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Massewalze für Druckmaschinen. Die Walzenkerne der meist sehr langen
Massewalzen von Druckmaschinen für den Hochdruck wurden bisher aus dickwandigem,
gezogenem Rohr angefertigt, weil man allgemein der Ansicht war, daß nur solche Walzen
die erforderlichen Eigenschaften, insbesondere den nötigen Grad von Starrheit hätten.
Die Lagerzapfen, massige Guß- oder Schmiedestücke, wurden in die Rohrenden warm
eingezogen oder daran geschweißt oder durch Schmieden in entsprechend ausgebildeten
Gesenken aus den Rohrenden selbst geformt. In die Außenseite des Rohres wurden meist
zwei sich kreuzende steile Gewinde eingedreht, um das Festhalten der Walzenmasse
zu sichern. Die auf diese Weise hergestellten Walzen waren schwer, das Ausheben
der Walzen, z. B. zum Zwecke des Umgießens, und das Wiedereinsetzen in die Maschine
waren darum ziemlich unbequem. Die hohen Arbeitslöhne machten die Walzen sehr teuer.
Dazu kamnoch, daß bei allen diesen Herstellungsarten die Geschicklichkeit des Arbeiters
und der Grad seiner Gewissenhaftigkeit eine große Rolle spielen. Dies ist namentlich
bei der Herstellungsweise durch Anschweißen der Lagerzapfen der Fall, eine Herstellungsweise,
die wegen des dabei erreichbaren, vergleichsweise geringen Gewichtes der Walzenkernehäufig
vorgezogen wurde. Die Arbeit kann in zufriedenstellender Weise nur ausgeführt werden,
wenn die beiden zusammenzuschweißenden Teile während des Schweißens genau zentrisch
zueinander liegen. Abweichungen von der richtigen Lage haben die Folge, daß der
Schwerpunkt der Walze außerhalb der Mittellinie fällt und die Walze, besonders die
wenig stabile Walzenmasse, infolgedessen bei hohen Drehzahlen in Schwingungen gerät
und »schlägt«. Diese Gefahr und das hohe Gewicht der Massewalzen bildeten bisher
ein beträchtliches Hindernis der Bestrebungen, die Drehzahlen der Rotationsdruckmaschinen
zu steigern.
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Die vorliegende Erfindung giündet sich auf die Erkenntnis, daß auch
weniger kräftige Massewalzen ihren Zweck vollkommen erfüllen, daß sie also leichter
ausgeführt werden können. Das Gewicht der Massewalzen wird nach der Erfindung entweder
dadurch -verringert, daß man für die Walzenkerne Material von kleinem Querschnitt,
z. B. Rohre aus Blech, vorzugsweise aus geriffeltem Blech, nimmt oder spezifisch
leichteres Material, z. B. Rohre aus Xylolith, Papier, wasserdicht lackierter Pappe
oder dergleichen. Solche Rohre können durch entsprechend ausgebildete Abschlußkappen
genau zentrisch zu einem Walzenkern zusammengeschlossen werden, eine Arbeit, die
auch der weniger Geschickte oder weniger Gewissenhafte rasch und fehlerfrei ausführen
kann, wodurch die Herstellung erheblich verbilligt wird. Infolge ihres geringen
Gewichtes und der genauen Zentrierung können die neuen Walzen mit weit höherer Geschwindigkeit
als der bisher erreichbaren Geschwindigkeit angetrieben werden. Die neuen Walzen
sind zudem wegen ihrer Leichtigkeit bequemer zu handhaben als die bisher gebräuchlichen
Massewalzen aus gezogenem Rohr.
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Zweckmäßig wird der Massewalze nach der Erfindung eine durchgehende
Hohlspindel gegeben, auf. der die Abschlußkappen in geeigneter Weise befestigt werden.
Die Kappen können aber auch als Lagerzapfen ausgebildet sein, in welchem Falle die
Spindel entfällt. An Stelle der Abschlußkappen können Scheiben aus Guß oder als
Lagerzapfen ausgebildete Scheiben treten, über deren abgedrehte Ränder der
Mantel
gesteckt und hernach daran befestigt wird. Um zu verhindern, daß die Walzenmasse
auf dem Kern gleitet, wird für den Kernmantel vorzugsweise Material verwendet, das
mit Erhöhungen oder Vertiefungen, Riffelungen, kleinen Höckern ö. dgl., z. B. durch
Einprägen, versehen wurde. Es kann aber auch glattes Material verwendet werden,
wenn vor dem Angießen der Walzenmasse Ringe oder Spiralen aus geriffeltem Material,
Drähte, Schnüre o. dgl. um den Mantel gelegt werden.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
in den Abb. I bis 3 dargestellt, vier weitere Ausführungsformen in den Abb. 4, 5,
6 und 7.
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Abb. I ist eine Seitenani icht, teilweise im Schnitt eines Endes der
Massewalze. Abb. 2 ist eine Ansicht desselben Teiles von oben, teilweise im Schnitt.
Abb. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie a-a der Abb. I.
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i ist der aus geriffeltem Material angefertigte Kernmantel. 2 ist
eine Spindel aus Gasrohr o. dgl. mit einem in das Ende eingeführten und in geeigneter
Weise, z. B. durch Anschweißen des Rohrendes befestigten Vollzapfen 3. 4 ist eine
der den Hohlraum zwischen Mantel und Spindel abschließenden Kappen. An dem nach
innen abgebogenen und die Spindel umschließenden Teil der Kappe befinden sich einspringende
Schlitze 5, 5. Bei der Herstellung der Walze werden die Kappen auf die Spindel gesteckt
und durch Stifte 6 gegen Verdrehen gesichert. Die Stifte 6 dienen außerdem zum Festhalten
der Achszapfen 3 in dem Spindelrohr. Der Walzenmantel wird in die äußere ringförmige
Ausbuchtung der beiden Kappen eingeführt. Hierauf werden die Ringmuttern 7 mit Zapfenschlüsseln
angezogen, bis der Mantel fest in den Kappen sitzt. Jede der Kappen wird dann durch
eines der in den Muttern vorhandenen Zapfenlöcher 8 angebohrt, worauf die Muttern
durch Hindurchstecken von Stiften 9 an den Kappen gegen Rückdrehung gesichert werden.
Beim Angießen der Walzenmasse dienen die Muttern wie die entsprechenden Schultern
an den Walzenkernen aus dickwandigem Rohr zur genauen Einstellung in der Gußflasche.
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Abb. 4 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt einer anderen
Ausführungsform. Der Innenrand der Kappe 4 wird hier zweckmäßig durch Schweißen
oder Löten am Lagerzapfen 3 befestigt. Nach dem Zusammenstecken wird der Mantel,
falls er aus Blech ist, durch Schweißen oder Löten, falls er aus nichtmetallischem
Material ist, in anderer geeigneter Weise, z. B. durch Verkitten, mit den Kappen
verbunden. Abb.5 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt einer dritten Ausführungsform,
bei der die Kappe 4 durch Ziehen zum Lagerzapfen ausgebildet wurde. Der Kernmantel
wird in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel n ach Abb. 4 befestigt.
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Abb. 6 und 7 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele in Ansicht, teilweise
im Schnitt. Io ist eine Abschlußscheibe mit abgedrehten Rändern II, über die der
Kernmantel geschoben und an denen er in geeigneter Weise befestigt wird. 12 ist
eine als Lagerzapfen ausgebildete Abschlußscheibe.