DE140611C

DE140611C -

Info

Publication number: DE140611C
Application number: DE1901140611D
Authority: DE
Filing date: 1901-07-10
Anticipated expiration: 1921-07-11

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Es ist bekannt, daß durch Vermischen von Öl mit Schwefel oder Chlorschwefel eine Masse entsteht, die mehr oder weniger schnell zu einem festen, elastischen Körper erstarrt. Diese Masse kommt in Klumpen oder unregelmäßigen Stücken oder auch zerrieben unter der Benennung »Factis« in den Handel und wird als Surrogat in Gummimischungen, bisweilen auch als Stopfmaterial, benutzt.

Die durch vorliegende Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, dieser elastischen Masse nach ihrer Herstellung eine bestimmte Gebrauchsform zu geben, welche sie beibehält.
Das hierzu dienende Verfahren besteht darin,

daß die durch Behandlung von fetten Ölen mit Schwefel oder Chlorschwefel erhaltene Masse im geeigneten Zeitpunkte, vor dem Festwerden, in entsprechende Formen gegossen wird.

Nach dem Gusse schwindet die Masse nicht, worin ein gegenüber allen bisher bekannten gießbaren Massen bestehender'^großer Vorzug liegt; auch enthalt sie keine' Stoffe, welche in absehbarer Zeit in sich zerstört oder hart werden. Die Festigkeit und Elastizität der. Masse läßt sich durch die Menge des bei der Bereitung zugesetzten Schwefels nach Graden genau abstufen, je nachdem der Verwendungszweck des' Gusses es. bedingt.

Das Verfahren kann beispielsweise dazu angewendet werden, Druckkissen für Bruchbandpelotten zu gießen, für welchen Zweck die Masse sich deshalb besonders eignet, weil sie weder durch die Körperwärme erweicht, noch durch den Schweiß angegriffen wird, wie es z. B. bei der zu gleichem Zwecke früher verwendeten Firmusmasse... der Fall ist. Die Bruchbandpelotten müssen bei ihrer notwendigen Elastizität doch zugleich die ihnen durch den Guß gegebene bestimmte Form unveränderlich beibehalten.

Um beispielsweise solche Druckkissen oder andere Gegenstände in Formen zu gießen, rührt man Öl, z.B. Rüböl, mit etwa ^Prozent Chlorschwefel zusammen. Die Menge des Schwefels bestimmt den Grad der Festigkeit der herzustellenden Masse; sie wird in der Praxis etwa zwischen 10 bis 20 Prozent schwanken, ist auch je nach Art des verwendeten Öls zu bemessen.

Nach der Einführung des Chlorschwefels tritt eine Erwärmung der Masse ein; dieselbe wird allmählich dicker und wird vor dem Erstarren im geeigneten Zeitpunkt in Formen gegossen. ^f

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung elastischer Formstücke, dadurch gekennzeichnet, daß die als »Factis« bekannten, durch Behändlung von fetten Ölen mit Schwefel oder Chlorschwefel erhältlichen Massen vor ihrer Erstarrung in die dem Gebrauchszwecke entsprechenden Formen gegossen werden.