DE141191C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/22—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
- D06P1/228—Indigo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Echtheit sowohl der mit natürlichem als auch der mit künstlichem Indigo hergestellten
Färbungen ist bekanntlich, namentlich wo Chloren und Waschen in Betracht kommen,
beschränkt, und es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, sie zu erhöhen. Von bekannteren
Verfahren, welche zu diesem Zwecke vorgeschlagen wurden, seien erwähnt: die Behandlung
der fertigen Färbungen mit Eiweiß und nachfolgendes Dämpfen, die Präparation mit Fettsäuren und Tonerde, ferner mit Tannin
und Brechweinstein, Thiosulfat, Kupfersalzen oder das Dämpfen.
Der Effekt dieser Verfahren war jedoch nur gering, und das erstrebte Ziel war damit nicht
erreicht.
Wir haben nun ein Verfahren gefunden, welches die Echtheit namentlich gegen Waschen
und Chloren im Verhältnis zu den unbehandelten Färbungen so bedeutend steigert, daß sie allen Wünschen der Praxis entspricht.
Es besteht in der Behandlung der Färbungen mit Türkischrotöl allein oder vorteilhafter in
der ein- oder mehrmaligen Behandlung mit Tonerdesälzen und Türkischrotöl - in der bei
der Türkischrotfärberei üblichen Weise. Ein nachfolgendes kurzes Dämpfen erhöht noch die
Wirkung. Namentlich im Vergleich mit dem unbedeutenden Einfluß der fettsauren Tonerde
ist die Wirkung des Verfahrens überraschend. Sie ist bei Färbungen mit synthetischem und
mit Pflanzen-Indigo ganz gleich.
Wir erläutern das Verfahren an folgendem
Das mit Indigo gefärbte Garn wird in einem Bad von 10 Teilen Türkischrotöl (Sulforicinoletat)
und go Teilen Wasser umgezogen, bis es gleichmäßig durchdrungen ist. Dann wird ausgewunden und bei 50 bis 700 C. während
12 Stunden gut getrocknet. Hierauf wird das Garn mit essigsaurer Tonerde von 6° B. gleichmäßig
durchtränkt, abgewunden und abermals gut getrocknet.
Mit anderen Verfahren, bei denen Türkischrotöl
einerseits oder Tonerdesalze andererseits für Zwecke der Indigofärberei verwendet werden,
hat unser Verfahren nichts gemein.
Die Patente 101190 und 126595 betreffen
Indigodruckverfahren, bei denen das Öl der Druckfarbe zugesetzt werden soll. Nach dem
Wortlaute der Patentschriften geschieht dies bei dem Verfahren des ersteren Patents, um
den Indigo, welcher ohne Reduktion durch bloßes Dämpfen auf der Baumwollfaser befestigt
werden soll, während des Dämpfprozesses vorübergehend in Lösung zu bringen
und ihn hierdurch möglichst gleichmäßig in die tieferen Schichten des Gewebes zu führen,
während bei dem Verfahren des Patents 126595 der teilweise Ersatz des Verdickungsmittels durch
Türkischrotöl das Eindringen der Druckfarbe in die Faser verhindern soll. Die fernerhin
im Handbuch .»der Färberei von Knecht,
Rawson und Löwen thai, II. Auflage 1900,
Band I, S. 576, empfohlene Verwendungsweise des Türkischrotöls berührt das vorliegende Verfahren
deshalb nicht, weil die Zugabe des Öls zur Küpe oder Präparation der Ware mit demselben
vor dem Färben vorgenommen wird und ganz andere Zwecke verfolgt, nämlich die Vertiefung und Verschönerung der Nuance.
Andererseits ist auch die Verwendung von ,Tonerde in der Küpenfärberei bereits vorge-
schlagen worden. Im Patent 94015 ist u. a. die Vorbehandlung der Wolle mit Permanganat
und Aluminiumbisulfit zum Zwecke der Indigoersparnis
unter Schutz gestellt, und bei Hummel und Knecht, Färberei und Bleicherei der Gespinnstfasern,
II. Auflage 1891, S. 228/229,
ist das Auskochen des fertigen Tuches mit Alaun bezw. mit Alaun und Weinstein zur
Erhöhung der Reibechtheit bezw. Lichtechtheit empfohlen. Aber diese beiden Publikationen
kommen schon deshalb im vorliegenden Falle nicht in Betracht, weil es sich bei denselben
ausschließlich um Wolle handelt, während das gegenwärtige Verfahren sich überhaupt nicht
auf Wolle, sondern lediglich auf pflanzliche Fasern bezieht. Außerdem wird im vorliegenden
Falle die Ware lediglich nach dem Färben mit Türkischrotöl allein bezw. mit Türkischrotöl
und Tonerdesalzen behandelt, wodurch zudem ein ganz anderer Erfolg, nämlich die Erhöhung der Chlor- und Waschechtheit, erzielt
wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Verbesserung der Chlor- und Waschechtheit von Indigofärbungen auf vegetabilischer Faser, darin bestehend, daß man die fertigen Färbungen mit Türkischrotöl behandelt, und zwar mit diesem entweder allein ein oder mehrere Male mit darauffolgender bezw. dazwischenliegender Trocknung, oder unter Mitverwendung von Tonerdesalzen gemäß dem bei Türkischrotfärbungen gebräuchlichen Beizverfahren.
Publications (1)
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