DE13163C - Vorrichtungen zur Herstellung von Gufsstücken aus Stahl oder anderem Metall in rohrenden Gufsformen - Google Patents

Description

In den Fig. 1,4 und 5 sind verschiedene rotirende Gufsformen dargestellt. Sie lagern in den Halslagern α und b; das freie Ende der Gufsform stützt sich auf eine leicht bewegliche Rolle c; der Antrieb erfolgt durch die Riemscheibe d. Die eigentümliche Construction der Gufsform besteht darin, dafs eine Anzahl Metallringe e bis zur gewünschten Länge der Form an einander gebolzt werden. Die innere Fläche dieser Gufsform ist mit Formlehm oder anderer Formmasse g bekleidet. Die Herstellung der Form in obiger Weise kann auch ohne Ausfütterung mit Formlehm erfolgen, indem man die Ringe inwendig glatt herstellt.

TJm ' der Form beim Gufs eine Ausdehnung zu gestatten, lehnen sich die Bolzen h, welche die Metallringe e zusammenhalten, mit Kopf und Mutter auf Federn i. Um aber andererseits der Form beim Erkalten des Gufsstückes ein Zusammenziehen zu gestatten, sind einige Ringsegmente keilförmig hergestellt, so dafs sie leicht herausgeschlagen werden können.

Wenn das zu giefsende Rohr cylindrisch und von gleicher Wandstärke sein soll, so mufs die innere Fläche der Gufsform ein gerader Cylindermantel sein.

Wenn cylindrische Rohre zur Herstellung von Dampfkesseln nach meiner Methode gegossen werden sollen, so wird die Form nach Fig. 1 hergestellt. Die Cylinder erhalten an beiden Enden einen Bund k zum Abdrehen. Letzterer mufs sich in der Form am ganzen Umfange markiren.

Wenn ein geriffeltes Rohr gegossen werden soll, so stellt man die innere Fläche der Gufsform entsprechend her, wie Fig. 4 es zeigt, und wendet einen inneren, der Rotationsrichtung der Gufsform entgegengesetzt rotirenden Kern / an, dessen Oberfläche genau mit der inneren Fläche der Gufsform correspondirt; der Abstand beider Flächen von einander zeigt gleichzeitig die Wandstärke m der geriffelten Röhre an.

Wenn muffenartig endende Rohre hergestellt werden sollen, so versieht man die Form mit einem abnehmbaren Formstück n, Fig. 2, Blatt II.

In Fig. 3 und 7 ist ο der Giefstrichter, welcher das geschmolzene Metall enthält. Fig. 2 und 6 stellen einen transportablen Giefslöffel (Trichter) / dar; derselbe wird mittelst eines Schlittens oder Wagens q in die Gufsform eingeführt.

Zur Beurtheilung der Wandstärke eines zu giefsenden Cylinders ist auf der oberen Seite des Giefslöffels ein Stativ r angebracht, welches oben einen verstellbaren Indicator s trägt.
Patenτ-Ansprüche:

1. Die Construction rotirender Gufsformen, welche aus Ringen mit unebener Innenfläche bestehen, wenn sie mit Formmasse ausgekleidet werden sollen, oder aus Ringen mit glatter Innenfläche zusammengesetzt sind, wenn der Gufs ohne Ausfütterung geschehen soll.

2. Die Anwendung eines Wandstärken -Indicators s, Fig. ι und 5, oder eines rotirenden rad- oder tromm eiförmigen Indicators /, Fig. 4.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

BERUN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRÜCKEREI.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 31.^'GiEssEREi und Formerei.

   JOSEPH WHITLEY in LEEDS (England).

   Gulsformen.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. März 1880 ab.