DE1297275B - Verfahren zum Impraegnieren von Rohleder - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Rohleder

Info

Publication number
DE1297275B
DE1297275B DE1958M0036733 DEM0036733A DE1297275B DE 1297275 B DE1297275 B DE 1297275B DE 1958M0036733 DE1958M0036733 DE 1958M0036733 DE M0036733 A DEM0036733 A DE M0036733A DE 1297275 B DE1297275 B DE 1297275B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
rawhide
chromium
water
treatment
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE1958M0036733
Other languages
English (en)
Inventor
Bryce Hugh G
Olson Maynard O
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
3M Co
Original Assignee
Minnesota Mining and Manufacturing Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Minnesota Mining and Manufacturing Co filed Critical Minnesota Mining and Manufacturing Co
Publication of DE1297275B publication Critical patent/DE1297275B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Imprä- erzielt, die mindestens um 50% geringer ist als die gnieren von Rohleder, das zusätzlich höchstens eine im Schrifttum vorgeschlagene Menge der bekannten begrenzte Fettlickerung bis zu 5 Gewichtsprozent Fett nichtfluorhaltigen Carbonsäurekomplexe. Das erfinerfahren hat, in nassem Zustand mit einer sauren dungsgemäße Verfahren stellt keine bloße Oberfiäwäßrigen Lösung von Chromkomplexen von Carbon- 5 chenbehandlung dar, sondern die Chrom-Fluorcarsäuren. bonsäure-Komplexe durchtränken und durchdringen Es ist aus den Unterlagen der bekanntgemachten die gesamte Faserstruktur des Rohleders. Es wird deutschen Patentanmeldung P 11 601 IVc/28a be- also sowohl die innere als auch die Oberflächenstrukkannt, Rohleder in nassem Zustand mit Fettlickern, tür des Leders erfaßt, wobei ihm eine permanente die wasserlösliche Chromkomplexe langkettiger io innere Geschmeidigkeit verliehen wird. Dabei findet aliphatischer Carbonsäuren enthalten, zu behändem, jedoch im Gegensatz zu üblichen Imprägnierungsum das Leder wasserabstoßend und biegsam zu bzw. Füllverfahren keine Verstopfung der Poren des machen. Auch die französische Patentschrift Leders statt. Die Porosität und die Atmungsfähigkeit 1124 454 beschreibt ein Verfahren zum Behandeln werden trotz der erzielten inneren Geschmeidigkeit von Rohleder mit wäßrigen Lösungen derartiger 15 also nicht wesentlich herabgesetzt. Farbstoffe werden Chrom-Carbonsäure-Komplexe, um dem Leder ver- durch die Behandlung stärker festgehalten und sind besserte Wasserabweisung zu verleihen. daher beständiger gegen Auslaugen durch Flüssig-Nachteilig daran ist, daß die mit den vorstehend keiten und chemische Reinigungslösungsmittel. Es genannten Chromkomplexen aliphatischer Carbon- können z. B. ausgezeichnete weiche, weiße Leder ersäuren behandelten Leder — obwohl sie gute sta- 20 halten werden. Wildleder eignen sich für diese Betische Wasserfestigkeit aufweisen — ihr Wasserabsto- handlung ebenso wie festere Leder. Erfindungsgemäß ßungsvermögen sehr schnell verlieren, wenn sie in behandelte Wildleder können ohne irgendwelche Gegenwart von Wasser wiederholten Biegebeanspru- Schäden mit Wasserdampf gedämpft oder gebügelt chungen ausgesetzt werden. Die dynamische Wasser- werden, wohingegen übliche Wildleder sich nicht festigkeit der mit diesen Imprägnierungen versehe- 25 ohne Zerstörung mit Wasserdampf bügeln lassen, nen Leder ist also mangelhaft, und sie versagen daher Hellfarbene und auch ganz weiße Leder werden bei vielen wichtigen Anwendungsbereichen, z. B. bei durch die erfindungsgemäße Imprägnierung bedeuder Benutzung von Schuhwerk oder Lederbekleidung tend unempfindlicher gegen Schmutz gemacht. Trotz unter nassen und feuchten Bedingungen. der Porosität und des Atmungsvermögens der beZiel der vorliegenden Erfindung ist die Erhöhung 30 handelten Leder können Schmutz und Staub leicht der dynamischen Wasserfestigkeit (d. h. hohe Biege- abgebürstet werden. Sowohl ölige als auch wäßrige beanspruchbarkeit unter Beibehaltung des erhöhten fleckende Flüssigkeiten benetzen die Oberfläche der Wasserabstoßungsvermögen und der erniedrigten behandelten Leder nicht, sondern perlen ab, weil die Wasserabsorption) von Leder unter Einsparung des Oberflächen sowohl öl- als auch wasserabweisend sonst üblichen Fettlickers bzw. nur einer begrenzten 35 sind und keine Kapillarwirkung zeigen, so daß diese zusätzlichen Fettbehandlung. Flüssigkeiten leicht ablaufen oder abgeschüttelt wer-Die Erfindung geht von einem Verfahren zum Im- den können. Das Leder ist nicht »ölhungrig« gegenprägnieren von Rohleder, das zusätzlich höchstens über üblichen, mit Fett behandelten Ledern. Die Beeine begrenzte Fettlickerung bis zu 5 Gewichtsprozent ständigkeit gegen Eindringen und Absorption von Fett erhalten hat, in nassem Zustand mit einer sauren 40 Wasser verhindert, daß Schuhe und Lederbekleidung wäßrigen Lösung von Chromkomplexen von Carbon- durchtränkt werden und nachdunkeln, wenn sie länsäuren aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß zur gere Zeit mit Wasser in Berührung kommen, und Steigerung der dynamischen Wasserfestigkeit des läßt sie schnell trocknen. Das Leder absorbiert keine Rohleders die Imprägnierung mit sauren wäßrigen Ausdünstungen und die darin enthaltenen Säuren und Lösungen von Chromkomplexen von Monocarbon- 45 Salze. Das Leder bricht nicht, wenn es abwechselnd säuren, die in ihrem Molekül eine endständige Fluor- naß gemacht und getrocknet wird. Die erfindungskohlenstoffkette mit 3 bis 12 fluorierten Kohlenstoff- gemäße Imprägnierung bedarf keiner intensiven Beatomen aufweisen und Zwischen- oder Bindeglieder arbeitung, wie das beim Fettlickern der Fall ist, bei besitzen können, die die endständige Fluorkohlen- dem das Fett nicht chemisch gebunden wird. Die stoffkette und die Carboxylgruppe nicht beeinflussen, 50 absorbierten Chrom-Fluorcarbonsäure-Komplexe wervorgenommen wird. den wahrscheinlich chemisch an das Leder gebunden Durch das erfindungsgemäße Imprägnierungsver- und liegen in dem fertigen Leder in wasserunlöslicher fahren unter Verwendung dieser Chrom-Fluorcarbon- und dauerhafter Form vor. Das Atmungsvermögen säure-Komplexe wird überraschenderweise eine weit und die Pilzbeständigkeit machen die behandelten über zwei Zehnerpotenzen bessere dynamische Was- 55 Leder besonders wertvoll in heißen, feuchten, tropiserfestigkeit des behandelten Rohleders gegenüber sehen Klimaten. Ferner reizt das behandelte Leder den bereits bekannten Imprägnierungen mit nicht- die menschliche Haut nicht.
fluorhaltigen Chrom-Carbonsäure-Komplexen er- Durch die erfindungsgemäße Behandlung wird reicht. Dabei geht die erfindungsgemäß erhaltene Er- dem Leder ferner ein verbesserter Bruch und eine höhung der dynamischen Wasserfestigkeit nicht etwa 60 verbesserte Rundung verliehen. Diese Andrücke werauf Kosten anderer erwünschter Eigenschaften des den zur Beschreibung des veredelten Leders hinsicht-Leders; es wird im Gegenteil unter anderem auch lieh seiner Biegsamkeit und Geschmeidigkeit heraneine erhebliche Verbesserung der statischen Wasser- gezogen. Der Bruch wird durch Biegen des Leders und Ölabsorbtionswerte sowie der chemischen Be- mit der veredelten Seite nach innen bestimmt, wobei ständigkeit erzielt, wobei ferner die Notwendigkeit 65 keine Risse und Sprünge auftreten dürfen. Die Rundes üblichen Fettlickers entfallen kann. Diese Ergeb- dung stellt man durch Biegen des Leders mit der nisse werden mit einer Menge der erfindungsgemäß veredelten Seite nach außen fest. Eine dabei sich erverwendeten Chrom-Fluorcarbonsäure-Komplexen gebende hohe Rückfederungsfähigkeit des Leders
nach dem Zusammenpressen zeigt gute Rundung an.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Behandlung besteht darin, daß eine größere Gleichmäßigkeit der Imprägnierung auf allen Flächen einer Seite des Leders erzielt wird, auch wenn diese Fläche in ihrer Porosität oder Dichte schwankt, wodurch die Stellen von geringerer Güte veredelt werden. Dahingegen pflegen Fettlicker die porösen Stellen auf Kosten der benachbarten dichteren Stellen stärker mit Fett zu sättigen, was zu einem unregelmäßigen Aussehen führt.
Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens der Erfindung erwies sich für die technische Anwendung als besonders günstig. Die Behandlung eignet sich für alle üblichen Gerbverfahren und ist nicht schwierig oder kompliziert. Es sind keine besonderen Vorrichtungen erforderlich. Die erfindungsgemäße Imprägnierung nimmt die Stelle des Fettlickerns und der zusätzlichen Lederbehandlung mit wasserabstoßenden Hilfsmitteln (z. B. Behandlungen mit Wachsen, Silikonen und Chromkomplexen von Carbonsäuren) ein. Die Aufwendungen dieser Behandlungen sind vom wirtschaftlichen Standpunkt aus miteinander vergleichbar.
Die Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt gewöhnlich bei der Bearbeitung gegerbter Rohleder, z. B. Schweineleder, Hirschleder, Schafleder, Rindleder, Kalbleder und Kuhhäuten. Sie kann nicht nur bei chromgegerbten Rohledern vorgenommen werden, sondern auch bei nachgegerbten Rohledern. Der Chrom-Fluorcarbonsäure-Komplex ist gewöhnlich in einem Mengenanteil in der Größenordnung von 3 Gewichtsprozent, auf das Trockengewicht des Leders bezogen, wirksam.
Die verwendeten Verbindungen sind genauer als vielkernige Chromkoordinationskomplexe von Fluorkohlenstoffmonocarbonsäuren zu bezeichnen, die in dem Säuremolekül eine oleophobe Fluorkohlenstoffendgruppe haben; d. h., das Molekül hat eine Carboxylgruppe an dem einen Ende und eine hydrophobe und oleophobe Endkette am anderen Ende, die aus 3 bis 12 fluorierten Kohlenstoffatomen besteht. Das Säuremolekül kann ferner ein Zwischen- oder Bindeglied aufweisen, das die Funktion der fluorhaltigen End- und der Carboxylgruppe nicht beeinflußt. Die Fluorkohlenstoffendgruppe kann eine Kette aus perfluorierten Kohlenstoffatomen sein, oder sie kann hoch-, aber unvollständig fluoriert sein und ein oder einige an Kohlenstoff gebundene Wasserstoff- oder Chloratome aufweisen, die jedoch nicht verhindern, daß die Endgruppe im wesentlichen oleophobe und hydrophobe Fluorkohlenstoffmerkmale besitzt. Diese Fluorkohlenstoffmerkmale sind leicht aus den oleophoben und hydrophoben Eigenschaften ersichtlich, die der Säure durch die Fluorkohlenstoffendgruppe vermittelt werden. Eine Vielzahl solcher Fluorkohlenstoffsäuren ist bereits z. B. aus den USA.-Patentschriften 2 567 011, 2 809 990 bekannt.
Typische Fluorcarbonsäuren werden durch die folgenden allgemeinen Formern wiedergegeben:
X(CF2)„COOH (1)
X(CF2)„RCOOH (2)
X(CF2)„SO2N(R")R'"COOH (3)
X(CF2)„R'SO2N(R")R'"COOH (4)
worin X Wasserstoff, Fluor oder Chlor (die endständige X(CF2)„-Gruppe stellt die Fluorkohlenstoffendgruppe des Moleküls dar), η eine ganze Zahl von 3 bis 12 ist und R, R' und R'" dazwischenliegende Kohlenwasserstoffgruppen (z. B. Alkylengruppen) sind, die jede 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten. In Säuren der Formeln (3) und (4) enthält das Molekül eine Sulfamidobindung
-SO2N(R")-
worin R" ein an den Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
Die Herstellung vielkerniger Chromkoordinationskomplexe aus solchen Fluorkohlenstoffsäuren ist ebenfalls bekannt.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann ein bereits hergestellter Fluorcarbonsäure-Chrom-Komplex in dem Lederbehandlungsbad gelöst werden, oder aber der Komplex wird in situ auf und in dem nassen Rohleder selbst durch aufeinanderfolgende Einwirkung einer sauren wäßrigen Lösung eines löslichen Salzes der Fluorcarbonsäure, bevorzugt eines Ammoniumsalzes und anschließend einer wäßrigen Lösung eines löslichen Chromsalzes gebildet. Beim Trocknen wird der in situ in und auf den Leder gebildete Chromkomplex fest gebunden. Die beiden folgenden Fluorcarbonsäuren werden für die Zwecke der Erfindung speziell bevorzugt:
C7F15COOH
C8F17SO2N(C2H5)CH2COOH
Die Chrom-Fluorcarbonsäure-Komplexe, deren Herstellung im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht beansprucht wird, können bequem durch Umsetzen der Fluorcarbonsäure mit Chromylchlorid in Isopropylalkohol zu einer Lösung des Chromkomplexes in diesem Alkohol erhalten werden, wobei ein Molverhältnis von Chromylchlorid zu Säure von etwa 2 :1 bis 20 :1 angewendet wird, um Komplexe mit einem Molverhältnis von Chrom zu Säure von etwa 2 :1 bis 20 :1 zu gewinnen. Die alkoholische Lösung wird auf die gewünschte Konzentration gebracht (z. B. 30 Gewichtsprozent Chromkomplex), um eine Stammlösung herzustellen. Die Verwendung konzentrierter alkoholischer Stammlösungen ist zweckmäßig, weil der Chromkomplex nicht für längere Zeit in wäßriger Lösung stabil und nur wenig in Wasser löslich ist, wenn auch ausreichend für die Behandlung von Rohleder mit einer wäßrigen Lösung desselben.
5 6
Diese alkoholische Stammlösung kann in säurehalti- hielt, mit 2%, bezogen auf das Naßgewicht des gegem Wasser zu Lederbehandlungslösungen gelöst falzten Leders, eines sulfonierten Formaldehyd-Naphwerden, die bei dem für die Lederbehandlung geeig- thalin-Kondensationsprodukts mit niedrigem MoIeneten sauren pH-Bereich stabil sind. Beim Trocknen kulargewicht während einer 45minütigen Behandlung polymerisiert sich der adsorbierte Chromkomplex bis 5 nachgegerbt, anschließend 5 Minuten gewaschen und zu einem hoch wasserunlöslichen Zustand und ist in sodann in Wasser von 55° C während 45 Minuten dieser Form fest an das Leder gebunden. mit einer Standard-Lederfarbe (Acid Brown 97 nach
Die erfindungsgemäße Behandlung der zuvor ge- »New Color Index«, Teil I) gefärbt. Der Farbstoff gerbten und gefärbten Rohleder kann in einer Gerb- wurde mittels Ameisensäure abgebunden, und die trommel erfolgen. Dabei tritt eine Erschöpfung der io Leder wurden mit frischem Wasser von 5O0C gewäßrigen Behandlungslösung hinsichtlich des Chrom- waschen. Es wurde frisches Wasser von 50° C hinzu-Fluorcarbonsäurekomplexes durch die Absorption an gefügt, das, bezogen auf das Gewicht des trockenen und in die Lederstruktur ein, wobei der Chromkom- Leders, 3,5% einer 50gewichtsprozentigen Lösung plex in solcher Weise auf die inneren und äußeren von sulfoniertem Spermöl in Schwerbenzin enthielt. Flächen des Leders einwirkt, daß eine fest gebun- 15 Dann wurde das Leder 45 Minuten lang trommeldene, wasserunlösliche, sowohl oleophobe als auch behandelt, 5 Minuten bei 50° C gewaschen und die Imprägnierung entsteht, die dem Leder eine dauer- Flüssigkeit abgelassen. Durch diese Behandlung wird hafte innere Geschmeidigkeit bzw. Schlüpfrigkeit ver- dem Leder ein Fettgehalt von 1,75% erteilt. Frisches leiht. Wasser von 5O0C wurde zugesetzt und die Lösung
Wie bereits angegeben, wird bei der Ausführung ao mit Ameisensäure auf einen pH-Wert zwischen 3,0 der Erfindung das übliche Fettlickern vermieden. und 3,5 eingestellt.
Eine solche Fettbehandlung ergibt ein Leder, das Das nur begrenzt gefettete Lederstück wurde in
mindestens 5 bis 15 Gewichtsprozent an festen Fett- zwei Teile getrennt; der eine Teil wurde behandelt, stoffen enthält. Es kann jedoch in Verbindung mit der indem 7 Gewichtsprozent einer 30prozentigen Lösung Chrom-Fluorcarbonsäure-Komplex-Behandlung eine 25 des Chrom-Fluorverbindungskomplexes gemäß Beizusätzliche begrenzte Fettbehandlung des Rohleders spiel 1 der vorliegenden Erfindung hinzugesetzt wurerfolgen. Die Verwendung von Krusten bei der Her- den. Der andere Teil des Leders wurde behandelt, stellung von Wildledern schließt ohnehin notwendi- indem 7 Gewichtsprozent einer 30prozentigen Lösung gerweise die Behandlung eines gegerbten Rohleders des Stearato-Chromkomplexes entsprechend dem ein, das eine vorhergehende und begrenzte Fettlicke- 30 Beispiel 1 der deutschen Patenanmeldung P 11601 rung erfahren hat (die auf trockenes Leder bezogen IVc/28a zugesetzt wurden. Die Weiterverarbeitung etwa 1% Fettsubstanz hinterläßt), damit das ge- geschah in gleicher Weise, wobei die Behandlung in trocknete Leder eine ausreichende Weichheit besitzt, der Trommel 40 Minuten lang fortgesetzt wurde, um ein Abschleifen bzw. Aufrauhen zwecks Erzeu- nach welcher Zeit die gesamte Menge des jeweiligen gung einer Wildlederoberfläche zu erlauben, so daß 35 Komplexes das Leder absorbiert worden war. Die das Leder Färbungen oder Pigmentierungen aufneh- verbrauchte Flüssigkeit wurde abgelassen, frisches men kann, wenn es zur weiteren Verarbeitung wieder Wasser von 32° C wurde zugesetzt, und eine Behandeingeweicht wird. In diesem Fall nimmt also die lung in der Trommel wurde während einer Minute Chromkomplexbehandlung, die mit dem Krustleder vorgenommen. Die Lederstücke wurden herausgevorgenommen wird, die Stelle der normalerweise nun- 40 nommen, abtropfen gelassen und 4 Stunden lang bei mehr erfolgenden Hauptfettlickerung ein und be- 65° C getrocknet.
wirkt eine angemessene und dauerhafte Geschmeidig- Die Muster aus beiden Behandlungsverfahren wur-
keit des fertigen Produktes. den hinsichtlich ihrer statischen Wasserabsorption ge-
Ein zusätzliche begrenzte Fettlickerung des Roh- prüft, und zwar durch Eintauchen in Wasser von leders in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen 45 25° C, Entfernung daraus, Abtropfenlassen, Einlegen Verfahren kann erfolgen, wenn das Leder in geringe- zwischen Fließpapierblätter, Durchlassen dieses zurer Menge als gewöhnlich mit dem Chromkomplex sammengesetzten Schichtgebildes durch eine Quetsch-(z. B. mit 1,5%, bezogen auf das Leder-Trocken- walze bei 2,8 kg/cm2 und Wiederauswägen der gewicht, statt mit 3 %) behandelt worden ist, wobei Muster, um die Wasserabsorption zu bestimmen, diese letztere Behandlung jedoch ausreichen muß, 50 Die dynamische Wasserfestigkeit wurde bestimmt um eine dauerhafte innere Geschmeidigkeit und eine nach dem Maeser-Biegungstest, beschrieben im Beständigkeit des Leders gegen Wasser zu vermit- ASTM-Verfahren D 209 aus dem Jahre 1953. Bei teln. Es ist aber zweckmäßig, die Geschmeidigkeit dieser Prüfung werden wiederholte Biegungen der des gegerbten und gefärbten Leders zuerst durch eine Probe, deren eine Seite dem Wasser ausgesetzt ist, begrenzte Fettlickerung zu erhöhen (z. B. durch Ein- 55 vorgenommen. Diese Messung wurde nach dem bringen von 1% festem Fett, auf das trockene Leder ALCA-Prüfverfahren E 31 unter Verwendung einer bezogen), ehe die Chromkomplexbehandlung erfolgt. Maeser-Biegefestigkeitsprüfvorrichtung mit 100 Bie-Dieser Weg kann dann beschritten werden, wenn gungen pro Minute durchgeführt. Die Ergebnisse die-Lederarten hergestellt werden, bei denen die vollen ser Prüfung werden in Form der Anzahl der Biegun-Vorteile der erfindungsgemäßen Behandlung nicht 60 gen, die bis zum ersten Durchdringen des Wassers als nötig angesehen werden, und wenn dadurch eine erforderlich sind, und der prozentualen Menge Was-Kostensenkung erfolgen soll. sers, die von der Probe bis zu dem Zeitpunkt absor
biert wird, wenn die ersten Wassertropfen auf der
Vergleichsversuch inneren Oberfläche der Probe erscheinen, ausge-
65 drückt. Diese Prüfung dürfte z. B. der Widerstands-
Es wurde ein chromgegerbtes, gefalztes und gespal- fähigkeit gegenüber einer Wasserdurchdringung unter tenes nasses Schweinsleder verwendet. Das Leder Bedingungen entsprechen, wenn Schuhe in nasser wurde in einer Trommel, die Wasser von 5O0C ent- Umgebung getragen werden.
Die folgenden Ergebnisse der vorstehenden Prüfverfahren wurden erhalten:
Mit Chrom-Fluorcarbonsäure-
Komplex behandeltes Leder
Mit Chrom-Stearato-Komplex
behandeltes Leder (gemäß der
deutschen Patentanmeldung
piiöoirvc/asa)
Statische Wasserabsorption (°/o absorbiertes
Wasser, bezogen auf Ledertrockengewicht
Dynamische Wasserfestigkeit (Anzahl der Bie
gungen, Mittelwert, nach denen Versagen auf
tritt
32<Vo
nach 20 000 Biegungen trat
noch kein Versagen auf;
Test wurde abgebrochen.
63%
152 Biegungen
Beispiel
Chromgegerbte, gespaltene und gefalzte Kuhhautseiten erhalten eine leichte Nachgerbung mit pflanzlichem Extrakt und/oder einem synthetischen Gerbmittel in einer Naßbehandlungstrommel. Die Färbung erfolgt in der üblichen Weise mit oder ohne pflanzlichen Extrakt. Der Farbstoff wird mit Ameisensäure aufgezogen. Die Fettlickerung unterbleibt. (Tatsächlieh würde eine vorhergehende oder gleichzeitige Anwendung der vollständigen üblichen Fettlickerung die Behandlung des Leders nach dem vorliegenden Verfahren stören oder hindern.) Die Behandlungstrommel wird auslaufen gelassen und frisches Schwemmwasser bei 38° C zugelassen, wobei das Gewicht dieses Wassers ungefähr dem Gewicht des nassen Leders entspricht, woran anschließend der pH-Wert mit Ameisensäure auf 3,5 bis 4,0 eingestellt wird. Dann wird so viel 30prozentige alkoholische Chromkomplexlösung eines Komplexes von einer der beiden obenerwähnten speziell bevorzugten Fluorcarbonsäuren, mit einem Molverhältnis von Chrom zu Säure von 3:1, zugesetzt, daß die Menge 3% des Ledertrockengewichts entspricht. Die Anfangskonzentration in dem Schwemmwasser liegt in der Größenordnung von 2%. Das Leder wird 30 Minuten bis 1 Stunde in der Trommel behandelt, bis aller Schaum verschwindet und die Lösung farblos ist. Eine praktisch vollständige Erschöpfung des grüngefärbten Chromkomplexes durch Absorption an das Leder wird dadurch angezeigt. Das Leder wird dann 2 Minuten lang gespült, herausgenommen und zum Trocknen aufgehängt. Es wird in der üblichen Weise gespannt und veredelt.
Auf diese Weise behandeltes Leder hatte eine hohe Biegsamkeit und ein großes Wasserabstoßungsvermögen; Prüfungen ergaben z. B. 4000+ Biegungen auf einer Dow Corning-Biegeprüfvorrichtung und 15 000+ Biegungen auf einer Maeser-Biegeprüfvorrichtung (vgl. den vorstehenden Vergleichsversuch), ohne daß Wasser durch das Leder hindurchdrang. Die Wasserabsorption betrug 10,2%. Das Leder hatte eine hohe Zugfestigkeit, und die Bruchdehnung betrug 55%, das Leder war also weder weicher noch spröder geworden. Die Ölabstoßung war an einem hohen Berührungswinkel zu erkennen, wenn Tropfen von weißem Paraffinöl auf die Oberfläche gebracht wurden. Beim Aufbringen eines Gemisches aus 70% dieses Öls und 30% Heptan wurde dieses abgewiesen, d. h., es drang nicht in das Leder ein. Beim Schwabbeln und Veredeln des behandelten Leders traten keine Schwierigkeiten auf. Der Griff des Leders war ausgezeichnet, und es besaß eine gute Rundung und guten Bruch.
Um die Absorption des Chromkomplexes in der Masse des Leders zu erkennen, wurde eine schichtweise Analyse ausgeführt. Jede Schicht wurde auf Fluor analysiert.
Erste Narbenschicht 3,17% F
Zweite Narbenschicht 0,34% F
Dritte Narbenschicht 0,35% F
Vierte Narbenschicht 0,73% F
Fleischschicht 3,08% F
Die gleichen Verfahrensweisen wurden mit Erfolg zum Behandeln von Wildledern aus Schaf- und Kalbfellen für Kleidungsstücke angewendet, wobei von Krusten mit einem Gehalt von 1 % festem Fett ausgegangen wurde, die dann eingeweicht und gefärbt wurden.
Die Wasser- und ölabstoßung der Oberfläche behandelter Leder kann weiter erhöht werden, wenn das naßgefärbte Leder mit einer kleinen Menge Chromgerbflüssigkeit unmittelbar vor der genannten Behandlung mit der Chromkomplexlösung gegerbt wird, z. B. indem es in etwa 1 bis 2% Chromgerblösung, auf das Naßgewicht des Leders bezogen, in einer Trommel behandelt wird.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Imprägnieren von Rohleder, das zusätzlich höchstens eine begrenzte Fettlickerung bis zu 5 Gewichtsprozent Fett erfahren hat, in nassem Zustand mit einer sauren wäßrigen Lösung von Chromkomplexen von Carbonsäuren, dadurchgekennzeichnet, daß die Imprägnierung des Rohleders mit sauren wäßrigen Lösungen von Chromkomplexen von Monocarbonsäuren, die in ihrem Molekül eine endständige Fluorkohlenstoffkette mit 3 bis 12 fluorierten Kohlenstoffatomen aufweisen und Zwischen- oder Bindeglieder besitzen können, die die endständige Fluorkohlenstoffkette und die Carboxylgruppe nicht beeinflussen, vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchte Rohleder zunächst mit einer sauren wäßrigen Lösung eines löslichen Salzes der Fluorkohlenstoffmonocarbonsäure und
909 524/414
das so behandelte Rohleder dann mit einer wäßrigen Lösung des Chromsalzes weiterbehandelt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung an Wildlederkrusten erfolgt, die etwa feste Fettbestandteile enthalten.
DE1958M0036733 1957-02-18 1958-02-17 Verfahren zum Impraegnieren von Rohleder Pending DE1297275B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US64056957A 1957-02-18 1957-02-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1297275B true DE1297275B (de) 1969-06-12

Family

ID=24568785

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1958M0036733 Pending DE1297275B (de) 1957-02-18 1958-02-17 Verfahren zum Impraegnieren von Rohleder

Country Status (3)

Country Link
CH (1) CH386044A (de)
DE (1) DE1297275B (de)
GB (1) GB885838A (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2662835A (en) * 1951-04-06 1953-12-15 Minnesota Mining & Mfg Chromium coordination complexes of saturated perfluoro-monocarboxylic acids and articles coated therewith
US2693458A (en) * 1952-07-18 1954-11-02 Minnesota Mining & Mfg Chromium complexes of fluorocarbon acids
FR1124454A (fr) * 1954-02-01 1956-10-11 Ici Ltd Procédé destiné à améliorer le caractère hydrofuge du cuir
DE973270C (de) * 1953-06-29 1960-01-07 Svenska Oljeslageri Ab Herstellung von komplexen, organische und anorganische Saeurereste enthaltenden Chromisalzen

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2662835A (en) * 1951-04-06 1953-12-15 Minnesota Mining & Mfg Chromium coordination complexes of saturated perfluoro-monocarboxylic acids and articles coated therewith
US2693458A (en) * 1952-07-18 1954-11-02 Minnesota Mining & Mfg Chromium complexes of fluorocarbon acids
DE973270C (de) * 1953-06-29 1960-01-07 Svenska Oljeslageri Ab Herstellung von komplexen, organische und anorganische Saeurereste enthaltenden Chromisalzen
FR1124454A (fr) * 1954-02-01 1956-10-11 Ici Ltd Procédé destiné à améliorer le caractère hydrofuge du cuir

Also Published As

Publication number Publication date
GB885838A (en) 1961-12-28
CH386044A (de) 1964-12-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1220383B (de) Verfahren zum UEberziehen oder Schlichten von Fasermaterialien
DE1190425B (de) Verfahren zur knitterfreien Textilausruestung
DE1297275B (de) Verfahren zum Impraegnieren von Rohleder
DE907287C (de) Verfahren zum Veredeln von Textilien
DE908852C (de) Verfahren zum Krumpfechtmachen von Wolle
DE2526559A1 (de) Verfahren zur behandlung von chromgegerbtem leder
DE659116C (de) Verfahren zum Veredeln von Wollfasern
DE1802187A1 (de) Hochmolekulares Polyaethylenglykol als Mittel zur Erhoehung des Aufnahmevermoegens von cellulosehaltigen Geweben
DE967641C (de) Verfahren und Mittel zur Veredlung von Cellulosematerial
DE2629537C3 (de) Verfahren zur Erhöhung der Weichheit, Geschmeidigkeit und Reißfestigkeit von Pelzfellen oder Leder durch Behandlung in organischen Lösungsmitteln
DE2709507C3 (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Leder
DE261323C (de)
DE1915482C (de) Verfahren zum Imprägnieren von Leder mit Organopolysiloxanen
DE664180C (de) Verfahren zum Weichen von tierischen Haeuten und Fellen
DD296506A5 (de) Verfahren zum gerben von haeuten
DE694566C (de) Herstellung von Leder
DE744309C (de) Verfahren zum Fetten und Impraegnieren von Leder
CH620709A5 (de)
DE977577C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Leder
DE1619121C3 (de) Verfahren zur Herstellung von ölabstoßenden und fleckenfesten Geweben und oleophobierendes Gewebebehandlungsmittel
DE255324C (de) Verfahren zum gerben von häuten mit eisensalzen
DE324495C (de) Verfahren zur Erhoehung der Haltbarkeit von Unterleder pflanzlicher, mineralischer oder anderer Gerbung, insbesondere auch solchem aus den minderwertigen Teilen der Haut
DE567177C (de) Verfahren zum Fetten von Leder
DE765123C (de) Verfahren zum Wasserdicht- und Wasserabstossendmachen von Textilstoffen unter Erhaltung der Luftdurchlaessigkeit
DE2151409A1 (de) Verfahren zum impraegnieren von lederoder lederaustauschstoffen