DE135316C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung künstlicher Seide oder dergl. aus nitrirter Cellulose.
Um diese in künstliche Seide überzuführen, wurde sie bisher in Aetheralkohol gelöst
und die erhaltene viscose Lösung zu Fäden verarbeitet.
Versuche, die zu vorliegender Erfindung geführt haben, haben gezeigt, dafs als Lösungsmittel
für nitrirte Cellulose eine Mischung von Aceton, Essigsäure und Amylalkohol besondere
Vortheile darbietet.
Aceton oder Essigsäure allein bezw. in Mischung oder mit Alkohol oder- Aether versetzt
als Lösungsmittel für nitrirte Cellulosen anzuwenden, ist bekannt. Auch Amylalkohol
hat schon Verwendung gefunden, jedoch nur zur Herstellung von Lacken aus Celluloid, also
einem Gemisch aus Nitrocellulose und Campher, welches zur Herstellung künstlicher Seide nicht
geeignet ist.
Diese Lösungsmittel für sich oder nur mit einem anderen dieser Lösungsmittel vermischt
zur Anwendung gebracht, liefern jedoch keine brauchbaren Producte. Eine Lösung von Nitrocellulose
in Aceton allein oder unter Zusatz von Essigsäure ist zwar farblos und durchsichtig,
liefert aber beim Verdampfen des Lösungsmittels eine weifse, undurchsichtige und
morsche Masse. . ·
Würde man eine Mischung aus Aceton und Amylalkohol anwenden, so würde man ebenso
schlechte Resultate wie mit Aceton und Essigsäure erhalten.
Amylalkohol allein würde als Lösungsmittel nicht verwendbar sein, da er Nitrocellulose
nicht zu lösen vermag. Auch eine Lösung aus Essigsäure allein oder mit Alkohol versetzt
ist wenig geeignet, da das Lösungsmittel zu langsam verdampft und der daraus hergestellte
Faden an freier Luft nicht coagulirt, so dafs man nur einen halbflüssigen, aber keinen festen
Faden erhält, welcher gestreckt und aufgerollt werden könnte.
Diese Lösungen sind also zur Herstellung künstlicher Seidenfaden durchaus ungeeignet,
da es erforderlich ist, dafs solche Fäden nach Verdampfung des Lösungsmittels durchsichtig
bleiben und den Glanz, die Festigkeit und die Geschmeidigkeit, welche den natürlichen
Seidenfaden eigen ist, besitzen.
Gemäfs vorliegender Erfindung werden diese Eigenschaften erhalten, wenn man diese Lösungsmittel
nicht für sich oder in Mischung mit nur einem von ihnen, sondern eine Mischung aus
Aceton, Essigsäure und Amylalkohol zur Anwendung bringt.
Die Wirkung des Zusatzes von Amylalkohol besteht darin, dafs die Durchsichtigkeit nach
dem Verdampfen der Lösung vollkommen bestehen bleibt und dafs ferner das erhaltene
Product die Festigkeit und Geschmeidigkeit besitzt, welche dem mittels Aceton und Essigsäure
bezw. Amylalkohol hergestellten Product gänzlich abgehen.
Die Anwendung von Amylalkohol hat ferner gegenüber der Anwendung des Aethylalkohols
den Vortheil, dafs sein Preis niedriger ist, dafs er zum Genüsse ungeeignet ist, infolge dessen
von der Beaufsichtigung durch die Behörden oder dergl. befreit ist und nicht wie gewöhn-
licher Alkohol von den Arbeitern u. s. w. benutzt werden kann.
Um also ein gutes, brauchbares Product herzustellen,
ist es gemäfs vorliegender Erfindung erforderlich, alle drei erwähnten Lösungsmittel
gleichzeitig anzuwenden, da keines von ihnen entbehrlich ist, wenn man den beabsichtigten
Zweck erreichen will. Gute Resultate erhält man beispielsweise, wenn man 540 cbcm Aceton,
310 cbcm Amylalkohol, 150 cbcm Essigsäure
(etwa 97procentig) mischt und darin 200 g Nitrocellulose löst.
Um die gewonnenen Fäden weniger verbrennlich zu machen, kann man sie in bekannter
Weise denitriren.
Claims (1)
- Pate nt-Anspruch:
Verfahren zur Herstellung von künstlicher Seide aus Nitrocellulose, dadurch gekennzeichnet, dafs man nitrirte Cellulose in einer Mischung von Aceton, Essigsäure und Amylalkohol zur Auflösung bringt, die erhaltene Lösung in bekannter Weise zu Fäden verarbeitet und letztere denitrirt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE135316C true DE135316C (de) |
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ID=403371
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Country Status (1)
Country | Link |
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