DE1296451B - Verstellbare Bremsvorrichtung fuer Angelrollen - Google Patents
Verstellbare Bremsvorrichtung fuer AngelrollenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine verstellbare Bremsvorrichtung für Angelrollen zum Einstellen der
Bremswirkung beim Auswerfen der Leine, bestehend aus einem verstellbaren Druckelement, welches über
ein erstes Federelement seitlich auf den axial verschiebbaren Außenring eines der beiden Radialkugellager
der Angelrutenspule wirkt, wodurch ein einstellbarer, eine Bremswirkung hervorrufender Axialdruck
auf die beiden Kugellager über die Spulenwelle hinweg ausübbar ist.
Um dem Bedarf einer Aufwickelspule mit einer leichten Bremse zum Auswerfen der Angelleine zu
genügen, ist bereits vorgeschlagen worden, Reibungsbackenelemente zu verwenden, die mit verstellbarem
Druck gegen die Stirnfläche der Spulenwelle gedrückt werden. Solche Reibungsbacken haben jedoch den
Nachteil, daß die Bremskraft mit zunehmender Abwickelgeschwindigkeit abnimmt. Insbesondere beim
Übergang von Haftreibung auf gleitende Reibung sinkt der Bremseffekt ruckartig ab. Da im Anfang
des Auswurfes der Angelleine die größten Beschleunigungskräfte an der Spule auftreten sowie zugleich
die Bremskräfte am größten sind, wird eine unnötige Verminderung der kinetischen Energie des ausgeworfenen
Köders hervorgerufen. Gleichfalls bedingt die abnehmende Bremskraft nach dem Beschleunigungsvorgang der Spule unter ungünstigen Umständen, beispielsweise
beim Wurf in den Wind hinein oder bei Verwendung einer steifen Angelleine, daß dieselbe
zu schnell ausläuft und sich deshalb verwickelt.
Es ist ebenfalls vorgeschlagen worden, eine auf die Angelspule ausgeübte Bremskraft dadurch zu erwirken,
daß die radial auf der Spulwelle angeordneten Kugellager einer einstellbaren Axiallast ausgesetzt
werden können, indem der zwischen den einzelnen Kugeln und den Innen- und Außenringen
bestehende Druck gesteuert werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der axial
verschiebbare Außenring des Kugellagers an einem Ende der Spulwelle einem axialen Druck ausgesetzt
wird, wobei dieser Druck über die Kugeln und den Innenring auf die Spulenwelle und von dort aus auf
den Innenring, die Kugeln und den Außenring des anderen Kugellagers am gegenüberliegenden Wellenende
übertragen wird. Solche Kugellagerbremsen haben möglicherweise eine geeignetere Bremscharakteristik,
indem die Bremskraft in etwa drehzahlunabhängig ist. Sie weisen jedoch zur gleichen Zeit
einen nennenswerten Nachteil auf: Um eine geringfügige Zunahme der Bremskraft zu erreichen, muß
die axiale Last auf den Kugellagern in sehr starkem Maße vergrößert werden. Dies hat nun zur Folge,
daß bei für ungünstige Zustände notwendigen großen Bremskräften die axiale Last oft so groß gewählt
werden muß, daß die Kugellager beschädigt werden. Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Bremsvorrichtung
zu schaffen, die die obengenannten Nachteile der beiden obengenannten Systeme nicht aufweist
und die eine kombinierte Bremsung ermöglicht, indem bei Erhöhung der Bremskraft ein progressiver
Übergang von einer reinen Kugellagerbremsung auf eine im wesentlichen Reibungsbremsung vorgesehen
ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß erst nach Überschreiten eines bestimmten Maßes
der Verformung des ersten Federelementes eines der rotierenden Elemente der Angelrutenspule gegen ein
zweites feststehendes Federelement anliegt.
Wenn das verstellbare Druckelement von seiner Nullage in die Position maximaler Bremswirkung
verstellt wird, erreicht man mit der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, daß in einem
ersten Bereich zuerst eine Feder gespannt wird, wobei auf die Kugellager eine axiale Last ausgeübt und
die Bremswirkung somit mit Hilfe der Kugellager erreicht wird. Sobald jedoch eine speziell angeordnete
Reibfläche die Stirnfläche der Spulenwelle berührt,
ίο tritt eine Änderung der Wirkungsweise ein. Von diesem
Moment an wird bei zunehmender Verstellung des Druckelementes in Richtung einer vergrößerten
Bremswirkung eine zusätzliche Bremsung durch Gleitreibung erzielt, die die Kugellagerbremswirkung
unterstützt. Hierbei nimmt die reibende Bremskraft sehr viel schneller zu als die Kugellagerbremskraft,
so daß in diesem zweiten Bereich die Bremswirkung praktisch ganz durch Reibung erfolgt. Es ist deshalb
vorteilhaft, bei Verwendung einer dünnen Angelleine und unter günstigen Windbedingungen eine sehr
leichte und fein regulierbare Kugellagerbremse zu verwenden, die bis zu einer bestimmten Grenze verstellt
werden kann. Bei der Verwendung von schwereren Angelleinen und unter ungünstigeren Windas
bedingungen kann jedoch die Bremskraft mit Hilfe von Reibungsbremsen sehr viel stärker vergrößert
werden, als dies mit Kugellagerbremswirkung allein möglich wäre, wobei gleichzeitig keine Gefahr besteht,
daß die Kugellager übermäßig belastet und dadurch beschädigt werden.
Eine Ausführungsform zur vorliegenden Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, die einen axialen
Schnitt durch die auf der Spulenwelle angeordnete Reibungs-, Kugellager- und Bremsvorrichtung
zeigt, wobei alle Elemente, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung keine spezielle
Bedeutung haben — beispielsweise der Spulenantriebsmechanismus, der Spulenblockier- und Lösemechanismus
und die Leinenführung — weggelassen worden sind.
In der Zeichnung ist die vorzugsweise denAntriebsmechanismus
enthaltende äußere Wandung der Wickelspule mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Dagegen ist
die äußere Wandung an der gegenüberliegenden Stirnseite mit 2 bezeichnet. An der Wandung 1 ist ein
Nebengehäuse 3 befestigt, in welchem die Spulenwelle 4 in bekannter Weise mit Hilfe eines radialen
Kugellagers gelagert ist, dessen Außenring 5 an einem Distanzstück 6 anliegt, das mit Hilfe einer Überwurfmutter
7 in ihrer Lage gehalten wird. Der Spulenkörper 8 ist in bekannter Weise mit Hilfe eines
Domes 9 an der Spulenwelle 4 befestigt. Ein Nebengehäuse 10, das so wie das an der Wandung 1 befestigte
Nebengehäuse 3 ausgeführt ist, ist an der Wandung 2 befestigt. Dieses Nebengehäuse 10 weist
eine zylindrische Bohrung auf, in welcher der Außenring 11 eines zweiten radialen Kugellagers 12 in axialer
Richtung verschiebbar angeordnet ist. Der Innenring 30 des Kugellagers 12 sitzt nach innen gegen
einen Absatz der Spulenwelle 4. Axial auswärts liegt die ringförmige Stirnfläche des Außenringes 11 dieses
Kugellagers an einem Distanzstück 15 an, das innerhalb des Nebengehäuses 10 axial verschiebbar angeordnet
ist. An der äußeren Stirnfläche des Distanz-Stückes 15 ist eine Tellerfeder 16 angeordnet. Das
äußere Ende 17 der Spulenwelle 4 erstreckt sich durch den Innenring 13 und durch eine Bohrung
innerhalb des Distanzstückes 15 hindurch und endet
in einer glatten Stirnfläche 18. Eine Überwurfmutter
19 ist von außen her auf das Gehäuse 10 geschraubt und ist mit ihrer Bodenfläche 20 der Innenfläche der
Tellerfeder 16 zugewandt. Eine Membranfeder 22 liegt mit ihrem äußeren Umfang gegen eine ringförmige
Schulter 21 der Innenseite der Bodenfläche 20. Diese Membranfeder 22 ist vorzugsweise relativ
hart. In der in der Zeichnung gezeigten Position der Überwurfmutter 19, in welcher die Membranfeder
22 gerade mit dem äußeren Rand der Tellerfeder 16 in Berührung gelangt — ohne daß jedoch diese
Elemente gegeneinander drücken —, stellt die Nullbzw, bremslose Position der Vorrichtung dar. In
dieser Position liegt die Stirnfläche 18 der Spulenwelle 4 in einem gewissen Abstand von der Membranfeder
22, wobei dieser Abstand kleiner ist als der axiale Abstand zwischen der Membranfeder 22 und
dem Distanzstück 15. Ein Sprengring 23 verhindert, daß das Kugellager 12 aus dem Nebengehäuse 10
herausfallen kann, wenn die Aufwickelspule ausein- ao andergenommen wird. Das gegenüberliegende Nebengehäuse
3 ist mit einem ähnlichen Sprengring versehen.
Beim Anspannen der Überwurfmutter 19 aus ihrer in der Zeichnung dargestellten Nullposition ergibt
sich folgendes: Die Membranfeder 22 gelangt erst dann mit der Stirnfläche 18 der Spulenwelle 4 in
Berührung, wenn die Tellerfeder 16 derart gespannt ist, daß eine Grenzbelastung auf das Kugellager 12
und über die Spulenwelle 4 ebenfalls auf das Kugellager 5 an der gegenüberliegenden Seite ausgeübt
wird. Wenn die Überwurfmutter 19 noch weiter über den Punkt eines sich Berührens der Stirnfläche 18
mit der Membranfeder 22 hinaus angespannt wird, wird letztere in zunehmendem Maße elastisch nach
außen hin deformiert, wobei zunehmende Reibungskräfte zwischen der Stirnfläche 18 und der Membranfeder
22 auftreten; dabei erhöht sich die Spannung der Tellerfeder 16 nur sehr geringfügig. Obwohl dabei
der Druck der Membranfeder 22 auf die Spulenwelle 4 in Richtung des Kugellagers an der gegenüberliegenden
Seite der Spule übertragen wird, so ist dieses Kugellager trotzdem noch keinem übermäßigen
Druck ausgesetzt, da ein genügend hoher Reibungswiderstand zwischen der Stirnfläche 18 und der
Membranfeder 22 vor diesem Punkt bereits erreicht ist.
Auf eine überraschend wirksame Weise eliminiert die Erfindung die bereits erwähnten Nachteile von
bekannten Reibungs- und Kugellagerbremsen. Durch eine geeignete Wahl der Federeigenschaften der Tellerfeder
16 und der Membranfeder 22 und durch geeignete Wahl jener Position, bei welcher die Stirnfläche
18 der Spulenwelle 4 der Membranfeder 22 in Berührung gelangt, was durch Verstellen der Überwurfmutter
7 erfolgen kann, ist es möglich, jede beliebige Art eines progressiven oder stufenförmigen
Übergangs von Kugellagerbremswirkung auf kombinierte Kugellager- und Reibungsbremswirkung zu
erreichen. Durch ein einfaches Auswechseln der Tellerfeder 16 und der Membranfeder 22 ist es ferner
möglich, innerhalb eines sehr weiten Bereiches allen individuellen Anforderungen zu genügen.
Claims (6)
1. Verstellbare Bremsvorrichtung für Angelrollen zum Einstellen der Bremswirkung beim
Auswerfen der Leine, bestehend aus einem verstellbaren Druckelement, welches über ein erstes
Federelement seitlich auf den axial verschiebbaren Außenring eines der beiden Radialkugellager
der Angelrutenspule wirkt, wodurch ein einstellbarer, Bremswirkung hervorrufender Axialdruck
auf die beiden Kugellager über die Spulenwelle hinweg ausübbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß erst nach Überschreiten eines bestimmten Maßes der Verformung des ersten Federelementes (16) eines der rotierenden
Elemente (4) der Angelrutenspule gegen ein zweites feststehendes Federelement (22) anliegt.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite
Federelement (16 und 22) eine Teller- bzw. eine Membranfeder ist und daß das rotierende Element
die Spulenwelle (4) ist, welche mit ihrer Stirnfläche (18) gegen eine Membranfeder (22)
drückbar ist.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Radialkugellager
innerhalb von an den Wandungen (1 und 2) der Angelrutenspule befestigten Nebengehäusen (3
und 10) angeordnet sind und daß die Überwurfmuttern (7 und 19), von denen die eine (19) ein
Teil des verstellbaren Druckelementes ist, auf die beiden Nebengehäuse aufschraubbar sind.
4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfmutter (19) an
ihrer Innenseite eine ringförmige Schulter (21) aufweist, gegen welche die Membranfeder (22) anliegt.
5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenringe (5 und 11)
der beiden Radialkugellager in axialer Richtung durch zwei Distanzstücke (6 und 15) gehalten
sind, wobei das eine Distanzstück (6) direkt zwischen dem einen Kugellager und der Überwurfmutter
(7) liegt, während das andere Distanzstück (15) einerseits mit seiner Außenfläche über
die Tellerfeder (16) gegen den Rand der Membranfeder (22) drückbar ist und andererseits
eine zentrale Bohrung aufweist, durch welche das verlängerte Ende der Spulenwelle (4) mit der
Stirnfläche (18) hindurchgeführt ist.
6. Bremsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verstellen der Überwurfmutter
7 ein axialer Ruhelagenabstand zwischen der Stirnfläche (18) der Spulenwelle (4) und
der Membranfeder (22) wählbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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