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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Programmsteuerung
aufeinanderfolgender Vorgänge bei Arbeitsmaschinen, insbesondere Werkzeugmaschinen,
mit einer Kette von Kommandos speichernden Gedächtnisgliedern, die durch Arbeitskontakte
des jeweils in der Kette vorangehenden Gedächtnisgliedes in abwechselnder Reihenfolge
an zwei Speiseleitungen schaltbar sind, welche ihrerseits durch einen Fortschalter
abwechselnd unter Spannung setzbar sind.
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Es ist bereits eine Programmsteuerung für Werkzeugmaschinen bekannt,
bei der von einem bewegten Maschinenteil über Endschalter neutrale Steuerimpulse
einer Schalteinrichtung zugeführt werden, die die Steuerimpulse über einen Programmwähler
auf die befehlsausführende Schalteinrichtung überträgt. Hierbei besteht die Schalteinrichtung
aus einer Reihe von Relais, die abwechselnd an zwei Speiseleitungen geschaltet sind.
Diese werden durch Endschalter abwechselnd unter Spannung gesetzt, so daß die Relais
in bestimmter Reihenfolge ansprechen. Durch Betätigen des oder der Endschalter wird
dabei nicht nur das nächste Relais erregt, sondern auch das vorhergehende Relais
stromlos gemacht (deutsche Auslegeschrift 1003 838).
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Es ist ferner bereits bekannt, Remanenzrelais als Gedächtnisglieder
zu verwenden (Zeitschrift »Elektrotechnik und Maschinenbau«, 1958, S.481 bis 485).
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Bei der Verwendung von Remanenzrelais, die als Gedächtnisglieder wirken,
bleibt der jeweilige Schaltzustand der Kette auch bei Spannungsausfall oder einer
Betriebsunterbrechung erhalten; bei Wiederkehr der Spannung oder beim erneuten Einschalten
der Anlage wird das Programm an der richtigen Stelle fortgesetzt.
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Schwierigkeiten ergeben sich nur dann, wenn der Spannungsausfall oder
die Abschaltung zeitlich gerade mit der Kommandogabe durch den Fortschalter zusammenfallen,
da es hierdurch zu Fehlimpulsen kommen kann.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Fehlimpulse
dieser Art bei einer Steuerung der eingangs genannten Gattung zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch zwei durch den Fortschalter
einschaltbare Fortschaltrelais, von denen jedes einen ersten Schließer zur Erregung
eines der an die zugehörige Speiseleitung angeschlossenen Gedächtnisglieder und
einen zweiten Schließer zur Entregung des in der Kette jeweils vorhergehenden Gedächtnisgliedes
über Löschleitungen besitzt, und durch ein während der Betätigung des Fortschalters
eingeschaltetes zusätzliches Gedächtnisglied, von dem je ein Schließer in den Stromkreis
der Fortschaltrelais geschaltet ist.
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Durch diese Anordnung bleibt der jeweilige letzte Schaltzustand des
Fortschalters auch bei einem Spannungsabfall gespeichert, so daß Fehlimpulse nicht
mehr auftreten können. Damit wird die Fortschaltsicherheit der Kette erheblich erhöht.
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An Hand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert: Die dargestellte
Kette besteht aus sechs Remanenzrelais S1 bis S0, die als Gedächtnisglieder wirken
und der Reihe nach zur Steuerung eines bestimmten Arbeitsablaufs eingeschaltet werden
sollen. Zur Spannungsversorgung .der gezeigten Schaltung dient ein Wechselspannungsnetz
mit den Leitern R und O; ferner ist noch eine zur Erregung der Remanenzrelais S1
bis SB dienende Leitung P vorgesehen, die Gleichspannungspotential führt. Dieses
Gleichspannungspotential wird in nicht gezeigter Weise über Gleichrichter aus der
Wechselspannung zwischen den Phasenleitern R und O erzeugt.
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Zum Einschalten der Kette wird das Relais R107 dessen Kontakte mit
r101 bis rios bezeichnet sind, über den Einschalttaster E11 und den Ausschalttaster
E12 an Spannung gelegt und geht über seinen Schließer r191 in Selbsthaltung. Beim
Betätigen des Starttasters Eis wird über den Schließer r103 des Relais Rio das Remanenzrelais
S1 eingeschaltet. Dieses löst durch nicht gezeigte Kontakte einen Arbeitsvorgang
aus und bereitet zusätzlich noch mit seinem Schließer s11 das Ansprechen des nächstfolgenden
Remanenzrelais S2 vor. Jedes der Remanenzrelais S1 bis S0 ist mit entsprechenden
Kontakten s21, s31, s41 und s51 ausgerüstet, die jeweils als Schließer das Erregen
der nächstfolgenden Stufe vorbereiten.
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Zum Weiterschalten der Kette, d. h. zum Ausschalten des Remanenzrelais
S1 und Einschalten des Remanenzrelais S2, dient der Fortschalter E14, der von Hand
oder selbsttätig durch einen Maschinenteil betätigt wird.
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Die Leitungen zur Erregung der einzelnen Remanenzrelais S2 bis S0
sind in der Weise zusammengefaßt, daß die geradzahligen Remanenzrelais S2, S4 und
S0 an einer gemeinsamen Speiseleitung A liegen; ebenso liegen die ungeradzahligen
Remanenzrelais S3 und S5 an einer gemeinsamen Speiseleitung B. Auch zum Entregen
der Remanenzrelais S1 bis S0 ist eine Zusammenfassung der dem Relaisabwurf dienenden
Zuleitungen vorgesehen; so liegen die geradzahligen Remanenzrelais S2, S4 und S0
an der gemeinsamen Löschleitung C, dagegen die ungeradzahligen Remanenzrelais S1,
S3 und S5 an der gemeinsamen Löschleitung D.
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Durch eine Betätigung des Fortschalters E14 soll nun das Remanenzrelais
S1 entregt und dafür das Remanenzrelais S2 eingeschaltet werden. Hierzu wird bei
Betätigung des Fortschalters E14 über den Schließer s12 des Remanenzrelais S1 und
den Schließer r104 des Relais R19 Spannung an ein Fortschaltrelais R11 gelegt. Sinngemäß
die gleiche Erregung käme über die Schließer s32 und s52 der anderen ungradzahligen
Remanenzrelais S3 und S5 zustande.
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Das Remanenzrelais S2 wird über den Schließer r103 des Relais R19,
den Öffner rri eines zusätzlichen Remanenzrelais RR, welches als zusätzliches Gedächtnisglied
dient, den Schließer r111 des Fortschaltrelais Rii und den Schließer s11 des Remanenzrelais
S1 erregt. Damit legt dessen Schließer s22, dem die Schließer s42 und s02 der Remanenzrelais
S4 und S6 parallel geschaltet sind, über den Schließer r113 des Fortschaltrelais
Rii und den Öffner rr" des Remanenzrelais RR Wechselspannung an dieses Gedächtnisglied.
Hierdurch wird der Öffner rr, betätigt und das Remanenzrelais RR über Gleichrichter
Gr und Kondensator C mit Gleichstrom erregt.
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über einen Schließer rr, und den Schließer r112 des Fortschaltrelais
R" wird das Remanenzrelais S1 entregt. Das Fortschaltrelais R11 bleibt aber über
den Schließer rr3 des zusätzlichen Remanenzrelais RR und den Schließer s2., des
Remanenzrelais S2 so lange an Spannung, bis der Fortschalter E14 wieder freigegeben
wird. Erst dann fällt das Fortschaltrelais R11
wieder ab und entregt über
den Schließer r102 des
Relais Rio und seinen eigenen Schließer r114
das Remanenzrelais RR, welches mit den Öffnern rri, rr5 und den Schließern rr, bis
rr4 ausgestattet ist. Damit ist die Fortschaltkette für den nächsten Schritt frei.
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Bei einem Spannungsausfall bei betätigtem Fortschalter E14 würde zwar
das Fortschaltrelais Rii gleichfalls ausfallen, das Remanenzrelais RR bleibt aber
in seiner Lage. Bei Wiederkehr der Spannung wird über den Schließer s22 und den
Schließer rr3 des Remanenzrelais RR das Fortschaltrelais Rii wieder erregt, so daß
sich der ursprüngliche Zustand wieder einstellt.
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Für das Umschalten eines Remanenzrelais mit geradzahligem Index auf
das nächstfolgende mit ungeradzahligem Index gelten sinngemäß die gleichen überlegungen.
Hierfür ist ein weiteres Fortschaltrelais R12 vorgesehen, dessen Öffner und Schließer
mit r121 bis r125 bezeichnet sind.
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An Stelle eines Fortschaltschalters können auch mehrere Fortschalter
benutzt werden, die durch einen Programmgeber, z. B. einen Kreuzschienenverteiler,
nacheinander wirksam gemacht werden.