DE1400698C - Druckablaß- und Entleerungsventil für unter Luftdruck stehende Spritzflüssigkeit enthaltende Druckbehälter von Spritzgeräten - Google Patents
Druckablaß- und Entleerungsventil für unter Luftdruck stehende Spritzflüssigkeit enthaltende Druckbehälter von SpritzgerätenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckablaß- und Entleerungsventil für einen unter Luftdruck stehende
Flüssigkeit enthaltenden Druckbehälter eines Spritzgerätes, in den die Spritzflüssigkeit über eine zentrale,
verschließbare Öffnung eines mit dem Behälter fest verbundenen Behälterdeckels eingeführt und
über ein den Behälterdeckel in dessen Randnähe durchdringendes, sich bis in Bodennähe des Behälters
erstreckendes Austragsrohr der Spritzdüse zugeführt wird.
Bei Spritzgeräten dieser aus der französischen Patentschrift 1277 093 bekannten Art, die vor allem
zum Verspritzen von Insekten- und Unkrautbekämpfungsmitteln, landwirtschaftlichen Chemikalien, Tünchen,
Farben und anderen Lösungen dienen, ist es häufig erforderlich, nach einem Spritzvorgang die
noch im Druckbehälter befindliche Spritzflüssigkeit zu entleeren und dann eine andere Spritzflüssigkeit.
beispielsweise ein anderes Insektizid oder eine anders gefärbte Tünche in den Behälter einzufüllen. Dabei
wird so vorgegangen, daß man zunächst die die mittlere Einfüll- und Entleerungsöffnung verschließende
Pumpenhalterung, um einem Herausschleudern der Pumpe aus dieser Öffnung durch den Luftdruck vorzubeugen,
zur Ablassung des Drucks sehr vorsichtig lockerte und dann nach dem Ausbauen der Pumpe
die noch im Behälter befindliche Flüssigkeit durch völliges Umstülpen des Behälters über die von einem
nach oben vorstehenden Ausgußtrichter umgebene mittlere Öffnung entleerte. Diese Öffnung mußte ferner
im höchsten Teil des nach außen gewölbten Behälterkopfes angeordnet sein, um ein vollständiges
Entleeren des Behälters zu ermöglichen.
Hier sei erwähnt, daß bei kleinen Spritzgeräten mit tragbaren Druckbehältern in die unter Druck stehende
homogene Spritzmittel wie Sprays, aber auch gelöste Schlagsahne oder Rasierseife eingefüllt sind,
für den Ausspritzmechanismus stöpseiförmige Ventile verwendet werden, die eine im Behälterdeckel
vorgesehene öffnung durchdringen. Diese stöpseiförmigen Ventile haben einen aus der Öffnung vorstehenden
oberen Teil, der durch eine sich um den ganzen oder einen Teil des Stöpselumfangs erstreckende,
den Rand der Öffnung mit radialem Spiel aufnehmende Nut von dem innerhalb des Behälters befindlichen
unteren Teil des Ventils getrennt ist, der normalerweise durch den Spritzmittcldruck in einer die
Öffnung schließenden Stellung gehalten und beim Herunterdrücken des Ventils den Austritt des Spritzmittels
durch den Randbereich der Öffnung gestattet. Erstreckt sich die Nut um den ganzen Umfang
des Stöpsels herum, so hat sie eine erhebliche Breite und eine Tiefe, die wesentlich größer ist als der
Durchmesser der Öffnung. Bei einem solchen, beispielsweise aus der USA.-Patentschrift 2 761 593 bekannten
Ventil tritt das Spritzmittel durch die Nut entlang dem ganzen Umfang des Stöpsels aus, wenn
dieser so weit niedergedrückt wird, daß der Öffnungsrand etwa in der Mitte der Nut zu liegen
kommt.
Bei einem anderen aus der USA.-Patcntschrift 2 856 104 bekannten Stöpselventil deckt der obere
Ventilteil nur einen Teil der Öffnung ab und die Nut erstreckt sich daher nur entlang eines Teils des Slöpselumfangs.
Wird der untere Ventilteil nach innen vom Öffnungsrand weg gedrückt, so kann das Spritzmittel
durch die Nut und durch den nicht abgedeckten Teil der Öffnung hindurchtreten.
Bei Spritzgeräten mit Stöpselventilen kann erst dann, wenn nach nahezu vollständiger Entleerung
der Druck des homogenen Spritzmittels auf den Außendruck abgesunken ist, eine Entleerung von
etwa noch im Behälter verbliebenem Spritzmittel in Frage kommen, was aber praktisch nicht von Interesse
ist, da derartige Behälter nach der Druckentlastung stets weggeworfen werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein Druckentlastungs- und Entleerungsventil
zu schaffen, mittels dessen der Druckbehälter eines Spritzgerätes der eingangs erwähnten Art
ohne Vornahme von wesentlichen baulichen Änderungen in erheblich einfacherer Weise druckentlastet
und entleert werden kann, als dies bisher möglich war.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Druckablaß- und Entleerungsventil aus einer das
Austragsrohr umgebenden, die im Behälterdeckel für dieses Rohr vorgesehene Öffnung durchdringenden
elastischen Hülse besteht, deren innerhalb des Behälterdeckels liegender Abschnitt sich zum Behälterinneren
hin konisch erweitert und über einen im Bereich der Behälterdeckelöffnung liegenden eingeschnürten
Abschnitt von gerigerem Durchmesser als dem dieser Öffnung mit einem außerhalb des Behälterdeckels
liegenden ringbundförmigen Abschnitt verbunden ist, dessen Außendurchmesser größer als
die Öffnung im Behälterdeckel ist und der an seiner dem Behälterdeckel zugewandten Seite mit mehreren
am Umfang verteilten Vorsprüngen versehen ist, daß eine zur Aufnahme des Austragsrohres in der Hülse
vorgesehene zentrale Bohrung und der mit der Bohrungswand in Kontakt stehende Abschnitt des Austragrohres
mit ineinandergreifenden Erhöhungen und Vertiefungen versehen sind und daß das im Behälterinneren liegende Ende der Hülse in seine durch den
Behälterdruck an das Austragsrohr anpreßbare Dichtlippe ausläuft.
Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventils kann die Druckentlastung und Entleerung
des Druckbehälters dadurch vorgenommen werden, daß man die das Austragrohr umgebende Hülse oder
das mit ihr unverrückbar verbundene Austragrohr niederdrückt und nach der Druckentlastung den Behälter
zum Entleeren lediglich um etwas über 90° kippt. Auf Grund der über den ganzen Umfang des
oberen Abschnitts der Hülse verteilten Vorsprünge kann dabei die Entleerung in jeder Drehstellung des
Austragrohrs erfolgen. Beim Entleeren braucht die Bedienungsperson nicht die Hülse selbst zu berühren,
sondern kann durch Herunterdrücken des Rohrs diese in ihrer Entleerungsstellung halten, so daß
keine Gefahr besteht, daß die Hände der Bedienungsperson mit der zu entleerenden Flüssigkeit in
Berührung kommen. Vorteilhaft ist ferner, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung des Ventils der
mittlere Ausgußtrichter am Behälterkopf entfällt und die Pumpenhalterung geschützt in einer Vertiefung
des Kopfes untergebracht werden kann. Ferner ist dadurch, daß das Austragrohr durch das hülsenförmige
Entlastungsventil hindurchgeführt ist, das Ventil so sehr versteift, daß es auch von sehr hohen
Behälterdrücken nicht durch-die es umgebende Öffnung
hindurchgedrückt werden kann.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die ineinandergreifenden Erhöhungen
und Vertiefungen von Hülse und Austragrohr ringförmige Rillen und Rippen solchen Querschnitts
sind, daß im zusammengebauten Zustand die Hülse unter Vorspannung am Austragrohr anliegt.
Dadurch wird erreicht, daß bereits bei geringem Luftdruck im Behälter eine intensive formschlüssige
Verbindung zwischen Hülse und Austragsrohr zustande kommt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Spritzgerätes, bei
dem der untere Teil des Druckbehälters fortgebrochen ist,
Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt durch den das Druckablaßventil aufnehmenden Teil des Geräts,
Fig. 3 einen in größerem Maßstab gezeigten Längsschnitt durch das hülsenförmige Druckablaßventil,
Fig.4 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3, bei der
jedoch das Austragrohr das Ventil durchsetzt und in diesem verankert ist,
Fig. 5 eine Ansicht des Ventils, von unten her gesehen
nach Linie 5-5 der F i g. 4,
F i g. 6 eine Seitenansicht des Ventils.
Gemäß Fig. 1 weist das Spritzgerät einen Behälter
10 zur Aufnahme einer bestimmten Menge Spritzflüssigkeit auf, die durch den von einer Pumpenanordnung
11 erzeugten Druck durch ein biegsames Austragrohr 12 ausgetragen werden soll. Das untere
Ende dieses Rohres reicht bis in die Nähe des Bodens 13 des Behälters. Das Austragrolir 12, das vorzugsweise
aus biegsamem Kunststoff besteht, ist an seinem austrittseitigen Ende mit einem metallischen
Verlängerungsrohr 14 verbunden, welches an seinem Ende eine einstellbare Sprühdüse 15 aufweist, der
Auslaß der Spritzflüssigkeit wird durch ein von Hand betätigtes Ventil 16 gesteuert.
Der Behälter 10 ist mit einem konkaven Deckel 17 versehen, in dessen unterem Teil eine mittlere
Füllöffnung vorgesehen ist, weiche die Pumpenanordnung 11 aufnimmt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besteht das Druckcntlastungsventil
aus einer Hülse 53, die in eine obere Öffnung 54 in der oberen Fläche eines nach oben
vorstehenden Ansatzes 55 des Behälterdeckels 17 eingesetzt ist. Diese Hülse umschließt das Austragrohr
12 und bildet nicht nur eine äußerst wirksame Dichtung für das Austragrohr an der Innenseite des
Behälters, sondern gleichzeitig eine einfache und wirksame Vorrichtung zum Druckablassen aus dem
Behälter und zum Entleeren von im Behälter verbliebener Spritzflüssigkeit.
Die Hülse 53 ist mit einer axialen Bohrung versehen, durch welche das Austragrohr 12 bis auf die gewünschte
Tiefe im Behälter eingeführt oder, falls ererforderlich, entfernt wird. An ihrem oberen und äußeren
Ende ist die Hülse mit einem Ringbund 56 versehen, welcher am Umfang verteilte, nach unten vorstehende
Vorsprünge 57 aufweist, die mit Abstand von der flachen oberen Flache 58 des Ansatzes 55
angeordnet sind, wenn die Hülse 53 vom Luftdruck im Behälter beaufschlagt wird. Unter dem Ringbund
56 und den Vorsprüngen 57 weist die Hülse einen in der Öffnung 54 mit Spiel angeordneten eingeschnürten
Abschnitt 73 und einen sich von dieser nach abwärts und außen konisch erweiterten Abschnitt 59
auf, der in einer ringförmigen Schulter 61 endet. Unter der Schulter 61 ist die Dichtungshülse nach unten
verjüngt ausgebildet.
Wenn im Behälter ein Druck erzeugt wird, wird die Hülse schon bei einem verhältnismäßig geringen
Luftdruck angehoben und ihr konischer unterer Abschnitt 59 in dichtende Anlage an den wulstartig verstärkten
Rand 65 (Fig. 3) der Öffnung 54 gedrückt.
Wie in Fig. 3 und 4 gezeigt, ist die axiale Bohrung der Hülse abgestuft und weist einen oberen Teil
67 mit größerem Durchmesser, eine zylindrische Bohrung 68 mit entsprechende äußere Rippen 71 am
Umfang des Austragrohres 12 aufnehmenden Rillen 69 und einen vergrößerten Abschnitt 72 unterhalb
der Rillen 69 auf. Die Form der Rillen 69 ist aus
Fig. 3 und die Form der Rippen des gerippten Abschnittes
des Austragrohres 12 aus F i g. 4 ersichtlich.
Die Rillen 69 der zylindrischen Bohrung 68 stimmen nicht vollständig mit den Rippen 71 des Austragsrohrs
12 iibercin. Da das Rohr biegsam ist, seine Rippen 71 jedoch ihre Kontur beibehalten, die Hülse
53 jedoch nachgiebig ist, passen sich die Rillen 69 ohne weiteres der Kontur der Rippen 71 an. Schon
bei einem verhältnismäßig geringen Luftdruck im Behälter werden die ineinandergreifenden Rillen und
Rippen 69 und 71 fest aneinandergedrückt.
Von der ringförmigen Schulter 61 aus verjüngt sich die Hülse nach innen und unten und bildet einen
nach unten vorstehenden ringförmigen Flansch 74, der eine innere ringförmige, konische Dichtungslippe
75 mit Abstand umgibt. Die innere Dichtungslippe 75 und der sie im Abstand umgebende Flansch 74
bilden zwischen sich eine ringförmige Ausnehmung 76, weiche von der Druckluft im Behälter beaufschlagt
wird, so daß der Luftdruck die Dichtungslippe 75 fest an das Austragrohr 12 drückt.
Durch einfaches Abwärtsdrücken des freiliegenden oberen Endes des Ringbundes 56 der Hülse gegen
den wulstartigen Rand 65 der öffnung 54 kann der Druck aus dem Druckbehälter schnell abgelassen
ίο werden, da dann der konische Abschnitt 59 außer
Eingriff mit dem inneren Umfang des Rands 65 gelangt. In dieser in Fig. 3 gezeigten Stellung der
Hülse kann die Druckluft aus dem Behälter 10 zwischen den Vorsprüngen 57 hindurch in die Atmo-Sphäre
entweichen und nach dem Druckablassen im Behälter verbliebene Flüssigkeit durch die Öffnung
54 entleert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Druckablaß- und Entleerungsventil für einen unter Luftdruck stehende Flüssigkeit enthaltenden
Druckbehälter eines Spritzgerätes, in den die Spritzflüssigkeit über eine zentrale, verschließbare
Öffnung eines mit dem Behälter fest verbundenen Behälterdeckel eingeführt und über
ein den Behälterdeckel in dessen Randnähe durchdringendes, sich bis in Bodennähe des Behälters
erstreckendes Austragsrohr der Spritzdüse zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) das Druckablaß- und Entleerungsventil aus einer das Austragrohr (12) umgebenden,
die im Behälterdeckel (17) für dieses Rohr vorgesehene Öffnung (54) durchdringenden
elastischen Hülse (58) besteht, deren innerhalb des Behälterdeckels liegender Abschnitt sich zum Behälterinneren hin
konisch erweitert und über einen im Bereich der Behälterdeckelöffnung liegenden eingeschnürten Abschnitt (73) von geringerem
Durchmesser als dem dieser Öffnung mit einem außerhalb des Behälterdeckels liegenden, ringbundförmigen Abschnitt
(56) verbunden ist, dessen Außendurchmesser größer als die Öffnung im Behälterdeckel
ist und der an seiner dem Behälterdeckel zugewandten Seite mit mehreren am Umfang verteilten Vorspriingen
versehen ist,
b) eine zur Aufnahme des Austragrohres in der Hülse vorgesehene zentrale Bohrung (68)
und der mit der Bohrungswand in Kontakt stehende Abschnitt des Austragrohres mit
ineinandergreifenden Erhöhungen und Vertiefungen versehen sind und
c) das im Behälterinneren liegende Ende der Hülse in eine durch den Behälterdruck an
das Austragsrohr anpreßbare Dichtlippe (75) ausläuft.
2. Druckentlastungsvcntil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ineinandergreifenden
Erhöhungen und Vertiefungen von Hülse (53) und Austragrohr (12) ringförmige Rillen
und Rippen (69, 71) solchen Querschnitts sind, daß im zusammengebauten Zustand die Hülse
unter Vorspannung am Austragrohr anliegt.
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Publications (3)
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