DE1419801C - Wasserlösliche, unechte Farbstoffe fur Textilfasern - Google Patents

Wasserlösliche, unechte Farbstoffe fur Textilfasern

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DE1419801C
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English (en)
Inventor
Hans Heinrich Spartanburg SC Kuhn (V StA)
Original Assignee
Deenng Milliken Research Corp , Spartanburg, SC (V St A )
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Description

Das unechte Anfärben von Textilien ist ein wohlbekanntes und allgemein angewandtes Verfahren, um die Identifizierung von Fasern, Garnen, Fiiden und Geweben, beispielsweise während des Web- und Strickarbeitsverfahrens, oder den diesen vorangehenden Arbeitsschritten zu erleichtern. Im allgemeinen werden Farbstoffe verwendet;, die eine Grenzaffinität für bestimmte Fasern aufweisen und gewöhnlich mit Substanzen vermischt sind, die ihre Farbeigenschaften noch weiter herabsetzen. Es werden ebenfalls Farbstoffe verwendet, die zwar für bestimmte Fasern zufriedenstellende Farbstoffe darstellen, jedoch für andere, mit letzteren in keinem Zusammenhang stehende Fasern eine geringere Affinitat aufweisen.
Der Nachteil der Benutzung dieser Farbstoffe besteht darin, daß die Gefahr gegeben ist, daß unter bestimmten Bedingungen,z. B. beim Erwärmen,Trocknen oder Bedampfen, im Falle der Verwendung einer Fasermischung, der Farbstoff an die ungefärbte Faser vordringen und dieselbe echt färben kann. Selbst unter normalen Bedingungen werden viele der gewöhnlichen, unechten Färbemittel nur mit großen Schwierigkeiten und erst nach gründlichem Auswaschen wieder entfernt. Außerdem müssen bei jeder neuen Faserzusammensetzung zuerst Versuche angestellt werden, um herauszufinden, ob das ausgewählte Färbemittel nicht einen oder mehrere Bestandteile der Faserzusammensetzung unter bestimmten oder gar unter irgendwelchen Bedingungen doch echt färbt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Klasse von Farbstoffen ausfindig zu machen, mittels derer im wesentlichen alle Textilfasern unecht angefärbt werden können und die auch unter solchen Bedingungen, unter denen die gewöhnlichen, unechten Färbemittel viele Faserarten echt färben, die gleichen Fasern unter den gleichen Bedingungen doch nur unecht anfärben, d. h., die neuen Farbstoffe sollen unter anderem Baumwolle, Wolle, Fasern aus Regeneratcellulose, Celluloseestern, synthetischen Polyamiden, Acrylnitrilpolymerisaten, Polyestern und anderen synthetischen Fasern, die in der Textilindustrie allgemeine Anwendung finden, sowie deren Gemische unecht anfärben.
Diese Aufgabe wird durch wasserlösliche Farbstoffe für Tcxtilfasern gelöst, die erfindungsgemäß aus einem Farbstoff bestehen, der durch einen oder mehrere Polyäthylenoxyd-, Polyäthylenimin-, Polyvinylalkohol- oder Polyglucosidrcstc substituiert ist, wobei das Gesamtmolekül 30 bis 2(X) sich wiederholende Grundeinheiten der genannten polymeren Reste aufweist. Diese polymeren Reste haben zusammen ein Molekulargewicht von über KXK).
Aus der USA.-Patentschrift 2 131 712 sowie aus der britischen Patentschrift 421 117 war bekannt, daß man an Farbstoff hydrophile Gruppen anlagern kann unter anderem bis zu 7 Mol Äthylenoxyd, um die Dispersionsfähigkeit der Farbstoffe, insbesondere in hartem Wasser, zu verbessern. Außerdem ist angegeben, daß die Behandlung mit Athylcnoxyd zu Farbstoffen fuhrt, die Fasern besonders gleichmäßig und mit ausgezeichneter Penetration anfärben, wobei dieser Effekt mit steigender Menge an Athylcnoxyd. die mit dem Farbstoff zur Reaktion gebracht wird, '»5 zunimmt.
Es ist daher sehr überraschend, daß dann, wenn mindestens 30 wiederholende Grundeinheiten an Äthylenoxydresten oder den anderen hydrophilen Resten vorhanden sind und das Molgewicht über 1000 beträgt, eine so sichere Unechtfärbewirkung für alle Textilfasern erreicht wird. Diese einzigartige Kombination, bei der in ein und demselben Molekül mindestens eine polymere Gruppe solchen Charakters, daßsiedem Molekül oberflächenaktiven Eigenschaften verleiht und eine Komponente mit färbender Eigenschaft vorhanden ist, bewirkt diese unerwartete, hohe, unechte Färbefähigkeit. Viele dieser erfindungsgemäßen Verbindungen sind auch wirksam als Netzmittel, Detergentien und Dispergiermittel. Demnach stellen die erfindiingsgemäßen Verbindungen eine neue Klasse von chromophoren, oberflächenaktiven Substanzen dar.
Die wichtigste Klasse der erfiiuliingsgemäßen, unechten Farbstoffe wird durch die allgemeine Formel
RE(CH2CH2O)nH],
charakterisiert, in der R einen Farbstoffrest bedeutet, /1 einen Wert von mindestens 15 hat, χ eine Zahl zwischen I und 6 ist und das Produkt aus »1 mal χ mindestens 30 ist. Insbesondere Mittel mit 50 bis 200 Einheiten im hydrophilen Anteil des Moleküls sind geeignet, wobei am günstigsten ungefähr 75 bis 150 ist'.
Die neue Klasse von wasserlöslichen unechten Farbstoffen kann in der Weise hergestellt werden, daß man einen Farbstoff oder ein Farbstoffvorprodukt, in dem eine reaktionsfähige Amino-, Imino-, Hydroxy- oder Carboxygruppe oder ein abspaltbarer Halogenkcrnsubstituent enthalten ist, entweder mit einem den hydrophilen polymeren Rest bildenden Monomer umsetzt, bis mindestens 30 und höchstens 2(X) Grundeinheiten angelagert sind, oder daß man mit dem hydrophilen Polymer selbst in an sich bekannter Weise umsetzt und im Falle der Verwendung eines Farbstoffvorproduktes das erhaltene Umsetzungsprodukt zum Endfarbstoff vervollständigt. Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren besteht darin, daß man den Farbstoff bzw. das Farbstoffvorprodukt, in dem ein abspaltbarer Halogcnkernsubstituent enthalten ist, mit einem Polyäthylenglycolamin der Formel
H(OCH2CH2)„NH,
worin η einen Wert von 30 bis 2(X) hat, umsetzt.
Die Anwendung der neuen unechten Farbstoffe kann in verschiedener Weise erfolgen. Im folgenden sind einige Möglichkeiten aufgezeigt:
A. Aufsprühen einer verdünnten, wäßrigen Lösung des ausgewählten, unechten Farbstoffs auf den Textilstoff, bis derselbe angefärbt ist. Trocknen desselben bei Zimmertemperatur, anschließend Auswaschen mit Wasser, wäßriger Seife oder einem Waschmittel zur Entfernung des Färbemittels.
B. Kochen des Textilstoff während einer halben Stunde bei KX)1C in einer verdünnten Lösung des ausgewählten, unechten Färbemittels; Trocknen desselben bei Zimniertertiperatur, anschließend Waschen mit Wasser, wäßriger Seife oder einem Waschmittel, um die Aiifärbung rückgängig zu machen.
C. Aufsprühen einer verdünnten, wäßrigen Lösung des ausgewählten, unechten Färbemittels auf den ausgewählten Texiilstofl bis zur Färbung desselben, Trocknen und Ausheizen des ge-
färbten Tcxtilstoffes bei 1051C während 15 Minuten, Bedampfen während 15 Minuten bei 100 C, erneutes Ausheizen während 15 Minuten bei 105 C und anschließend Waschen mit Wasser, wäßriger Seife oder einem Waschmittel, um das Färbemittel zu entfernen.
Es muß vermerkt werden, daß die obenerwähnten Tests strenger sind als die, die im allgemeinen zur Prüfung der Farbunechtheit durchgeführt werden, beispielsweise die in der USA.-Patentschrift 2 802 714 offenbarten. Es wird in der Tat angenommen, daß bis jetzt noch kein unechtes Färbemittel entwickelt werden konnte, das den Test B oder C erfüllen würde, und zwar im wesentlichen gegenüber sämtlichen Textilstoffcn. Zu den Textilstoffen, die vorübergehend mit den erfindungsgemäßen, unechten Färbemitteln angefärbt werden können, gehören Stapelfasern, Fasern, Kammgarn, Vorgarnabfall, Fäden, Garne, Zwirn, gewebte und gestrickte Garnstofie oder Kleidungsstücke. Diese unechten Färbemittel können ebenfalls zum Färben oder vorübergehenden Anfärben von Fasermaterial verwendet werden, das nicht zu den Textilien gehört, wie z. B. von Papier und Papierprodukten. Auch können sie als abwaschbare Tinten oder als Wasserfarben verwendet werden.
Unter den Verbindungen der obigen Formel werden diejenigen bevorzugt, in denen R an ein Aminostickstoffatom gebunden ist. Verbindungen, die zu dieser allgemeinen Klasse gehören, sind solche, in denen R ein Nitroso-, Nitro-, Azo-, einschließlich Monoazo-, Diazo- und Triazo-, ein Diphenylmethan-, Triarylmethane Xanthen-, Acridin-, Methin-, Diazol-, Indamin-, Azin-, Oxazin-, oder Anthrachinonfarbstoffrest ist. Besonders bevorzugt sind die der Formel R - NC(CH2CH2O)nH],
entsprechenden Verbindungen, in denen R — N ein organischer Farbstoffrest ist, χ einen Wert von 1 bis 2 hat und das Produkt aus η mal χ zwischen 30 und 2(K)
ίο liegt, vorzugsweise zwischen 50 und 150. Zu dieser letzteren Klasse gehören auch solche Verbindungen, in denen R ein Azo- oder Anthrachinonfarbstoffrest ist.
Es konnte gefunden werden, daß die Farbunechtheit
jeder besonderen Klasse der oben beschriebenen Ver-
!5 bindungen gesteigert wird, überraschenderweise selbst in bezug auf Wollsubstanzen, wenn der Farbstoffrest mindestens eine Sulfonsäuregruppe trägt. Die am meisten bevorzugten, erfindungsgemäßen unechten Färbemittel tragen mindestens eine solche Sulfonsäuregruppe, d. h. in Form eines Alkalisalzes oder eines anderen löslichen Salzes.
Die am leichtesten herzustellenden und am weitest verbreiteten erfindungsgemäßen, unechten Färbemittel sind diejenigen, die zusätzlich zu einer. PoIyäthylenoxygruppe einen Azofarbstoffrest enthalten. Die gleichen Verbindungen werden unter den erfindungsgemäßen unechten Färbemitteln am meisten bevorzugt, besonders diejenigen, die aus den oben angegebenen Gründen mindestens eine Sulfonsäure-
jo gruppe enthalten, z. B. diejenigen, die der Formel
(NaO.,S)y (CH2CH,O)n/H
[Aryl] —N = N-[Aryl] —N
(CH2CH2O)11H
entsprechen, in tier Aryl in jedem Falle einen carbocyclischen aromatischen Kern aus 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im Ring bedeutet, y einen Wert von 1 bis 4 hat und η und n' einen Wert von 25 bis 75 haben. Wie aus der oben angegebenen Formel zu ersehen ist, sind trotz der bevorzugten, erfindungsgemäßen, unechten Azofärbemittcl mit einer oder zwei io-Hydroxyäthyi-polyäthylenoxygruppen am Aminostickstoffatom diejenigen am meisten bevorzugt und am leichfesten herzustellen, die zwei solche Gruppen enthalten.
Zu einer zweiten Klasse von bevorzugten, erfindungsgemäßen, unechten Polyäthylenoxy-Färbemitteln gehören die Anthrachinone, z. B. solche, die durch die Formel
H(OCH2CH2),,- N L
N-CH,CH2O)11H
wiedergegeben werden können, in der χ und »' nukleare Substituenlen sind, wie Wasserstoff, eine Aininogruppe, eine Hydroxylgruppe, ein Halogen, eine Njtrogriippe, eine Alkälicarboxylatgruppe und eine Aljcalisiilfonatgruppe, in der /1 'mindestens 30 beträgt, vorzugsweise /wischen 30 und 2(X), und in der ζ und ζ insgesamt I bis 4 ausmachen, z. B. ζ = 1 und r' = 0, zftind ?' jeweils I sind, ζ 1 ist und z' 2 ist, ζ&ηύ,ζ' je 2 sind, sowie.die entsprechenden N,N-Di4iydroxyäthylpolyäthylenoxyverbindungen. Wie im Falle der Azoverbindungen, werden auch in dieser Klasse diedo jenigen Verbindungen bevorzugt, in denen von χ und y mindestens eines und vorzugsweise alle zwei eine Sulfonsäuregruppe bedeuten.
Es konnte gefunden werden, daß die Unechtheit auf Wolle der oben beschriebenen Klasse von unechten Färbemitteln zunimmt, wenn die Zahl derÄthylenoxygruppen im Molekül zunimmt. Die besten unechten Färbemittel für. wollhaltige Fasern sind diejenigen, in denen mindestens 50 Äthylenoxygruppen und vor-
zugsweise mindestens 75 bis KX) Äthylcnoxygruppen im Molekül enthalten sind. Mit der Zunahme der Äthylcnoxygruppen nimmt die Färbefähigkeit des entsprechenden, unechten Färbemittels notwendigerweise ab. Darum ist es gewöhnlich ein Vorzug, wenn die Zahl derÄtliylenoxygruppen weniger als ungefähr 2(X) beträgt und vorzugsweise weniger als ungefähr 150. Auf der anderen Seite sind die crfindungsgemäßcn Verbindungen ganz besonders unecht gegenüber Baumwollfascrn, wenn die Zahl der Älhylcnoxygnippen im Molekül ziemlich niedrig ist, wenn sie z. B. 30 bis 75 beträgt. Mit zunehmender Größe und Komplexität des Farbstoffrcstes nimmt auch die Zahl der Athylcnoxygruppen zu, die zur Erfüllung des oben angegebenen Tests C vorliegen müssen. Diese Tendenz wird durch die Anwesenheit von Sulfonyloxygruppen im I-'arbstoffrest herabgesetzt, wie bereits weiter oben angegeben wurde, überraschenderweise setzt die Einführung solcher Sulfonyloxygruppen in das Molekül die Färbeunechtheit gegenüber Wollfasern nicht herab, obwohl bekannt ist, daß viele der besten Wollfarbstoffe eine oder mehrere Sulfonyloxygruppen ■im Molekül enthalten.
Es konnte gefunden werden, daß in einigen Fällen Farbstoffe, die einen primären oder sekundären. aiomalischen Aminostickstoff enthalten, nicht ohne weiteres mit Äthylenoxyd unter Bildung der erfindungsgemäßen Verbindungen reagieren. Übrigens stellt dies im allgemeinen einen weniger wünschenswerten Weg zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen dar, weil die nicht umgesetzten Ausgangssubstanz.cn notwendigerweise die Farbunechtlicit des gebildeten Endprodukts herabsetzen. Darum werden die crlinduiigsgemäßen Verbindungen vorzugsweise durch Umwandlung eines Zwischcnproduktes aus der Herstellung des Farbstoffs, das eine freie Aminogruppc trägt, zu der entsprechenden Polyäthylenoxyvcrbindung hergestellt, und die so gebildete Substanz zur Herstellung einer Verbindung mit einer chromophoren Gruppe im Molekül verwendet. Im Falle von Azofarbstoffen kann dies in der Weise geschehen, daß ein primäres oder sekundäres aromatisches Amin, vorzugsweise das erstcre. mit Äthylenoxyd gemäß bekannten Verfahren umgesetzt wird, und daß anschließend die gebildete Verbindung mit einem Diazoniumsalz eines aromatischen Amins gekuppelt wird.
Einige der anderen I arbstoffklassen, z. B. die der Anthrachinone, die Chlor, Brom oder Jod am aromatischen Kern gebunden enthalten, können mit einem Überschuß an Polyäthylcnglycolmonoamin der Formel
H(OCH2CH2Jn-NH2
in der »1 einen Wert von mindestens 30 hat, gemäß bekannten Verfahren zu den entsprechenden sekundären Aminen umgesetzt werden.
Die Polyäthylenoxygruppe kann auch auf anderem Wege zur Herstellung von crfindungsgemäßcn, unechten Färbemitteln eingeführt werden. Beispielsweise <*> kann Anthrachinon-2-carbonsäure mit einem molaren nbcrschuß eines Polyäthylenglycols mit einem Molekulargewicht von mehr als ungefähr 1350, z.B. in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure, in einem geeigneten lösungsmittel, z. B. in Dioxan t>der Nitro- <·5 benzol, zur Herstellung des entsprechenden PoI)-äthylenglycolmonoesters der Anthrachinon-2-carbonsäiire umgesetzt weiden. Die Reaktion kann ebenfalls mit anderen Anlhrachinoncarbonsäuren durchgeführt werden, die eine oder mehrere zusätzliche chromophore oder andere in keiner Beziehung dazu stehende Gruppen im Molekül enthalten. Beispielsweise kann ein aromatisches Amin. wie Anilin oder ein am Kern substituiertes Anilin, mit einem wie weiter oben beschriebenen Polyäthylcnglycol unter Druck bei einer Temperatur von ungefähr 220 bis 230 C, vorzugsweise in Gegenwart von Jod oder einem Kupfer- oder Natriumhalogcnid als Katalysator, umgesetzt werden. Das gebildete Amin, z. B. das mit Polyäthylcnglycol substituierte Anilin, kann dann mit den gewöhnlichen Diazoniumsalze!!, z. B. mit »!!«-Säure umgesetzt werden, um ein criindungsgemäßes, unechtes Diazofärbemittel entstehen zu lassen.
Eine aromatische Bromverbindung. z. B. 2-Bromanthrachinon, kann mit Polyälhylenglycol in Gegenwart von Natrium bei 150 C zur Herstellung des entsprechenden Anthrachinonpolyüthylenglycoläthers umgesetzt weiden. Ein Nitrophenol. z. B. p-Nitrophcnol, kann in der gleichen Weise mit Polyäthylenglycol zur Herstellung von p-rNitrophenolpolväthylenglycoläther umgesetzt werden. Diese Verbindung kann anschließend nach bekannten Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitrogruppen, z. B. mit Zink und Essigsäure, Wasserstoff und einem Katalysator reduziert werden, um die entsprechende p-Aminovcrbindung herzustellen, die daraufhin diazotiert und mit einer geeigneten aromatischen Verbindung, z. B. mit »!-!«-Säure (Aminpnaphtholdisulfonsäure) gekuppelt werden kann, um ein erfindungsgemäßcs, unechtes Färbemittel zu bekommen.
Erfindungsgemäße Verbindungen können außerdem durch Reaktion einer Verbindung der Formel
R" — N(R') — (CH2CH2(H1H
in der /1 den oben angegebenen Wert hai, R' ein niederer Alkyl-, Aryl- oder Arylalkylrest mit 6 bis 12 oder noch mehr Kohlenstoffatomen oder wie oben näher angedeutetes —(CH2CH2O)11H ist und in der R" eine aromatische Gruppe, gewöhnlich eine carbocyclische Gruppe ist, z. B. ein Phenyl- oder Naphthylrcst mit z. B. einem Chlor-, Nitro-, Methoxy- oder anderen Substituenten, beispielsweise in m-Stellung, und in der mindestens eine unsubstituiertc und reaktionsfähige Stelle enthalten ist, mit Naüiumnitrit und einer Säure, z. B. Salzsäure, wodurch die Nitrogruppe an den Aminostickstoff addiert wird, und anschließend durch Umlagerung ein unechter Nitrosofarbstoff entsteht, gebildet werden. Beispielsweise kann N,N-Dihydroxyäthyl-polyäthylenoxyd-anilin. das ungefähr 80 Äthylcnoxygruppen enthält, unter Kühlung in verdünnter Salzsäure mit 1 Moläquivalent Natriumnitrit unter Bildung von Ν,Ν-Di-nydroxyälhyl-polyäthylcnoxy-p-nitroso-anilin, das ein gelber, unechter Farbstoff ist, umgesetzt werden. Die Nitrosogruppe kann ebenfalls nach dem herkömmlichen Verfahren zu einer primären Aminogruppe reduziert werden, die anschließend mit diazotierten Aminen unter Bildung von unechten Azofarbstoffen gekuppelt werden kann. Die erfindungsgemäßen, unechten Polyäthylenoxyfärbemittcl besitzen die einzigartige Eigenschaft, daß sie durch Reaktion mit wasserlöslicher Polyacrylsäure oder mit einer ähnlichen, wasserlöslichen Polysäure vorübergehend im wesentlichen wasserunlöslich oder bedeutend weniger löslich gemacht werden, wohingegen die entsprechenden Verbindungen, die beispielsweise zwei bis zehrt Älhylenoxygruppen ent-
haken, nicht unlöslich gemacht werden. Diese einzigartige Eigenschaft bedeutet, daß Fasern, die mit einem erfindungsgemäßen, unechten Färbemittel angefärbt wurden, mit einer wäßrigen Lösung einer wie oben beschriebenen Polysäure in Berührung gebracht und in situ unlöslich gemacht werden können. Somit können Wolle, Nylon oder andere Fasern, die gewöhnlich mit Polyacrylsäure planiert und mit den erfindungsgemäßen, unechten Färbemitteln angefärbt werden, mit anderen Fasern, Garnen oder Fäden usw. vermischt und anschließend in die wäßrige Lösung einer der oben beschriebenen Polysäuren, beispielsweise nach dem Spritzverfahren, eingebracht werden, ohne daß ein Abfärben durch das oder die Färbemittel auf die ungefärbte Faser erfolgt. Dieses Unlöslichwerden kann anschließend mit Hilfe von Azeton oder anderen Ketonlösungsmitteln, wie auch durch Waschen mit einem milden Waschmittel wieder rückgängig gemacht werden. Dem Durchschnittsfachmann leuchtet es ein, daß diese einzigartige Eigenschaft der erfindungsgemäßen, unechten Färbemittel viele der gegenwärtig angetroffenen Probleme lösen wird, die während der Benutzung der unechten Färbemittel vor dem Bespritzen auftreten.
In den hier wiedergegebenen Formeln sind in Übereinstimmung mit der im »Colour Index« üblichen Verfahrensweise der Einfachheit wegen die aromatischen Doppelbindungen nicht eingezeichnet worden.
Die folgenden Zubereitungen werden in den nachfolgenden Beispielen zur Herstellung der erfindungsgemäßen unechten Farbstoffe verwendet.
Zubereitung 1
Es wurde Äthylenoxyd unter Stickstoff in geschmolzenes a-Naphthylamin eingeleitet, bis 2 Moläquivalente Äthylenoxyd absorbiert worden waren. Auf diese Weise wurde Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-naphthylamin als Flüssigkeit erhalten.
In gleicher Weise kann jedes hier verwendete N,N-Di-hydroxyäthylamin aus dem entsprechenden primären Amin und Äthylenoxyd hergestellt werden. N,N-Di-hydroxyäthyl-anilin und Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-m-toluidin sind feste Substanzen. N,N-Di-hydroxyäthyl-2,5-dimethoxyanilin ist eine Flüssigkeit.
Zersetzte sich das als Ausgangssubstanz dienende Amin bei der Temperatur des Schmelzpunktes, so wurde die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel durchgeführt, das vorzugsweise im Bereich von 100 bis 150° C siedet, z. B. in Nitfobenzol, Xylol, Dioxan, Äthylenglycoldimethyläther, oder in einem Teil des gewünschten Reaktionsproduktes, oder auch in Äthylenoxyd unter Druck in einem Autoklav.
Zubereitung 2
102,2 g oder 0,523 Mol Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-m-toluidin wurden in einen Kolben gegeben, der mit einem Rührer, einem Thermometer sowie Gaseinlaß- und -auslaßöffhungen versehen war. Die im Kolben vorhandene Luft wurde durch Stickstoff verdrängt und das Produkt auf ungefähr 140° C erhitzt. Als Katalysator wurden ungefähr 200 mg Natrium zugegeben. Anschließend wurde Äthylenoxyd unter lebhaftem Rühren mit einer solchen Geschwindigkeit in das geschmolzene Produkt eingeleitet, daß eine geringe Menge davon durch die Auslaßöffnung austrat, und zwar so länge, bis das Gewicht des Reaktionsgemisches auf ungefähr 550 g angestiegen war. Dann wurden weitere 200 mg Natrium zugefügt und Äthylenoxyd bei einer Temperatur von ungefähr 160° C eingeleitet, bis das Reaktionsgemisch ein Gewicht von ungefähr 1840 g erreicht hatte. Auf diese Weise waren etwa 76 Moläquivalente Äthylenoxyd in die Ausgangssubstanz eingeleitet worden unter Bildung der Verbindung der Formel
CH3
45
,(CH2CH2O)„,H
-(CH2CH2O)nH
in der η und ri je einen Wert von ungefähr 40 haben. Diese Verbindung schmilzt bei ungefähr 50° C.
Das Herstellungsverfahren der Zubereitung 2 wurde wiederholt unter Verwendung der erforderlichen Mengen an Äthylenoxyd, um Verbindungen der obigen Formel zu erhalten, in denen « und ri je ungefähr 5, 15 und 50 sind. Letztere Verbindung schmilzt bei ungefähr 57° C.
Zubereitung 3
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren der Zubereitung 2 wurde N,N-Di-hydroxyäthylanilin mit genügend Moläquivalenten anÄthylenoxyd umgesetzt, um Verbindungen der Formel
■N
,(CH2CH2 O)n/H
(CH2CH2O)nH
zu erhalten, in denen η und ri je ungefähr einen Wert von 6, 10, 15, 22, 35 und 50 haben. Die drei letzten Verbindungen schmelzen jeweils bei 34, 47 und 50° C. Die Reaktion wurde ebenfalls so lange weitergeführt, bis eine Verbindung mit einem Schmelzpunkt von 56,5° C gebildet worden war, in der η und ri je einen Wert von ungefähr 115 haben.
Zubereitung 4
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren der Zubereitung 2 wurde als Ausgangssubstanz N,N-Dihydroxyäthyl - 2,5 - dimethoxyanilin verwendet. Es wurde genügend Äthylenoxyd eingeleitet, um Verbindungen der Formel
OCH,
,(CH2CH2O)„,H
OCH,
(CH2CH2O)11H
zu erhalten, in denen η und ri je einen Wert von ungefähr 5 und 15 haben, welche Verbindungen als Flüssigkeit anfallen, sowie einen Wert von 50, welche Substanz fest ist und einen Schmelzpunkt von ungefähr 53°C hat.
Zubereitung 5
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren der Zubereitung 2 wurde N.N-Di-hydroxyäthyl-a-naphthylamin eingesetzt. Es wurde eine ausreichende
109627/43
Menge an Äthylenoxyd eingeleitet, um eine Verbindung der Formel
(CH2CH2OLH (CH2CH2O)nH
zu erhalten, in der η und «'je einen Wert von ungefähr 140 haben. Diese Verbindung hat einen Schmelzpunkt von ungefähr 440C.
In gleicher Weise können andere aromatische, primäre Amine, z. B. solche, die als Substituenten am aromatischen Ring ein oder mehrere Chlor-, Nitro-, niedere Alkyl- und niedere Alkoxyreste tragen, jedoch mindestens eine unsubstituierte Stellung aufweisen, durch die eine Kupplung ermöglicht wird, in die entsprechenden tertiären Ν,Ν-Di-hydroxyäthyIpolyäthylenoxyamine umgewandelt werden, die ihrerseits dann entsprechend den in den folgenden Beispielen beschriebenen Verfahren in unechte Farbstoffe mit einer azo-chromophoren Gruppe übergeführt werden können.
Beispiel 1
Es wurden 1,127 g oder 0,3 Mol einer entsprechend Zubereitung 2 hergestellten Verbindung, in der η und ri je ungefähr 40 sind, in der gleichen Menge Wasser aufgelöst und bei 0°C zu einer Lösung von 42,3 g oder 0,3 Mol eines Anilindiazoniumsalzes gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde dann 15 Minuten auf dieser Temperatur gelassen und anschließend auf Zimmertemperatur erwärmen gelassen. Während der Reaktion wurde zur Erhaltung des pH zwischen ungefähr 2 und 4 Natriumacetat zugegeben. Nachdem das gesamte Diazoniumsalz im Verlaufe von ungefähr 2 Stunden abreagiert hatte, wurde die Lösung mit Natriumbicarbonat leicht alkalisch gemacht. Dabei wurde eine Lösung eines gelben, unechten Farbstoffs erhalten, das durch Verdampfung des Wassers isoliert werden konnte. Durch Substitution der entsprechenden Verbindung, in der η und ri je ungefähr 40 sind, wurden ähnliche, unechte Farbstoffe erhalten.
Beispiel 2
In Anlehnung an das Verfahren nach Beispiel 1 und unter Verwendung des Diazoniumsalzes der ! Sulfanilsäure und der Verbindungen entsprechend Zubereitung 2, in denen η und ri je ungefähr 5, 15 und 50 sind, wurden gelbe Verbindungen erhalten, von denen die zwei letzten unechte Farbstoffe sind.
Beispiel 3
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 1 und unter Verwendung des Diazoniumsalzes der Anilin- 3,5-difulfonsäure und der Verbindungen entsprechend Zubereitung 2, in (jenen η und ri je ungefähr 50 sind, wurde ein gelber, unechter Farbstoff erhalten.
Beispiel 4
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 1 und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes der Naphthyl- amia-3,6,8-triiulfonsäurc und der entsprechend Zu-
fberdtttni 2 hergestellten Verbindung, in der η und ri
Je unfeiahr 5, 15 und 50 ist, wurden lachsrote Ver-
bindungen erhalten, von denen die beiden letzteren unechte Farbstoffe sind.
B e i s ρ ie I 5
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 1 und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes der 1,8-Naphtholamin-3,6-disulfonsäure und der entsprechend Zubereitung 2 erhaltenen Verbindungen, in denen η und ri je ungefähr 5, 15 und 50 sind, wurden rote Produkte erhalten, von denen die beiden letzten unechte Farbstoffe sind.
Beispiele
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 1 und unter Einsetzen des Anilin-diazoniumsalzes sowie der entsprechend Zubereitung 3 hergestellten Verbindungen, in denen η und ri je 2, 22, 36, 50 und 115 sind, wurden gelbe Verbindungen erhalten, die alle mit Ausnahme der ersten unechte Farbstoffe sind.
Beispiel 7
In Anlehnung an das Verfahren nach Beispiel I
und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes von p-Nitroanilin sowie der entsprechend Zubereitung 3 hergestellten Verbindungen, in denen η und ri je ungefähr 45 sind, wurde ein roter unechter Farbstoff erhalten.
Beispiele
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 1 und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes der Sulfanilsäure sowie der entsprechend Zubereitung 4 hergestellten Verbindungen, in denen π und ri je ungefähr 2, 15 und 50 sind, wurden lachsrote Verbindungen erhalten, die alle mit Ausnahme der ersten unechte Farbstoffe sind.
Beispiel 9
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel I und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes der 1,8-NaphthoIamin-3,5-disulfonsäure sowie der entsprechend Zubereitung 4 erhaltenen Verbindungen, in denen η und ri je 5, 15 und 50 sind, wurden purpurrote Verbindungen erhalten, die alle mit Ausnahme der ersten unechte Farbstoffe sind.
Beispiel 10
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel I und unter Einsetzen des Diazoniumsalzes der I,8-NaphthoIamin-3,6-disulfonsäure sowie der entsprechend Zubereitung 5 erhaltenen Verbindung wurde ein purpurroter, unechter Farbstoff erhalten.
Beispiel II
Jn Dioxan wurde 1 Mol Polyvinylalkohol mit einem Molekulargewicht von 4000 aufgelöst. Dann wurde 1 Moläquivalent Epichorhydrin zusammen mit Bqrtrifluorid als Katalysator zugegeben. Anschließend wurde das Gemisch während einigen Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wurde 1 Moläquivalent m-fToluidin zugefugt und die Mischung mit 1 oder 2 Moläquivalent Natriumcarbonat alkalisch gemacht. Die Mischung wurde dann während mehreren Stunden weiter unter Rückfluß gekocht und nicht umgesetztes Toluidin durch Wasserdampfdestillation abgetrennt. 6S Danach wurde das Reaktionsprodukt mit Chlorwasserstoffsäure angesäuert. Die entstandene Verbindung konnte dann mit einem geeigneten Diazoniumsalz, z. B. dem Anilin- oder Toluidin-Diazonium-
salz gekuppelt werden. Das gleiche Verfahren kann zur Einführung eines Stärke-, Polyäthylenglycolpolymers oder eines anderen hydroxylgruppenhaltigen Polymers in ein Diazofarbstoffmolekül verwendet werden.
B e i s ρ ie I 12
100 Teile Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-m-nitroapilin wurden gemäß der USA-Patentschrift 1980 536 unter Stickstoff geschmolzen. Nach Zugabe von 0,1 Teil Natrium wurde Äthylenoxyd in ausreichender Menge bei 130 bis 160° C eingeleitet, um N,N-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-m-nitroanilin mit ungefähr 70 Äthylenoxygruppen zu erhalten. Diese Verbindung ist ein gelber, unechter Farbstoff. Sie kann in An- '5 lehnung an das Verfahren zur Herstellung der Zubereitung 2 mit Äthylenoxyd unter Bildung eines unechten Farbstoffs mit ungefähr 90 Äthylenoxygruppen im Molekül umgesetzt werden.
In Anlehnung an das Verfahren aus Beispiel 12, jedoch unter Einsetzen von Ν,Ν-Di-hydroxyäthyI-p-nitroanilin wurde Ν,Ν-Dihydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-nitroanilin erhalten, das ein gelber, unechter Farbstoff ist.
Beispiel 13 *5
Es wurden äquimolare Mengen von Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von ungefähr 3000 und von Chlordinitrobenzol miteinander umgesetzt, vorzugsweise in Gegenwart von Natriumcarbonat. Das dabei gebildete Produkt ist ein gelber, unechter Farbstoff. In gleicher Weise kann das Polyäthylenimin, beispielsweise entsprechend sehr wohl bekannten Verfahren, durch Polyäthylenglycol, Stärke oder Polyvinylalkohol ersetzt werden.
B e i s ρ ie I 14
Die Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-nitroaniline, die entsprechend dem Verfahren aus Beispiel 12 hergestellt worden waren, wurden mit Wasserstoff und Raney-Nickel als Katalysator in Wasser hydrogeniert. Diese Reduktion kann in abgeänderter Weise gemäß irgendeinem bekannten Verfahren zur Reduktion von aromatischen Nitroverbindungen durchgeführt werden, etwa nach Wagner und Z ο ο k, »Synthetic Organic Chemistry«, Wiley Pu
NO2
O, N-
NH
erhalten, in der η und ri je ungefähr 46 sind.
Beispiel |7
Das Diazoniumsalz der 1,8-Naphtholamin-3,6-disulfonsäure wurde mit Naphthylamin gekuppelt. Da-
SO3Na
OH
5O3Na
erhalten, in der η und ri je ungefähr 50 ist.
blishers, S. 654, (1953). Auf diese Weise konnten Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-phenylen-diamine mit ungefähr 70 bzw. mit ungefähr 90 Äthylenoxygruppen im Molekül erhalten werden. Diese Verbindungen können in der üblichen Weise mit Natriumnitrit zu den entsprechenden Diazoniumsalzen diazotiert und anschließend z. B. mit Anilin, Naphtholamindisulfonsäure oder Naphthylamindisulfonsäure unter Bildung von unechten Farbstoffen umgesetzt werden. Die entsprechenden m-Nitroverbindungen wurden zu den entsprechenden Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-poIyäthylenoxy-m-phenylen-diaminen reduziert, die ebenfalls nach dem oben beschriebenen Verfahren in unechte Farbstoffe übergeführt werden können.
Beispiel 15
Das Natriumsalz der l-Amino-4-brom-anthrachinon-2-sulfonsäure wurde in wäßriger Lösung mit einem starken molaren Überschuß an Polyäthylenglycol-2000-monoamin der »Jefferson Chemical Company« bei 80 bis 90° C in Gegenwart von Natriumcarbonat und Kupfersulfat umgesetzt, bis die Reaktion im wesentlichen beendet war. Auf diese Weise wurde ein prächtig blauer, unechter Farbstoff der Formel
O NH,
SO3Na
O NH(CH2CH2O)nH
erhalten, in der η ungefähr 45 ist. Die Reingewinnung konnte durch Chromatographie an aktiviertem Aluminiumoxyd oder mit Hilfe eines anderen geeigneten Mittels erreicht werden.
Beispiel 16
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren von »C.I. Disperse Yellow 9« (Colour Index Nr. 10375) und unter Ersetzen des Phenylendiamins durch eine gleiche molare Menge der entsprechend Beispiel 14 hergestellten Verbindung, in der η und ri je ungefähr 46 sind, wurde eine Verbindung der Formel
,(CH2CU2O)nM
(CH2CH2O)11H
bei wurde ein Farbstoff erhalten, der mit Natriumnitrit diazotiert und mit dem Toluidinäthylenoxydadditionsprodukt mit ungefähr 100 Moläquivalente Äthylenoxyd, das entsprechend Zubereitung 2 erhalten worden war, gekuppelt wurde. Dabei wurde ein unechter Farbstoff der Formel
CH3
/(CH2CH2OLH
NcH2CH2O)11H
Beispiel 18
Naphtholamin-disulfonsäure oder »K«-Säurc wurde auf der Säureseite mit diazotiertem N,N-Di-hydroxyäthylpolyäthylenoxy-p-phenylendiamin, das ungefähr 90Äthylenoxygruppen im Molekül enthielt, gekuppelt.
Die so erhaltene Verbindung wurde anschließend mit Benzidin gekuppelt, und dieses Reaktionsprodukt wiederum entsprechend dem Herstellungsverfahren von »C.I. Direct Green« (CI. 30225) mit Phenol gekuppelt, unter Bildung eines unechten Trisazofarbstoffs der Formel
rN=N
(CH2CH2OLH
(CH2CH2O)nH
SO3Na
in der η und ri je ungefähr 46 sind.
Beispiel 19
20 äquivalent Benzaldehyd oder α,α,α-Trichlortoluol, wurde ein unechter Farbstoff der Formel
(CH2CH2OLH
(CH2CH2O)nH
ρ,ρ'-Methylen-bis-anilin wurde nach dem Herstellungsverfahren der Zubereitungen 1 und 2 mit Äthylenoxyd umgesetzt, bis ungefähr 80 Moläquivalente Äthylenoxyd aufgenommen worden waren.
Das so erhaltene p,p'-Methylen-bis-N,N-di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxyanilin wurde mit Schwefel, Natriumchlorid, Ammoniumchlorid und Ammoniak gemäß dem Herstellungsverfahren von »C.I. Basic 30 erhalten, in der η und ri die obengenannten Werte Yellow 2« (C. 1.41000) umgesetzt unter Bildung einer haben. Verbindung der Formel
(CH2CH2OLH
(CH2CH2O)nH
HCI HN-C
(CH2CH2OLH (CH2CH2O)nH (CH2CH2 O)„,H (CH2CH2O)nH
in der η und ri je ungefähr 20 sind.
Beispiel 20
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren von »Malachitgrün« (C.I. 42000) unter Ersetzen der gemäß dem Herstellungsverfahren der Zubereitung 2 erhaltenen Verbindung, in der π und ri je ungefähr 36 sind, als Reaktionsmittel durch ein halbes MoI-
H(OCH2CH2Ls
Beispiel 21
Gemäß den Herstellungsverfahren der Zubereitungen 1 und 2 wurde m-Chloranilin mit Äthylenoxyd umgesetzt unter Bildung von Ν,Ν-Di-hydroxyäthylpolyäthylenoxy-m-chloranilin, das ungefähr 50 Äthylenoxygruppen enthielt. Die so hergestellte Verbindung wurde mit Natriumhydroxyd unter Bildung von N,N - Di -hydroxyäthyl- polyäthylen - oxy- m - hydroxyanilin gemäß bekannten Verfahren umgesetzt.
Dann wurde m-Nitrophenylacetat katalytisch zu m-Aminophenylacetat reduziert, und diese Verbindung entsprechend den Herstellungsverfahren der Zubereitungen 1 und 2 mit Äthylenoxyd in Ν,Ν-Dihydroxyäthyl - polyäthylenoxy - m - aminophenylacetat umgewandelt und die entstandene Verbindung anschließend mit Hilfe einer schwachen Base unter Bildung von Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxym-hydroxyanilin hydrolysiert.
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren des basischen Rosamine-Farbstoffs C.I..45090 und unter Verwendung von wie oben beschrieben hergestelltem N,N - Di - hydroxyäthyl - polyäthylenoxy - m - hydroxyanilin als Ausgangssubstanz eines Amins wurde vorzugsweise eine Verbindung der Formel
N-/V H(OCH2CH2)/ X/
/(CH2CH2OLH
cH2CH2O)11H
erhalten, in der η und ri ungefähr 26 sind.
Beispiel 22
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren des basischen Acridinfarbstoffs CI. 46055, jedoch unter Ersetzen von Ν,Ν-Dimethyl-m-phenylendiamin durch
das wie im Beispiel 14 beschrieben hergestellte N7N-Dihydroxyäthyl-polyäthylenoxy-m-aminoanilin, das ungefähr 70 Äthylenoxygruppen enthält, wurde ein unechter Farbstoff der Formel
Cle
N /\ /(CH2CH2O)n/H
N-/Y /Vn
H(OCH2CH2)/ \/c^/ \cH2CH2O)„H
erhalten, in der η und n' ungefähr 36 sind.
B e i s ρ i e 1 23
Das Äthylenacetal von p-Nitrobenzaidehyd wurde aus p-Nitrobenzaldehyd und einem starken, molaren Überschuß von Äthylenglycol durch Rückflußkochen in Benzol und gleichzeitigem Wasserentzug in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure als Katalysator hergestellt. Das gebildete Acetal wurde mit Lithiumaluminiumhydrid in Äther oder durch katalytische Hydrogenierung unter Bildung des Äthylenacetals von p-Aminobenzaldehyd reduziert. Die so gebildete Verbindung wurde entsprechend dem Herstellungsverfahren der Zubereitungen 1 und 2 mit Äthylenoxyd umgesetzt unter Bildung des Äthylenacetals von Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-amino-benzaldehyd, das ungefähr 70 Oxyäthylengruppen enthält.
Diese Verbindung wurde bei Zimmertemperatur in Wasser hydrolysiert, das eine Spur Salzsäure enthielt, unter Bildung des freien Aldehyds.
Der so gebildete Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-aminobenzaldehyd wurde gemäß dem Herstellungsverfahren des Methin-Dispersionsfarbstoffs GI. 48001 mit m-Butylcyanacetat unter Bildung einer Verbindung der Formel
H(OCH2CH2L
H(OCH2CH2),
CH =C—COOC4H9
CsN
kondensiert, in der « und n' je ungefähr 36 sind.
Beispiel 24
Entsprechend den Herstellungsverfahren der Zubereitungen 1 und 2 wurde die Primulinbase so lange mit Äthylenoxyd umgesetzt, bis ungefähr 150 Mol Äthylenoxyd unter Bildung eines gelben, unechten Farbstoffs aufgenommen worden waren.
Beispiel 25
Ν,Ν-Dimethyl-p-nitrosoanilin wurde mit dem entsprechend Zubereitung 3 hergestellten N,N-Di-hydroxyäthylpolyäthylenoxy-anilin, in dem η und n' ungefähr 30 sind, entsprechend dem Herstellungsverfahren von »Bindschedlers Grün« (GI. 49405) unter Bildung einer Verbindung der Formel
H(OCH2CH2Jn,
H(OCH2CH2),
kondensiert, in der η und ri je ungefähr 36 sind.
Beispiel 26
Ein Gemisch aus Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-poIyäthylcnoxy-p-phenylendiamin, wie es im Beispiel 14 beschrieben worden ist, das ungefähr 90 Äthylenoxygruppen enthält, und aus 1-Naphthol wurde in wäßriger, alkalischer Lösung entsprechend dem Herstellungsverfahren von »C. I. Solvent Blue 22«
(C. 1.49705) mit Atmosphärensauerstoff unter Bildung eines unechten, blauen Farbstoffs der Formel
H(OCH2CH2),
H(OCH2CH2),
oxydiert, in der η und n' je ungefähr 36 sind.
109627/43
17
Beispiel 27
In Anlehnung an das Herstellungsverfahren von »C.I. Basic Red 5« (CI. 50040) wurde ein Gemisch aus N,N - Di - hydroxyäthyl - polyäthylenoxy - ρ - phenylendiamin, das ungefähr 90 Äthylenoxygruppen enthält und entsprechend dem Herstellungsverfahren im Beispiel 13 erhalten worden war, und aus Toluol-2,4-diamin oxydiert unter Bildung eines roten, unechten Farbstoffs der Formel
H(OCH2CH2)„,
H(OCH2CH2,,
90 Äthylenoxygruppen enthielt, unter Bildung des blauen, unechten Farbstoffs der Formel
IO (CH3
H Cl'
in der η und ri je ungefähr 46 sind.
B e i s ρ i e 1 28
Ein Gemisch aus Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-poIyäthylenoxy-p-phenylendiamin, das ungefähr 90 Äthylenoxygruppen enthält, wurde mit Anilin oxydiert und gemäß dem Herstellungsverfahren von Zubereitung 3 in das Chlorid umgewandelt unter Bildung eines unechten Farbstoffs der Formel
(CH2CH2OLH
(CH2CH2O)nH
H(OCH2CH2Jn,
H(OCH2CH2)„
35
40 in der η und ri je ungefähr 46 sind.
Beispiel 29
Ν,Ν-Di-hydroxyäthyl-polyäthylenoxy-p-phenylendiamin, das ungefähr 90 Äthylenoxygruppen enthielt, wurde nach dem üblichen Verfahren in das entsprechende Nitrosohydrochlorid umgewandelt und ein Überschuß dieser Verbindung gemäß dem Herstellungsverfahren des basischen Oxazinfarbstoffe C.I. 510(K) mit m-Dimethylaminophenol unter BiI- dung eines blauen, unechten Farbstoffs der Formel
H(OCH2CH2Ln
H(OCH2CH2),
N-1,
N(CH3),
umgesetzt, in der π und ri je ungefähr 46 sirid. Beispiel 30
»C.I. Basic Blue 6« (CI. 51 175) wurde gemäß dem Herstellungsverfahren von »C.I. Blasic Blue IO (CJ. 51190)« mit:N(N-Di-hydroxyäthyl-polyüthylenoxy-p-phcnylendiamin kondensiert, das ungefähr in der η und ri je ungefähr 46 sind.
Beispiel 31
66,7 g N,N-Methyl-2-hydroxyäthyl-anilin wurden bei einer Temperatur von 150 bis 165" C in Gegenwart von 50 mg metallischem Natrium mit Äthylenoxyd umgesetzt, bis das Reaktionsgemisch ein Gewicht von 229 g hatte. 50 g dieses Produkts wurden gemäß dem oben beschriebenen Verfahren mit Äthylenoxyd reagieren gelassen, bis das Gewicht des Reaktionsproduktes 256 g erreicht hatte. Das so gebildete N,N - Methyl - ω - hydroxyäthylpolyäthylenoxy - anilin enthielt 67 Äthylenoxygruppen. Diese Verbindung wurde mit diazotierter 8-Aminonaphthol-3,6-disuIfonsäure unter Bildung eines roten, unechten Farbstoffs umgesetzt.
In ähnlicher Weise können N-monosubstituierte aromatische Amine und andere tertiäre hydroxyäthylsubstituierte Amine mit Äthylenoxyd unter Bildung der entsprechenden Polyäthylenoxyverbindungen unter Bildung eines unechten Farbstoffs der Formel
R —N
MCH2CH2O)nH
55
60 gekuppelt werden, in der R und N die oben angegebenen Werte haben und in der R' beispielsweise ein niederer Alkyl-, Aryl- oder Arylalkylrest mit 6 bis 12 oder noch mehr Kohlenstoffatomen ist, z. B. ein Phenyl-, Tolyl-, Benzyl- oder Phenyläthylrest.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Wasserlöslicher, unechter Farbstoff für Textilfasern, der durch einen oder mehrere Polyäthylenoxyd-, Polyäthylenimin-, Polyvinylalkohol- oder Polyglucosidreste substituiert ist, wobei das Gesamtmolekül 30 bis 200 sich wiuderholende Grundeinheiten der genannten polymeren Reste aufweist und diese zusammen ein Molekulargewicht von mindestens HHM) besitzen.
2. Farbstoff nach Anspruch I der Formel.
R [(CH2CH2O)nHL worin R den Rest eines Farbstoffs bedeutet, «"min-
19 20
destens 15 ist, χ einen Wert von 1 bis 6 hat und zeichnet, daß der Polyäthylenoxydrest über eine
das Produkt η mal χ eine Zahl von 30 bis 200 ist. — NH-Gruppe an den Farbstoffrest R gebunden
3. Farbstoff nach Anspruch 2, dadurch gekenn- ist.
4. Farbstoff nach Anspruch 3 der Formel
/(CH2CH2OLH
(NaO3S),-fAryl]—N=N-EAryl3—N
NcH2CH2O)nH
worin Aryl einen Phenyl- oder Naphthylrest bedeutet, y einen Wert von 1 bis 4 hat und η und n' je einen Wert von 25 bis 75 besitzt.

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