DE167296C

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Info

Publication number: DE167296C
Application number: DENDAT167296D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein

als Gär- und Abfüllspund verwendbarer Ventilspund, der bei Benutzung nur eines einzigen Ventils aus einem Gärspund in einen Abfüllspund verwandelt werden kann.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform dieses Spundes dargestellt, bei der die Umwandlung aus dem Gär- in den Abfüllspund (oder umgekehrt) dadurch geschieht,

ίο daß das Ventil in umgekehrter Stellung in den Spund eingeführt wird.

Fig. ι zeigt den Spund als Abfüllspund und

Fig. 2 als Gärspund.

In einem Spunde α führt eine senkrechte Bohrung b zu einer seitlichen öffnung, die durch ein Ventilstück c nebst Ventil/ verschlossen ist. Das Ventil besteht aus einer Kugel e, die aus einem chemisch nicht oder wenigstens nur schwer angreifbaren Stoffe (z. B. Hartgummi, Weichgummi, Zinn usw.) hergestellt ist, einetn. aus dem gleichen Material hergestellten Ventilsitz f und einem Kanal h d g. An Stelle der Kugel kann auch ein kegelförmig oder ähnlich ausgebildeter Ventilkörper Verwendung finden. Zur besseren Abdichtung kann unter den Ventilsitz ein Ring aus Weichgummi o. dgl. eingelegt werden. Der Kanal/z if g· vermittelt den Druckausgleich zwischen der Außenluft und dem Innenraum des Fasses.

Beim Gebrauch des Spundes als Abfüllspund (Fig. 1) gestattet das Ventil, wenn die Flüssigkeit abgezapft wird, den Zutritt der Außenluft zum Faßinnern, so daß das Abzapfen schnell vonstatten geht. Das Ventil verhindert in dieser Lage ein Entweichen der im Faß befindlichen Gase (z. B. Kohlensäure, Gase aus leicht verflüchtigenden aromatischen Ölen u. dgl.), so daß die Flüssigkeit ihren vollen Gehalt behält.

Um den Spund als Gärspund zu verwenden, wird das Ventilstück c, welches zu diesem Zwecke kleine Handgriffe i k trägt, in die in Fig. 2 dargestellte Lage gebracht, so daß das Ventil ein Entweichen des inneren Überdruckes der Flüssigkeit bei ihrer Gärung zuläßt, ohne daß die Außenluft in das Faß einströmen kann.

Die Wirkungsweise des Spundes ist somit eine doppelte, je nach der Lage der Kanäle bei umgekehrter Einführung des Ventilstückes e in den Spund a. Weil das Ventil ganz aus einem Material hergestellt ist, welches von den dasselbe durchströmenden Gasen chemisch nicht angegriffen werden kann, so ist die Gefahr, daß chemische Zersetzungsprodukte, z. B. Metalloxyde, in das Faß gelangen und dessen Inhalt verunreinigen oder zwischen die Dichtungsflächen des Ventils gelangen und dessen gute Abdichtung verhindern, ausgeschlossen. Der Spund zeichnet sich ferner durch seine große Einfachheit, praktische Verwendbarkeit und billige Herstellung aus.

Claims

Patent-An Spruch:

Als Gär- und Abspüllspund verwendbarer Ventilspund, gekennzeichnet durch ein in den Spund seitlich eingesetztes

auswechselbares Ventilstück (c) mit einem treppenartig verlaufenden Kanal (g d h), in dessen senkrechtem Teil ein Ventilsitz ff) mit Ventilkörper (e) angeordnet ist, so daß, wenn der obere Kanal dem Spundloch zugekehrt ist, ein Druckausgleich nur von außen nach innen, dagegen, wenn der untere Kanal dem Spundloch zugekehrt ist, ein Druckausgleich nur von innen nach außen erfolgen kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.