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Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Zerkleinern von Lebensmitteln,
insbesondere Fleisch, mit auf einer Welle angeordneten und in einer Schüssel umlaufenden
Schneidelementen, einer die Schneidelemente abdeckenden Schutzhaube, die nur nach
Abschalten des Motors in eine Stellung bewegbar ist, in der die Schneidelemente
zugänglich sind, und einer Bremsvorrichtung zum Abbremsen der nach Abschalten des
Motors auslaufenden Welle.
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Das Aufklappen der Schutzhaube bei umlaufenden Schneidelementen bringt
die Gefahr mit sich, daß die Bedienungsperson mit der Hand in den Bereich der Schneidelemente
kommt und dadurch einen Unfall erleiden kann. Deshalb hat man bereits Schutzvorrichtungen
geschaffen, die sicherstellen, daß die Schutzhaube nur bei abgeschaltetem Antriebsmotor
aufklappbar ist.
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Diese Maßnahme beseitigt jedoch die Gefahr nur unvollkommen. Die die
Schneidelemente tragende Welle hat bei den modernen Kuttern eine so hohe Umlaufgeschwindigkeit,
daß nach Abschalten des Motors längere Zeit vergeht, bis sie zum Stillstand kommt.
Sind die Schneidelemente während dieser Zeit zugänglich, so sind Unfälle nach wie
vor möglich. Man hat deshalb bei bekannten hochtourigen Maschinen Mittel vorgesehen,
um die Welle nach Abschalten des Motors abzubremsen, etwa mit Hilfe von Bremsmotoren
oder Lamellenbremsen. Bei den bekannten, mit Reibungsbremsen oder Sperrklinken zur
Abbremsung der Welle ausgerüsteten Maschinen blieb diese während des Stillstandes
des Kutters blockiert, so daß die Ausführung von Arbeiten an den Schneidelementen
(Auswechseln oder Schleifen) -erschwert war, weil die Welle nicht gedreht werden
kann. Die Bremse jedesmal beim Abschalten wirken zu lassen, ist nicht erforderlich,
weil der Motor nach dem Abschalten in. der Mehrzahl der Fälle wieder angelassen
wird, ohne daß die Schutzhaube in der Zwischenzeit aufgeklappt wurde, z. B. dann,
wenn die Arbeit nach dem Entleeren der Schüssel bei stillstehender Welle -mit,.
einer neuen Schüsselfüllung fortgesetzt wird. Unn'ö'tiges Abbremsen ist zu vermeiden,
weil es zum vorzeitigen Verschleiß von Bremsbelägen führt.
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Um trotz des Abbremsens der Welle beim Aufklappen der Haube zu vermeiden,
daß die Welle während ihres Stillstandes blockiert bleibt, ist gemäß der Erfindung
die Bremsvorrichtung in Abhängigkeit von deren Schwenklage der Schutzhaube derart
beaufschlagbar, daß die Bremsvorrichtung nur vorübergehend während der Bewegung
der Schutzhaube aus einer die Schneidelemente abdeckenden in eine die Schneidelemente
zugänglich machende Endstellung - die _ die . Schneidelemente tragende Welle abbremsend
beäufschlagt. Dadurch ist gewährleistet, daß die Welle in ganz geöffneter Stellung
der Haube frei drehbar ist.
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Wenn die Schutzhaube an einer Schwenkwelle sitzt, die sich beim Schwenken
der Haube mitbewegt, sind die Steuerorgane zum Ein- und Aus- i schalten der Bremsvorrichtung
zweckmäßig von dieser Welle aus betätigbar.
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Vorzugsweise besteht die Bremsvorrichtung aus einer mit der die Schneidelemente
tragenden Welle umlaufenden Bremstrommel und einer mit dieser zu- i sammenwirkenden
Backenbremse, wobei ein die Bremsbacken gegen die Bremstrommel bewegender Lenker
um einen Zapfen schwenkbar ist, dessen Entfernung von der Schwenkwelle der Schutzhaube
kleiner ist als die gestreckte wirksame Länge einer Gelenkkette aus zwei durch eine
gegen die Wirkung einer Feder verkürzbare Druckstange verbundenen Hebeln, von denen
der an dem einen Ende der Kette vorgesehene mit dem Lenker und der das andere Ende
der Kette bildende mit der Schwenkwelle der Schutzhaube drehfest verbunden ist,
und wobei die Druckstange in jeder Endstellung der Schutzhaube mit dem auf der Schwenkwelle
sitzenden Hebel einen Winkel bildet.
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Infolge dieser Aneinanderreihung der gelenkig miteinander verbundenen
Steuerglieder ist die Bremse sowohl bei vollständig geschlossener als auch bei vollkommen
offener Schutzhaube gelöst, während sie im mittleren Bereich der Bewegungsbahn der
Schutzhaube eingerückt ist.
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Die Bremsbacken, die durch eine Rückzugsfeder in ihre Ruhelage gedrängt
werden, werden durch den Lenker in Richtung auf die Bremsfläche der Trommel bewegt.
Das ist dann der Fall, wenn die Druckstange durch Schwenken des auf der Schwenkwelle
der Schutzhaube sitzenden Hebels im Drehsinn der Öffnungsbewegung der Haube nach
anfänglicher Verkürzung gegen die Kraft der Feder den mit dem Lenker verbundenen
Hebel im gleichen Drehsinn ausschwenkt, sobald die Federspannung so weit angewachsen
ist, daß sie den auf den Lenker wirkenden, durch die Rückzugsfeder der Bremsbacken
erzeugten Drehwiderstand überwindet. Wenn anschließend die Bremsbacken an der Bremsfläche
der Trommel anliegen, muß sich _bef weiteren Bewegungen der Schwenkwelle die Druckstange
zusätzlich verkürzen, wobei die noch weiter ansteigende Spannung der Feder den Druck
der Bremsbacken auf die Bremsfläche bestimmt. Die stärkste Bremswirkung ist dann
erreicht, wenn die Druckstange mit dem auf der Schwenkwelle sitzenden Hebel fluchtet.
Setzt sich die Bewegung der Schwenkwelle fort, so kann sich die Druckstange wieder
verlängern, so daß die Bremswirkung abnimmt. Beim Entspannen - der Feder der Druckstange
drängen die Bremsbacken den Lenker in die Ruhelage und lösen sich von der Bremsfläche
der Trommel, so daß bei vollständig in die Offenstellung geklappter Schutzhaube
die Welle wieder frei drehbar ist. Die Kraft der der Druckstange zugeordneten Feder
bestimmt auch die Zeitdauer der Bremswirkung.
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Es ist zweckmäßig, die Vorspannung der Feder, die mit der verkürzbaren
Druckstange zusammenwirkt, einstellbar zu machen, um die Bremswirkung sowohl zeitlich
als auch hinsichtlich des erzeugten Bremsdruckes einstellen oder .etwaige Abnutzung
der Bremsbacken ausgleichen zu können.
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Die Bremsvorrichtung -kann als Innenbackenbremse und die auf der Welle
sitzende Bremstrommel als Antriebsriemenscheibe ausgebildet sein. Hierdurch wird
eine besondere Antriebsriemenscheibe eingespart und eine kürzere Baulänge der Welle
und damit ein geringerer Platzbedarf der ganzen Maschine erzielt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
In diesen zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Maschine, in der die Antriebsriemenscheibe
derart geschnitten ist, daß die Backenbremse sichtbar ist; F i g. 2 und 3 zeigen
Ausschnitte der gleichen
Seitenansicht, in denen die Bremsbacken,
deren Steuerglieder und die Schutzhaube in unterschiedlichen Stellungen stehen,
und F i g. 4 zeigt einen Teilschnitt nach Linie IV-IV in F i g.1.
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Ein Ständer 1 trägt eine Schüssel 2, in der nicht dargestellte
Schneidelemente umlaufen, die auf einer Welle 4 sitzen, welche mittels einer
Antriebsriemenscheibe 6 von einem nicht gezeigten Elektromotor angetrieben
wird. Die Schneidelemente sind von einer gestrichelt dargestellten Schutzhaube 3
abgedeckt, die an einer Schwenkwelle 5 angebracht ist, welche sich mitbewegt, wenn
die Schutzhaube im Uhrzeigersinn über die Stellung nach F i g. 2 in die Endstellung
nach F i g. 3 hochgeklappt wird.
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Eine Bremstrommel 6, die als Antriebsriemenscheibe ausgebildet ist,
kann von einer Backenbremse beaufschlagt werden, die aus zwei um einen am Maschinenständer
vorgesehenen Zapfen 15
gegenläufig schwenkbaren Bremsbacken 7 und 8 besteht.
Die Bremsbacken werden in Richtung auf die Innenfläche der Bremstrommel 6 bewegt,
wenn sie durch den mit einem Hebel 10 versehenen, auf einem ortsfesten Zapfen
16 gelagerten Lenker 9 gegen die Wirkung einer Rückzugsfeder 14 gespreizt
werden, wie aus F i g. 2 erkennbar ist.
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Auf der Schwenkwelle 5 sitzt ein Hebel 11, an den eine Druckstange
12 angelenkt ist. Die Druckstange ist aus zwei teleskopartig ineinandergesteckten
Teilen gebildet und gegen die Wirkung einer Feder 13 verkürzbar. Das der
Schwenkwelle abgekehrte Ende der Druckstange 12 ist mit dem Hebel 10 gelenkig verbunden.
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Die Bremsvorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn sich die Schutzhaube
3 in einer die Schneidelemente abdeckenden Endlage befindet (F i g. 1), bildet der
auf der Schwenkwelle 5 sitzende Hebel 11
mit dem mit ihm gelenkig verbundenen
Teil der Druckstange 12 einen stumpfen Winkel. Sobald die Schutzhaube 3 angehoben
wird, dreht sich die Schwenkwelle 5 im Uhrzeigersinn. Das hat zur Folge, daß sich
der genannte Teil der Druckstange nach links bewegt und die Feder 13 zusammendrückt.
Wenn die Feder 13 eine solche Spannung erreicht hat, daß der Lenker 9 den Drehwiderstand
überwindet, der durch die Rückzugsfeder 14 erzeugt wird, wird der Lenker mittels
des Hebels 10 durch den mit diesem gelenkig verbundenen Teil der Druckstange
im Uhrzeigersinn gedreht und spreizt die Bremsbacken 7 und B. Die größte Bremswirkung
; wird erreicht, wenn die Schutzhaube, die Bremsbacken und der Lenker 9 mit dem
Hebel 10 in der in F i g. 2 dargestellten Stellung stehen, in der der Hebel 11 mit
der Druckstange 12 fluchtet. Setzt sich die Bewegung der Schwenkwelle 5 im Uhrzeigersinn
; fort, so bildet sich zwischen dem Hebel 10 und der Druckstange wieder ein
stumpfer Winkel, jetzt aber in umgekehrter Richtung, der zunehmend kleiner wird.
Das führt dazu, daß sich die Gelenkpunkte an beiden Enden der zweiteiligen Druckstange
vonein- i ander entfernen. Dabei entspannt sich die Feder 13. Sobald die Entspannung
so weit fortgeschritten ist, daß die Feder 14 die Bremsbacken 7 und 8 wieder zusammenziehen
kann, kehrt der Hebel 10 und damit der Lenker 9 wieder in seine Ruhelage
zurück. i Das ist der Fall, wenn die Schutzhaube 3 in vollkommen aufgeklappter Stellung
nach F i g. 3 steht.
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Beim Zurückbewegen der Schutzhaube in die Stellung nach F i g. 1 vollzieht
sich der gleiche Vorgang in umgekehrtem Sinn, wobei die Bremsbacken 7
und
8 gegen die Innenfläche der Riemenscheibe gedrückt und anschließend wieder zurückbewegt
werden. Dieser Vorgang ist aber wirkungslos, da die Antriebsriemenscheibe 6 dann
ohnehin stillsteht.
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Die beiden Federn 13 und 14 tragen dazu bei, daß die Schutzhaube jeweils
in ihre Endstellungen nach F i g. 1 und 3 gedrängt wird. Die Vorspannung der Feder
13 bewirkt, daß auf den Hebel 11 und die Schwenkwelle ein Drehmoment gegen den Uhrzeigersinn
ausgeübt wird, welches die Schutzhaube in geschlossener Stellung hält. Beim Aufklappen
der Haube wird dieses Drehmoment laufend kleiner und ist in halb geöffneter Stellung
der Schutzhaube nach F i g. 2 gleich Null. Beim Weiterschwenken der Haube entsteht
an der Schwenkwelle 5 ein laufend sich steigerndes Drehmoment im Uhrzeigersinn.
Dieses Drehmoment ist am größten, wenn sich die Schutzhaube in vollkommen offener
Stellung befindet.