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Die Erfindung betrifft einen Fahrleitungsstützpunkt für Fahrleitungen
elektrischer Bahnen, Krane u. dgl. zur Anordnung unter einem Überbau der Gleisanlage,
bestehend aus einem festen mit dem überbau isoliert verbundenen Teil und einem um
etwa eine vertikale Drehachse schwenkbaren isolierenden aus glasfaserverstärktem
Kunststoff bestehenden Fahrdrahthalter.
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Es sind bereits Fahrleitungsstützpunkte für tragseillose Fahrleitungen
für überbaute Bahnkörper elektrischer Bahnen mit nach oben beschränktem Raum, z.
B. Tunnelfahrleitungen, Fahrleitungen unter überführungen bzw. für Unterpflasterbahnen
u. dgl. bekannt, bei denen die Fahrdrahtaufhängungen an der Decke des überbaues
erfolgen und in vertikaler Richtung um einige Zentimeter beweglich angeordnet sind.
Eine Höhenbeweglichkeit ist notwendig, um zu ermöglichen, daß sich der Fahrdraht
am Stützpunkt im Augenblick der Durchfahrt des mit Federdruck anliegenden Stromabnehmerbügels
des Triebfahrzeuges um ein ähnliches Maß anheben kann wie zwischen den Stützpunkten.
Bei einer starren Aufhängung würde der Fahrdraht unmittelbar vor dem Stützpunkt
vorzeitig abgenutzt werden, weil der Stromabnehmer an dieser Stelle herabgedrückt
werden müßte. Außerdem würde der Stromabnehmer bei höherer Fahrgeschwindigkeit an
einen starren Stützpunkt vorübergehend nach unten abgeschleudert, die Stromzufuhr
unterbrochen oder diese nur über einen gezogenen Lichtbogen aufrechterhalten. Solche,
immer an den gleichen Stellen auftretenden Lichtbögen führen durch Abbrand ebenfalls
zu einer vorzeitigen Abnutzung des Fahrdrahtes. Unterbrechungen der Stromzufuhr
erhöhen die Abnutzung der Schleifstücke der Stromabnehmerbügel und vermindern außerdem
die Leistungsaufnahme der Triebfahrzeuge, wobei sich stoßartige Beanspruchungen
des Antriebes derselben ergeben.
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Es sind bereits elastische Fahrdrahtaufhängungen mit einem kürzeren
oder längeren Auslegearm bekannt, dessen vorderes Ende mit Hilfe einer Fahrdrahtklemme
den Fabxdraht trägt, wobei zwischen der Fahrdrahtklemme und dem Auslegearm der elektrische
Isolator angeordnet ist. Bei einer anderen bekannten Ausführung ist der Isolator
an dem dem Fahrdraht abgekehrten Ende des Auslegearmes als ein elektrisch isolierendes
Zwischenglied in Form einer nicht leitenden Torsionsfeder aus Kunststoff eingeschaltet.
Im ersteren Falle wird ein besonderes elastisches Glied in Formeines hohlen Gummifederelementes
verwendet, mit einem innenliegenden Bolzen, welcher gegen die Gummihülse festgehalten
ist und einer äußeren Hülse, welche ebenfalls gegen die Gummihülse festgehalten
ist.
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Soweit es die Elastizität der zwischen dem inneren Bolzen und der
äußeren Hülse liegenden Gummihülse erlaubt, kann sich die äußere Hülse gegen den
Bolzen oder umgekehrt elastisch federnd verdrehen. Der innenliegende Bolzen ist
entweder mit dem Auslegearm oder mit dem eigentlichen Befestigungskörper fest verbunden,
die äußere Hülse umgekehrt entweder mit dem Befestigungskörper oder im anderen Falle
mit dem Auslegearm. Dadurch ergibt sich eine elastische Aufhängung des am vorderen
Ende des Auslegearmes getragenen Fahrdrahtes.
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Es ist auch bereits ein solcher Fahrleitungsstützpunkt mit einem Isolierkörper
bekanntgeworden, der außermittig um eine horizontale Achse schwenkbar ist und am
einen Ende an einem vertikal fest angeordneten Bolzen zwischen mehreren Federelementen
vertikal beweglich befestigt ist und an dessen anderem Ende um eine vertikale Achse
schwenkbar ein Fahrleitungsträger angeordnet ist.
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Die praktische Erprobung dieser bekannten Fahrleitungsstützpunkte
hat jedoch gezeigt, daß diese eine ausreichende Schwingungsdämpfung nicht aufweisen,
so daß die obenerwähnten Nachteile nur in relativ geringem Maße beseitigt wurden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Fahrleitungsstützpunktes
für die Anordnung unter überbauten geführter Fahrleitungen, z. B. für Untergrundbahnen
mit Oberleitung oder Unterpflasterstraßenbahnen, bei der eine Beweglichkeit des
Fahrdrahtes in vertikaler Richtung möglich ist, wobei jedoch Schwingungen, die zur
Unterbrechung des Kontaktes zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer führen können durch
eine einstellbare Dämpfung des Fahrdrahtstützpunktes vermeidbar sind, und die obenerwähnten
Nachteile bekannter Fahrleitungsstützpunkte beseitigt werden.
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Die Lösung der Aufgabe besteht gemäß der Erfindung in einem Aufbau
des Fahrdrahthalters aus mindestens zwei verschieden langen aufeinanderliegenden,
insbesondere vierkantigen Trägern, die nahe dem Drehpunkt fest miteinander verbunden
sind und in der Nähe des zweiten Endes des kürzeren Trägers gegeneinander verschiebbar
miteinander verbunden sind und darin, daß die eine Verschiebbarkeit der Träger zulassende
Verbindung mittels vorgespannter Federelemente erfolgt.
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Die eine Verschiebbarkeit der Träger zulassende Verbindung wird durch
die Verwendung von vorgenannten Federelementen ermöglicht. Es sind dabei Schrauben-
oder Tellerfedern vorgesehen, die auf die Verbindungsschrauben der beiden Träger
aufgesetzt und von auf die Schrauben aufgedrehten Muttern gegen die Oberseite des
oberen Trägers angepreßt sind. Zur Erzielung einer Verschiebbarkeit der übereinander
angeordneten Träger sind die der Aufnahme der Schrauben dienenden Bohrungen in den
Trägern mit einem größeren Durchmesser -als diese Schrauben oder als Langlöcher
ausgebildet. Die feste Verbindung der beiden Träger nahe dem Drehpunkt erfolgt zweckmäßigerweise
durch Schrauben oder Nieten.
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Die vertikale Drehachse, um die der Fahrdrahthalter schwenkbar angeordnet
ist, ist in horizontaler Richtung spielfrei ausgebildet, so daß Bewegungen des Fahrdrahtes.
des Fahrleitungsträgers durch elastische Verformung des Fahrleitungsträgers ausgeglichen
werden.
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Der Fahrleitungsträger ist um eine etwa vertikale Drehachse schwenkbar,
die in einer gabelartigen Halterung angeordnet ist. Die Halterung ist auf einem
am überbau isoliert befestigten Balken um eine horizontale Achse verstellbar befestigt.
Dabei ist die Halterung an der dem -Balken zugewandten Seite mittels zweier Schrauben
befestigt. Zwischen den beiden Bohrungen, durch die die Befestigungsschrauben gesteckt
sind, ist an der Unterseite die Halterung eine insbesondere ellipsenförmige Erhebung
vorhanden. Durch verschieden starkes Anziehen der Befestigungsmuttern ist die Halterung
ähnlich wie ein Schaukelstuhl auf dem Balken um eine horizontale Achse verschwenkbar,
so daß eine Winkelverstellung der Drehachse des Fahrleitungsträgers und damit eine
Einstellung der Fahrdrahthöhe möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel
des Fahrleitungsstützpunktes nach der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
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F i g. 1 zeigt einen Fahrleitungsstützpunkt gemäß der Erfindung in
einer Seitenansicht und F i g. 2 in einer Draufsicht von oben, während in F i g.
3 ein Teilschnitt zwischen den Linien A-B in Seitenansicht dargestellt ist.
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Der dargestellte Fahrleitungsstützpunkt ist an der Tunneldecke 10
mittels Isolatoren 13 befestig"uf. einem z. B. aus Flacheisen bestehenden Balken
9 ist mittels Schrauben 11, 12 eine gabelförmige Halterung
8 befestigt, in deren am freien Ende befindlichen Bohrungen eine etwa vertikale
Drehachse 3
eingesteckt ist, um die der Fahrdrahthalter 1, 2
schwenkbar
angeordnet ist. Die Halterung 8 weist an der dem Balken 9 zugewandten Unterseite
eine ellipsenförmige Erhebung auf. Die Halterung ist durch Schrauben 14, 15, die
in Bohrungen des Balkens 9 bzw. der Halterung eingesteckt sind, befestigt. Durch
verschieden starkes Anziehen der auf die Schrauben 14, 15 aufgeschraubten
Muttern 11, 12 ist es möglich, die Halterung ähnlich wie einen Schaukelstuhl
zu schwenken, so daß eine Einstellung der Lage der Drehachse 3 gegenüber
der Senkrechten möglich ist. Durch Anziehen bzw. Lösen der Muttern 11 bzw.
12 läßt sich somit die Höhenlage des Fahrdrahtes einstellen.
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Die beiden vierkantigen Träger des Fahrdrahthalters 1 und
2 bestehen aus einem glasfaserverstärkten elastischen Kunststoff und sind
spielfrei auf der Drehachse 3 befestigt, so daß alle betriebsmäßigen Bewegungen
des Fahrdrahtes in vertikaler Richtung durch elastische Verformung der Träger 1
und 2 aufgenommen werden. Die beiden Träger 1 und 2 sind verschieden lang ausgeführt
und an dem der Drehachse 3 zugewandten Ende durch eine Schraube 4 fest miteinander
verbunden. Vor dem Ende des kürzeren Trägers 2 ist eine weitere Verbindung zwischen
den beiden Trägern 1 und 2 vorgesehen. Diese ist so gestaltet, daß die beiden Träger
sich bei Belastung durch den Fahrdraht oder beim Hochheben des Fahrdrahtes durch
den Stromabnehmer eines Triebfahrzeuges gegeneinander verschieben können. Dies wird
dadurch erreicht, daß als Verbindung der beiden Träger 1 und 2 Schrauben
5 und Muttern 6, 7
dienen, wobei die Muttern nicht direkt auf dem Träger
1 aufliegen, sondern zwischen der Innenseite der Muttern 6 und der Oberseite
des Trägers 1 Schraubenfedern 7, insbesondere Tellerfedern, eingespannt sind.
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Die Träger 1 und 2 sind daher mit einem definierten einstellbaren
Druck gegeneinandergepreßt. Durch Einstellung des Anpreßdruckes der Federn
7 läßt sich ein bestimmter Reibungswert zwischen den beiden Trägern 1 und
2 erreichen, der Schwingungen im Fahrleitungs-System, die auf den Fahrleitungsträger
wirken, aperiodisch abklingen läßt. Praktisch läßt sich durch entsprechende Einstellung
der Anpreßkräfte erreichen, daß beim Durchfahren des Fahrleitungsstützpunktes mit
verschiedenen (auch höheren) Geschwindigkeiten der Fahrdraht lediglich angehoben
und wieder abgesenkt wird, ohne daß zusätzliche Schwingungen auftreten. Sowohl am
Fahrdraht als auch am Stromabnehmer wird die Abnutzung dadurch im starken Maße herabgesetzt
und vor allem die gefährliche Lichtbogenbildung durch Springen des Stromabnehmers
vermieden. Am Ende des Fahleitungsträgers 1, 2 ist an der Unterseite eine
Fahrleitungsklemme bekannter Bauart vorgesehen. An der Oberseite über der Fahrleitungsklemme
ist ein isolierender Puffer 10 vorgesehen, der verhindert, daß der Träger
1 den Überbau 10 beim Hochheben der Fahleitung durch einen Stromabnehmer
berühren kann. Der isolierende Puffer kann mit einer abgesetzten Bohrung versehen
sein, in der die Befestigungsschraube für die Fahrdrahtklemme versenkt gegen Berührung
geschützt angeordnet ist.
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Im Ausführungsbeispiel sind bei dem Fahrleitungsträger zwei Träger
1 und 2 vorgesehen. Der Fahrleitungsträger kann aber auch aus mehr
als zwei übereinander angeordneten Trägern zur Erzielung einer entsprechenden Tragkraft
aufgebaut sein, und es kann eine dünne Zwischenschicht, z. B. aus Polyamid, zwischen
die Träger 1 und 2 eingelegt sein.