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Die Erfindung betrifft einen Temperaturschreiber für Kühlräume, insbesondere
von Schienenfahrzeugen, mit einer Bimetallspirale als Thermometer, deren inneres
Ende an einer Wand verstellbar befestigt ist und deren äußeres Ende über ein Zwischenglied
mit der Kurbel eines Schreibarms gelenkig verbunden ist.
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Es ist ein Registrierthermometer mit einer Bimetallspirale bekannt,
deren äußeres Ende über ein bewegliches Zwischenglied und einen auf einem Kurbelarm
verschiebbaren Kreuzkopf mit der Welle eines Schreibarms verbunden ist, so daß beim
Verschieben des äußeren, frei beweglichen Endes der Bimetallspirale gegenüber ihrem
inneren festliegenden Ende die Schreibspitze am frei beweglichen Ende des Schreibarms
ausschwingt. Das Zwischenglied ist mittels eines Zapfenstiftes unmittelbar an dem
äußeren frei beweglichen Ende der Bimetallspirale angelenkt.
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Wenn sich der Schreibstift in der Mitte des Temperaturfeldes befindet,
sind das Zwischenglied und der Schreibarm spitzwinklig zu dem durch das äußere frei
bewegliche Ende der Bimetallspirale verlaufenden Radius der Bimetallspirale angeordnet.
Auch der Kurbelarm ist in der Mittelstellung des Schreibarms zu dem Zwischenglied
und dem Schreibarm nicht senkrecht angeordnet. Dadurch reagiert der bekannte Temperaturschreiber
nicht feinfühlig genug und zeichnet die gemessenen Temperaturen nicht genau genug
auf. Ferner ist das Justieren des Meßbereichs und der Nullstellung schwierig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Temperaturschreiber
für Kühlräume zu schaffen, der bei geringen äußeren Abmessungen empfindlich reagiert,
eine genaue Aufzeichnung der gemessenen Temperaturen gestattet und dessen Meßbereich
und Nullstellung leicht justiert werden können. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung
bei einem Temperaturschreiber für Kühlräume, insbesondere von Schienenfahrzeugen,
mit einer Bimetallspirale als Thermometer, deren inneres Ende an einer Wand verstellbar
befestigt ist und deren äußeres Ende über ein Zwischenglied mit der Kurbel eines
Schreibarms gelenkig verbunden ist, dadurch gelöst, daß am äußeren Ende der Spirale
ein radial nach außen gerichteter Einstellstift von veränderlicher wirksamer Länge
befestigt ist und bei Anzeige der mittleren Temperatur die Kurbel und der Einstellstift
beide rechtwinklig zu dem Zwischenglied und dem Schreibarm angeordnet sind.
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Dadurch ist es möglich, den Anschlag des Schreibstiftes bei Formänderungen
der Bimetallspirale infolge von Temperaturänderungen im Inneren des Kühlraums um
ein Mehrfaches zu vergrößern, so daß die gemessenen Werte genauer abgelesen werden
können. Meßbereich und Nullpunkt lassen sich durch die gut zugänglichen Einstellmittel
leicht justieren und das ganze Gerät ist bei geringen äußeren Abmessungen leicht
einzubauen und gegen unbefugtes Öffnen und Entfernen einfach zu sichern.
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Um den Ausschlag des äußeren Endes der Spirale am schreibenden Ende
des Schreibarms zu vervielfachen, ist der radiale Abstand vom Mittelpunkt der Spirale
nach der Gelenkstelle zwischen dem Einstellstift und dem Zwischenglied größer als
die wirksame Länge der Kurbel. Zur Einstellung des Meßbereichs ist das äußere Ende
der Bimetallspirale tangential zur Spirale abgewinkelt und mit einem Schlitz für
den radialen Einstellstift versehen, der mittels zweier Muttern in radialer Richtung
einstellbar ist. Zur Justie-
rung des Geräts auf die Mitte des Aufzeichnungsstreifens
ist das innere Ende der Bimetallspirale an einer Einstellplatte befestigt, die mit
einer in der Mitte der Spirale angeordneten Feststellschraube versehen ist und einen
um die Feststellschraube als Mittelpunkt kreisförmig gebogenen Einstellschlitz mit
einer ihn durchgreifenden Feststellschraube hat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Es zeigt F i g. 1 den Temperaturschreiber mit teilweise weggebrochenem Gehäuse und
strichpunktiertem Deckel, F i g. 2 den Temperaturschreiber ohne Deckel in Draufsicht,
F i g. 3 den Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1 in größerem Maßstab, F i g. 4 den
Schnitt nach Linie 4-4 der F i g. 1 in größerem Maßstab, F i g. 5 das Hebelwerk
des Temperaturschreibers schematisch und F i g. 6 den eingebauten Temperaturschreiber.
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Auf eine RollelOa in einem Schacht 11 ist ein Aufzeichnungsstreifen
10 aufgewickelt, der um einen Schreibtisch 12 nach einer Spule 13 geführt ist. Die
Spule 13 hat eine Spindel 14, die durch den Boden eines Einsatzes 15 nach einem
Uhrwerkl6 geführt ist, das in einen Behälter 17 mit Deckel 18 eingebaut ist. Das
Uhrwerk 16 dreht die Spule 13 mit einer bebestimmten Geschwindigkeit, die auf den
Zeitmaßstab des Aufzeichnungsstreifens 10 abgestimmt ist. Die Spindel 14 ist am
oberen Ende mit einem Handgriff 19 zum Aufdrehen des Uhnverks versehen.
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Der Schacht 11 und der Schreibtisch 12 bestehen aus einem Stück Blech,
das im Abstand von einer Stützwand 20 angebracht ist, die mit Flanschen am Boden
des Einsatzes 15 befestigt ist. Ein Schreibstift 21 liegt ständig dem auf dem Schreibtisch
12 befindlichen Stück des Aufzeichnungsstreifens auf. Der Schreibstift 21 ist am
freien Ende eines federnden Schreib arms 22 angebracht, der zwischen der Wand 20
und dem Aufzeichnungsstreifen 10 angeordnet ist Dieser Arm drückt den Schreibstift
auf den Tisch 12 und schwenkt ihn auf einem senkrechten Bogen unter Einwirkung der
Temperaturschwankungen, auf die ein Temperaturfühler in Form einer Bimetallspirale
23 reagiert, die mit dem Arm verbunden ist.
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Der Temperaturfühler besteht aus einer aus zwei verschiedenen Metallstreifen
gebildeten Spirale, die sich bei Temperatursteigerungen ausdehnt und aufrollt. Am
inneren Ende hat die Spirale 23 ein flaches Anschlußstück 23 a, das an ein Winkelstück
24 a angeschweißt ist, das an einer Einstellplatte 24 befestigt ist. Das äußere
Ende der Spirale 23 ist als ein flaches Anschlußstück 23 b tangential zur Krümmung
der Spirale abgewinkelt. Beim Aufrollen und beim Zusammenrollen der Bimetallspirale
bewegt sich deren äußeres Anschlußstück236 im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn in bezug auf eine Feststellschraube 25, die im Mittelpunkt der
Spirale 23 durch die Platte 24 geführt und in die Wand 20 eingeschraubt ist. Eine
zweite Feststellschraube26, die ebenfalls zur Einstellung der Platte 24 dient, ist
in die Wand 20 eingeschraubt und durch einen um die Feststellschraube 25 als Mittelpunkt
gebogenen Einstellschlitz 24 b geführt.
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Der Schreibarm 22 ist mit der Spirale 23 über eine Welle 27 eine
Kurbel 28, ein Zwischenglied 29 und einen Einstellstift 30 verbunden. Die Welle
27 ist mit ihrem einen Ende am Schreibarm 22 befestigt und mit ihrem
anderen
Ende durch ein an der Wand 20 befestigtes Lager in ein gegabeltes Klemmstück 28
a der Kurbel 28 gesteckt und dort mittels einer Klemmschraube 32 befestigt. An ihrem
anderen Ende hat die Kurbel 28 eine Lagergabel 28 b, in der ein Ende des Zwischenglieds
29 drehbar gelagert ist. In ähnlicher Weise ist der Einstellstift 30 an einem Ende
mit einer Lagergabel 30 a versehen, in der das andere Ende des Zwischenglieds 29
gelagert ist. Dünne Drahtstücke 36 und 37, die an ihren Enden umgebogen sind, dienen
als Scharnierstifte zur Verbindung der Enden des Zwischenglieds 29 mit den Lagergabeln
28 b und 30 a.
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Der Einstellstift 30 trägt ein Gewinde und ist in Längsrichtung mit
zwei diametral einander gegenüberliegenden Flächen 30 b versehen. Zwei Muttern 30
und 34 sind auf den Stift 30 aufgeschraubt und liegen dem Anschlußstück 23 b der
Spirale 23 an. In dem Anschlußstück 23 b ist ein rechteckiger Schlitz 35 für den
Stift 30 vorgesehen. Die Längsseiten dieses Schlitzes verhindern zusammen mit den
Flächen 30 b des Stiftes, daß sich der Stift gegenüber der Spirale 23 verdreht.
Damit läßt sich der Abstand vom Mittelpunkt der Spirale 23 bis zum Schamierstift
37 am Ende des Einstellstiftes 30 leicht verstellen.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in F i g. 5 die Spirale
23 und der Einstellstift 30 zusammen als ein Glied dargestellt, das an der Feststellschraube
25 drehbar gelagert ist. Dieses Glied 23, 30 dreht sich bei Temperaturanstieg im
Uhrzeigersinn und bei Temperaturabfall im entgegengesetzten Sinn.
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Zwar bleibt die Länge des Glieds 23, 30 über den gesamten Temperaturbereich
des Geräts nicht vollkommen konstant, jedoch ist die Längenänderung so gering, daß
ihre Auswirkung über einen Temperaturbereich von mindestens 37,80 C vernachlässigt
werden kann. Das Glied 23, 30 ist absichtlich wesentlich länger als die wirksame
Länge der Kurbel 28, so daß die Winkelabweichung des äußeren Endes der Bimetallspirale
23 am Schreibstift 21 im Verhältnis der Länge des Glieds 23, 30 zur wirksamen Länge
der Kurbel 28 vervielfacht wird. Wird dieses Verhältnis durch Verlängerung derjenigen
Strecke vergrößert, um die der Einstellstift 30 von der Spirale 23 aus in radialer
Richtung absteht, wird die Winkelabweichung des Schreibstiftes 21 für eine bestimmte
Temperaturzunahme entsprechend vergrößert. Auf dem Aufzeichnungsstreifen 10 sind
auf den Abszissen Temperaturstufen und auf den entsprechend dem Schwenkweg des Schreibstiftes
gebogenen Ordinaten Zeitabstände aufgetragen, die auf das Uhrwerk 16 und den Durchmesser
der Spule 13 abgestimmt sind. Auf dem Aufzeichnungsstreifen 10 sind die Temperaturen
der üblichen Anzeige entgegengesetzt aufgetragen, so daß die niedrigen Temperaturen
oben und die hohen Temperaturen unten auf dem Aufzeichnungsstreifen angezeigt werden.
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Vorteilhaft wird das Gerät zunächst bei einer Temperatur geeicht,
die der mittleren Temperatur von 4,40 C auf dem Maßstab des Aufzeichnungsstreifens
entspricht. Deshalb ist die Welle 27 auf gleicher Höhe angeordnet wie die mittlere
Abszisse des Maßstabs auf dem Aufzeichnungsstreifen. Das Hebelwerk des Geräts wird
zunächst so eingestellt, daß bei dieser mittleren Temperatur das Glied 23, 30 und
die Kurbel 28 senkrecht und das Glied 29 und der Schreibarm 22 waagerecht angeordnet
sind. Für diese vorläufige Einstellung werden die Feststellschrauben 25, 26, die
Klemmschraube 32 und die Muttern 33, 34
benutzt. Dann wird das Gerät in eine entsprechend
einer der Temperaturgrenzen auf dem Aufzeichnungsstreifen wärmere oder kältere Umgebung
gebracht, um den Temperaturbereich zu überprüfen. Falls der Schreibstift 21 sich
bei dieser Temperatur nicht nach der richtigen Stelle bewegt, wird die Länge des
Glieds 23, 30 durch Verstellen der Muttern 33, 34 verändert, wodurch der Schwenkbereich
des Schreibstiftes eingestellt wird. Wenn z. B. die Umgebungstemperatur 32,20 C
beträgt und der Schreibstift nur 21,10 C anzeigt, muß das Glied 23, 30 dadurch verlängert
werden, daß die Mutter 33 so lange zurückgeschraubt und die Mutter 34 nachgezogen
wird, bis der Schreibstift die 32,20 C entsprechende Abszisse erreicht. Wenn dann
das Gerät in eine Umgebung mit der Ausgangstemperatur zurückgebracht wird und der
Schreibstift nicht genau auf Maßstabmitte zurückkehrt, muß das Glied 23, 30 leicht
gedreht werden. Dazu werden die Schrauben 25, 26 gelöst und die Einstellplatte 24
so lange gedreht, bis der Schreibstift die Mitte der Abszisse erreicht. Wenn beispielsweise
der Schreibstift nur bis auf 5,50 C zurückgehen würde, muß die Einstellplatte 24
in F i g. 1, gesehen von vorn, etwas entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gedreht werden.
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Durch diese Zentrierung des Schreibstiftes kann wiederum die vorherige
Einstellung des Schreibstiftes auf den Temperaturbereich etwas verändert werden.
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Durch Wiederholung dieser Einstellungen werden dann die Bimetallspirale
23, der Schreibstift 21 und der Maßstab des Aufzeichnungsstreifens 10 genau aufeinander
abgestimmt.
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Der Behälterl7 und sein Deckel 18 sind durch einen Bajonettverschluß,
der aus am Behälter befindlichen Zapfen 38 und nach außen gewölbten Rillen 39 im
Deckel gebildet wird, miteinander verbunden und mit zwei übereinander angeordneten
Aufhängern 40, 41 versehen, wie aus F i g. 6 ersichtlich ist. Diese Aufhänger passen
auf Haken 42 a und 42 b eines Blechstreifens 42. Der obere Haken 42 a ist über den
Deckel 18 hinaus verlängert und mit einer Bohrung für einen plombierten Draht43
versehen. Dadurch läßt sich der Thermoschreiber leicht einbauen und ist nicht zugänglich,
ohne daß die Plombe zerstört wird.