DE137995C - Verfahren zur Ausscheidung des Protoplasmas aus der Hefe - Google Patents

Verfahren zur Ausscheidung des Protoplasmas aus der Hefe

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DE137995C
DE137995C DE1902137995D DE137995DA DE137995C DE 137995 C DE137995 C DE 137995C DE 1902137995 D DE1902137995 D DE 1902137995D DE 137995D A DE137995D A DE 137995DA DE 137995 C DE137995 C DE 137995C
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DE
Germany
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yeast
protoplasm
water
moist
excreting
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Expired
Application number
DE1902137995D
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Inventor
Hans Buchner
M Gruber
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/18Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from yeasts

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  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Im Anschlufs an die in der Patentschrift 137643 beschriebene Erfindung ist die Beobachtung gemacht worden, dafs das Verfahren zur Verflüssigung der Hefe sich noch vortheilhafter gestalten läfst dadurch, dafs man der feucht abgeprefsten Hefe eine gewisse Menge Wasser, welche zweckmäfsig die Hälfte oder auch das gleiche Gewicht der Hefe beträgt, zusetzt, dann das Verflüssigungsmittel, also die indifferente organische Flüssigkeit, in der gleichen Menge, wie in der Patentschrift 137643 angegeben, also 5 pCr. vom Gewicht der Hefe und weniger, hinzufügt und nun das Ganze längere Zeit lebhaft durchrührt. Man arbeitet am besten in einem geschlossenen Kessel mit Rührwerk, welcher von innen oder aufsen durch Dampf erhitzt werden kann. Die Schnelligkeit, mit welcher die Verflüssigung der Hefe und die Auslaugung des Hefeprotoplasmas eintritt, hängt in hohem Grade von der Temperatur ab, welche man einhalt. Bei gewöhnlicher Zimmertemperatur dauert es mehrere Stunden, steigert man jedoch die Temperatur um ein Geringes, so wird die Reaction ganz erheblich beschleu nigt. Bei 25° findet bei Anwendung von leicht flüchtigen Lösungsmitteln, ζ. Β. Aether, Aceton, PetrolSther, Essigäther u. dergl., der Procefs so lebhaft statt, dafs schon nach einer Stunde eine sehr weitgehende Verflüssigung eingetreten ist. Arbeitet man dabei mit gröfseren Mengen (mehreren hundert Kilogramm), so nimmt man eine merkliche Selbsterwärmung der Masse um mehrere Grade unter gleichzeitigem lebhaften Schäumen wahr.
Zur weiteren Verarbeitung erhitzt man die verflüssigte Lösung zum Sieden und destillirt die leicht fliichtigu organische Flüssigkeit (das Verflüssigungsmittel) durch einen vorgelegten Kühler mit den Wasserdämpfen ab, worauf man in der in der Patentschrift 137643 beschriebenen Weise durch Filtriren den aus den leeren Hefezellen und dem coagulirten Eiweifs bestehenden Niederschlag von der Extractlösung trennt und die letztere durch Eindampfen u. dergl. weiter verarbeitet. Will man aufser den Extractstoffen auch das Eiweifs rein gewinnen, so ist es nöthig, aus der verflüssigten Lösung das Verflüssigungsmittel zuerst durch Durchblasen eines Luftstromes bei gewöhnlicher Temperatur zu vertreiben, dann zu filtriren, wobei blos φβ leeren Hefezellen zurückbleiben, darauf aufzukochen, wobei das Eiweifs coagulirt, und die von diesem wieder abfiltrirte Lösung einzudampfen.
Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes Beispiel:
1000 kg feuchte abgeprefste Hefe werden mit 500 1 Wasser in einem mit einem Heizbezw. Kühlmantel versehenen geschlossenen Kessel gemischt und unter Umrühren 30 kg Aether hinzugefügt. Man erhitzt durch Einleiten von Dampf in den Mantel auf 250 und hält die Mischung während 2 Stunden unter stetem Rühren auf dieser Temperatur, indem
man eventuell durch Einlassen von kaltem Wasser in den Mantel eine von selbst eintretende Temperatursteigerung mäfsigt.
Durch Probenahme überzeugt man sich von Zeit zu Zeit von dem Weitei schreiten der Verflüssigung und betrachtet die Reaction als beendet, sobald die Lösung bei weiterem Rühren nicht mehr dünner wird. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie oben geschildert.
Es ist leicht zu verstehen, warum nach der vorstehend beschriebenen Weise die Auslaugung des Hefeprotoplasmas aus den Hefezellen gegenüber dem Verfahren des Haupt - Patentes so viel schneller vor sich geht.
Offenbar wird das Verflüssigungsmittel in dem durch den Wasserzusatz stärker verdünnten Hefebrei beim Rühren leichter mit allen Hefezellen in Berührung kommen und besser den physiologischen Reiz auf sie ausüben, als wenn abgeprefste Hefe ohne Wasserzusatz verwendet wird, da es bei der letzteren naUirgemäfs, selbst wenn man umrührt, einer viel längeren Einwirkung bedarf, bis das Verflüssigungsmittel durch die dicke zähe Masse hindurchdringen und sich darin gleichmäfsig vertheilen kann. Das in dem obigen Beispiel angegebene Wasserquantum hat sich als das günstigste ei wiesen; geht man über eine Wassermenge hinaus, die gröfser als das Gewicht der Hefe ist, so erhält man beim Auskochen eine sehr verdünnte Lösung, mufs daher zum Zwecke der Concentration unverhältnifsmäfsig viel Wasser verdampfen.
Es sei noch erwähnt, dafs Glycerin, welches nach dem Verfahren des Haupt-Patentes ganz befriedigende Resultate giebt, bei der vorliegenden Abänderung weniger günstig wirkt, indem Glycerin die Verflüssigung viel langsamer bewirkt, als die leicht flüchtigen Lösungsmittel, für welche sich demnach das Verfahren am günstigsten gestaltet.
Aus vorstehender Beschreibung geht auch hervor, dafs das neue Verfahren mit der früher von Salkowski, Kutscher, Emil Fischer u. A. angewendeten Methode, die Selbstverdauungsproduete der Hefe bei deren Selbstgährung zu gewinnen, nichts zu thun hat. Bei den Versuchen der genannten Forscher wurde Hefe mit sehr viel (dem zehnfachen Volumen u. dergl.) Wasser übergössen und meistens wochen- oder monatelang (bis zum Verschwinden der Biuretreaction) stehen gelassen. Dem Wasser wurden geringe Mengen Chloroform, Toluol u. dergl. zugefügt, um zu verhüten, dafs Fäulnifsprocesse durch andere Pilze oder durch Bakterien eintraten; es fand dann nur die Einwirkung des in der Hefe enthaltenen tryptischen Enzyms auf die Hefe bezw. ihren nach und nach in die wässerige Lösung übergehenden ZelÜnhalt statt. Davon, dafs das zugesetzte Chloroform, Toluol u. dergl. eine beschleunigte Wirkung auf die Ausscheidung des Zellsaftes ausgeübt hätte, ist in keiner der bezüglichen Arbeiten eine Andeutung zu finden. Ihre Anwesenheil diente, wie gesagt, nur dem Zwecke, Fäulnifsprocesse zu verhüten. Das vorliegende Verfahren dagegen, welches darauf beruht, dafs organische, für Hefeprotoplasma indifferente Flüssigkeiten in dickbreiiger Hefe die Ausscheidung des Hefezellsaftes in kürzester Zeit unter geradezu stürmischer Reaction bewirken können, ist in den früheren Arbeiten niemals auch nur entfernt angedeutet worden, wie ja auch schon hervorgehoben worden ist, dafs die extraliirende Wirkung der genannten Verflüssigungsmittel früher überhaupt ganz unbekannt war.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Die weitere Ausbildung des durch das Patent 137o"43 geschützten Verfahrens zur Ausscheidung des Protoplasmas aus der Hefe, dadurch gekennzeichnet, dass anstatt feuchte abgeprefste Hefe mit einem für Hefeprotoplasma indifferenten organischen Lösungsmittel in geringer Menge (5 pCt. und weniger von dem Gewicht der feuchten Hefe) direct innig zu vermischen, der abgeprefsten feuchten Hefe vorher noch etwa die Hälfte oder das gleiche Gewicht Wasser zugefügt wird.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE749386C (de) * 1939-06-14 1944-11-22 Fritz Lux Verfahren zur Verbesserung von Backmehlen
DE750812C (de) * 1941-11-21 1945-01-30 Kaiser Wilhelm Ges Zur Foerder Verfahren zur Herstellung eines Naehrmittels aus Hefeautolysat
EP0206045A1 (de) * 1985-06-10 1986-12-30 Phillips Petroleum Company Lösungsmittelinduzierte Autolyse von Zellen

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US4795709A (en) * 1985-06-10 1989-01-03 Phillips Petroleum Company Solvent-induced autolysis of cells

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