DE130380C - - Google Patents

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DE130380C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F3/00Cylinder presses, i.e. presses essentially comprising at least one cylinder co-operating with at least one flat type-bed
    • B41F3/18Cylinder presses, i.e. presses essentially comprising at least one cylinder co-operating with at least one flat type-bed of special construction or for particular purposes
    • B41F3/42Cylinder presses, i.e. presses essentially comprising at least one cylinder co-operating with at least one flat type-bed of special construction or for particular purposes for multicolour printing on sheets

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Farbtönen.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, auf einfache und schnelle Weise Papier, Gewebe und dergleichen mit Farben zu bedrucken, wobei die farbigen Abdrücke ein künstlerisches Aussehen erhalten, das ihnen bisher nicht gegeben werden konnte.
Gegenwärtig werden für die Arbeit mit dem Stock diese Abdrücke in folgender Weise erhalten : Wenn man z. B. auf einer Papier- oder irgend einer Gewebebahn einen Gegenstand, wie eine Blume, in drei oder vier Farben drucken will, so schneidet man einen Stock oder Block für jeden der Blumentheile, der eine bestimmte Farbe haben soll, was drei oder vier Stöcke benöthigt; hierauf versieht man jeden Stock mit den nöthigen Farbtönen, und dies in gleichmäfsiger Weise, in derselben Art, wie man einen Stempel mit Farbe versieht, indem man ihn auf ein Kissen drückt. Der einmal eingefärbte Stock kommt auf dem' Papier oder Gewebe zur Verwendung, auf welchem er infolge eines ausgeübten starken Druckes seine Farbe abgiebt. Wenn diese Farbe auf dem Papier getrocknet ist, wird darauf eine zweite Farbe mit Hülfe eines zweiten Stockes gedrückt,, indem man diesen zweiten Stock sorgfältig mit Merkmalen zeichnet, so dafs sich die beiden Farben neben einander oder über einander legen. Und ebenso verfährt man mit der dritten und vierten Farbe.
Dies ist das bisher angewendete Verfahren (wenigstens im Grofsen), um Bilder in Farben auf Papier oder Gewebe zu drucken.
Dieses Verfahren zeigt zahlreiche Unbequemlichkeiten. Zunächst sind diese Stöcke verhältnifsmäfsig kostspielig, da sie aus drei oder vier Lagen Holz bestehen; zweitens kann man mit einem Stock nur eine einzige Farbe drucken; ferner sind, da die Farbe augenscheinlich in gleichmäfsiger Weise auf den Reliefstellen vertheilt ist, die erhaltenen Bilder nach der Uebertragung dieser Farbe auf das Papier eintönig und geben kein lebhaftes Bild.
Das Verfahren, das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, ist völlig verschieden davon; es besteht im Wesentlichen darin, das zu bedruckende Papier oder Gewebe über den Stöcken anzuwenden, die mit Farben versehen sind, anstatt diese Stöcke über dem Papier anzuwenden, und diese Stöcke hinter einander anzuordnen, indem das Papier oder Gewebe über ihnen verschoben wird. Diese einfache Aenderung giebt folgende Wirkungen:
i. Die Stöcke werden mit einer Bürste mit verschiedenen Farbtönen versehen, die auf den bestimmten Theilen des Stockes vertheilt werden.
Papier so über diesen ist, wird der Druck auf
das Papier ausgeübt; er braucht also nicht so grofs zu sein, weil er nur auf den Theilen des . Papiers, die in Berührung mit den Relieftheilen des Stockes sind, ausgeübt zu werden braucht, und die Uebertragung der Farbe des Stockes auf das Papier geschieht in einfacherer Weise.
2. Nachdem
Stöcken
das
angeordnet
3· Da die Stöcke nicht mehr den Druck auf das Papier ausüben, ist es nicht mehr nöthig, ihnen das beträchtliche Gewicht und die Stärke zu geben, die sie gegenwärtig haben; ihr Preis wird somit geringer und ihre Handhabung leichter.
4. Da man völlig Herr der Menge und Intensität der Farbe ist, die auf die geschnittenen Theile des Stockes gelangt, kann man sie vertheilen, dafs man die verschiedensten Farbtöne auf dem Papier erhält. .
5. Wenn die Stöcke in einer Reihe angeordnet sind, so kann man gleichzeitig mit ihnen die verschiedenen Theile des Gewebes oder Papieres, die bedruckt werden sollen, in Berührung bringen, was die zum Drucken nöthige Zeit beträchtlich vermindert.
Durch die Zeichnung wird die Maschine, welche die Ausführung dieses Verfahrens gestattet, veranschaulicht.
Sie besteht aus einer Reihe Tische u. s. w, die neben einander angeordnet sind. Fig. 1 zeigt in schaubildlicher Ansicht drei Tische ι, Γ, 1"; Fig. 2 stellt in schaubildlicher Anordnung zwei Tische dar und zeigt ferner, dafs eine beliebige Anzahl von Arbeitstischen verwendet werden kann. Aus dieser Fig. 2 sieht man den von der Papier- oder Gewebebahn genommenen Weg. Jeder Tisch trägt eine Platte 2, 2', 2", auf denen die zur Einfärbung der Druckstöcke erforderlichen Gegenstände, Farben, Bürsten u. s. w., die jeder Arbeiter nöthig hat, liegen; links von diesen Platten befinden sich auf verschiebbaren Platten 3, 3', 3" angeordnete Druckstöcke 5, 5', 5" u. s. w. Die Platte 3 kann sich senkrecht zur Achse der Tische in einer Führung 4, 4' u. s. w. verschieben, die in der Platte jedes Tisches angeordnet ist. Auf jeder der verschiebbaren Platten 3, 3', 3" u. s. w. ist mittelst Druckschrauben oder irgend einer anderen geeigneten Anordnung ein geschnittener Druckstock 5, 5', 5" u. s. w. angeordnet. Letzterer trägt im Relief das Motiv, das auf das Gewebe oder Papier übertragen werden soll, und der Relieftheil wird mit Farbe überzogen.
Diese Anordnung findet sich bei jedem Tische.
An einem Endtisch befindet sich, von den Stutzen 6 getragen, eine Walze 7, auf der die Papier- oder Gewebebahn aufgewickelt ist, welche zum Bedrucken bestimmt ist; die Gewebebahn rollt sich von der Walze 7 ab, geht über die Stöcke und rollt sich auf einer Welle 8, die von Hand bewegt wird, auf.
Nach dem Gesagten und mit Rücksicht auf Fig. ι und 2', welche die Anordnung zeigen, versteht man leicht die Wirkungsweise.
Die Papier- oder Gewebebahn, die zum Aufdrucken bestimmt ist, wird zuerst im Bade oder auf sonstige Weise bis zu einem Grade angefeuchtet, der das Adhäriren der zu übertragenden Farben gestattet, und wird hierauf auf die Walze 7 gewickelt.
Nachdem dies geschehen ist, werden die Stöcke oder Cliches, die vorher in Relief geschnitten sind, mit geeigneten Farben durch die damit beauftragten Arbeiter überstrichen; jeder Stock wird durch einen Arbeiter überstrichen.
Was das Aufdrucken der Farbenbilder anbetrifft, so sei das auf die Papier- oder Gewebebahn zu übertragende Bild eine Gruppe von Blumen, wie es Fig. 3 veranschaulicht, und durch Buchstaben seien die Theile bezeichnet, welche mit verschiedenen Farben bedeckt werden sollen: α wird schwarz, b roth, c blau, d violett, e hellgrün, f dunkelgrün.
Es sei angenommen, dafs drei Tische und daher drei Stöcke vorhanden sind, um das Verfahren auszuführen.
Mit diesen drei Stöcken, die vorbereitet sind, wie es beschrieben wurde, kann die Uebertragung dieser sechs Farben geschehen, und da jede dieser sechs Farben in verschiedenen Farbtönen ist, werden mit drei Stöcken sechs Farben in verschiedenen Tönungen erhalten, die mit dem gegenwärtigen Verfahren zwölf und mehr Stöcke erfordern wurden.
Der erste Stock 5 trägt in Relief geschnitten z. B. die Blüthenblätter mit Knospen von drei Blumen; das Relief wird vom Arbeiter mit einer Bürste mit Farbe überstrichen, z. B. mit den drei Farben b, c, d, d. h. roth, blau und violett, und dies mit einer gewissen Geschicklichkeit ; hierauf trocknet der Arbeiter mit feuchter Leinwand diejenigen Theile leicht ab, die heller sein sollen als die anderen, um verschiedene Farbtöne, ähnlich den beim Waschen mit Tusche entstehenden, zu erhalten. Dies bewirkt, dafs jede Farbe eine Abtönung giebt.
Nachdem dies geschehen, ist der Stock für den Abdruck bereit, d. h. wenn man auf diesen Stock irgend ein Papier oder Gewebe bringt, so werden die Farben des Stockes auf das Papier in denselben Verhältnissen übertragen, als sie auf diesem Stock vertheilt sind, folglich finden sich auf dem aufgedruckten Papier oder Gewebe die Farbtöne wieder, die auf dem Stock durch das genannte Vertheilen der Farbe erzeugt sind.
Der zweite Stock 5' trägt im Relief geschnitten die an den Stielen sitzenden Blätter jeder Blume; er wird unter den gleichen Bedingungen vom Arbeiter mit einer einzigen Farbe e, d. h. mit hellgrün, überzogen.
Endlich trägt der dritte Stock 5" in Relief den Kelch jeder Blume und die Rippen der Blätter; die Kelche werden mit schwarz (a) und die Rippen mit dunkelgrün (f) überzogen.
Nachdem die Stöcke so zubereitet sind, nimmt man den Abdruck wie folgt vor:
Der Arbeiter am ersten Stock beginnt die Papierbahn von Walze η abzurollen, bis sie eine genügende Länge besitzt, um den ersten Stock zu bedecken, den er in die Führung 4 geschoben hat. Der Arbeiter zieht die Papierbahn derart, dafs sie mit ihrer einen Seitenkante gegen die am Tisch angeordneten Seitenführungen anliegt. Hierauf übt er mit Hülfe einer flachen und runden Bürste eine kräftige Reibung auf die Papier- oder Gewebebahn aus, so dafs diese gut auf den die Farben des Stockes tragenden Relieftheilen aufliegt und die Farbe dabei gut annimmt. Nach kurzer Zeit sind diese Farben auf die Papierbahn übertragen, der Arbeiter zeichnet nun auf der Papierbahn mit Farbe die Marken 10 und 12 des Stockes an; diese Marken sind dazu bestimmt, den die anderen Stöcke bedienenden Arbeitern als Registermarken zu dienen.
Nachdem dies geschehen ist, hebt der Arbeiter die Papierbahn, zieht die verschiebbare Platte 3 mit dem Stock 5 unter der Bahn hervor, überstreicht von Neuem den Stock mit Farbe, während welcher Zeit die Papierbahn um eine Abtheilung weiter bewegt wird, und das beschriebene Verfahren wiederholt sich beliebig oft.
Wenn der Arbeiter des ersten Stockes so zwei oder-drei Abdrücke gemacht hat, bedient sich der Arbeiter des zweiten Stockes des Endes der Papierbahn, das in die Oeffnung des Tisches links vom Arbeiter des ersten Stockes gefallen ist. Hierauf schiebt er seinen mit Farbe versehenen Stock in die Führung. Er bringt den ersten Theil der Papierbahn auf diesen Stock, so dafs die auf der-Papierbahn angezeichnete Marke mit den Marken 10', 12' des' zweiten Stockes zusammentrifft; dann übt er mit seiner Bürste eine kräftige Reibung auf die Papierbahn aus und der Abdruck wird erzeugt. Die Marken 9, 9', 9" der Stöcke und die Indexe 11 der Tische sind im Voraus bestimmt worden, so dafs die auf den zweiten Stock gezeichneten Blätter sich genau an den passenden Platz zu den auf der Papierbahn aufgedruckten Blättern legen. Im Falle, dafs Gewebe verwendet werden, die biegsamer und schwerer zu führen sind als Papier, wendet man eine dritte Quermarke links über jeden Stock an, um zu hindern, dafs das Gewebe seine gerade Richtung verliert.
Wenn der Arbeiter des zweiten Stockes so zwei oder drei Abdrücke angefertigt hat, kann der Arbeiter des dritten Stockes seinerseits seine Arbeit beginnen; von diesem Augenblicke arbeiten die drei Arbeiter gleichzeitig, jeder von ihnen ist dem anderen um zwei oder drei Abdrücke voraus.
Am anderen Ende der Tischreihe wird die bedruckte Papierbahn auf die Walze 8 aufgewickelt, wenn der Arbeiter des dritten Tisches seinen Aufdrück beendet hat.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Bedrucken von Papier- oder Gewebebahnen in verschiedenen Farbtönen, dadurch gekennzeichnet, dafs letztere über Druckstöcke geführt werden, die mit verschiedenen Farben eingefärbt und zwecks Herstellung von Farbenabstufungen mittels farbeaufsaugefähigem Stoff oder auf sonstige geeignete Weise abgetönt werden.
2. Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs jeder der neben einander angeordneten Drucktische, über welche die Papier- oder Gewebebahn geführt wird, einen senkrecht zur Bewegungsrichtung der letzteren verschiebbaren, mit Marken versehenen Druckstockträger enthält, zu dem Zweck, nach dem Einfärben der Druckstöcke dieselben registerhaltig zum Abdruck bringen zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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