DE140051C

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Publication number: DE140051C
Application number: DENDAT140051D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei bekannten Gärspunden zum Regeln des Kohlensäureaustritts aus Bierlagerfässern mittels Federdruckes und Stellspindel hat man wegen der unberechenbaren Spannkraft der Federn keine Gewähr dafür, daß tatsächlich im Lagerfaß auch der Kohlensäuredruck vorhanden ist, unter dem man das Bier gären zu -lassen wünscht. .

Andererseits sind bekannte Gärspunde, die

ίο mit einer einen beliebigen Druck im Fasse ermöglichenden Druckluftleitung verbunden sind, nicht so eingerichtet, daß sie es ermöglichen, den Ventilkörper vollständig auf seinen Sitz festzupressen, wenn man kurz vor dem Abzapfen des Fasses wünscht, während kurzer Zeit die Gärung unter einem höheren Kohlensäuredruck vor sich gehen zu lassen, um eine kräftigere Imprägnierung zu erlangen.
< Nach vorliegender Erfindung ist nun gleich-

zeitig mit einer Vorrichtung zum Einleiten von Druckluft eine Vorrichtung vorgesehen, die zum Festpressen eines unter Gewichtsbelastung stehenden Ventilkörpers auf seinen Sitz dient, zu dem Zwecke, beim Abziehen des Bieres die

Druckluft nicht an dem Ventilkörper vorbei entweichen zu lassen.

Fig. 1 zeigt die Vorrichtung im Schnitt und Fig. 2 im Grundriß an einem gewöhnlichen Holzspund angebracht, während Fig. 3 -die

Vorrichtung in Verbindung mit einem Metallspund darstellt.

Der in einem Ventilgehäuse befindliche Ventilkörper ι ist in geeigneter Weise, z.B. durch das Anbringen von Gewichtsstücken an dem-

selben (Fig. 1) in seinem Eigengewicht derart abgepaßt, daß er von seinem Sitz gehoben wird, wenn der Kohlensäuredruck im Lagerfaß auf eine gewisse Höhe ('/₄ bis '/₂ Atm.) gestiegen ist. Die Kohlensäure strömt durch eine Öffnung 2 an der Wand des Ventilgehäuses ins Freie. Durch den Deckel des Ventilgehäuses geht eine mit Gewinde und Handrad oder, wie dargestellt, mit Schlüsselkopf versehene Spindel 3, durch deren Einschrauben der Ventilkörper gegen seinen Sitz gepreßt werden kann. Dies geschieht, wenn man vor dem Zapfen des Fasses wünscht, daß die Gärung zur Erzielung einer kräftigeren Imprägnierung des Bieres mit Kohlensäure kurze Zeit unter höherem Kohlensäuredruck vor sich gehe.

Die Gewichtsbelastung des Ventils 1 hat gegenüber der Federbelastung den Vorteil, daß die Gärung des Bieres zuverlässiger unter dem gewünschten Druck vor sich geht.

Ein unter dem Druck der Kohlensäure sich schließendes Ventil 4 am Gehäuse des Regelungsventils verhindert das Ausströmen von Kohlensäure aus dem Lagerfaß durch das anzuschraubende Anschlußstück 5, durch welches Druckluft beim Abziehen des Bieres eingetrieben wird.

Die Vorteile dieser Vorrichtung sind folgende:

Man vermeidet sogen, hochgespundetes Bier und erhält eine sichere und gleichmäßige Sättigung des Bieres mit Kohlensäure. ■ Das Bier kann nicht mit der Kellerluft in Berührung gelangen, deren schädlicher Einwirkung auf dasselbe somit vorgebeugt ist. Man kann

zu beliebiger Zeit die Lagerfässer außen waschen, da man nicht Gefahr läuft, daß beim Waschen · Schmutz ins Faß gelangt. Man braucht die Fässer zum Anbringen eines Luftrohres nicht anzubohren, weil die Druckluft zum Austreiben des Bieres in das Faß durch die Vorrichtung (das Ventil 4) gelangt. Schließlich ist die Vorrichtung sehr einfach, leicht zu zerlegen und zu reinigen.

Claims

Patent-Anspruch:

Gärspund mit einer Einrichtung für Drucklufteinführung, dadurch gekennzeichnet, daß gemeinsam mit der Einrichtung für die Drucklufteinführung-beim Abziehen des Bieres eine Vorrichtung vorgesehen ist, die zum Festpressen eines gewichtsbelasteten Ventilkörpers auf seinen Sitz dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.