DE1410729B - Schaftmaschine für Webstühle - Google Patents
Schaftmaschine für WebstühleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaftmaschine für Webstühle, bei welcher jeder Webschaft an einem
auf einer kontinuierlich umlaufenden Antriebswelle gelagerten und mit dieser mustergemäß kuppelbaren
Kreisexzenter über eine Pleuelstange angeschlossen ist.
Bei einer bekannten Maschine dieser Art (Patentschrift Nr. 20 417 des Amtes für Erfindungs- und
Patentwesen in Ostberlin) ist der lose drehbar auf der Antriebswelle sitzende Exzenter mittels eines am
Exzenter angeordneten Klinkenhebels mit der Antriebswelle kuppelbar. Die Antriebswelle dreht sich
absatzweise um jeweils 180°. Sie weist sich diametral gegenüberliegende Nuten auf, in die der Klinkenhebel
zum Einrasten gebracht werden kann. Das Kuppeln und Entkuppeln des Exzenters erfolgt während des
Stillstandes der Antriebswelle.
Eine solche Antriebsvorrichtung hat verschiedene Nachteile. Auf Grund der intermittierenden Bewegung
der Antriebswelle sowie des hiermit gekuppelten Kreisexzenters läßt sich ein sinusförmiger Verlauf
der Schaftbewegung über den angetriebenen Exzenter nicht erreichen. Die intermittierende Bewegung
der Antriebsmittel bedingt außerdem einen verhältnismäßig großen baulichen Aufwand und überdies
einen verhältnismäßig großen Verschleiß. Außerdem lassen sich mit einem solchen Schaftmaschinenantrieb
nur vergleichsweise kleine Antriebsdrehzahlen erreichen.
Es ist auch schon eine Vorrichtung zur Steuerung des Schützenkastens von Webstühlen bekannt
(deutsche Patentschrift 390 075), bei der ein Exzenter auf einer ständig umlaufenden Welle gelagert ist.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß bei jeder Umdrehung der Antriebswelle die Kupplung des Exzenters
mit der Welle zwangläufig nach 180° gelöst und nach einer vollen 360°-Drehung hergestellt wird.
Eine solche Antriebsvorrichtung läßt sich für den Antrieb der Schäfte von Webstühlen nicht verwenden,
da hier eine Steuerung verlangt wird, bei der nach jeder 180°-Drehung wahlweise die Kupplung hergestellt,
gelöst oder bei· bereits hergestellter Kupplung im Eingriff belassen werden kann. Ein weiterer Nachteil
dieser bekannten Antriebsvorrichtung besteht darin, daß die Kupplung hier nur in einer Drehrichtung
wirkt. Zudem besteht die Gefahr, daß sich die Kupplung bei Erschütterungen oder starken Beschleunigungen
unbeabsichtigt löst. Die Kupplung selbst ist verhältnismäßig hohem Verschleiß unterworfen und
erlaubt keine hohen Antriebsdrehzahlen.
Unter der Bezeichnung »Crompton Knowles-Maschine« ist auch eine Schaftmaschine bekannt, die
für jeden Webschaft ein Zahnrad mit daran exzentrisch angelenkter Pleuelstange aufweist, über die die
Umsetzung der Drehbewegung in eine Hin- und Herbewegung erfolgt. Die genannten Zahnräder werden
mustergemäß abwechslungsweise durch Heranschieben an eine von zwei gegenläufigen Zahnradwalzen in
Eingriff gebracht. Die Zahnradwalzen sind nur an ihrem halben Umfang gezahnt. Beim Eingriff der
Zahnräder in die eine Walze wird der Webschaft nach oben und beim Eingriff in die andere Zahnwalze
nach unten in die Tieffachstellung gebracht. Bei dieser Maschine sind zwei Antriebswellen erforderlich,
weil die die Pleuel tragenden Zahnräder zwischen zwei antreibenden Zahnwalzen gelagert sind.
Wenn die Zahnräder zum Eingriff mit der einen oder der anderen Zahnwalze gebracht werden, erfolgt der
Eingriff des ersten Zahnes der Zahnwalze auf den Zahn der Zahnräder schlagartig, wobei die Stoßkräfte
umso größer sind, je schneller die Maschine läuft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Schaftmaschinen mit Exzenterantrieb
zu beseitigen und somit eine Schaftmaschine zu schaffen, die bei verhältnismäßig einfacher
und raumsparender Bauweise, bei vergleichsweise geringem Verschleiß und bei äußerst genauer
und weitgehend schlagfreier Arbeitsweise der Kupplung hohe Antriebsdrehzahlen ermöglicht und
sich daher vor allem für schneilauf ende Webstühle eignet.
Gemäß der Erfindung bestehen die Kuppelmittel an der Antriebswelle aus mindestens einer in Umfangsrichtung
der Welle schräge Endflächen aufweisenden, an sich bekannten Nut und an der Exzenterscheibe
aus einem mustergemäß radial verschiebbaren Keil sowie aus zwei Walzen oder Kugeln, von denen je
eine auf je einer Seite des Keils in der Exzenterscheibe geführt ist und, unter dem Druck einer Feder
stehend, sich bei miteinander gekuppelter Welle und Exzenterscheibe zwischen der Endfläche der Nut und
der dieser gegenüberliegenden Fläche des Keils befindet, während sie bei voneinander entkuppelter
Welle und Exzenterscheibe durch den radial einwärts verschobenen Keil· in ihre-Führung innerhalb der
Exzenterscheibe zurückgedrängt ist. /■·;.
Zur Verschiebung des Keils, ist vorzugsweise ein Hebel an der Exzenterscheibe in deren Umfangsrichtung
schwenkbar gelagert, der mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Anschlägen zusammenwirkt,
die an der vom Kreisexzenter bewegten Pleuelstange ihrerseits mustergemäß verstellbar angeordnet
sind. Die genannten Anschläge sind zweckmäßigerweise untereinander durch einen Bügel verbunden.
Gegenüber einer bekannten Kuppeleinrichtung mit einer -kontinuierlich umlaufenden Antriebswelle
(britische Patentschrift 3 080 aus dem Jahre 1881) besteht der wesentliche Unterschied im unmittelbaren
Kuppeln des Exzenters mit der Antriebswelle, das in radialer Richtung erfolgt, und in der Anordnung der
verschiedenen Glieder des Betätigungsmechanismus in der gleichen Radialebene, wodurch eine raumsparende
Bauweise der Maschine in Richtung der Wellenachse sowie ein einfacher Aufbau der Kuppeleinrichtung
bedingt ist.
Die Verwendung einer kontinuierlich umlaufenden Antriebswelle erlaubt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Kupplung hohe Antriebsdrehzahlen bei zugleich äußerst genauer Steuerung der Kupplung.
Da der Exzenter mit einem verhältnismäßig kleinen Trägheitsmoment gebaut werden kann, sind
die Stöße beim Kuppeln äußerst gering, so daß im Dauerbetrieb keine nennenswerten Abnutzungen der
Teile auftreten können, zumal hohe spezifische Flächenpressungen an den aufeinander wirkenden Flächen
vermieden werden. Die Kupplung arbeitet in beiden Drehrichtungen der Antriebswelle.
Die Antriebsvorrichtung kann im Ölbad laufen. Sie läßt sich so ausbilden, daß die Antriebswelle über
Zahnräder auf die Kreisexzenter wirkt, welche auf einem Gegenrad sitzen und die Pleuelstangen für die
Verbindung mit den Schäften tragen. Andererseits können die Kreisexzenter aber auch unmittelbar auf
der sich kontinuierlich drehenden Antriebswelle gelagert sein, wobei zwischen der Antriebswelle und
dem Zahnrad bzw. der Antriebswelle und den auf
ihr sitzenden Kreisexzentern die durch die Musterkarte gesteuerte Kupplung angeordnet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schaftmaschinenantriebes dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines doppelseitig wirkenden
Kreisexzenters mit ausgekuppelter Kupplung, eingebaut in ein Prinzipschema der Schaftmaschine mit
Musterkartensteuerung für Webstühle,
F i g. 2 in größerem Maßstab eine teilweise ge- ίο
schnittene Ansicht des gleichen Kreisexzenters mit eingekuppelter Kupplung und
F i g. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III
in Fig. 2.
Die in Fig. 1 gezeigte Schaftmaschine zeigt die
Hochfachstellung eines nichtgezeichneten Schaftes. Auf der kontinuierlich rotierenden Antriebswelle 1
sitzt die Exzenterscheibe 2, auf der das Pleuel 3 gelagert ist. Am Pleuel selbst ist die um die Achse 4
schwenkbare Schwinge 5 angelenkt, die über das Gestange 6 die Schaftbewegung hervorruft. Die Kupplung
zwischen Exzenterscheibe 2 und Antriebswelle 1 besteht aus dem Keil 7, auf den einerseits der um die
Achse 8 schwingende Hebel 9 und anderseits je auf eine Keilfläche die beiden Walzen oder Kugeln 10,
auf die selbst die Federn 11 drücken, wirken. Die Anschläge 12 und 12 α für den Hebel 9 sitzen fest
auf dem Bügel 13, den die Feder 14 in der in F i g. 2 dargestellten Lage hält. Mittels des Kippers 15, der
von den Zugnadeln 16 auf Grund der Musterkarte
17 gesteuert wird, kann der Bügel 13 in den Stiften
18 gleitend in die in F i g. 1 gezeichnete Stellung gebracht werden.
Die Kupplung gemäß den F i g. 1 bis 3 funktioniert folgendermaßen: Falls der Hebel 9 gegen einen der
Anschläge 12 bzw. 12 α stößt, erfolgt ein Schwenken des Hebels, und der Keil 7 wird gegen das Zentrum
der Exzenterscheibe gepreßt, wobei die Walzen oder Kugeln 10 entgegen der Kraft der Federn 11 zurückgestoßen
werden. Wird nun, gesteuert von der Musterkarte 17, der Kipper 15 in die Stellung 15 a
gebracht, so drückt die Feder 14 den Bügel 13 nach links in die Stellung gemäß F i g. 2. Der Hebel 9 ist
frei und die Federn 11 stoßen die Walzen 10 gegen die Antriebswelle 1. Sobald bei den Walzen eine der
Kerben 19 vorbeistreicht, greifen erstere in die Kerbe ein, stoßen den Keil 7 zurück, soweit dies der Hebel 9
zuläßt, und verkeilen sich dann, so daß die Exzenterscheibe 2 von der Antriebswelle mitgenommen wird
(Stellung Fig. 2), bis der Hebel 9 wieder gegen einen
Anschlag 12 bzw. 12 α anprellt und kippend die Walzen wieder außer Eingriff mit der Kerbe bringt. Je
nach der Anzahl der über den Umfang verteilten Anschläge 12 kann die Exzenterscheibe 2 in jeder
beliebigen Lage festgehalten werden. Dadurch ist auch der Hub des Pleuels 3 festgelegt. Gestrichelt
ist mit 5 α die Stellung der Schwinge, die der Tieffachstellung des Schaftes entspricht, gezeigt, falls der
Hebel 9 gegen den Anschlag 12 <z anliegt.
Die in den Figuren dargestellte Ausführungsform der Kupplung erlaubt eine Mitnahme der Exzenterscheibe
2 unabhängig von der Drehrichtung der Antriebswelle 1.
Beim erfindungsgemäßen Schaftantrieb erfolgt der Antrieb von einem rotierenden Organ aus, das in
seiner Rotationsbewegung einen Exzenter mitnimmt. Der Schaft selbst, der eine lineare Bewegung ausführt,
wird durch die Exzentrizität in seiner Bewegung stetig beschleunigt und stetig gebremst, was mechanisch in
bezug auf Massenbeschleunigung von Vorteil ist. Die Exzenterscheibe 2 kann als zur Antriebswelle konzentrisches
Organ ausgebildet sein, welches einen Zahnkranz aufweist und auf ein zweites Zahnrad
wirkt, auf dem dann der Exzenter sitzt.
Wie in F i g. 1 dargestellt, kann der Kreisexzenter mit der Kupplung in einer mit öl zu füllenden Wanne
untergebracht sein. Der Kreisexzenter mit der Kupplung erlaubt höhere Tourenzahlen als bei hin-
und herschwingenden Zugmessern und Zughaken; die Kraftverluste und Abnützungen sind kleiner. Die
Herstellung ist billiger und das Ganze kann auf bedeutend kleinerem Räume untergebracht werden.
Claims (3)
1. Schaftmaschine für Webstühle, bei welcher jeder Webschaft an einen auf einer kontinuierlich
umlaufenden Antriebswelle gelagerten und mit dieser mustergemäß kuppelbaren Kreisexzenter
über eine Pleuelstange angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppelmittel
an der Antriebswelle (1) aus mindestens einer in Umfangsrichtung der Welle schräge Endflächen
aufweisenden, an sich bekannten Nut (19) und an der Exzenterscheibe (2) aus einem
mustergemäß radial verschiebbaren Keil (7) sowie aus zwei Walzen oder Kugeln (10) bestehen,
von denen je eine auf je einer Seite des Keils (7) in der Exzenterscheibe (2) geführt ist und, unter
dem Druck einer Feder (11) stehend, sich bei miteinander gekuppelter Welle und Exzenterscheibe
zwischen der Endfläche der Nut (19) und der dieser gegenüberliegenden Fläche des Keils (7)
befindet, während sie bei voneinander entkuppelter Welle und Exzenterscheibe durch den radial
einwärts verschobenen Keil (7) in ihre Führung innerhalb der Exzenterscheibe zurückgedrängt ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschiebung des Keils (7) ein
Hebel (9) an der Exzenterscheibe (2) in deren Umfangsrichtung schwenkbar gelagert ist, der mit
zwei einander diametral gegenüberliegenden Anschlägen (12,12 d) zusammenwirkt, die an der
vom Kreisexzenter (2) bewegten Pleuelstange (3) ihrerseits mustergemäß verstellbar angeordnet
sind.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (12,12 a) untereinander
durch einen Bügel (13) verbunden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2922320A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
DE2922318A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
DE2922319A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2922320A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
DE2922318A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
DE2922319A1 (de) * | 1979-05-31 | 1980-12-18 | Grosse Webereimaschinen Gmbh | Schaftmaschine fuer webmaschinen |
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