DE1444267C - Verfahren zum Färben von Polyamidfasern und Färbereihilfsmittel - Google Patents

Verfahren zum Färben von Polyamidfasern und Färbereihilfsmittel

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DE1444267C
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Inventor
A. Riehen; Räuchle Dr. E.A. Basel; Leutenegger Dr. W. Bottmingen; Scnduble (Scnweiz)
Original Assignee
J.R. Geigy AG, Basel (Schweiz)

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Polyamidfasern sowie die für dieses Verfahren geeigneten Färbeflotten.
Es ist bekannt, daß man Fasermaterial aus Polyamid kontinuierlich färben kann. Ein bekanntes Verfahren besteht beispielsweise darin, daß man Wolle mit einer gegebenenfalls verdickten, wäßrigen Lösung saurer Wollfarbstoffe bei unter den Aufziehtemperaturen dieser Farbstoffe liegenden Temperaturen imprägniert, hernach die imprägnierte Ware antrocknet und zur Fixierung des Farbstoffes in ein heißes Säurebad einfährt (»Säureschockverfahren«) und die so behandelte Ware spült. Da dieses 'Verfahren Nachteile aμfweist, z.B. ungleichmäßige Färbungen ergibt, hat es keine praktische Bedeutung erlangt.
Als Weiterentwicklung dieses Verfahrens wurde schon vorgeschlagen, der Imprägnierflotte Farbübertragungsmittel zuzusetzen. Als solche haben · sich wasserlösliche Kondensationsprodukte aus Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen oder aus Gemischen solcher Säuren mit 2 Äquivalenten Dialkanolamin am besten bewährt. Diese Kondensationsprodukte sind unter dem Namen Kritchevsky-Basen bekannt und in der USA.-Patentschrift 2 089 212 beschrieben.
Aus der belgischen Patentschrift 561 611 ist zudem die Verwendung der in der genannten USA.-Patentschrift erwähnten Basen, besonders des Kondensationsproduktes aus I Mol Cocosölfettsäure jo und 2 Mol Diäthanolamin, zusammen mit einem Lösungsvermittler für die Farbstoffe, wie Äthylenglykolmonomethyläther, im Säureschockverfahren bekannt.
Die Verwendung dieser bekannten Imprägnierflotten ist jedoch noch mit einer Anzahl Nachteile behaftet. Vor allem sind solche Imprägnierflotten nicht stabil, denn oft scheiden sie sich ohne ersichtliche äußere Einflüsse nach einigen Stunden irreversibel je in eine hilfsmittelarme und in eine hilfsmittelreiche, die Hauptmenge des Farbstoffs enthaltende Phase. Diese Phasenbildung in der Imprägnierflotte erschwert das einheitliche Färben besonders in großen Metragen.
Man hat die Neigung zur Phasenbildung für die entscheidende Eigenschaft brauchbarer Imprägnierflotten gehalten. Die Praxis hat jedoch gelehrt, daß die Imprägnierflotten des besprochenen, bekannten Verfahrens nur dann brauchbare Färbungen ergeben, wenn sie einen sorgfältig aufeinander abgestimmten Gehalt an Farbstoff, Elektrolyten und · Hilfsmitteln aufweisen. Die Phasenbildung ist besonders, stark vom Salzgehalt der Imprägnierflotte abhängig. Das Einschleppen von Elektrolyten in die Flotte ist aber dann unvermeidlich, wenn im kontinuierlich durchgeführten Verfahren beispielsweise karbonisierte und neutralisierte Wolle verwendet wird, die nicht genügend sorgfältig gespült worden ist. Solche Einflüsse beeinträchtigen die Gleichmäßigkeit der Färbungen des bekannten Verfahrens. Außerdem erweist sich — sofern man die Farbstoff-Fixierung durch Einfahren in ein heißes Säurebad ausführt — eine Vortrocknung der imprägnierten Ware als notwendig, um ein Ausbluten im Säurebad zu vermeiden.
Ferner ist aus der britischen Patentschrift 716 575 die Verwendung von Kondensationsprodukten von Äthylenoxyd mit Alkylphenolen oder höheren aliphatischen Alkoholen mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen zum Färben von natürlichen oder regenerierten Proteinfasern und Superpolyamiden bekannt. Die alleinige Verwendung solcher nichtionogener Hilfsmittel in Imprägnierflotten hat den Nachteil, daß die dami.t erhaltenen Färbungen Grauschleier (einen sogenannten Sandwicheffekt) aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß man entgegen der vorherrschenden Meinung überraschenderweise für das kontinuierliche Färben von natürlichen und synthetischen Polyamidfasern besonders geeignete Imprägnierflotten dann erhält, wenn man wäßrigen Farbstofflösungen als Farbüberträger Hilfsmittel beimischt, die diesen Flotten weder bei längerem Stehen noch bei Veränderung des Elektrolytgehaltes innerhalb üblicher technischer Grenzwerte die Eigenschaft zur Phasenbiklung verleihen.
Erfindungsgemäß verwendet man gegebenenfalls verdickte, wäßrige Lösungen von sauren Wollfarbstoffen, die als wesentlichen Farbüberträger eine wirksame Menge löslicher Salze von ungesättigten, aliphatischen, 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren sowie Polyglykolether von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel enthalten. Mit solchen Lösungen imprägniert man bei Temperaturen, die unter der Ausziehtemperatur dieser Farbstoffe liegen, natürliche oder synthetische Polyamidfasern und stellt die behandelte Ware in der Hitze und gegebenenfalls durch Einwirkung von Säuren unter nachfolgendem Spülen fertig. Während bei Verwendung von Kritchevsky-Basen, um die Einphasigkeit der Färbeflotte aufrechtzuerhalten,. Zusätze von nicht schäumenden anionaktiven Dispergatoren aus .[der Klasse der aromatischen Sulfonsäuren oder deren wasserlöslichen Salzen, insbesondere /f-Tetrahydronaphthalinsulfonsäure oder ein Gemisch von </- und /i-Tetrahydronaphthalinsulfonsäure bzw. deren wasserlöslichen Salze, benötigt werden, gestattet das vorliegende Verfahren überraschenderweise, ohne solche Zusätze auszukommen, wodurch dasselbe wesentlich vereinfacht und. verbilligt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden auch bei großen Metragen gleichmäßige Färbungen erzielt. Außerdem kann ein heißes Säurebad ohne Zwischentrocknung angewendet werden, ohne daß ein wesentliches Ausbluten eintritt. Die Aufziehtemperatur der verwendeten Farbstoffe, d. h. die Temperatur, bei der der Farbstoff in etwa einer Minute auf die Faser aufzieht, liegt meistens bei 70" C oder höher.
Das Imprägnieren beim erfindungsgemäßen Verfahren muß unterhalb dieser Aufziehtemperatur durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich vortrefflich zum kontinuierlichen Färben von Polyamiden, insbesondere von Wolle.
Als Salze geeigneter, gesättigter aliphatischer Carbonsäuren verwendet man beispielsweise Alkali-, wie Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalze, Ammonium- oder N-alkyl- oder -hydroxyalkyl- oder -alkoxyalkyl-substituierte Ammoniumsalze der Capryl-, Pelargon-, Caprin-, Laurin- oder Myristinsäure oder der unter dem Sammelbegriff Cocosölfettsäuren zusammengefaßten Säuregemische, der Decyloxyessigsäure, Lauryloxyessigsäure, Decylthioessig-
säure oder Laurylthioessigsäure. Beispiele N-substituierter Ammoniumsalze der genannten Säuren leiten sich von primären, sekundären oder tertiären Aminen ab, z. B. von Monoalkylaminen, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Isopropylamin, von Hydroxyalkylaminen, wie /i-Hydroxyäthyl- oder ß- oder ;'-Hydroxypropylamin, von Dialkylaminen, wie Dimethylamin, Diäthylamin und von Bis-(fi-hydroxyalkyO-aminen, wie Bis-(ß-hydroxyäthyl)-amin oder Bis-(>'-hydroxypropyl)-amin oder von Bis-(^,;'-dihydroxypropyl)-amin, von N-Alkyl-N-(oj-hydroxyalkyO-aminen, wie N-Methyl- oder N-Äthyl-N-(//-hydroxyäthyl)- oder -(y-hydroxypropyl)-amin. ferner von starken cyclischen Stickstoffbasen, wie beispielsweise von Morpholin, von Trialkylaminen, namentlich von Tri-(w-hydroxyalkyl)-aminen, z. B. von Tri-(/i-hydroxyäthyl)-amin, von N-Alkyl-bis-N-(«j-hydroxyalkyl)-aminen, wie N-Methyl- oder N-Äthyl-N,N-bis-(/^-hydroxyäthyl)- oder -bis-(^- oder ;-hydroxypropyl)-amin oderN-Äthyl-N,N-bis-(/i,;-dihydroxypropyl)-amin oder von Diaminen, namentlich von hydroxyalkylierten, wie z. B. Tetrahydroxyäthyl-äthylendiamin.
Besonders gut haben sich die Alkali-, die Alkylammonium- oder Hydroxyalkyl-ammoniumsalze, vor allem die (fi-Hydroxyäthyl)-ammonium-, Bis-(/Miydroxyäthyl)-ammoniiim-, Bis-(;'-hydroxypropyl)-amrnonium-, Methyl-(/f-hydroxyäthyl)-ammonium-, Methyl-bis-(/?-hydroxyäthyl)-ammonium- oder Methyl-(/i,}'-dihydroxypropyl)-ammoniumsalze der Cocosölfettsäuren bewährt.
Als Polyglykoläther kommen Umsetzungsprodukte von 4 bis 12, vorzugsweise 5 bis 10 Äquivalenten Äthylenoxyd mit beispielsweise einem Äquivalent Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Tetradecylalkohol oder mit einer der vorgängig genannten Fettsäuren in Betracht. Das Gewichtsverhältnis der Polyglykoläther zu den löslichen Salzen soll ungefähr 2 : 1 bis 1:2 betragen.
Als weitere in der Imprägnierflotte allfällig vorhandene Hilfsmittel sind z. B. zu nennen: anorganische Salze, wie Natriumchlorid oder -sulfat, ferner Säuren, wie Essigsäure, besonders auch chromsaure Salze, wenn metallisierbare Farbstoffe verwendet' werden, vor allem aber — um gegebenenfalls die Beständigkeit der Imprägnierflotte im sauren Bereich noch zu verbessern — Amide gesättigter, aliphatischer 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisender Monocarbonsäuren, die sich von primären und sekundären, mindestens eine niedere Hydroxyalkylgruppe aufweisenden Aminen ableiten. Geeignete Amide leiten sich beispielsweise ab von den vorgängig besprochenen höheren Fettsäuren und Monohydroxyalkylaminen, z. B. /2-Hydroxyäthylamin, y-Hydroxypropylamin oder ^,y-Dihydroxypropylamin, Bis-(cj-hydroxyalkyl)-aminen, wie Bis-(ß-hydroxyäthyl)-amin oder -(y-hydroxypropyl)-amin oder Bis-(a-methyl-/?-hydroxyäthyl)-amin, N-Alkyl-N-(w-hydroxyalkyl)-aminen, wie N-Methyl- oder N-Äthyl-N-(/3-hydroxyäthyl)-amin oder N-Methyl- oder N-Äthyl-N-(y-hydroxypropyl)-amin sowie den niedermolekularen Alkyläthern, insbesondere den Methyl- oder Äthyläthern der genannten Hydroxyalkylamine, wie /i-Methoxy- oder /9-Äthoxy-äthylamin oder y-Methoxy- oder y-Äthoxypropylamin.
Bevorzugt werden die Bis-(co-hydroxyalkyl)-amide, vor allem solche, deren Hydroxyalkylreste zwei oder drei Kohlenstoffatome enthalten, wie Bis-(/?-hydroxyäthyO-amide oder Bis-(y-hydroxypropyl)-amide der vorstehend beschriebenen Fettsäuren. ■■'■
Die erfindungsgemäß verwendbaren sauren Wollfarbstoffe, d. h. solche, deren färbender Bestandteil ein Anion ist und die aus neutralem bis schwach saurem Bad gefärbt werden, können jeder beliebigen Farbstoffklasse angehören. Es kann sich z. B. um metallfreie, schwermetallhaltige oder metallisierbare Mono- oder Polyazofarbstoffe, um Anthrachinon-, , Phthalocyanin- oder Nitrofarbstoffe handeln. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zum Färben mit metallisierbaren Azofarbstoffen in Gegenwart von löslichen chromsauren Salzen, oder mit metallhaltigen Monoazofarbstoffen, die an 1 Atom Schwermetall, wie Chrom oder Kobalt, 2 Moleküle Azofarbstoffe gebunden enthalten.
Als Verdicker verwendet man die in der Textildruckerei bekannten Produkte, insbesondere die wasserlöslichen Salze von Alginsäuren. Es können aber auch Cellulosederivate, wie Methylcellulose oder lösliche Salze der Carboxymethylcellulose Verwendung finden.
Erfindungsgemäß können sowohl natürliche als auch künstliche Polyamidfasern gefärbt werden. Beispiele für natürliche Polyamide sind Wolle und Seide, wobei für die künstlichen Polyamide nach dem Imprägnieren gegebenenfalls ein Antrocknen unter Thermofixierbedingungen, d. h. zum Beispiel bei Temperaturen von 150 bis 250 C, vorteilhaft ist. In erster Linie kommt für das erfindungsgemäße Färbeverfahren Wolle in Betracht, die unter milderen Bedingungen, z. B. in einem heißen bis siedenden Säurebad oder durch Dämpfen, fertiggestellt wird.
Das Polyamidmaterial kann in jeder beliebigen Form, beispielsweise in Form von Flocken, Kammzug, Garn oder Geweben, erfindungsgemäß gefärbt werden. Es kann auch in Form von Mischfasern, wie mit Polyamiden vermischten oder inkrustierten Cellulosefasern, besonders auch in Form von Mischgeweben gefärbt werden, insbesondere in Form von Mischgeweben aus Wolle und Polyesterfasern, wie Celluloseacetat-, Cellulosetriacetat- und besonders Polyterephthalsäurediolesterfasern. Man kann dabei nur den Polyamid-(Woll-)anteil oder auch gleichzeitig den Polyamidanteil erfindungsgemäß und den Polyesteranteil mit Dispersionsfarbstoffen färben.
Das Imprägnieren des Fasermaterials erfolgt beispielsweise durch Bedrucken, Beschichten oder Besprühen, vorzugsweise jedoch durch Foulardieren. Erfindungsgemäße Imprägnierlösungen stellt man vorteilhaft durch Vermischen warmer wäßriger Farbstofflösungen geeigneter Konzentration, welche gegebenenfalls Verdickungsmittel enthalten, mit der gewünschten Menge der definitionsgemäßen fettsauren Salze der Polyglykoläther sowie gegebenenfalls mit weiteren Hilfsmitteln her, wobei das Gewichtsverhältnis der Salze von gesättigten, aliphatischen, 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren zu den Polyglykoläthern von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, vorzugsweise ungefähr 1 : 1 beträgt.
Die Imprägnierflotte soll vorzugsweise etwa 10 bis 60 g/l eines löslichen Salzes von gesättigten, aliphatischen 8 bis 14 Kohlenstoflatome aufweisenden Monocarbonsäuren und 5 bis 30 g/l Polyglykoläther von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Koh-
lenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel, insbesondere ein Amid von gesättigten, aliphatischen 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren, enthalten.
Das Polyamidfasermaterial wird mit Vorteil bei 40 bis 700C imprägniert und hernach auf den gewünschten Gehalt an Imprägnierflotte von ungefähr 40 bis 110% des Fasertrockengewichtes abgequetscht.
Die Fertigstellung der imprägnierten Ware erfolgt durch Einfahren in ein heißes Säurebad (sogenanntes »Säureschockverfahren«) oder durch Dämpfen.
Das Dämpfen des imprägnierten Polyamidfasermaterials geschieht nach üblichen Methoden, vorteilhaft mit neutralem gesättigtem Dampf. Wolle und Seide werden hierbei bei etwa 90 bis 1200C, synthetische Fasern bei 90 bis 14O0C gedämpft.
Das Fixieren des Farbstoffs auf dem Polyamidfasermaterial durch Behandlung im heißen Säurebad wird nach bekannten Methoden ausgeführt. Der Gehalt an Säure beträgt hierbei vorteilhaft etwa 5 bis 15 g/l. Mit Vorteil führt man die Ware bei 80 bis 98 C in das Säurebad ein. Für das Säurebad geeignet sind anorganische und organische Säuren. Als Beispiele für geeignete anorganische Säuren sind Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure," als Beispiele für geeignete organische Säuren sind Ameisensäure oder Essigsäure zu nennen. Bevorzugt werden organische Säuren, insbesondere Ameisensäure. In manchen Fällen ist es von Nutzen, dem Säurebad auch noch wasserlösliche Salze, vorzugsweise wasserlösliche Calciumsalze von Mineralsäuren, insbesondere Calciumchlorid, zuzugeben. Es kann gedämpft und/oder mit heißer verdünnter Säure entwickelt werden.
Zum Spülen der durch »Säureschock« bzw. durch Dampf behandelten Ware verwendet man kaltes oder warmes Wasser, das in der Färberei übliche Hilfsmittel enthalten kann, beispielsweise Ameisensäure oder Essigsäure oder auch netzende oder waschaktive Substanzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Färben von Polyamidfasermaterial weist im Vergleich mit ähnlichen bekannten Verfahren folgende Vorteile auf: die Imprägnierflotte ist homogen und gegen Salze, Alkalien und sogar gegen schwache Säuren weitgehend unempfindlich, sie ist darum bei kontinuierlicher Arbeitsweise stabiler; selbst bei der Erzeugung sehr tiefer Farbtöne erzielt man eine bessere Gleichmäßigkeit der Färbung; außerdem ist es möglich·, Wollmaterial verschiedener Provenienz gleichmäßig an- und durchzufärben: die erfindungsgemäß gefärbten Fasern behalten einen weicheren Griff und lassen sich besser verspinnen; die Imprägnierflotten sind leicht herstellbar, sozusagen unbegrenzt haltbar und verschmutzen die Apparatur praktisch nicht; schließlich kann auf die Vortrocknung der imprägnierten Ware verzichtet werden, was Zeit und apparativen Aufwand erspart.
Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. Die Teile sind, sofern etwas anderes nicht ausdrücklich vermerkt ist, Gewichtsteile. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter. C. I. bedeutet Colour Index. Second Edition. 1956, herausgegeben durch The Society of Dvers and Colourists. Bradford.
England, und The American Association of Textile Chemists and Colorists, Lowell, Mass., USA.
Beispiel 1
Man löst 40 Teile des chromhaltigen Monoazofarbstoffes 2-Aminophenol-4-methylsulfon—>1-Phenyl-3-methylpyrazolon (Farbstoff zu Chrom = 2:1) in einer 60" warmen Mischung von 300 Teilen einer
. 2,5ü/()igen wäßrigen Natriumalginatlösung und 30 Teilen einer Farbüberträgermischung, bestehend aus 1 Teil Bis-(/i-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäuren und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dodecylalkohol und 5 Mol Äthylenoxyd, in 250 Teilen Wasser. Die erhaltene Lösung wird mit warmem Wasser auf 1000 Teile verdünnt. Die Temperatur soll 60' betragen.
Mit dieser Flotte, die mittels Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,5 gestellt wird, imprägniert man Wollflanell bei 60 \ quetscht ihn auf einen Flottengehalt von etwa 90 bis 100% des Fasertrockengewichtes ab und dämpft ihn mit gesättigtem Dampf bei 98 bis 100" während 15 Minuten. Danach wird die Ware zunächst mit einer 1 g/l Nonylphenolpolyglykoläther enthaltenden Lösung gewaschen, hernach ; mit Wasser gespült und dann mit einer 2 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthaltenden wäßrigen Lösung gewaschen und gegebenenfalls nochmals mit Wasser gespült. Man erhält eine gleichmäßige und gut durchgefärbte orange Wollfärbung, die keinen Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt) zeigt.
Verwendet man im obigen Beispiel an Stelle des genannten Farbstoffes ähnliche sulfonsäuregruppenfreie niedere Alkylsulfonylgruppen oder gegebenenfalls stickstoffsubstituierte Sulfönsäureamidgruppen aufweisende chromhaltige Monoazofarbstoffe des Typs 2 Mol Azofarbstoff zu 1 Atom Chrom, z. B. den chromhaltigen Farbstoff 2-Aminophenol-5-sulfonsäureamid —+ 1 - Phenyl - 3 - methylpyrazolon, den chromhaltigen Mischfarbstoff 2-Amino-5-nitrophe-
4c nol —♦ 2-Hydroxyriaphthalin + 2-Amino-5-nitrophenol —♦ l-HydroxynaphthalinO.o-bis-sulfonsäuremethylamid (Farbstoffgemisch zu Chrom = 2:1) oder den chromhaltigen Monoazofarbstoff 2-Aminophenol-4-methylsulfon —»l-AcetyIamino-7-hydroxynaphthalin (Farbstoff zu Chrom = 2:1) und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man ebenso gut durchgefärbte und gleichmäßige Färbungen, im Einzelfall rot- bzw. marineblau- bzw. graugefärbten Wollflanell.
so Verwendet man statt der im Abschnitt 1 angegebenen Farbüberträgermischung die gleiche Menge einer Mischung, bestehend aus 1 Teil des Natriumoder Kaliumsalzes der Cocosölfettsäuren und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Decylalkohol und 6 Mol Äthylenoxyd oder 1 Teil N-Methyl-N-(/f-hydroxyäthyl)-aminsalz der Laurin- oder Myristinsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Tetradecylalkohol und 6 Mol Äthylenoxyd und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man ebenso gut durchgefärbte und gleichmäßige Färbungen.
B e i s ρ i e 1 2
Wollflanell wird mit einer gemäß Beispiel 1. Ab-
b> schnitt 1. hergestellten Imprägnierflotte bei 60 imprägniert und auf einen Flottengehalt von etwa 90 bis 100" ο abgequetscht. Das foulardierte Gewebe wird in ein 98 warmes wäBrines Bad. welches S cm' 1
85%ige Ameisensäure enthält, eingefahren und in diesem Bad 5 Minuten belassen. Dabei tritt nur ein vorübergehendes Ausbluten des Farbstoffes in das Färbebad ein, das alsbald wieder verschwindet. Danach wird der so gefärbte Wollflanell mit einer 45: warmen, wäßrigen Lösung von 0,5 g/l Nonylphenolpolyglykoläther 5 Minuten gewaschen und anschließend mit kaltem Wasser gespült. Die erhaltene orange Färbung ist gut durchgefärbt und weist keinen »Grauschleier« (sogenannter Sandwicheffekt) auf.
Verwendet man statt der im Beispiel 1, Abschnitt 1, angegebenen Farbüberträgermischung die gleiche Menge einer Mischung, bestehend aus 1 Teil Tri-(rf-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäuren oder i Teil Bis-(/Miydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäuren oder 1 Teil Dimethylaminsalz der Cocosölfettsäuren oder 1 Teil Morpholinsalz der Cocosölfettsäuren oder 1 Teil N-Methyl-N,N-bis-(/Miydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäuren oder 1 Teil Bis-(j)'-hydroxyäthyl)-aminsalzder Laurinsäure oder 1 Teil Bis-(/i-hydroxyäthyl)-aminsalz der Pelargonsäure oder 1 Teil Äthylaminsalz der Cocosölfettsäuren oder 1 Teil Natrium- oder Kaliumsalz der Cocosölfettsäure und jeweils 1 Teil Kondensationsprodukt aus 1 Mol Dodecylalkohol und 5 Mol Äthylenoxyd,
NH1
NH,
oder den Chrom im Verhältnis 1 Cr zu 1 Farbstoff enthaltenden Farbstoff der Formel
HO,S - — COOH
OH
40
45
und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man ebenfalls gut und gleichmäßig rot bzw. so gelb durchgefärbtes Materini.
B e i s ρ i c 1 4
Man löst 40 Teile des Disa/ofarbstolTs
NH,
Cl
NH,
OH
j.
sauer HO,S
NH,
in einer 60 warmen Mischung von 300 Teilen einer 2.5" iiigen wäßrigen Natriumalginatlösung und ?0Tei-
und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man Färbungen von ebenso guter Durchfärbung und Gleichmäßigkeit.
Be i s ρ i e 1 3
Watlflanell wird mit einer Imprägnierflotte, die an Stelle des im ersten Abschnitt des Beispiels 1 genannten metallhaltigen Azofarbstoffs den Farbstoff Polarbrillantblau GAW (C. I. 61 135, Acid
ίο Blue 127) enthält und im übrigen wie im Beispiel 1, Abschnitt 1, beschrieben hergestellt ist, bei 40° foulardiert und auf einen Flottengehalt von etwa 100°/() abgequetscht. Danach wird die Ware bei 102- unter leichtem überdruck 4 Minuten lang gedämpft. Anschließend wird die aWare zunächst mit einer 1 g/l Nonylphenolpolyglykoläther enthaltenden Lösung gewaschen, hernach mit Wasser gespült und dann mit einer 2 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthaltenden wäßrigen Lösung gewaschen und gegebenenfalls nochmals mit Wasser gespült.
Man erhält eine gleichmäßige und gut durchgefärbte blaue Wollfärbung, die keinen Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt) zeigt.
Verwendet man an Stelle von Polarbrillantblau GAW den in saurem Mittel gekuppelten .Disazofarbstoff der Formel
OH
HO3S
NH2
SS
60
fts len einer Mischung aus 1 Teil Bis-(/^-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dodecylalkohol und 10 Mol Äthylenoxyd in 250 Teilen Wasser. Die erhaltene Lösung wird mit warmem Wasser auf 1000 Teile verdünnt. Die Temperatur soll 60 betragen.
Mit dieser Flotte, die mittels Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,5 gestellt wird, imprägniert man Wollkammzug bei 60 , quetscht .ihn auf einen Flottengehalt von etwa 100% ab und dämpft ihn.bei 98 während 30 Minuten. Danach spült man- den Wollkammzug mit einer wäßrigen 50° warmen Lösung von 0.5 g 1 eines Kondensationsproduktes gemäß USA.-Patentschrift 2 089 212, spült ihn mit Wasser von etwa 30 und behandelt ihn anschließend mit einer 30 warmen, wäßrigen Lösung von 0,2 cm3.1 85" oiger Ameisensäure, wobei man ihn zum Schluß nochmals mit Wasser von 3O'J nachspült.
Man erhält einen gleichmäßig rotgefärbten WoIlkammzue. der sich nut verkämmen und verspinnen läßt. "
B e i s ρ i e I 5
Man löstSOTeileEriochromschwarzAiC.I. 15710) in einer 60 warmen Mischung von 300 Teilen einer 2.5" (,igen Natriumalginatlösung und 30 Teilen einer Mischung aus 1 Teil N-Methyl-N-(/J-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Cocosölfettsäure und 5 Mol Äthylenoxyd sowie 10 Teilen Kaliumchromat in 250 Teilen warmem Wasser. Die erhaltene Lösung verdünnt man mit Wasser auf 100 Teile; die Temperatur soll 40 bis 80 betragen.
Mit dieser Flotte imprägniert man Wollkammzug bei 40 bis 60 . quetscht ihn auf einen Flottengehalt
009 623 204
von etwa 100 bis 110% ab und dämpft ihn mit gesättigtem Dampf bei 98 während 30 Minuten. Danach spült man den Wollkammzug mit einer wäßrigen Lösung von 0,5 g/l eines Kondensationsproduktes gemäß USA.-Patentschrift 2 089 212 auf einer Lisseuse, spült ihn mit Wasser von etwa 30° nach und säuert ihn auf einem neuen Bad mit einer wäßrigen, 30 warmen Lösung von 5 cm:!/l 85%iger Säure an, wobei man ihn zum Schluß nochmals mit Wasser von 30 nachspült.
Man erhält einen gleichmäßig schwarzgefärbten Wollkammzug, der sich gut verkämmen und verspinnen läßt.
Beispiel 6
Man löst 45 Teile Eriochromrot B (CI. 18 760), 27,5 Teile Eriochrombrillantrot BL (C. I. 17 995) und 0,9 Teile Eriochrombiau SE (CI. 16 680) in einer 60 warmen Mischung von 300 Teilen einer 2,5%igen wäßrigen Natriumalginatlösung und 30 Teilen einer Mischung aus 1 Teil N-Methyl-N-(/)'-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Tetradecylalkohol und 7 Mol Äthylenoxyd sowie K) Teilen Natriumchromat in 250 Teilen warmem Wasser. Die erhaltene Lösung verdünnt man mit warmem Wasser auf 1000 Teile. Die Temperatur soll 60 betragen.
Mit dieser Flotte imprägniert man Wollkammzug bei 60 , quetscht ihn auf einen Flottengehalt von etwa 100% ab und dämpft ihn mit gesättigtem Dampf bei 98' während 30 Minuten. Danach spült man den Wollkammzug mit einer wäßrigen, 50 warmen Lösung von 0,5 g/l eines Kondensationsproduktes gemäß USA.-Patentschrift 2 089 212, spült ihn mit Wasser von etwa 30° und behandelt ihn anschließend mit einer etwa 70° warmen, wäßrigen Lösung von 5 cm3/l 85%iger Ameisensäure, wobei man ihn zum Schluß nochmals mit Wasser von 30 nachspült.
Man erhält einen gleichmäßig durchgefärbten roten Kammzug, der sich gut verkämmen und verspinnen läßt.
Verwendet man im obigen Beispiel an Stelle der angegebenen Farbstoffe eine Mischung von 28 g/l Eriochromcyanin R (CI. 42 571) und 0,9 g/l Eriochrombiau SE (C I. 16 680) und verfahrt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man einen entsprechend blaugefärbten Wollkammzug von ebenso guter An- und Durchfärbung.
Beispiel 7
Mit einer gemäß Beispiel 1, Abschnitt 1, hergestellten Imprägnierflotte imprägniert man Seidenserge bei 40°, quetscht ihn dann auf einen Flottengehalt von etwa 80% ab und fährt ihn in ein 98 warmes, wäßriges Bad ein, welches 8 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthält und beläßt ihn in diesem Bad 5 Minuten.
Den so gefärbten Seidenserge wäscht man danach mit einer 45° warmen wäßrigen Lösung von 0,5 g/l Nonylphenolpolyglykoläther und spült ihn anschließend mit kaltem Wasser.
Man erhält so einen gut durchgefärbten orangegefärbten Seidenserge von guter Egalität, ohne »Grauschleier« (sogenannter Sandwicheffekt).
Entsprechende Gelbfärbungen auf Seidenserge von ebenso guter Durchfärbung des Materials und Egalität der Ausfärbungen erhält man, wenn man an Stelle des in obigem Beispiel genannten Farbstoffes den 1 : 1-Chromkomplexfarbstoff der Formel
HO3S
verwendet und im übrigen wie im Beispiel angegeben verfährt.
Beispiels
In einer 80 warmen Mischung, die 300 Teile einer 2,5%igen wäßrigen Natriumalginatlösung und 10 Teile einer Mischung aus 1 Teil N-Methyl-N-(/ >'-liydroxyätriyl)-ammsalz der Cocosölfettsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dodecylalkohol und 7 Mol Äthylenoxyd sowie 290 Teile Wasser enthält, werden 37.5 Teile des chromhaltigen Monoazofarbstoffe 2 - Carboxy - 1 - aminobenzol —► I-Phenyl-3-methylpyrazolon (Farbstoff zu Chrom = 2:1) und 14,0 Teile des chromhaltigen Monoazofiirbstoffes 2-Aminophenol-4-sulfonsäuremethylamid —* l-Carbäthoxyamino-7-hydroxynaphthalin (Farbstoff zu Chrom = 2:1) aufgelöst und die erhaltene Lösung mit kaltem Wasser auf 1000 Teile verdünnt. Die Temperatur der Lösung beträgt nun etwa 40"'.
Mit dieser Flotte wird Nylontoile imprägniert, auf einen Flottengehalt von etwa 50% des Fasergewichts abgequetscht, während 8 Minuten bei einer Temperatur von 130 gedämpft und danach mit heißem und anschließend kaltem Wasser gespült.
Man erhält einen oliven, gut durchgefärbten Nylontoile von guter Gleichmäßigkeit der Färbung.
■ B e i s ρ i e 1 9
Mir einer gemäß Beispiel 8, Abschnitt 1 hergestellten Imprägnierflotte, die aber nur zwei Drittel der im genannten Beispiel angegebenen Farbstoffmenge enthält, imprägniert man Nylontoile bei 40 . Danach quetscht man ihn" auf einen Flottengehalt von etwa 5O1Vn des Fasergewichtes ab, fährt ihn in ein 98 warmes, wäßriges, 4 cm;1/l 85%ige Ameisensäure enthaltendes Bad ein und behandelt das Gewebe in diesem Bad 4 Minuten. Den so gefärhten Nylontoile spült man hernach mit warmem und kaltem Wasser; er ist gut und gleichmäßig olive gefärbt.
Beispiel 10
Ein. Toile aus Poly-f-aminocaprolactam wird in einer gemäß Beispiel 9 hergestellten Imprägnierflotte bei 40° imprägniert, dann auf einen Flottengehalt von etwa 50% des Fasergewichtes abgequetscht und unter Thermofixierbedingungen bei 190° während 45 Sekunden getrocknet.
Der so imprägnierte Perlontoile wird in ein 98" warmes wäßriges Bad eingefahren, welches 4 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthält, und während 4 Minuten kochend in diesem Bad belassen. Anschlie-
ßend wird er mit warmem und kaltem Wasser gespült:
Man erhält einen gleichmäßig durchgefärbten olivgefärbten Perlontoile.
B e i s ρ i.e 1 11
Man löst 2,5 Teile des kobalthaltigen Monoazofarbstoffes 2-A'minophenol-4-sulfonsäuremethyIamid —♦ t-Phenyl-3-methylpyrazolon (Farbstoff zu Kobalt = 2:1) und 0,5 Teile des chromhaltigen Monoazofarbstoffes 2-Amino-4-nitrophenol —♦ l-Phenyl-3-methylpyrazolon (Farbstoff zu Chrom = 2:1) in einer 80 warmen Mischung von 300 Teilen einer 2,5%igen wäßrigen Natriumalginatlösungund 30 Teilen einer Mischung aus 1 Teil N-Methyl-N-(2-hydroxyäthyO-aminsalz der Cocosölfettsäure und 1 Teil des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dodecylalkohol und 5 Mol Äthylenoxyd. Die erhaltene Lösung wird mit so vielen Teilen kalten Wassers verdünnt, daß 1000 Volumteile erhalten werden. Mit dieser Flotte, die durch Zugabe von Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,5 gestellt ist, wird Wollkammzug bei 40 imprägniert, auf einen Flottengehalt von etwa 100°/», bezogen auf das Fasermaterial, abgequetscht und dann bei 98 bis 100 mit gesättigtem Dampf 15 Minuten gedämpft.
Dann wird die Ware zunächst mit einer 1 g/l Nonylphenolpolyglykoläther und 1 cm:5/l konzentrierte Ammoniaklösung enthaltenden Lösung gewaschen, hernach mit Wasser gespült und dann mit einer 2 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthaltenden wäßrigen Lösung gewaschen und gegebenenfalls nochmals mit Wasser gespült.
Der so gefärbte orangerote Kammzug zeigt eine gute Durchfärbung und4Egalität. Der Griff der Ware ist sehr offen und voluminös und das Material läßt sich gut verkämmen und verspinnen.
Beispiel 12
Mit einer Lösung, die wie im Beispiel 1, Abschnitt 1, hergestellt wurde und an Stelle von 300 Teilen 500 Teile Natriumalginatlösung und anstatt des dort angeführten Farbstoffs 40 Teile des chromhaltigen Monoazofarbstoffs 2 - Aminophenol - 4- sulfonsäureäthylamid —» 1 - Acetylamino - 7 - hydroxynaphthalin (Farbstoff zu Chrom = 2:1) enthält, bedruckt man nach dem Vigoureux-Druckverfahren Wollkammzug mit einer Flottenaufnahme von etwa 60()io.
Die Nachbehandlung der bedruckten Ware durch Dämpfen, und Spülen erfolgt wie im Beispiel 1 angegeben.
Man erhält einen graugefärbten Wollkammzug, der sich durch einen vollen voluminösen Griff auszeichnet. Die Ware läßt sich gut verkämmen und verspinnen.
Beispiel 13
Man löst 40 Teile des chromhaltigen Monoazofarbstoffes 2-Aminophenol-4-.methyIsulfon —»1-Acetylamino-7-hydroxynaphthalin (Farbstoff zu Chrom = 2 : 1) in einer 60° warmen Mischung von 300 Teilen einer 2,5%igen wäßrigen Natriumalginatlösung, 15 Teilen N-Methyl-N-(0-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäure, 15 Teilen des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Tetradecylalkohol und 6 Mol Äthylenoxyd sowie 15 Teile Cocosölfettsäure-N.N-bis-(/i-hydroxyäthyl)-amid in 250 Teilen Wasser. Die erhaltene Lösung wird mit Wasser auf 100 Teile ergänzt. Die Temperatur der Lösung soll 60' betragen.
Mit dieser Flotte imprägniert man Wollflanell bei 60° und quetscht ihn auf einen Flottengehalt von 80% ab. Das foulard'ierte Gewebe wird in ein 98° warmes wäßriges Bad, welches 8 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthält, eingefahren und in diesem Bad 5 Minuten belassen. Danach wird der so grau gefärbte Wollflanell mit einer 45"' warmen wäßrigen
ίο Lösung von 0,5 g/l Nonylphenolpolyglykoläther gewaschen und anschließend mit kaltem Wasser gespült. Man erhält so einen gut durchgefärbten grauen Wollflanell von guter Egalität, ohne Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt).
Verwendet man im obigen Beispiel an Stelle des genannten Farbstoffes den kobalthaltigen Monoazofarbstoff 2-Amino-4-chlorphenol —»2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure-methylamid (Farbstoff zu Kobalt = 2:1) oder den chromhaltigen Monoazofarbstoff 2-Amino-4-chlorphenol —>■ 1-Hydroxynaphthalin-3-sulfonsäureamid (Farbstoff zu Chrom = 2:1) und verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man entsprechend rubinrot- bzw. blaugefärbten Wollflanell von ebenso guter Durchfärbung und Gleichmäßigkeit der Ausförbungen.
Ähnlich gute Ausfärbungen erhält man, wenn man an Stelle des im Beispiel angegebenen N-Methyl-N-(/i-hydroxyäthyl)-aminsalzes das Methylaminsalz, Morpholinsalz, Tri-(/i-hydroxyäthyI)-aminsalz, Bis-((/-methyl-/i-hydroxyäthyl)-aminsalz, Natriumsalz oder Kaliumsalz der Cocosölfettsäure oder das /^-Hydroxyäthylaminsalz der Laurinsäure jeweils zusammen mit dem im Beispiel genannten Kondensationsprodukt verwendet.
B e i s ρ i e 1 14
Wollkammzug wird mit einer Imprägnierflotte, die an Stelle des im Abschnitt 1 des Beispiels 13 genannten metallhaltigen Azofarbstoffs den Farbstoff Polarbrillantrot B (C. I. 17 995, Acid Red 133) enthält und im übrigen wie im Beispiel 13, Abschnitt 1, beschrieben, hergestellt ist, bei 60' foulardiert und auf einen Flottengehalt von etwa 80% abgequetscht. Dann wird der Wollkammzug "in ein 98' warmes, wäßriges, 8 cm3/l 85%ige Ameisensäure enthaltendes Bad eingefahren. In diesem Bad wird der Kammzug 5 Minuten belassen.
Anschließend wird der Wollkammzug auf einer Lisseuse in einer wäßrigen. 50' warmen Lösung von 0,5 g/l Nonylphenolpolyglykoläther gewaschen, mit Wasser von 30° gespült, auf einem neuen Bad mit einer wäßrigen Lösung von 1,5 cm3/l 85%iger Ameisensäure behandelt und anschließend mit Wasser von 30° gespült.
Der sp gefärbte rote Wollkammzug zeigt eine gute Durchfärbung und läßt sich gut verkämmen und verspinnen.
Verwendet man an Stelle von Polarbrillantrot B die im Beispiel 3, Absatz 3, erwähnten Farbstoffe, so erhält man ebenfalls gut und gleichmäßig durchgefärbten Wollkammzug von roter bzw. gelber Farbe.
Beispiel 15
Mit einer gemäß Beispiel 6, Abschnitt 4, hergestellten Imprägnierflotte wird Wollkammzug bei 60° imprägniert und auf einen Flottengehalt von etwa 80% abgequetscht. Dann wird das foulardierte Gewebe in ein 98 warmes, wäßriges, 8 cm3/! 85%ige
Ameisensäure enthaltendes Bad eingefahren. In diesem Bad wird das Gewebe 5 Minuten belassen. Dann wird die Ware mit einer 45 warmen, wäßrigen Lösung von 0,5 g/l Nonylphenolpolyglykoläther gewaschen und anschließend mit kaltem Wasser gespült. Der so erhaltene Wollkammzug ist gut durchgefärbt und die blauen Färbungen sind sehr gleichmäßig, ohne daß ein Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt) auftritt.
Beispiel 16
Man löst 40 Teile des Farbstoffs Eriochromblau SE (C. I. 16 680) in einer 60c warmen Mischung von 300 Teilen einer 2,5°/oigen wäßrigen Natriumalginatlösung, 15 Teilen N-Methyl-N-(/i-hydroxyäthyl)-aminsalz der Cocosölfettsäure und 15 Teilen Kondensationsprodukt aus 1 Mol Dodecylalkohol und 5 Mol Äthylenoxyd sowie 10 Teilen Kaliumchromat in 250 Teilen Wasser. Die erhaltene Lösung wird mit Wasser auf 1000 Teile ergänzt und mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 6 gestellt. Die Temperatur soll 60 betragen.
Mit dieser Flotte imprägniert man Wollflanell bei 60 und quetscht ihn auf einen Flottengehalt von etwa 80% ab. Das foulardierte Gewebe wird in ein 98" warmes, wäßriges Bad, welches 8 cm:i/l 85°/oige Ameisensäure enthält, eingefahren und in diesem Bad 5 Minuten belassen. Danach wird der so gefärbte blaue Wollflanell mit einer 45" warmen wäßrigen Lösung von 0,5 g'l Nonylphenolpolyglykoläther gewaschen und anschließend mit kaltem Wasser gespült. Man erhält so einen gut durchgefärbten blauen Wollflanell von guter Egalität ohne Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt).
Verwendet man im obigen Beispiel an Stelle des genannten Farbstoffs Eriochromgelb G (C. I. 25 100) oder Eriochromrot O (C. I. 18 750) und verrührt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält man entsprechend gelb- bzw. rotgefärbten Wollfianell von ebenso guter Durchfärbung und Gleichmäßigkeit der Ausfärbung.
Beispiel 17
Wollflanell wird gemäß Beispiel 1 imprägniert und gedämpft. Die noch feuchte Ware fährt man in ein 98 warmes, wäßriges Bad ein. welches 8 cm:i 1 85°,(iige Ameisensäure enthält, und beläßt sie in diesem Bad 5 Minuten.
Den so gefärbten Wollflanell wäscht man danach in einer 45 warmen, wäßrigen Lösung von 0.5 g 1 ,Nonylphenolpolyglykoläther und spült ihn anschließend/mit kaltem Wasser.
. Man erhüll so einen gut durchgefärbten orangen Wollflanell von guter Egalität ohne »Grauschleier« (sogenannter Sandwicheffekt).
Bei spiel 18
Wollflanell wird mit einer Imprägnierflotte, die an Stelle des im ersten Abschnitt des Beispiels 1 genannten metallhaltigen Azofarbstoffe den Farbstoff Polarbrillantrot B (CI. 17 995. Acid Red 133) enthält, und im übrigen wie im Beispiel 1. Abschnitt 1. beschrieben, hergestellt ist. bei 40 foulardiert und auf einen Flottengehalt von etwa 100° ο abgequetscht. Danach wird die Ware bei 98' 15 Minuten lang gedämpft. Anschließend wird die Ware zunächst mit einer 1 g 1 Nonylphenolpolyglykoläther enthaltenden Lösung gewaschen, hernach mit Wasser gespült und dann mit einer 2 cm3/l 85()/oige Ameisensäure enthaltenden wäßrigen Lösung gewaschen und gegebenenfalls nochmals mit Wasser gespült.
Man erhält eine gleichmäßige und gut durchgefärbte rote Wollfärbung, die keinen Grauschleier (sogenannter Sandwicheffekt) zeigt.
Beispiel 19
Ein Gewebe, welches aus 45 Teilen Wolle und ίο 55 Teilen Polyesterfasern besteht, wird analog Beispiel 1 imprägniert und gedämpft. Man erhält auf dem Wollanteil des Gewebes eine orange Färbung, während der- Polyesteranteil praktisch ungefärbt bleibt.
Beispiel 20
Ein Mischgewebe aus Wolle und Cellulosetriacetat
wird analog Beispiel 1 imprägniert und gedämpft.
Man erhält-auf dem Wollanteil des Gewebes eine orange Färbung, während der Triacetatanteil praktisch ungefärbt bleibt.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Färben von natürlichen ,- oder synthetischen Polyamidfasern, dadurch ί gekennzeichnet, daß man sie mit einer gegebenenfalls verdickten, wäßrigen Lösung von sauren Wollfarbstoffen. die als wesentlichen Farbüberträger eine wirksame Menge löslicher Salze von ungesättigten. ' aliphatischen. 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren sowie Polyglykoläther von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel enthält, bei Temperaturen, die unter der Ausziehtemperatur dieser Farbstoffe liegen, imprägniert und die behandelte und gegebenenfalls gelagerte Ware in der Hitze unter nachfolgendem Spülen fertiggestellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man die löslichen Salze von gesättigten, aliphatischen. 8 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren und die Polyglykoläther von Fettalkoholen oderFettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, im gegenseitigen Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 : 1 verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2. gekennzeichnet durch die Verwendung von PoIyglykoläthern von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 5 bis 10 Äthergruppen aufweisen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3. gekennzeichnet durch die Verwendung von metallisierbaren sauren Wollfarbstoffen und von chromsauren löslichen Salzen als weitere Hilfsmittel.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß man mit der imprägnierten und gegebenenfalls angetrockneten
fco Ware in ein heißes Säurebad einfährt und dann spült.
6. Färbereihilfsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist. daß es aus mindestens einem löslichen Salz von gesättigten, aliphatischen. 8 bis 14 Koh-
fr> lenstoffatome aufweisenden Monocarbonsäuren und Polyglykoläthern von Fettalkoholen oder Fettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, die 4 bis 12 Äthergruppen aufweisen, besteht.

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