der richtigen Walzdrehzahl, d. h. innerhalb der Walzguttoleranzen,
zu walzen. Dadurch werden die Anwalzungen, die durch Walzen mit von der Walzdrehzahl abweichender
Drehzahl gewalzt werden, an den Stabanfängen auf ein Minimum herabgesetzt, weil nur
während des kurzzeitigen, aber unvermeidbaren Drehzahlabfalles
des Walzmotors (etwa 50 m/sec) mit einer nicht der Lastdrehzahl entsprechenden Drehzahl gewalzt
und unmittelbar nach dem Drehzahlabf all ohne weitere Schwingungen die Lastdrehzahl erreicht wird.
Es ist also kein Hochregeln des Motors erforderlich, und der Stab hat lediglich am Anfang einen kurzen
Teil von etwa 20 cm Länge, der verschrottet werden muß. Das ist jedoch ohne Bedeutung, weil die Kopfenden
ohnehin mit der Schopfschere abgeschnitten werden müssen. Dieser Erfolg ist darauf zurückzuführen,
daß die Drehzahl des Walzenmotors nach dem Drehzahlabfall schwingungsfrei in die Lastdrehzahl
übergeht, so daß bereits nach kurzer Zeit die Lastdrehzahl erreicht wird. Um diese Vorteile zu
erreichen, genügt es bereits, wenn die Leerlaufdrehzahl vor dem Anstichvorgang etwa 2 bis 3 % über die
Drehzahl hinaus erhöht wird, die sich bei der vorgegebenen Walzgeschwindigkeit ergibt.
Eine Schaltung zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Regelung von der hohen Drehzahl vor dem Anstich auf die eingestellte niedrigere Drehzahl beim
Walzvorgang ist in den Figuren veranschaulicht, die ebenfalls die Verhältnisse angeben, die bei den bekannten
Walzverfahren vorliegen.
Die vorliegende Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels in den Figuren veranschaulicht.
F i g. 1 veranschaulicht ein Drehzahl- und Strom-Zeit-Diagramm, welches sich bei den bekannten
Walzverfahren ergibt;
F i g. 2 veranschaulicht ein Drehzahl- und Strom-Zeit-Diagramm, wie es sich bei erfindungsgemäßen
Verfahren ergibt;
F i g. 3 veranschaulicht schematisch eine Regelschaltung zur Erzielung eines Drehzahl-Diagramms
gemäß Fig. 1.
Bei den üblichen Drehzahl- und Strom-Zeit-Diagrammen, wie sie bei den bekannten Walzverfahren
vorliegen, setzt sich die gesamte Ausregelzeit J1 zusammen
aus der Zeit t2, in der die Walzdrehzahl nw
abfällt, und der Zeit i3, in der die Drehzahl der Walzen
wieder auf den ursprünglichen Wert angehoben wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Walzverfahren wird der zu erwartende Drehzahleinbruch als Drehzahlerhöhung
vorgegeben, so daß die Leerlaufdrehzahl nL um diesen Betrag über der erforderlichen Walzdrehzahl
nw liegt. Die Walzdrehzahl nw wird bereits nach
ίο der Zeit t2 erreicht. Die Zeit i3 zum Hochregeln entfällt.
Damit wird die erforderliche Drehzahl η.ψ in
einem Bruchteil der nach dem alten Verfahren erforderlichen Zeit erreicht.
Von einem in der Motorleitung vorgesehenen Gleichstromwandler (diese Teile sind der Vereinfachung
halber nicht veranschaulicht) sind die drei Leitungen L1, L2, L3 abgezweigt und arbeiten auf
eine Gleichrichteranordnung G, die ihrerseits ausgangsseitig eine einstellbare Gleichspannung liefert,
die mittels des Potentiometers P eingestellt werden kann. Zwischen der Potentiometerklemme Kl und
dem Bezugspunkt M ergibt sich dann eine Spannung, welche den Zeitpunkt des Regeleinsatzes während des
Stromanstiegs im Walzmotor bestimmt. Diese Spanas nung wird auf einen Meß trigger T gegeben, der über
ein Zeitglied Z1 und einen Speicher S1 mit nachgeschaltetem
Verstärker V ein Relais schaltet, dessen Kontakt K eine Sollwertänderung vom Leerlaufsollwert
So1 auf dem Walzdrehsollwert So2 über einen
veränderlichen Widerstand W1 bewirkt. Beim Abfallen
des Stromes auf den Wert des Leerlaufstromes schaltet der Trigger T über das Zeitglied Z2 einen
zweiten Speicher S2, der den ersten Speicher S1 löscht.
Ein drittes Zeitglied Z3 löscht den Speicher S9, womit
die Anlage wieder ihren Ausgangszustand erreicht hat. Im Gegensatz zu dem veränderlichen Widerstand
W1 ist in F i g. 3 mit W2 ein nicht veränderlicher
ohmscher Widerstand bezeichnet. C bedeutet einen Kondensator.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Drehzahlregelung für die Walzen eines Walzgerüstes
beim Walzgutanstich mit Anpassung der Leerlaufdrehzahl an die Lastdrehzahl zum Vermeiden
von kopfseitigen Anwalzungen des Walzgutes in kontinuierlichen Profil- und Mitteleisenstraßen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen der Leerlaufdrehzahl der Walzen vor dem Anstich und der Lastdrehzahl
dem größten beim Anstich auftretenden Drehzahlabfall entspricht und die Leerlaufdrehzahl schwingungsfrei
auf die normale Lastdrehzahl bei vorgegebener Walzgeschwindigkeit heruntergeregelt
wird.
2. Drehzahlregelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen des letzten Gerüstes
geregelt sind.
Applications Claiming Priority (1)
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Country Status (2)
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FR (1) | FR1505873A (de) |
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---|---|---|---|---|
AT383059B (de) * | 1985-06-11 | 1987-05-11 | Voest Alpine Ag | Verfahren und vorrichtung zum regeln des antriebes von drehbaren maschinenteilen, insbesondere der walzen von walzstrassen |
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1965
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1966
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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