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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Steuerung der Spannung in einem Materialhandhabungsprozess.
Genauer betrifft die Erfindung die Steuerung der Spannung in einer
Papierbahn während
des Prozesses der Umwandlung der Papierbahn.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei
einer Vielzahl von Herstellungsprozessen werden kontinuierliche
Materialien unter Spannung gehandhabt. Drähte, Seile, Fäden, faseroptische
Filamente, Folien, Papierbahnen, Metallfolien, Bänder und andere kontinuierliche
Materialien werden üblicherweise
unter Spannung verarbeitet. Das Material kann in den Anfangsphasen
der Verarbeitung, in Zwischenphasen und/oder in der Endphase der
Verarbeitung zu einem Fertigprodukt unter Spannung gehandhabt werden.
Die Gleichmäßigkeit
des Fertigprodukts kann bei diesen Prozessen von der Gleichmäßigkeit
der Spannung des Materials während
seiner Verarbeitung abhängen.
Die Verarbeitung von Materialien mit geringer Zugfestigkeit erfordert
die Aufrechterhaltung der Prozessspannungsniveaus innerhalb enger
Bereiche, um einen Bruch des Materials und den entsprechenden Verlust
an Prozessproduktivität
zu verhindern.
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Automatisierte
Prozesssteuereinrichtungen wie Proportional-Integral-(PI-) und Proportional-Integral-Differential-(PID-)Steuereinrichtungen
werden zur Steuerung der Materialspannung während der Verarbeitung verwendet.
PI- und PID-Steuereinrichtungen
berechnen ein Fehlersignal als Differenz zwischen einem Parametersollwert
und dem Messwert für
den Parameter. Anschließend
wird der Ausgang der Steuereinrichtung gemäß dem Fehlersignal und einer
oder mehrerer „Stellfaktoren" der Steuereinrichtung
modifiziert. Der Ausgang ist eine Funktion des Fehlersignals und
der Stellfaktoren. Die Berechnung des Ausgangs kann auch konstante
Terme einschließen.
In Fällen,
in denen die Werte der Stellfaktoren der Steuereinrichtung feststehend
sind, sind die Stellfaktoren konstante Terme, und der Ausgang ist eine
Funktion des Fehlersignals. Dies ist ein iterativer Prozess mit
Rückkopplungsschleife.
Die Stellfaktoren der Steuereinrichtung werden nach ihrer Beziehung
zu der Art der Verwendung des Fehlersignals bezeichnet. Der Proportional-Stellfaktor
dient zur Berechnung der Ausgangskorrektur im Verhältnis zum Fehlersignal.
Der Integral-Stellfaktor dient zur Berechnung der Ausgangskorrektur
gemäß dem Betrag,
oder dem Integral, eines aus den Fehlersignalen abgeleiteten Werts.
Der Differentialstellfaktor dient zur Berechnung der Ausgangskorrektur
im Verhältnis zu
der Änderungsrate,
oder der Ableitung, des Fehlersignals oder eines anderen Signals,
wie der Schleifenrückkopplung.
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Typische
Steuerungsverfahren des Stands der Technik werden „feinabgestimmt" oder optimiert, indem
geeignete Werte für
den Stellfaktor der Steuereinrichtung gewählt werden, um eine gewünschte Prozessstabilität und Ansprechgeschwindigkeit
zu erzielen. Die Werte für
den Stellfaktor der Steuereinrichtung können durch Prozessbediener
eingestellt werden, diese Einstellungen erfolgen manuell und hängen mit Änderungen
beim Eingangsmaterial oder in der Leistung der Prozessvorrichtungen
zusammen. Bei einigen Verfahren werden die Werte für den Stellfaktoren
der Steuereinrichtung so festgelegt, dass sie sich in Abhängigkeit
von den spezifischen Merkmalen des gesteuerten Prozesses mit dem Durchmesser
der Materialwalze beim Auf- oder Abwickeln ändern.
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US 5 269 222 beschreibt
eine variable Spannungssteuereinrichtung für Rotationsdruckpressen, welche
die Spannung einer Bahn regelt.
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US 6 317 637 B1 beschreibt
ein Verfahren zur Durchführung
einer PID-Steuerung eines Prozesses.
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Typische
Steuerungsverfahren bieten keine angemessene Spannungssteuerung
bei niedrigen Prozessgeschwindigkeiten. Typische Verfahren mit Schleifen-Feinabstimmung
führen
zu einer Spannungssteuerung über
einen Geschwindigkeits bereich von einer Höchstgeschwindigkeit bis zu
ungefähr
einem Zehntel der Höchstgeschwindigkeit.
Diese Verfahren werden im Allgemeinen bei niedrigeren Geschwindigkeiten
zu instabil und oszillierend. Einige Verfahren bleiben zwar bei
niedrigeren Geschwindigkeiten stabil, sind jedoch nicht in der Lage,
bei niedrigen Geschwindigkeiten auf sich schnell ändernde
Prozessbedingungen zu reagieren.
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Die
Unfähigkeit
zur Steuerung der Materialspannung bei niedrigen Geschwindigkeiten
führt zu einem
Verlust an Spannungssteuerung während
der Phasen der Low-High-
und der High-Low-Flanken des Prozesses. Ein Steuerungsverlust zu
diesen Zeiten führt
zu unerwünschten
Materialbrüchen,
erhöhtem
Prozessabfall und Produktivitätsverlust.
Außerdem
führen
das Fehlen einer angemessenen Spannungssteuerung bei niedrigen Geschwindigkeiten und
ebenso das Fehlen eines angemessenen Ansprechverhaltens des Steuerungssystems
auf Änderungen
des Elastizitätsmoduls
des verarbeiteten Materials zu ungleichmäßigen Fertigprodukten, die
als Abfall entsorgt werden müssen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung der Spannung eines
kontinuierlichen Materials während
der Verarbeitung des Materials. Das Verfahren ermöglicht die
Steuerung der Spannung des Materials über den gesamten Geschwindigkeitsbereich
des Prozesses. Durch das Verfahren wird die Spannung bei Änderungen
der Geschwindigkeit, des Elastizitätsmoduls und/oder der Wickelspannung
des Materials gesteuert.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: Bestimmen eines Fehlersignals
in dem gesteuerten Prozess, Bestimmen des momentanen Integral-Stellfaktors
gemäß dem Geschwindigkeitsanalogwert
des in Verarbeitung befindlichen Materials und Bestimmen eines Proportional-Stellfaktors.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: Bestimmen eines Sollwerts
für die
Spannung des Materials, Messen der Spannung des Materials, Bestimmen
des Spannungsfehlers, Bestimmen des Geschwindigkeitsanalogwerts
des Materials, Bestimmen eines Proportional-Stellfaktors, Bestimmen
des momentanen IntegralStellfaktors des Prozesses gemäß dem Geschwindigkeitsanalogwert
und Anpassen des Prozessausgangs gemäß dem Spannungsfehler, des Proportional-Stellfaktors
und des Integral-Stellfaktors.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines Abschnitts eines Materialhandhabungsprozesses,
in dem das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Korrekturberechnung
der Steuereinrichtung: die von einer Steuereinrichtung durchgeführte Berechnung
auf der Grundlage eines Fehlersignals und der Stellfaktoren der
Steuereinrichtung zur Verringerung des Fehlersignals.
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Fehlersignal:
die Differenz zwischen einem Parametersollwert und dem Messwert
für den
Parameter.
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Stellfaktor:
ein mathematisches Konstrukt, mit dem der Ausgang einer Steuereinrichtung,
oder eine Prozesseinheit, zu der Eingangsgröße einer Steuereinrichtung
in Beziehung gesetzt wird.
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Integral-Stellfaktor:
ein Faktor, der bei der Berechnung der Korrektur eines Prozessausgangs auf
der Grundlage des Integrals eines aus dem Fehlersignal abgeleiteten
Werts verwendet wird. Integral-Stellfaktoren werden in Integral-Steuereinrichtungen,
Proportional-Integral-Steuereinrichtungen und Proportional-Integral-Differential-Steuereinrichtungen
verwendet.
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Momentaner
Integral-Stellfaktor: der Wert des Integral-Stellfaktors, der durch
eine Feinabstimmungsberechnung einer Steuereinrichtung zu einem bestimmten
Zeitpunkt bestimmt wird. Der momentane Stellfaktor kann zu einem
beliebigen Zeitpunkt nach einer Prozessvariablen berechnet werden.
Der Wert des Stellfaktors kann sich entsprechend der Änderung
des Werts der Variablen mit der Zeit ändern. Als nichteinschränkendes
Beispiel kann der momentane Integral-Stellfaktor gemäß dem Geschwindigkeitsanalogwert
eines gehandhabten Materials variiert werden.
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In
einer Ausführungsform
wird der Wert des momentanen Integral-Stellfaktors unmittelbar bei
der Korrekturberechnung der Steuereinrichtung verwendet, wenn der
momentane Integral-Stellfaktor berechnet wird. In einer anderen
Ausführungsform
kann der Wert des momentanen Integral-Stellfaktors mit Hilfe mathematischer
Funktionen, wie sie dem Stand der Technik entsprechen, geglättet, gemittelt
oder gefiltert werden, bevor der Stellfaktor bei der Korrekturberechnung
der Steuereinrichtung verwendet wird. In einer beliebigen Ausführungsform
kann eine Zeitverzögerung
verwendet werden, um den Zeitpunkt der Bestimmung des Werts des
momentanen Integral-Stellfaktors und den Zeitpunkt der Verwendung des
neu bestimmten Werts des Stellfaktors bei der Korrekturberechnung
der Steuereinrichtung gegeneinander zu versetzen.
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Untergrenze
des momentanen Integral-Stellfaktors: der Wert des Integral-Stellfaktors an einer gewählten Untergrenze
des Geschwindigkeitsanalogwerts des Materials.
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Master-Bezugsgeschwindigkeit:
ein Master-Wert, der dazu dient, Geschwindigkeitsänderungen über einen
gesamten Prozess, in dem mehrere Antriebe und Steuereinrichtungen
verwendet werden, zu synchronisieren.
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Höchstgeschwindigkeit:
die höchste
Materialgeschwindigkeit, die in einem Materialhandhabungsprozess
erreichbar ist.
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Ausgang:
das Steuerungssignal, das an das Objekt bzw. an die Objekte einer
Steuereinrichtung ausgegeben wird.
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Proportional-Stellfaktor:
ein Faktor, der bei der Berechnung der Korrektur des Ausgangs einer Prozesssteuereinrichtung
auf der Grundlage des Fehlersignals verwendet wird.
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Spanne:
die Länge
zwischen aufeinander folgenden Antriebskomponenten in einem Materialhandhabungsprozess.
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Geschwindigkeitszugeinstellung:
ein Steuerungsfaktor, der dazu verwendet wird, unterschiedliche
Prozessanforderungen in verschiedenen Abschnitten eines Materialhandhabungsprozesses
auszugleichen. Die Geschwindigkeitszugeinstellung dient dazu, die
Geschwindigkeit eines Prozessabschnitts von einer Master-Bezugsgeschwindigkeit abweichen
zu lassen.
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Sollwert
der Spannung: die gewünschte
Materialspannung in einem Materialhandhabungsprozess.
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Feinabstimmungsberechnung:
eine Berechnung zur Bestimmung eines Werts für einen Stellfaktor.
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Geschwindigkeitsanalogwert:
ein Faktor, der zu der Geschwindigkeit des Materials in einem Materialhandhabungsprozess
analog ist. Der Analogwert kann aus der direkten Messung der Geschwindigkeit des
Materials oder von einer Master-Bezugsgeschwindigkeit
für den
Prozess abgeleitet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in einem Materialhandhabungsprozess mit einem einzelnen angetriebenen
Abschnitt oder mehreren angetriebenen Abschnitten angewendet werden.
In einem Prozess mit mehreren Abschnitten kann das Verfahren je
nach Wunsch auf einen einzelnen Abschnitt oder auf mehrere Abschnitte
angewendet werden. Ein Prozessabschnitt ist definiert als ein Abschnitt des
Prozesses zwischen zwei Antrieben, einem stromaufwärtigen Antrieb
und einem stromabwärtigen
Antrieb. Der stromaufwärtige
Antrieb ist die Antriebs einheit, die sich am Anfang eines Prozessabschnitts
befindet. Der stromabwärtige
Antrieb ist der Antrieb, der sich am Ende eines Prozessabschnitts befindet.
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Das
Verfahren kann angewendet werden, um die Materialspannung in einem
Abschnitt zu steuern, indem die Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Antriebs,
des stromabwärtigen
Antriebs oder sowohl des stromaufwärtigen als auch des stromabwärtigen Antriebs
gesteuert wird. Die Steuerung der Spannung durch Anpassen der Geschwindigkeit
des stromaufwärtigen
Antriebs kann zusätzliche
Anpassungen an die Geschwindigkeiten von weiter stromaufwärtigen Antrieben
erfordern. Zusätzliche
Anpassungen können
für alle
stromaufwärtigen
Antriebe, von dem stromaufwärtigen
Antrieb des gesteuerten Prozessabschnitts bis zu dem ersten Antrieb
des Prozesses, erforderlich sein.
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Durch
die Erhöhung
der Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Antriebs wird die Spannung
in dem Abschnitt verringert. Durch die Verringerung der Geschwindigkeit
des stromaufwärtigen
Antriebs wird die Spannung in dem Abschnitt erhöht. Durch die Erhöhung der
Geschwindigkeit des stromabwärtigen Antriebs
wird die Spannung erhöht,
und durch die Verringerung der Geschwindigkeit des stromabwärtigen Antriebs
wird die Spannung verringert.
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Die
Beschreibung des Verfahrens bezieht sich auf die Steuerung der Spannung
in einer Papierbahn während
des Prozesses der Umwandlung der Bahn von Hauptwalzen zu Fertigprodukten.
Ein Fachmann versteht, dass das Verfahren nicht auf diese Anwendung
beschränkt
ist und auf einen beliebigen Prozess anwendbar ist, in dem ein kontinuierliches
Material unter Spannung verarbeitet wird.
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Gemäß 1 wird
die Spannung in der Papierbahn 10 durch die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen der Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Motors 90 und
dem stromabwärtigen
Antrieb (nicht gezeigt) gesteuert. Diese Geschwindigkeitsdifferenz kann
durch Anpassen des Ausgangs der Spannungssteuereinrichtung 60 geändert werden,
um die Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Motors 90 über die
Motorsteuereinrichtung 80 zu erhöhen oder zu verringern. Durch
die Erhöhung
der Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Motors 90 im
Verhältnis
zu dem stromabwärtigen
Motor (nicht gezeigt) wird die Spannung der Bahn 10 verringert,
und durch die Verringerung der Geschwindigkeit des stromaufwärtigen Motors 90 im
Verhältnis
zu dem stromabwärtigen Prozess
wird die Spannung der Bahn 10 erhöht.
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Der
Ausgang der Steuereinrichtung 60 wird gemäß dem Fehlersignal
und den Stellfaktoren der Steuereinrichtung 60 angepasst.
Das Fehlersignal, der Proportional-Stellfaktor und der momentane
Integral-Stellfaktor werden bei der Korrekturberechnung der Steuereinrichtung
verwendet, um den Ausgang der Steuereinrichtung anzupassen, so dass
der Betrag des Fehlersignals verringert wird, wie es dem Stand der
Technik entspricht.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der momentane Integral-Stellfaktor der Steuereinrichtung 60 gemäß dem Geschwindigkeitsanalogwert der
Bahn 10 bestimmt, was zu einer wirksamen Steuerung der
Bahnspannung über
den gesamten Geschwindigkeitsbereich des Bahnumwandlungsprozesses
führt,
und zudem werden Schwankungen des Elastizitätsmoduls der Bahn 10 oder
der Wickelspannung der Bahn 10 ausgeglichen.
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Das
Verfahren kann unter Verwendung einer beliebigen Steuereinrichtung 60 angewendet
werden, bei der das Integral eines aus dem Fehlersignal abgeleiteten
Werts zur Ableitung der Ausgangskorrektur der Steuereinrichtung
verwendet wird. Eine beispielhafte Steuereinrichtung für die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine UDC-Karte (Universal Drive Controller, Universal-Antriebssteuereinrichtung)
in einem Reliance Automax-DCS-System (Distributed Control System,
verteiltes Prozessleitsystem), erhältlich von Reliance Electric,
Mayfield Heights, Ohio.
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Ein
Sollwert der Spannung, welcher der gewünschten Spannung entspricht,
wird für
den Prozess bestimmt. Der Wert des Sollwerts wird in die Steuereinrichtung
eingegeben. Die zur Bestimmung des Fehlersignals verwendete Bahnspannung kann an
einem beliebigen Punkt in der Prozessspanne gemessen werden, an
dem die Spannung gesteuert wird. Die Bahnspannung wird üblicherweise
gemessen, indem die Bahn 10 um ein Prozesselement herum
geleitet wird, das an einer Lastzelle befestigt ist. Ein beispielhafter
Sensor zum Messen der Spannung ist ein Tensioncell 30,
erhältlich
von Comptrol Inc., Cleveland, Ohio. Anschließend wird das Fehlersignal als
die Differenz zwischen dem Sollwert der Spannung und der gemessenen
Spannung bestimmt.
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In
einer Ausführungsform
wird der momentane Integral-Stellfaktor anhand eines maximalen Integral-Stellfaktors
und des Geschwindigkeitsanalogwerts der Bahn bestimmt. Dre maximale
Integral-Stellfaktor wird gemäß dem Verhältnis zwischen der
Höchstgeschwindigkeit
des Prozesses und der Spanne des gesteuerten Prozessabschnitts berechnet.
Der bei der Feinabstimmungsberechnung verwendete maximale Integral-Stellfaktor
kann je nach den spezifischen Integrationseinheiten, die in der Steuereinrichtung
verwendet werden, entweder auf dem Verhältnis zwischen der Höchstgeschwindigkeit und
der Spannenlänge
oder auf dem Kehrwert des Verhältnisses
basieren. Der momentane Integral-Stellfaktor wird dann gemäß dem Verhältnis zwischen
dem Geschwindigkeitsanalogwert der Bahn und dem Sollwert der Höchstgeschwindigkeit
variiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird der momentane Integral-Stellfaktor gemäß dem Geschwindigkeitsanalogwert
der Bahn und der Spanne des Prozessabschnitts bestimmt, ohne die
maximale Prozessgeschwindigkeit oder den maximalen Integral-Stellfaktor
zu berücksichtigen.
Der bei der Korrekturberechnung der Steuereinrichtung verwendete momentane
Integral-Stellfaktor kann je nach den spezifischen Integrationseinheiten,
die in der Steuereinrichtung verwendet werden, entweder auf dem Verhältnis zwischen
dem Geschwindigkeitsanalogwert der Bahn und der Prozessspannenlänge oder auf
dem Kehrwert des Verhältnisses
basieren.
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Der
Geschwindigkeitsanalogwert der Bahn kann mit der Master-Bezugsgeschwindigkeit 20 gleichgesetzt
werden, die zum Synchronisieren der Geschwindigkeiten in dem Bahnhandhabungsprozess
verwendet wird. Als Alternative kann der Geschwindigkeitsanalogwert
der Bahn für
einen bestimmten Abschnitt aus der Messung der Bahngeschwindigkeit
in dem gesteuerten Abschnitt abgeleitet werden. Wenn die Bahngeschwindigkeit
gemessen wird, kann der Analogwert mit dem momentanen Wert der Bahngeschwindigkeit
gleichgesetzt werden oder auf einen mathematisch gefilterten Wert
der Geschwindigkeit eingestellt werden, um die Auswirkungen von
plötzlichen
Geschwindigkeitsänderungen
zu verringern. Der momentane Wert der Bahngeschwindigkeit kann durch
Anwendung mathematischer Glättungsfunktionen,
wie sie dem Stand der Technik entsprechen, gefiltert werden.
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Wenn
sich die Geschwindigkeit der Bahn 10 ändert, wird der Wert des momentanen
Integral-Stellfaktors neu berechnet, und anhand des neuen Werts des
momentanen Integral-Stellfaktors wird von der Steuereinrichtung 60 die
Korrektur des Ausgangs der Steuereinrichtung bestimmt, die notwendig
ist, um den Wert des Spannungsfehlers zu verringern.
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Durch
eine bestimmte Hardware und/oder Software der Steuereinrichtung 60 kann
der niedrigste Geschwindigkeitsanalogwert, für den ein momentaner Integral-Stellfaktor
berechnet wird, begrenzt werden. Der Wert der Untergrenze wird gemäß den spezifischen
Details des gesteuerten Prozesses bestimmt. In einer Ausführungsform
wird der Wert des momentanen Integral-Stellfaktors auf einen beliebigen
Geschwindigkeitsanalogwert der Bahn von weniger als 1% der maximalen
Prozessgeschwindigkeit festgelegt. In einer anderen Ausführungsform
wird der Wert des Integral-Stellfaktors auf einen beliebigen Geschwindigkeitsanalogwert
der Bahn von weniger als 0,1% der maximalen Prozessgeschwindigkeit festgelegt.
Die Geschwindigkeit, auf welche die Untergrenze des momentanen Integral-Stellfaktors
festgelegt wird, ist nicht auf die vorstehend erwähnten Ausführungsformen
beschränkt.
Die Untergrenze der Geschwindigkeit kann eine beliebige Geschwindigkeit
sein, die kleiner ist als die Höchstgeschwindigkeit des
Prozesses. Für
eine gewählte
Untergrenze des Geschwindigkeitsanalogwerts der Bahn wird eine Untergrenze
des momentanen Integral-Stellfaktors bestimmt. Die Untergrenze des
momentanen Integral-Stellfaktors wird dann bei jedem Geschwindigkeitsanalogwert
der Bahn verwendet, der kleiner oder gleich der Untergrenze des
Geschwindigkeitsanalogwerts der Bahn ist.
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Bei
Schleifensteuerungsverfahren des Stands der Technik wird der Proportional-Stellfaktor als das
Hauptmittel zur Feinabstimmung der Schleife verwendet. Die Anpassung
des momentanen Integral-Stellfaktors an Änderungen des Geschwindigkeitsanalogwerts
der Bahn sorgt für
eine schnell ansprechende, stabile Spannungssteuerung über den gesamten
Geschwindigkeitsbereich eines Prozesses. Im Gegensatz zum Stand
der Technik wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Proportional-Stellfaktor
verwendet, um Änderungen
der Prozessbedingungen auszugleichen. Als Beispiel kann die durch
eine unrunde Bahnwalze verursachte nachteilige Auswirkung auf die
Bahnspannung durch die Anpassung des Proportional-Stellfaktors verringert
werden. Der Proportional-Stellfaktor kann bei niedrigen Geschwindigkeiten
auf einen hohen Wert eingestellt werden und dann gemäß Änderungen
der Bahngeschwindigkeit verringert werden, um die durch eine unrunde
Bahnwalze verursachten unerwünschten
Auswirkungen zu verringern. In einer anderen Ausführungsform
wird der Proportional-Stellfaktor so gewählt, dass sie über den
gesamten Geschwindigkeitsbereich des Prozesses für ein angemessenes Ansprechverhalten
sorgt, und bleibt unverändert.
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Das
Verfahren schließt
nicht aus, dass in einem Prozess, in dem eine PID-Steuereinrichtung
eingesetzt wird, der Differential-Stellfaktor verwendet wird, um
plötzliche
große Änderungen
des Fehlersignals auszugleichen. Ein zusätzlicher Proportional-Stellfaktor
kann den Berechnungen der Steuereinrichtung ebenfalls hinzugefügt werden.
Durch den zusätzlichen
Proportional-Stellfaktor wird der Ausgang des Regelkreises modifiziert,
um den verfügbaren
Steuerungsbereich zu erhöhen,
und/oder ein weiteres Mittel zum Ausgleichen von Prozessänderungen
bereitgestellt.
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Bei
Bahnhandhabungsprozessen mit mehreren Abschnitten können Anforderungen
an die Prozessspannung bestehen, die für die jeweiligen Prozessabschnitte
spezifisch sind. Als Beispiel kann ein Prozess zur Umwandlung von
Hauptwalzen eines Papierbahnmaterials in Papierfertigprodukte einen Abschnitt
zum Abwickeln der Hauptwalze, einen Abschnitt zum Prägen der
Bahn, einen Abschnitt zum Bedrucken der Bahn und einen Abschnitt
zum Aufwickeln der bedruckten und geprägten Bahn umfassen. Für eine optimale
Leistung kann jeder Abschnitt unterschiedliche Bahnspannungen erfordern.
Das Verfahren, wie vorstehend dargelegt, kann angewendet werden,
um einen solchen Prozess mit mehreren Abschnitten zu steuern. Der
zusätzliche
Schritt des Einschließens
einer Geschwindigkeitszugeinstellung 70 in das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren
sorgt für
ein präziseres
Maß an
Steuerung.
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Für jeden
Abschnitt des Prozesses wird eine Geschwindigkeitszugeinstellung 70 auf
der Grundlage der durch den Bediener vorgenommenen Beurteilung der
für den
betreffenden Abschnitt gewünschten Spannung
bestimmt. Die Geschwindigkeitszugeinstellung 70 wird für eine beliebige
gewünschte
spezifische Abschnittsspannung bestimmt. Durch die Geschwindigkeitszugeinstellung 70 wird
die Geschwindigkeit des Abschnitts ausgehend von der Master-Bezugsgeschwindigkeit 20 angepasst,
um einen Basisarbeitspunkt für
die Abschnittsspannung festzulegen. Die Master-Bezugsgeschwindigkeit 20 wird gemäß der Geschwindigkeitszugeinstellung 70 modifiziert,
um eine lokale Bezugsgeschwindigkeit für die Motorsteuereinrichtung 80 zu
bestimmen. Die Bahnspannung wird dann unter Anwendung des Verfahrens,
wie vorstehend offenbart, gesteuert, um die Abschnittsprozessspannung
aufrechtzuerhalten.
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Eine
zusätzliche
Rückkopplungsschleife kann
verwendet werden, um die Geschwindigkeitszugeinstellung 70 gemäß der Korrekturberechnung der
Steuereinrichtung zu berechnen. In dieser Ausführungsform wird die Geschwindigkeitszugeinstellung 70 neu
berechnet, um die von der Steuereinrichtung vorgenommene Korrektur
auf null zu verringern. Durch die Neuberechnung der Ge schwindigkeitszugeinstellung 70 zur
Verringerung der von der Steuereinrichtung vorgenommenen Korrektur
wird der Ausgang der Steuereinrichtung 60 in einem bevorzugten Bereich
aufrechterhalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in einem beliebigen Prozess angewendet werden, in dem eine
Ausgangskorrektur auf der Grundlage des Integrals eines aus dem
Fehlersignal abgeleiteten Werts berechnet wird, um ein unter Spannung
stehendes Material zu handhaben. Als nichteinschränkende Beispiele
kann das Verfahren bei der Handhabung von Drähten, Seilen, Fäden, faseroptischen
Filamenten, Folien, Papierbahnen, Metallfolien, Bändern oder
einem beliebigen anderen Material, das unter einer Zugspannung verarbeitet
wird, angewendet werden.