DE136355C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher bekannten Hebevorrichtungen für schwere Walzen, z. B. für diejenigen der Kalander, bestanden entweder in grofsen Schraubenwinden oder hydraulischen Vorrichtungen, für welche aber das erforderliche Druckwasser in einer besonderen Pump- oder Druckanlage erzeugt werden mufste, wodurch die ganze Hebevorrichtung sehr umfangreich, und theuer wurde.

Nach der vorliegenden Erfindung wird die hydraulische Hebevorrichtung, z. B. für schwere Kalanderwalzen, als selbständige, mit dem Walzengestell unmittelbar verbundene Druckpumpe derart ausgeführt, dafs beim Inbetriebsetzen der letzteren die Walzen unmittelbar durch einen, der Pumpe angehörenden Theil gehoben und gesenkt werden.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in den Fig. 1 bis 6 an einem Kalander dargestellt, und zwar in Fig. 1 in der Seiten- und in Fig. 2 in der Vorderansicht, während Fig. 3 bis 6 Einzelheiten darstellen. In den Fig. 7 bis 11 sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.

Wie aus Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist jedes der Seiten gestelle 1 des Kalanders mit einem Gehäuse 5 versehen, welches entweder an das Gestell angegossen oder passend daran befestigt sein kann. In jedem Gehäuse 5 ist eine Platte 6 angeordnet und an derselben ein Cylinder 7 befestigt, in welchem wieder ein kleinerer, den Hebekopf g tragender 8 geführt ist. Als Führung und zur Erhöhung der Dichtung ist ein zweiter, den Cylinder 7 umgebender Cylinder 16 an dem Hebekopf g befestigt. Die den Boden des Cylinders 8 bildende Platte 10 hat eine Oeffnung, die mittelst eines nach unten sich öffnenden Ventiles 11 verschliefsbar ist, dessen Ventilstange etwas aus der Platte 10 hervorsteht, indem das Ventil 11 durch eine in der Klappe 13 liegende Feder 12 nach oben gedrückt und für gewöhnlich geschlossen gehalten wird.

Der im Cylinder 8 bewegliche Kolben ig ist mit einem Längskanal 20 versehen, welcher durch ein mittelst einer passenden Klappe 23 in seiner Stellung gehaltenes Gewichtsventil 22 verschlossen wird. Die Längsöffnung 20 steht mit dem Innern des als Flüssigkeitsbehälter ausgebildeten Hebekopfes g mittelst der oberhalb des Ventiles 22 vorgesehenen Oeffnungen 21 in Verbindung. Der Pumpenkolben ig ist in dem an der Innenwand des Hebekopfes g angegossenen Vorsprung 24 geführt (s. Fig. 3 und 6) und wird mittelst eines Handgriffes 2 g auf- und abbewegt. Der Handgriff 2g kann mit einem Ansatz 30 versehen sein, welcher beim Heben und Senken gegen einen am Hebekopf g umklappbar befestigten Anschlag stöfst (Fig. 5), um zu verhindern, dafs der Kolben ig beim Inbetriebsetzen der Hebevorrichtung so weit nach abwärts geführt wird, dafs die Kappe 23 die Stange des Ventiles 11 trifft. Wenn jedoch der Anschlag 31 umgelegt wird, kann der Kolben ig genügend weit nach abwärts bewegt werden, um das Ventil 11 zu öffnen und der Flüssigkeit den Austritt aus dem Innern des Cylinders 8 zu gestatten.

Die Zapfen der Walzen 4 ragen etwas über die Lager 45 hervor, und unter den Walzenzapfen sind Joche 37 angeordnet, welche mit

den Schraubenstangen 35 in der in Fig. 4 dargestellten Weise verbunden sind. Das Joch 33, welches dieoberenEnden der Schraubenstangen3 5 verbindet, liegt auf dem Hebekopf 9 auf, während die übrigen Joche 37 derart verlheilt sind (s. Fig. 1), dafs, wenn die Schraubenstangen 35 durch den auf das Joch 33 wirkenden Hebekopf gehoben werden, zuerst die oberen und alsdann nach und nach die weiter unten gelegenen Walzen angehoben werden.

In den Fig. 7 und 8 ist eine Abänderung der obigen Anordnung veranschaulicht, darin bestehend, dafs die zwei Stangen 35 durch eine einzige 41 und die Joche 33 bezw. 37 durch Hebeklauen 42 bezw. 43 ersetzt sind.

Wenn die Walzen gehoben werden sollen, wird der Handgriff 29 bewegt, so dafs bei jeder Aufwärtsbewegung des Kolbens 19 die Flüssigkeit durch das Ventil 22 unter denselben dringt und bei jeder Abwärtsbewegung des Kolbens unter grofsem Druck durch das Ventil 12 unter die Platte 10 geprefst wird, wodurch der Cylinder 8 mit seinem Hebekopf 9 und somit auch die Kalanderwalzen gehoben werden.

Zum Zwecke der Senkung der Walzen wird der Anschlag 31 umgelegt und der Kolben 19 langsam nach abwärts bewegt, so dafs das Ventil 22 nicht gegen seinen Sitz gedrückt wird. Wenn die Kappe 23 dieses Ventiles auf die Stange des Ventiles 11 trifft, wird letzteres geöffnet, so dafs die Flüssigkeit aus dem unter der Platte 10 liegenden Raum durch dieses Ventil 12 und das Ventil 22 in den Hebekopf 9 austritt und der Cylinder 8 mit seinen Verbindungstheilen gesenkt wird.

Die Fig. 9 und 10 veranschaulichen die Anordnung der nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten hydraulischen Hebevorrichtung bei den Prefswalzen einer Papiermaschine. Die obere bewegliche Prefswalze 50 ist zu diesem Zweck in schwingenden Armen 51 gelagert, welche durch Stangen 52 mit dem Hebekopf 9 verbunden sind.

Fig. 11 zeigt die neue hydraulische Hebevorrichtung an der Gautschpresse einer Papiermaschine. In dieser Ausführungsform ist die obere bewegliche Gautschwalze 55 in passenden vom Gestell getragenen Winkelhebeln 56 gelagert, gegen deren einen Hebel der horizontal und am Gestell vermittelst des Zapfens 57 drehbar angeordnete Pumpencylinder mit seinem Hebekopf 9 einwirkt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Hydraulische Hebevorrichtung für Kalanderwalzen u. s. w., dadurch gekennzeichnet, dafs dieselbe als selbständige mit dem Walzengestell unmittelbar verbundene Druckpumpe ausgeführt ist, derart, dafs beim Inbetriebsetzen der letzteren die Walze unmittelbar durch einen der Pumpe angehörenden Theil gehoben und gesenkt werden kann.

2. Eine Äusführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs der bewegliche Druckcylinder der Pumpe durch Zugstangen bezw. Hebel mit den die Walzen unterstützenden Hebeköpfen verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.