DE134400C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Kammzug.
Vorliegendes Verfahren betrifft die Herstellung gemischtfarbiger Vigoureux, d. h. von
Geweben mit gemischten Farbtönen. Um derartige Gewebe herzustellen, hat man bisher
einerseits fertige, rohe oder einfarbige Gewebe in geeigneter Weise mit Druckfarben
bedruckt bezw. einer entsprechenden Nachbehandlung (Walken, Rauhen oder dergl.) unterzogen,
um das Muster zu verwischen. Andererseits hat man unversponnene Rohfaser zur
Anwendung gebracht. So wurde der Zug bezw. das Fasermaterial zunächst, um durch den Färbeprocefs die bestimmte Grundfarbe zu
erhalten, gebeizt, ausgefärbt, gewaschen und getrocknet, um für die zweite Hauptoperation
des Aufdruckens der gewünschten Farbe vermittelst Druckgill vorbereitet zu sein. Die so
aufgedruckte Farbe wurde durch Dampf fixirt, und die der Farbe beigegebenen Verdickungsmittel
wie Dextrin, Gummi mufsten durch eine drei- und mehrfache Liseuse sorgfältig ausgewaschen
und getrocknet werden, um das Material der Weiterverarbeitung zuführen zu
können. Ein derartiges Verfahren ist daher sehr umständlich und zeitraubend und mithin
mit nicht unwesentlichen Kosten verbunden.
Nach dem Verfahren gemäfs Patent 110632
werden ihrer ganzen Länge nach in üblicher Weise gebeizte bezw. vorbehandelte Kammzüge
mit ungeheizten bezw. anders vorbehandelten Kammzügen vermischt, versponnen und gefärbt.
Hierdurch können aber naturgemäfs keine reinen, streifenfreien Vigoureux-Effecte, sondern
nur Melangen-Effecte erzielt werden, welche ein streifiges Aussehen besitzen.
Um alle diese Uebelstände, welche den bisher bekannten Verfahren, welche auf einer Verarbeitung
der versponnenen Rohfaser beruhen, anhaften, zu vermeiden, wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren gemäfs dem vorliegenden
Verfahren der rohweifse Kammzug mit einer geeigneten Beize, wie z. B. mit Dextrin
oder dergl. verdickte Chrom-, Kupfer- oder Eisenoxydsalzlösung, in Querstreifen bedruckt.
Diese bedruckte Rohfaser wird dann in geeigneter Weise mit sauren Dämpfen behandelt,
um die Beize zu fixiren. Es geschieht dies zweckmäfsig in der Weise, dafs man das mit
der angewendeten Beize bedruckte Material in einen Kasten bringt, welcher mit durchbrochenen
Etagen (aus Latten oder dergl.) versehen ist, auf welche erst eine Schicht Stroh und eine
Leinendecke oder dergl. und darauf das zu behandelnde Material gelegt wird. Auf dem
Boden des Kastens befindet sich eine Dampfschlange, um mittels directen Dampfes eine
Lösung einer Säure oder eines sauren Salzes zum Sieden zu erhitzen. Der Kasten wird,
jedoch nicht fest, verschlossen, so dafs die entwickelten Dämpfe durch die Kammzugbündel
hindurchstreichen können. Diese Lösung besteht zweckmäfsig aus 100 bis 120 1 Wasser,
welchem man auf 100 kg Kammzug z. B. 5 pCt. Wein-, Oxal- oder Essigsäure oder 6 pCt.
saures weinsaures Kali und 1,5 pCt. Schwefelsäure oder auch nur 3 bis 4 pCt. Schwefel-
säure hinzusetzt. Die Wirkung der lebhaft siedenden Lösung läfst sich dadurch erklären,
dafs mit den Wasserdämpfen wahrscheinlich angesäuertes Wasser fortgerissen wird. Bringt
man gewöhnlichen Wasserdampf zur Anwendung, so erhält man gute Resultate, wenn
man der Beize vor dem Aufdrucken oxalsaures oder milchsaures Ammoniak hinzusetzt.
Der in dieser Weise behandelte Kammzug oder daraus hergestelltes Gespinnst, Gewebe
oder dergl. wird darauf in geeigneter, und bekannter
Weise gefärbt.
Der technische Fortschritt bezw. die neue technische Wirkung des vorliegenden Verfahrens
beruht demnach hinsichtlich der bekannten Verfahren einerseits auf der grofsen Einfachheit der Ausführung. Hierdurch wird
erreicht, dafs keine zeitraubenden, mühevollen, den Kammzug angreifenden Vorbehandlungen
des unversponnehen Kammzuges stattfinden, im
Besonderen auch dessen Faser erhalten wird, "so dafs sie gföfsere Spinnfähigkeit besitzt und
das Verfahren auch wirtschaftlich vortheilhafter auszuführen ist. Andererseits beruht der
technische Fortschritt " darauf, dafs" bei vorliegendem Verfahren einzig und allein unter
Anwendung des Zeugdrucks gebeiztes Fasermaterial Verwendung findet, während bei dem
Verfahren gemäfs Patent 110630 in ihrer ganzen
Länge in üblicher Weise gebeizte Kammzüge mit ungeheizten bezw. anders vorbehandelten
Kammzügen vermischt werden. Dadurch aber, dafs die Faser nicht in ihrer ganzen Länge
ohne Unterbrechung mit nur einer Farbe versehen ist, sondern dafs jede einzelne Faser ihrer
ganzen Länge nach eine vielfache Unterbrechung der einzelnen Farbnuancen aufweist, wird, entgegen
dem in der Patentschrift 110632 beschriebenen
Verfahren ein streifenfreier, milder Effect erzielt, da das gestreckte Band nach vorliegendem.
Verfahren bereits ein mildes, gleichmäfsiges Bild zeigt, während, wenn ihrer ganzen
Länge nach behandelte Kammzüge zur Verwendung kommen, bei dem gestreckten Band die einzelnen Farbschichten deutlich rieben einander
liegen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:-Verfahren zur Herstellung von Geweben mit gemischten Farbtönen, dadurch gekennzeichnet, dafs man Kammzug mit einer geeigneten Beize in Querstreifen bedruckt, die Beize in geeigneter Weise fixirt und den so behandelten Kammzug oder daraus hergestellte Gespinnste oder Gewebe zur Erzielung gemischtfarbiger Fasern in einem Bade ausfärbt.
Publications (1)
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